Jürgen Drews' Kampf mit der Polyneuropathie: Einblicke in die Krankheit, seinen Umgang damit und sein Leben nach der Bühne

Jürgen Drews, der "König von Mallorca", ist eine Ikone der deutschen Schlagermusik. Bekannt für Hits wie "Ein Bett im Kornfeld", hat er die Musikszene über Jahrzehnte geprägt. Doch hinter dem strahlenden Lächeln und den mitreißenden Auftritten verbirgt sich eine gesundheitliche Herausforderung: Drews leidet an peripherer Polyneuropathie. Dieser Artikel beleuchtet die Krankheit, wie sie sich auf sein Leben und seine Karriere ausgewirkt hat und wie er damit umgeht. Dabei werden auch allgemeine Informationen zu Polyneuropathie, ihren Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten gegeben.

Die Diagnose und ihre Folgen

Im Jahr 2021 machte Jürgen Drews seine Erkrankung öffentlich. Zuvor hatte er sich aufgrund von zunehmender Vergesslichkeit einem Demenztest unterzogen, da seine Mutter im Alter Anzeichen einer Demenz zeigte. Der Test fiel negativ aus, jedoch wurde bei ihm eine periphere Polyneuropathie diagnostiziert. Diese Diagnose warf einen Schatten auf seine Karriere, führte aber nicht zu einem sofortigen Ende.

Drews beschrieb die Auswirkungen der Krankheit wie folgt: "Da machen die Nerven nicht mehr das, was sie sollen." Dies führte dazu, dass seine berühmte "Drews-Pirouette" auf der Bühne wackelig wurde und er sie schließlich weglassen musste. Er erkannte, dass es "den Jürgen Drews von früher so nicht mehr geben wird".

Jürgen Drews' Umgang mit der Krankheit

Trotz der Diagnose setzte Jürgen Drews seine Karriere zunächst fort. Er trat weiterhin mit Florian Silbereisen und dem "Schlagerfest.XXL" auf. Dabei betonte er, dass er die Krankheit "im Griff" habe, da er noch gut laufen könne und keine Schmerzen habe. Allerdings räumte er ein, dass er manchmal ein wenig schlurfe.

Kurz vor dem Start der Tournee wurde Drews positiv auf Corona getestet, was seine Teilnahme zusätzlich gefährdete. Er beschrieb seine Gefühle in dieser Zeit als "geheult wie ein Schlosshund", da er sich sehr auf die Tour gefreut hatte und Auftritte nicht absagen wollte.

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Im Juli 2022 kündigte Jürgen Drews schließlich überraschend das Ende seiner Karriere an. Er erklärte, dass er in einem Alter sei, in dem andere schon lange Rentner seien und es für ihn Zeit sei, aufzuhören.

Das Leben nach der Bühne

Nach seinem Bühnenabschied zog sich Jürgen Drews weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Er lebt nun mit seiner Frau Ramona in der Nähe seiner Tochter Joelina in München. Die Nähe zu seiner Familie ist ihm sehr wichtig, insbesondere im Hinblick auf mögliche Enkelkinder.

Obwohl ihm die Bühne nicht mehr fehlt, gibt es Tage, an denen er gerne wieder auftreten würde. Seine Tochter Joelina überredete ihn nach seinem Bühnenabschied zu einem letzten Auftritt. Mittlerweile ist Joelina selbst als Sängerin erfolgreich.

Jürgen Drews betont, dass er sich trotz seiner Erkrankung nicht stark eingeschränkt fühlt. Im Alltag spiele die Krankheit keine so große Rolle für ihn. Er habe keine Schmerzen, lediglich sein Gang sei nicht mehr so flüssig und schnell wie früher. Er genießt nun die Zeit zu Hause, insbesondere in seinem Garten. Er begleitet seine Frau zum Reiterhof und bildet sich durch das Anschauen von Dokumentationen weiter.

Was ist Polyneuropathie?

Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, bei der mehrere Nerven gleichzeitig geschädigt sind. Das periphere Nervensystem verbindet das Gehirn und das Rückenmark mit den Muskeln, Organen und der Haut. Eine Schädigung dieser Nerven kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die von leicht bis schwer reichen können.

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Ursachen von Polyneuropathie

Es gibt viele verschiedene Ursachen für Polyneuropathie. Zu den häufigsten gehören:

  • Diabetes: Hohe Blutzuckerwerte können die Nerven schädigen.
  • Alkoholmissbrauch: Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu Nervenschäden führen.
  • Vitaminmangel: Ein Mangel an bestimmten Vitaminen, insbesondere Vitamin B12, kann Polyneuropathie verursachen.
  • Nierenerkrankungen: Nierenerkrankungen können zu einer Ansammlung von Giftstoffen im Körper führen, die die Nerven schädigen können.
  • Lebererkrankungen: Lebererkrankungen können die Produktion von Proteinen beeinträchtigen, die für die Nervenfunktion notwendig sind.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Sowohl Unter- als auch Überfunktion der Schilddrüse können Polyneuropathie verursachen.
  • Infektionen: Bestimmte Infektionen, wie Borreliose, HIV und Hepatitis C, können Polyneuropathie verursachen.
  • Autoimmunerkrankungen: Autoimmunerkrankungen, wie Lupus und rheumatoide Arthritis, können die Nerven angreifen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere Krebsmedikamente, können Polyneuropathie als Nebenwirkung verursachen.
  • Giftstoffe: Die Exposition gegenüber bestimmten Giftstoffen, wie Blei und Arsen, kann Polyneuropathie verursachen.
  • Genetische Faktoren: In einigen Fällen kann Polyneuropathie durch genetische Faktoren verursacht werden.

In etwa 20 Prozent der Fälle bleibt die Ursache der Polyneuropathie ungeklärt.

Symptome von Polyneuropathie

Die Symptome der Polyneuropathie können je nach Art der betroffenen Nerven variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Missempfindungen: Kribbeln, Brennen oder Stechen in den Füßen oder Händen.
  • Taubheitsgefühle: Verlust des Gefühls in den Füßen oder Händen.
  • Schmerzen: Brennende, stechende oder bohrende Schmerzen in den Füßen oder Händen.
  • Muskelschwäche: Schwierigkeiten beim Gehen, Stehen oder Greifen.
  • Muskelkrämpfe: Unwillkürliche Muskelkontraktionen.
  • Gleichgewichtsstörungen: Schwierigkeiten beim Halten des Gleichgewichts.
  • Koordinationsprobleme: Schwierigkeiten beim Ausführen von koordinierten Bewegungen.

In schweren Fällen können auch die autonomen Nerven betroffen sein, die Organe wie Herz, Lunge, Magen, Darm und Blase steuern. Dies kann zu folgenden Symptomen führen:

  • Verdauungsprobleme: Durchfall, Verstopfung, Übelkeit oder Erbrechen.
  • Blasenfunktionsstörungen: Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Inkontinenz.
  • Herzrhythmusstörungen: Unregelmäßiger Herzschlag.
  • Atemprobleme: Kurzatmigkeit oder Atemnot.
  • Schwindel: Benommenheit oder Schwindelgefühl.
  • Übermäßiges Schwitzen: Vermehrtes Schwitzen, auch ohne Anstrengung.
  • Sexuelle Dysfunktion: Erektionsstörungen bei Männern oder Schwierigkeiten, einen Orgasmus zu erreichen, bei Frauen.

Diagnose von Polyneuropathie

Die Diagnose von Polyneuropathie umfasst in der Regel eine körperliche Untersuchung, eine neurologische Untersuchung und verschiedene Tests. Zu den Tests, die durchgeführt werden können, gehören:

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  • Nervenleitgeschwindigkeitstest (NLG): Dieser Test misst die Geschwindigkeit, mit der elektrische Signale durch die Nerven wandern.
  • Elektromyographie (EMG): Dieser Test misst die elektrische Aktivität der Muskeln.
  • Blutuntersuchungen: Blutuntersuchungen können helfen, die Ursache der Polyneuropathie zu identifizieren, z. B. Diabetes, Vitaminmangel oder Nierenerkrankungen.
  • Nervenbiopsie: In seltenen Fällen kann eine Nervenbiopsie erforderlich sein, um die Diagnose zu bestätigen oder die Ursache der Polyneuropathie zu identifizieren.

Behandlung von Polyneuropathie

Die Behandlung von Polyneuropathie zielt darauf ab, die Ursache der Erkrankung zu behandeln, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

  • Behandlung der Ursache: Wenn die Polyneuropathie durch eine Grunderkrankung verursacht wird, wie z. B. Diabetes, ist die Behandlung dieser Erkrankung der wichtigste Schritt.
  • Medikamente: Verschiedene Medikamente können zur Linderung der Symptome der Polyneuropathie eingesetzt werden, wie z. B. Schmerzmittel, Antidepressiva und Antikonvulsiva.
  • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskelkraft und Koordination zu verbessern.
  • Ergotherapie: Ergotherapie kann helfen, alltägliche Aktivitäten zu erleichtern.
  • Reizstromtherapie: In einigen Fällen kann eine Reizstromtherapie helfen, Schmerzen zu lindern.
  • Alternative Therapien: Einige alternative Therapien, wie Akupunktur und Massage, können ebenfalls zur Linderung der Symptome der Polyneuropathie beitragen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Polyneuropathie in vielen Fällen nicht heilbar ist. Die Behandlung kann jedoch helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

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