Neurologie an Universitätskliniken: Umfassende Versorgung und Forschung

Die Neurologie hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten von einem diagnostischen zu einem therapeutischen Fachgebiet gewandelt. Heutzutage gibt es vielfältige Behandlungsmöglichkeiten für Schlaganfälle, Multiple Sklerose, Parkinson-Krankheit, Epilepsien sowie Nerven- und Muskelerkrankungen. Universitätskliniken spielen hierbei eine zentrale Rolle, indem sie eine hochwertige Versorgung für Patienten mit akuten und chronischen neurologischen Erkrankungen anbieten.

Struktur und Schwerpunkte neurologischer Kliniken

Neurologische Kliniken an Universitätskliniken verfügen über eine hochmoderne Infrastruktur, die eine eigenständig geführte Intensivstation, eine Intermediate Care Station, eine zertifizierte Stroke-Unit sowie eine Normalstation und eine Tagesklinik mit Infusionsambulanz umfasst. Das Behandlungsteam setzt sich aus Ärzten, Pflegekräften und Fachkräften der Neuropsychologie, Neurophysiologie sowie der Logo-, Ergo- und Physiotherapie zusammen.

Die Schwerpunkte der neurologischen Abteilungen variieren je nach Klinik, umfassen jedoch häufig:

  • Neuroonkologie: Behandlung von Tumoren des Nervensystems.
  • Vaskuläre Neurologie: Behandlung von Erkrankungen der Blutgefäße des Gehirns und Rückenmarks, insbesondere Schlaganfälle.
  • Neuroimmunologie: Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems wie Multiple Sklerose.
  • Akut- und Intensivneurologie: Versorgung von neurologischen Notfällen und intensivpflichtigen Patienten.
  • Neurodegenerative Erkrankungen und Bewegungsstörungen: Behandlung von Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Alzheimer-Demenz.
  • Systemische Neurowissenschaften: Erforschung der Grundlagen neurologischer Erkrankungen.
  • Neuromuskuläres Zentrum: Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der peripheren Nerven und Muskeln.

Diagnostik und Therapie

Die neurologischen Kliniken bieten ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Verfahren auf universitärem Niveau und mithilfe fortschrittlichster Technik an. Dazu gehören:

  • Elektrophysiologische Untersuchungen: EEG, EMG, Nervenleitgeschwindigkeit.
  • Bildgebende Verfahren: MRT, CT, Angiographie.
  • Liquordiagnostik: Untersuchung des Nervenwassers.
  • Neuropsychologische Testung: Beurteilung kognitiver Funktionen.

Das Therapiespektrum reicht von krankengymnastischen und physikalischen Therapien bis hin zur Neurostimulation bei Bewegungsstörungen und der Thrombolyse bei Schlaganfällen. Die optimale Behandlung gelingt nur mit modernsten Verfahren und in interdisziplinärer Zusammenarbeit, insbesondere mit der Neurochirurgie, Neuroradiologie und Kardiologie. Patienten mit seltenen Erkrankungen profitieren von der Expertise des Zentrums für seltene Erkrankungen.

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Universitäre Versorgung und Spezialisierte Betreuung

Als universitäre Einrichtungen behandeln die Kliniken für Neurologie ihre Patientinnen und Patienten auf modernen und komfortablen Normalstationen, zertifizierten Stroke Units (Schlaganfallstationen) und neurologischen Intensivstationen. Darüber hinaus bieten sie eine ausführliche medizinische Beratung und eine langjährige Betreuung durch hochspezialisierte Hochschulambulanzen. In zahlreichen Spezialsprechstunden sowie im Rahmen konsiliarischer Untersuchungen werden jährlich viele Patientinnen und Patienten behandelt. Ein Großteil der stationären Aufnahmen sind Notfälle, die in der neurologisch-neurochirurgischen Notaufnahme erstversorgt werden.

Forschung und Lehre

Als wissenschaftliche Zentren der Universitäten stehen die neuromedizinischen Forschungs- und Lehraktivitäten im Mittelpunkt der Arbeit. Zahlreiche Forschungsprojekte beschäftigen sich mit den Grundlagen neurologischer Erkrankungen und der Verbesserung der Behandlungsmethoden. Die Kliniken vermitteln die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Neurologie und arbeiten mit anderen Fachabteilungen des Klinikums zusammen, um die aktuellsten Behandlungen vor Ort anzubieten und die Therapieoptionen der Zukunft zu entwickeln. Patienten können an diesen Projekten teilnehmen.

Beispiele einzelner Kliniken

Universitätsklinikum Gießen

Die Klinik bietet eine hochwertige Versorgung für Patienten mit akuten und chronischen neurologischen Erkrankungen. Als wissenschaftliches Zentrum der Justus-Liebig-Universität Gießen stehen die neuromedizinischen Forschungs- und Lehraktivitäten im Mittelpunkt der Arbeit.

Universitätsklinikum Heidelberg

Die Abteilung für Neurologie erbringt mit über Mitarbeitern die gesamte neurologische Diagnostik und Therapie.

Universitätsmedizin Mannheim (UMM)

Die Klinik für Neurologie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Michael Platten behandelt Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der peripheren Nerven und der Muskulatur. Ein besonderer Fokus liegt auf einer individuellen und persönlichen Betreuung. Prof. Platten ist Direktor der Neurologischen Klinik der UMM, Direktor des Mannheim Center for Translational Neuroscience der Med. Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Neuroimmunologie und Hirntumorimmunologie am DKFZ in Heidelberg, stellv. Vorsitzender der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Neuroonkologie und Präsident der European Association of Neurooncology.

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Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS)

Die Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) bietet umfassende Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems. Mit etwa 65 Betten bietet die Klinik in verschiedenen Abteilungen und Ambulanzen (Schlaganfallstation, Bewegungsstörungen - M. Parkinson, Neuroimmunologie - Multiple Sklerose, Neuromuskuläres Zentrum) das gesamte Spektrum der Diagnostik und Behandlung von neurologischen Erkrankungen an. Es werden jährlich stationäre und ambulante Behandlungsfälle durchgeführt. Die Klinik verfügt über Planbetten und eine durchschnittliche Verweildauer von Tagen.

Die Klinik am UKS beteiligt sich am Innovationsfonds-Projekt INSPIRE des ParkinsonNetz Rheinland-Pfalz, RheinMain+ und Saarland, das sich für eine Interdisziplinäre und Intersektorale telemedizinische Evaluation, Koordination und Behandlung von Patienten mit Morbus Parkinson einsetzt. Ziel des Projekts ist die optimierte, effektive und bedarfsgerechte Versorgung von Patienten mit Morbus Parkinson durch die Kombination der neuen Versorgungsform (nVF) durch telemedizinische Versorgung mit dem Einsatz von Advanced Practice Nurses (APN), um die Lebensqualität von Menschen mit Morbus Parkinson langfristig zu steigern.

Die Klinik verfügt über eine Mobile Stroke Unit (MSU), die modernste Diagnostik und Behandlung direkt zum Patienten bringt - für wertvolle Minuten im Notfall. Ein neues Modellprojekt im Saarland bringt modernste Medizintechnik zu den Bewohnern - für schonendere und bequemere Untersuchungen vor Ort.

Anreise und Parken am UKS Homburg

  • Mit dem PKW:
    • Aus Richtung Mannheim bzw. Saarbrücken kommend: Autobahn A6 Ausfahrt Homburg, Richtung Homburg abbiegen, der Beschilderung Kliniken/Universitätskliniken folgen.
    • Aus Richtung Trier bzw. Koblenz kommend: Autobahn A8 bis Autobahnkreuz Neunkirchen, dort wechseln auf die Autobahn A6 in Richtung Mannheim bis zur nächsten Ausfahrt Homburg, dann der Beschilderung Kliniken/Universitätskliniken folgen.
    • Aus Richtung Karlsruhe/Pirmasens kommend: Bundesstraße 10, anschließend ab Pirmasens Autobahn A 8 bis zur Ausfahrt Einöd, über die Bundesstraße 423 nach Homburg und dann der Beschilderung Kliniken/Universitätskliniken folgen.
    • Hinweis für die Routenplanung mit Navigationsgeräten: Das Klinikum hat die eigene Postleitzahl 66421. Sollte Ihr Navigationsgerät diese eigene PLZ nicht erkennen, können Sie als Adressangabe alternativ "Kirrberger Straße 100, 66424 Homburg" verwenden.
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖPNV):
    • Anreise mit der Bahn (InterCityExpress ab Frankfurt, Mannheim, Saarbrücken oder Paris sowie Regionalbahn Kaiserslautern - Trier und Regionalexpress Mannheim - Koblenz) bis Homburg Hauptbahnhof.
    • Das Klinikum erreichen Sie vom Hauptbahnhof aus mit dem Taxi (Fahrzeit ca. 10 Minuten) oder den Stadtbuslinien 511 und 512 (Bussteig G) und der Buslinie 505 (Bexbach - Höchen - Uniklinik, Bussteig C).
    • Das Universitätsklinikum ist werktags tagsüber fünf Mal stündlich an den Homburger Hauptbahnhof und das Stadtzentrum angeschlossen.
    • Das Universitätsklinikum ist auch mit der Linie 315 (Uniklinikum - Beeden - Limbach - Zentralfriedhof/Furpach - Neunkirchen) zu erreichen. Alle Linien verkehren auch regelmäßig an Wochenenden und Feiertagen. Infos zum Fahrplan unter www.saarfahrplan.de.
  • Parken auf dem Campus:
    • Das Klinikum verfügt über eine Reihe von kostenpflichtigen Parkplätzen auf dem Campus - es wird aber das Parkhaus an der Hauptzufahrt zum Klinikum empfohlen. Hier finden Sie ausreichend Parkmöglichkeiten und von hier startet auch der kostenlose Klinikumsbus (Mo-Fr von 7:00 bis 16:00 Uhr) im 15 Minuten-Takt, mit dem Sie alle Kliniken auf dem Campus bequem erreichen können.
    • Für Patienten, die stationär aufgenommen oder abgeholt werden, stehen auf dem Campus in unmittelbarer Nähe der Kliniken gebührenpflichtige Kurzzeitparkplätze zur Verfügung.
  • Kostenloser Klinikbus am UKS: Innerhalb des Klinikums können Sie den kostenlosen Klinikbus benutzen. Der Bus fährt von 7:00 bis 16:00 Uhr im 15-Minuten-Takt. Der Bus fährt in 15 Minten einen Rundkurs durch das gesamte Gelände und hält dabei an 12 Haltestellen (siehe Lageplan).
  • Infozentrum: Im Info-Zentrum erhalten Sie Auskunft und Informationsmaterial rund ums Klinikum - die Mitarbeiter des Info-Zentrums stehen Ihnen für Fragen zur Verfügung und halten Übersichtspläne vom Gelände und Abfahrtzeiten der im Gelände verkehrenden Busse bereit. Hier befindet sich auch das Fundbüro des UKS, werden Mitarbeiterausweise erstellt und ausgegeben. Das Infozentrum hält auch Infomaterial zu kulturellen Veranstaltungen der Stadt Homburg, der Stadt Zweibrücken und der Region bereit.

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