Wadenkrämpfe sind ein häufiges und schmerzhaftes Problem, das viele Menschen betrifft, insbesondere Schwangere. Schüßler-Salze, eine Form der alternativen Medizin, werden oft zur Linderung verschiedener Beschwerden eingesetzt. Eines der bekanntesten ist das Schüßler-Salz Nr. 7, Magnesium phosphoricum, das traditionell bei Muskelkrämpfen, Nervosität und Schlafstörungen empfohlen wird.
Was ist Schüßler-Salz Nr. 7 Magnesium phosphoricum?
Magnesium phosphoricum ist ein Mineralstoff, der im Körper an der Muskelaktivität und der Übertragung von Nervenimpulsen beteiligt ist. Es kommt in Nerven- und Muskelzellen, im Gehirn, Rückenmark und in vielen inneren Organen vor. Nach der Lehre von Dr. Schüßler kann ein Mangel an diesem Mineral zu verschiedenen Beschwerden führen, darunter Muskelkrämpfe, Nervosität, innere Unruhe und Schlafstörungen.
Das Schüßler-Salz Nr. 7 enthält Magnesium phosphoricum in potenzierter Form (D6 oder D12). Es ist als registriertes homöopathisches Arzneimittel ohne Angabe einer therapeutischen Indikation erhältlich. Die Anwendung erfolgt aufgrund langjähriger Verwendung in dieser Therapie.
Anwendungsgebiete von Magnesium phosphoricum
Magnesium phosphoricum wird traditionell bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, darunter:
- Wadenkrämpfe: Magnesiummangel kann Wadenkrämpfe auslösen. Magnesium phosphoricum soll helfen, den Körper wieder mit diesem Mineralstoff zu versorgen.
- Muskelverspannungen: Es entspannt verkrampfte Muskeln und reduziert die mit Muskelkrämpfen verbundenen Schmerzen.
- Nervosität und innere Unruhe: Es hat eine Nerven beruhigende und dämpfende Wirkung, die Aufgeregtheit, innere Unruhe und Prüfungsangst lindert.
- Schlafstörungen: Es kann bei Einschlaf- und Durchschlafstörungen helfen, insbesondere wenn diese durch Stress und Anspannung verursacht werden.
- Prüfungsangst: Es kann bei innerer Unruhe und Lampenfieber helfen.
- Menstruationsbeschwerden: Es kann bei schmerzhaften Regelblutungen helfen.
- Beschwerden im Oberbauch: Es kann bei Anspannung im Bereich des rechten Oberbauches helfen, die durch Stress verursacht wird.
- Kopfschmerzen und Migräne: Es kann bei Migräne oder starken Kopfschmerzen helfen.
- Juckreiz: Es kann bei Hautjucken, beispielsweise bei Psoriasis oder Neurodermitis, helfen.
- Ischiasbeschwerden: Es kann bei Reizung des Ischiasnerves helfen.
Anwendung und Dosierung
Schüßler-Salz Nr. 7 ist in verschiedenen Formen erhältlich:
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- Tabletten: Die Tabletten lässt man langsam im Mund zergehen. Bei kleinen Kindern können sie vor der Einnahme in etwas Wasser aufgelöst werden.
- Globuli: Auch Globuli lässt man im Mund zergehen.
- Salbe: Die Salbe wird zwei- bis dreimal täglich dünn auf die betroffenen Stellen aufgetragen.
Die Standarddosierung für Erwachsene und Kinder über 12 Jahre beträgt in der Regel 3 x 1 Tablette täglich. Bei akuten Beschwerden kann die Dosierung erhöht werden, beispielsweise alle Viertelstunde 2 Tabletten bis zum Abklingen der Beschwerden, maximal für einen Tag. Danach sollte die Dosis auf 3 x täglich 2 Tabletten reduziert werden.
Die "Heiße Sieben"
Eine besondere Anwendungsform bei akuten Beschwerden ist die "Heiße Sieben". Dabei werden 7-10 Tabletten in kurz aufgekochtem, heißem Wasser aufgelöst und nach dem Abkühlen schluckweise getrunken. Es ist wichtig, die Flüssigkeit nicht mit einem Metalllöffel umzurühren. Die "Heiße Sieben" wird oft bei Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schlafproblemen und Verstopfung empfohlen.
Schüßler-Salze in der Schwangerschaft
Schüßler-Salze gelten in der Schwangerschaft als weitgehend unbedenklich, da sie frei von medikamentösen Inhaltsstoffen sind. Sie können als alternative oder begleitende Behandlung bei verschiedenen Schwangerschaftsbeschwerden eingesetzt werden, beispielsweise bei:
- Wadenkrämpfen: Nr. 7 Magnesium phosphoricum
- Schwangerschaftsübelkeit: Nr. 5 Kalium phosphoricum, Nr. 2 Calcium phosphoricum, Nr. 3 Ferrum phosphoricum, Nr. 8 Natrium chloratum
- Sodbrennen: Nr. 9 Natrium phosphoricum
- Kopfschmerzen: "Heiße 7" mit Nr. 7 Magnesium phosphoricum
Es ist jedoch wichtig, vor der Anwendung von Schüßler-Salzen in der Schwangerschaft immer einen Arzt oder eine Hebamme zu konsultieren.
Wichtige Hinweise
- Schüßler-Salze sollten nicht unmittelbar nach dem Essen eingenommen werden.
- Personen mit Laktoseintoleranz sollten vor der Einnahme von Tabletten ihren Arzt konsultieren, da diese Milchzucker enthalten. Es gibt auch Darreichungsformen ohne Laktose, wie Globuli oder Tropfen.
- Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Weizenstärke oder einen der anderen Bestandteile besteht. Selten können allergische Reaktionen auf Weizenstärke auftreten.
- Auch homöopathische Medikamente sollten ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeit angewendet werden. Bei anhaltenden, unklaren oder neu auftretenden Beschwerden sollte medizinischer Rat eingeholt werden.
- Die Wirksamkeit von Schüßler-Salzen ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt.
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