Die Haunersche Kinderklinik, als Teil der LMU-Universitätsmedizin München, zeichnet sich durch eine umfassende und hochspezialisierte neuropädiatrische Versorgung aus. Dabei wird ein besonderer Wert auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, modernste Diagnostik und eine kindgerechte Betreuung gelegt. Die Klinik behandelt Kinder und Jugendliche aller Altersstufen - vom Frühgeborenen bis zum jungen Erwachsenen - mit einem breiten Spektrum an neurologischen Erkrankungen.
Duale Neuropädiatrie: Das Münchner Modell
Ein besonderes Merkmal der Haunerschen Kinderklinik ist das Konzept der "Dualen Neuropädiatrie - Münchner Modell". Dieses Modell gewährleistet eine umfassende Versorgung von Kindern mit neurologischen Erkrankungen sowohl in akuten als auch in chronischen Krankheitsphasen. Akutpatienten werden im Dr. von Haunerschen Kinderspital (Campus Innenstadt und Campus Großhadern) betreut, während die langfristige Betreuung im iSPZ Hauner (Campus Innenstadt) erfolgt.
Schwerpunkte der Neuropädiatrischen Versorgung
Die Schwerpunkte der neuropädiatrischen Arbeit in der Haunerschen Kinderklinik umfassen:
- Neonatologie und Intensivmedizin von Neu- und Frühgeborenen: Die Klinik ist spezialisiert auf die Versorgung von extrem unreifen Frühgeborenen und schwerkranken Neugeborenen und bietet als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe eine umfassende neonatologische Betreuung. Seit 2011 sind Kliniken mit einem Perinatalzentrum verpflichtet, ihre Ergebnisqualität in der Versorgung von Früh- und Neugeborenen zu veröffentlichen. Das Klinikum Dritter Orden hat sich dazu entschieden, die jeweils aktuellen Daten auf der externen Internetplattform www.perinatalzentren.org zu veröffentlichen, um eine Transparenz hinsichtlich der Versorgungsqualität der einzelnen Perinatalzentren zu ermöglichen. Hier werden unterschiedliche Faktoren, wie z. Bsp. Anzahl der behandelten Patienten und die Überlebensrate der Frühgeborenen unter 1.500 g in einer Umkreissuche ausgewertet. Für werdende Mütter und Väter besteht die Möglichkeit, das für ihre Bedürfnisse optimale Perinatalzentrum zu finden und somit die bestmögliche Versorgung ihres Kindes zu ermöglichen.
- Kinderneurologie: Die Klinik betreut Patientinnen und Patienten vom kleinen Frühgeborenen bis zum jungen Erwachsenen mit angeborenen und erworbenen Störungen des zentralen und peripheren Nervensystems, einschließlich Muskel- und Stoffwechselerkrankungen.
- Entwicklungsneurologie: Im Fachbereich Entwicklungsneurologie werden Kinder mit Entwicklungsrisiken oder Entwicklungsauffälligkeiten im Bereich Motorik, Sprachentwicklung oder Spielverhalten betreut. Die Betreuung erfolgt gemeinsam im Team. Je nach Bedarf werden nach der ärztlichen Untersuchung weitere Berufsgruppen wie Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Sprachheilpädagogik, Psychologie oder Sozialpädagogik mit einbezogen. Da viele unserer Patienten sehr komplexe Probleme aufweisen, besteht eine intensive Kooperation mit anderen Fachrichtungen, z.B.
- Hormonelle Krankheiten und Wachstumsstörungen sowie Diabetes mellitus: Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik betrifft Kinder mit hormonellen Krankheiten und Wachstumsstörungen sowie mit allen Formen von Diabetes mellitus.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
In allen Tätigkeitsbereichen der Haunerschen Kinderklinik wird großer Wert auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit gelegt. Die Architektur der Klinik ermöglicht eine enge räumliche Zusammenarbeit mit den Kliniken für Kinderchirurgie und Geburtshilfe. Zudem besteht eine enge Kooperation mit dem Institut für Humangenetik des Klinikums Rechts der Isar, um eine umfassende molekulargenetische Diagnostik anbieten zu können.
Diagnostische Möglichkeiten
Die Haunersche Kinderklinik setzt das gesamte Spektrum der elektrophysiologischen Funktionsdiagnostik ein sowie - über die Abteilung für Kinderradiologie - sämtliche bildgebenden Verfahren. Dies ermöglicht eine umfassende und präzise Diagnostik neurologischer Erkrankungen im Kindesalter.
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Forschung und Innovation
Als Universitätsklinik nimmt die Haunersche Kinderklinik ihren akademischen Auftrag ernst und engagiert sich in der Forschung. Ziel ist es, die Grundlagen von Erkrankungen zu verstehen und neue Wege der Diagnostik, Therapie und Prävention abzuleiten. Die Klinik versteht sich als integraler Partner im neuen Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit und arbeitet an der Entwicklung einer personalisierten, prädiktiven und partizipatorischen Präzisionsmedizin.
Bedeutung des EPNS-Kongresses 2025 in München
Die Haunersche Kinderklinik engagiert sich aktiv für die Stärkung des Fachs Kinderneurologie. In diesem Zusammenhang kommt dem EPNS-Kongress (European Paediatric Neurology Society) 2025 in München eine besondere Bedeutung zu.
Stärkung der Kinderneurologie
Der Kongress soll dazu beitragen, die Kinderneurologie als Fach zu stärken, da es bei sehr hohem Bedarf hier viel zu wenige und strukturell nicht ausreichend ausgestattete Spezialisten für Kinder und Jugendliche gibt. Die Wirkung eines Kongresses auf die Attraktivität des Faches Kinderneurologie ist nicht zu unterschätzen. Konkret wird versucht, die Faszination weiterzugeben, die sich aus der Verbindung von dem Gehirn - dem komplexesten Organ des Menschen - und dem Kind - dem wunderbarsten Geschöpf des Menschen - speist.
Persönlicher Austausch als Innovationsmotor
In einer globalen, digitalen Welt gewinnt der persönliche Kontakt und Austausch auf Kongressen zunehmend an Bedeutung. Der EPNS-Kongress bietet eine Plattform für den Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen sowie zur Industrie und fördert so die Generierung von Innovationen.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Ausrichtung eines internationalen Kongresses wie dem EPNS in München stellt eine Herausforderung dar, bei der inhaltlich und organisatorisch "jedes Detail stimmen" muss. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen dem ICM (International Congress Center Messe München), den Hotels, den Münchner Verkehrsbetrieben und den internationalen Referenten. Eine erfahrene Kongressorganisation wie Intercongress ist dabei unerlässlich.
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Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung
Beim EPNS-Kongress 2025 wird auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung geachtet. Das öffentliche Verkehrssystem in München soll beispielhaft zeigen, wie ein wesentlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet werden kann. Auch in den Aspekten von Versorgung, Verpflegung und Umgang mit Ressourcen soll der Kongress vorbildlich sein. Soziale Verantwortung wird als Weltoffenheit, Höflichkeit und Toleranz für alle Kulturen verstanden.
Persönliche Highlights des Kongresses
Einige persönliche Highlights des Kongresses sind:
- Marc Hallet (NIH, USA) zum Thema funktionelle neurologische Störungen
- Systemphysiologinnen aus London und Paris zum Thema Gehirn der Neugeborenen
- Innovative Impulse zu den Themen Schlaganfall im Kindesalter und Migräne
Freundliche Atmosphäre und Patientenzufriedenheit
Die Haunersche Kinderklinik legt großen Wert auf eine freundliche Atmosphäre, in der sich die kleinen Patienten geborgen fühlen. Es stehen genügend Mutter-Kind-Zimmer zur Verfügung. Eltern, die ihr Kind der Klinik anvertrauen, können darauf zählen, dass ihr Kind in guten Händen ist. Dies bestätigt auch das der Kinderklinik mehrmalig verliehene Gütesiegel „Ausgezeichnet. Für Kinder”.
Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit
Gefördert durch das Landesministerium für Gesundheit fördert die Klinik seit März 2024 die interprofessionelle Zusammenarbeit aus Ärzten und Pflegekräften.
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