Hilfsmittel für Demenz: Eine umfassende Übersicht

Für Menschen mit Demenz wird es mit fortschreitender Krankheit immer schwieriger, sich zu orientieren und Gefahren richtig einzuschätzen. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die ihnen helfen können, so lange wie möglich selbstständig und sicher in den eigenen vier Wänden zu leben. Die Bandbreite reicht von Sicherheitsvorkehrungen über die Förderung der Motorik bis hin zur Gedächtnisstützung. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Arten von Hilfsmitteln, die für Menschen mit Demenz zur Verfügung stehen, und gibt praktische Tipps für deren Auswahl und Anwendung.

Alltagshilfen zur Strukturierung und Sicherheit

Vergesslichkeit kann im Alltag zur großen Herausforderung werden. Schlüssel verlegen, Termine vergessen oder sich in der eigenen Wohnung nicht mehr zurechtfinden - das sind Situationen, mit denen Menschen, die an Demenz erkrankt sind, nur allzu vertraut sind. Alltagshilfen sind das ideale Mittel, um das Leben strukturierter und sicherer zu gestalten.

Es ist wichtig, die demenzerkrankte Person in die Auswahl der Hilfsmittel mit einzubeziehen, um deren Akzeptanz und Interesse zu fördern. So wird sichergestellt, dass die Alltagshilfe nicht nur angeschafft, sondern auch wirklich genutzt wird.

Erinnerungshilfen

Erinnerungshilfen sind speziell entwickelte Hilfsmittel, die Demenzerkrankten dabei helfen, ihren Alltag besser zu organisieren und an wichtige Aufgaben oder Termine zuverlässig erinnert zu werden.

  • Sprechende Zeitplaner: Diese helfen Demenzerkrankten, ihren Tagesablauf besser zu strukturieren.

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  • Große Kalender: Ein großer und einfacher Kalender, der sichtbar in der Wohnung hängt, hilft bei der zeitlichen Orientierung. Wichtig ist, dass Wochentage und Daten ausgeschrieben sind. Kleben Sie ein Foto der Person, die zu Besuch kommt, an den entsprechenden Tag im Kalender.

  • Wochenplan: Ein Wochenplan gibt sowohl Demenzerkrankten als auch pflegenden Angehörigen eine klare Übersicht über den Tagesablauf. Verwenden Sie einen großen, leicht verständlichen Wochenplan, in dem Sie Termine, Mahlzeiten oder Besuche eintragen. Hängen Sie den Plan an einem gut sichtbaren Ort auf, damit er täglich genutzt werden kann.

  • Wanduhren: Eine große, gut sichtbare Wanduhr mit klaren Ziffern und Zeigern hilft dabei, den Tagesverlauf besser zu verstehen. Achten Sie darauf, dass die Uhr gut sichtbar ist und keine ablenkenden Muster oder Details enthält. Kalenderuhren mit klar lesbaren Zahlen und ausgeschriebenen Wochentagen helfen beim Zeitgefühl.

  • Vereinfachte Tablets: Diese unterstützen bei der Tagesstruktur, erinnern an Termine, zeigen Fotos oder ermöglichen Videotelefonie.

  • Medikamentenspender oder -boxen: Diese mit Signalton erinnern zuverlässig an die Einnahme.

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Technische Hilfsmittel für mehr Sicherheit und Übersicht

Technische Hilfsmittel sind die Lösung für mehr Sicherheit und Übersicht im Alltag von Menschen mit Demenz.

  • Schlüsselfinder und Ortungssysteme: Diese Geräte helfen, verlegte Schlüssel oder andere Gegenstände schnell wiederzufinden. Schlüsselanhänger mit Signalgeber helfen beim Wiederfinden verlegter Gegenstände.

  • GPS-Tracker und Notfalluhren: Diese Geräte ermöglichen es, den Standort von Demenzerkrankten im Notfall nachzuverfolgen. GPS-Ortungssysteme in Armbanduhren, Anhängern oder Schuhsohlen lokalisieren den Aufenthaltsort der Person und können mit einem Notrufsystem verbunden werden. Demenz-Uhren mit OrtungssystemDemenz-Uhren, die Betroffene als Armbanduhr verwenden können, sind oft mit einem Ortungssystem ausgestattet. Der Träger kann einerseits einen „Notfallknopf“ drücken. Andererseits können Angehörige ihn orten. Notfallsysteme werden von der Pflegekasse bezuschusst. Prüfen Sie, ob Ihre Pflegekasse sich an den Anschaffungskosten beteiligt. Ortungsgerät Easy-FinderTrägt die Person den Easy-Finder, kann sie weltweit mittels GPS geortet werden. Der Easy-Finder kann mittels eines Clips am Gürtel oder der Kleidung befestigt werden. Der Akku hat eine Laufzeit von bis zu 7 Tagen. GPS-Tracker-UhrEine weitere Alternative ist die Ortungs- und Notfalluhr. Auch hier ist es den Betroffenen möglich, einen Notruf abzusetzen. Der Vorteil ist, dass eine Uhr sowieso von den meisten Menschen getragen wird und die Betroffenen müssen nicht erst daran erinnert werden, den Tracker mitzunehmen.Auch hier ist weltweit eine aktuelle Live-Bestimmung der Person möglich. Die Bedienungsanleitung ist in deutsch. Bedienung über Ihren Wunsch-Netzbetreiber. Ausweise oder Notfallkarten mit Kontaktdaten in der Kleidung helfen bei einer schnellen Rückführung.

    • Notfalluhr: Ist eine praktische Alternative zum GPS-Tracker. Der Demenzerkrankte kann bei Bedarf einen Notruf an eine vorprogrammierte Nummer senden. Haustüralarm: Für Menschen mit Demenz kann es gefährlich werden, wenn sie die Wohnung unbemerkt verlassen. Ein Haustüralarm verhindert dies, indem er sofort Alarm schlägt, sobald die Tür geöffnet wird.
  • Spezielle Telefone: Senioren-Telefone mit großen Tasten und vorprogrammierten Nummern erleichtern das Telefonieren. Telefone mit großen Tasten oder Fototasten erleichtern das Anrufen vertrauter Personen. Seniorenhandys mit wenigen, voreingestellten Kontakten bieten Sicherheit unterwegs.

Hilfsmittel für die Nahrungsaufnahme

Eine Demenzerkrankung bedeutet nicht immer, dass die Person nicht in der Lage ist, eigenständig zu essen. Wenn sie nicht mehr weiß, wie sie das Besteck verwenden soll, kann man Finger Food zubereiten. Dann können sie entspannt ohne Messer und Gabel essen. Ansonsten hilft es schon, das passende Besteck bereitzulegen. Zum Beispiel liegt nur ein Löffel auf dem Tisch, wenn es eine Suppe gibt. Kochen bleibt für viele Demenzerkrankte ein wichtiger Bestandteil des Alltags.

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  • Demenz-Geschirr: Speziell entwickeltes Geschirr in klaren Formen und leuchtenden Signalfarben hilft, die Speisen besser zu erkennen und zu erfassen. Teller mit einem erhöhten Rand und einem geneigten Boden erleichtern das Aufnehmen von Essen. Ansprechendes Design, klare Formen und deutliche Farbkontraste spielen bei nachlassender Sehkraft eine entscheidende Rolle. Denn gerade dann sind Farbkontraste am Esstisch besonders wichtig. So sorgt z. B. ein Teller mit breitem farbigem Rand für Orientierung.

  • Ernährungstipps: Damit Demenzerkrankte Frühstück, Mittag- und Abendessen nicht vergessen, können Sie die Zeiten in einer Art Stundenplan für den Betroffenen eintragen. Das Lieblingsessen ist immer mit schönen Gefühlen verbunden. Daher kann es ein besonderes Erlebnis sein, wenn alte Lieblingsgerichte aus der Kindheit der Betroffenen zubereitet werden. Noch besser wäre es, wenn das Essen gemeinsam geplant und gekocht werden kann, um einen persönlicheren Bezug zum Essen herzustellen. Mit kräftigen Farben und intensiven Gerüchen werden die Sinne und der Appetit angeregt.

  • Hochkalorische Trinknahrung: Die leckeren hochkalorischen Shakes eignen sich für Senioren, die Schwierigkeiten haben, eine ausreichende Menge Nahrung (und somit die für den Körper wichtigen Nährstoffe) aufzunehmen. Solch ein Nährstoffmangel kann im Alter durch Appetitlosigkeit, Krankheiten oder auch durch Schluckbeschwerden hervorgerufen werden. Durch die vollmundige Konsistenz ist der Milchshake auch für Menschen mit Schluckbeschwerden geeignet.Die hochkalorischen Shakes enthalten als wichtige Nährstoffe:hochwertige Eiweiße für den MuskelaufbauKohlenhydrate für den EnergiehaushaltFette als wichtige EnergiequelleVitamine und Mineralstoffe, z.B. für die Immunabwehr.

Anpassung der Wohnumgebung für mehr Orientierung

Viele Menschen mit Demenz möchten so lange wie möglich in ihrem vertrauten Zuhause leben. Doch mit fortschreitender Demenz können sich ihre Orientierung und Wahrnehmung verändern und die einst vertraute Umgebung wird zum Hindernisparcours. Eine übersichtliche und aufgeräumte Wohnumgebung hilft Demenzerkrankten, sich besser zu orientieren und reduziert das Risiko von Verwirrung oder Stress. Vermeiden Sie überladene Dekorationen, da diese Demenzerkrankte überfordern können.

  • Fotos: Fotos auf Schranktüren, die den Inhalt zeigen, erleichtern die Orientierung im Haushalt.

  • Nachtlichter: Nachtlampen mit Bewegungssensoren oder mobile Nachttoiletten erleichtern die Orientierung bei Dunkelheit. Nachtlichter können in der Toilette oder auch in anderen Zimmern, die in der Nacht oft aufgesucht werden, angebracht werden. Eventuell mit Bewegungsmelder versehene Nachtlichter verwenden oder mit Leuchtdioden versehene Lichtschläuche entlang der wichtigsten Wege legen.

Sicherheitsmaßnahmen zur Unfallprävention

Mit zunehmender Demenz steigt die Gefahr, dass räumliche Desorientierung und Vergesslichkeit zu gefährlichen Situationen im Alltag führen. Um das Risiko von Unfällen zu minimieren, können gezielte Sicherheitsmaßnahmen und technische Hilfsmittel eingesetzt werden.

  • Herdsicherung: Ein angeschalteter Herd, der vergessen wurde, auszuschalten, kann schnell zur Gefahr werden. Besonders bei Menschen mit Demenz ist das Risiko erhöht, dass sie den Herd versehentlich anlassen oder ohne Grund anschalten. Eine Herdsicherung sorgt dafür, dass der Herd nach einer voreingestellten Zeit automatisch abschaltet und somit Brände verhindert werden. Moderne Herde verfügen häufig schon über eine Abschaltautomatik. Auch wenn technische Hilfen vieles erleichtern können, nicht alles, was möglich ist, ist auch sinnvoll. Menschen mit Demenz dürfen sich durch ein Hilfsmittel nicht überwacht, überfordert oder eingeschränkt fühlen. Der Einsatz sollte sich immer an der Lebensqualität, Sicherheit und Würde der Betroffenen orientieren.Herdüberwachung mit PräsenzmelderMenschen mit Demenz fällt oft ein, dass sie sich eine Mahlzeit zubereiten möchten und schalten den Herd ein. Die Gefahr ist sehr groß, dass die demente Person während des Kochens wegläuft und dann vergisst, dass die Herdplatte noch an ist. Die Präsenzüberwachung arbeitet vollautomatisch. Die Herdüberwachung erkennt automatisch die Anwesenheit einer Person und gibt dann die Stromzufuhr zum Herd frei.Die Abschaltung der Stromzufuhr erfolgt ebenfalls automatisch. Für Gasherde ist uns bisher kein geeignetes Sicherungssystem bekannt. Im Zweifelsfall sollte ein Gasherd daher abgeklemmt bzw. durch einen Elektroherd ersetzt werden.

  • Rauchmelder: Auch wenn Rauchmelder in Mietwohnungen gesetzlich vorgeschrieben sind, sind sie in vielen Wohnungen nicht vorhanden oder nicht funktionsfähig. Dabei sind sie eine einfache, aber lebensrettende Sicherheitsmaßnahme, die besonders in Haushalten mit Demenzerkrankten unverzichtbar ist. Gerade bei allein lebenden Personen kann es sich anbieten, diese Rauchmelder mit einem Hausnotrufsystem zu koppeln.

  • Sichere Aufbewahrung: Reinigungsmittel, Messer, Kerzen, Feuerzeuge und Medikamentenvorräte können für Demenzerkrankte eine ernsthafte Gefahr darstellen. Um Unfälle zu vermeiden, sollten diese Gegenstände sicher und außer Reichweite gelagert werden. Gefährliche Gegenstände wie Reinigungsmittel, Kerzen, Feuerzeuge und Messer sollten stets sicher und außer Reichweite verstaut werden. Schubladensicherungen verhindern zusätzlich ungewollten Zugriff auf gefährliche Utensilien. Nicht benutzte Steckdosen:Diese sollten abgedeckt oder mit einer „Kindersicherung“ versehen werden.

  • Sturzprophylaxe: Stolperfallen:Lose Teppiche oder Kabel erhöhen das Sturzrisiko und sollten entfernt bzw. fixiert werden (Kabel evtl. in Kabelschienen verlegen). Schwellen und Stufen in der Wohnung bzw. Handläufe und Haltegriffe:Sie bieten besseren Halt als Wände und Stuhllehnen und können so zur Vermeidung von Stürzen beitragen.

*Vermeidung von Verbrühungen:Mischbatterie mit Temperaturbegrenzer einbauenUnterbrechung der Wasserzufuhr:Möglich ist zum einen die Montage eines Wasserflussreglers am Wasserhahn (es wird ein Stab in den Wasserhahn eingesetzt, der nur Wasser frei gibt, solange dagegen gedrückt wird).

Maßnahmen bei Hinlauftendenz

Manche Menschen mit Demenz entwickeln im Verlauf der Krankheit eine sogenannte Hinlauftendenz (früher als Weglauftendenz bezeichnet). Betroffene verspüren den Drang, einen bestimmten Ort aufzusuchen, der in ihrer Wahrnehmung wichtig erscheint, oft ohne Rücksicht auf die Sicherheit oder Verkehrsregeln. Dies kann gefährlich werden, insbesondere im Straßenverkehr.

  • Kontaktmatten: Diese werden häufig vor dem Bett oder der Haustür platziert. Sobald die Matte betreten wird, sendet sie ein Funksignal an die Pflegeperson und löst einen Alarm aus. AlarmtrittmattenDie Alarmtrittmatten sind ideal für Menschen mit Hinlauf-/ Weglauftendenzen. Die Matten können unter einem Teppich, einer Fußmatte vor dem Bett usw. ausgelegt werden. Betritt der demente Mensch die Matte, löst diese einen Funkalarm aus. Die Pflegeperson wird darüber informiert, dass der Hilfebedürftige entweder gerade das Haus verlassen hat oder vom Bett aufgestanden ist usw.Diese Variante hat den Vorteil, dass sie um bis zu 4 Zusatzsender und Empfänger erweitert werden kann. Damit können mehrere Personen benachrichtigt werden.

  • Lichtschranken: Sie arbeiten mit Infrarotlicht und können über dem Bett oder an anderen kritischen Stellen installiert werden. Sobald der Lichtstrahl unterbrochen wird - etwa wenn der Betroffene aufsteht - wird ein Signal an die Pflegeperson gesendet. Eine weitere Möglichkeit wäre ein System mit Lichtschranke, bei dem ein Infrarotlichtstahl über der Bettkante beim Aufstehen unterbrochen wird.

Hilfsmittel zur Beschäftigung und Aktivierung

Menschen mit Demenz geraten nicht selten in soziale Isolation. In der Folge verkümmern ihre ohnehin schon schwindenden Fähigkeiten, wodurch sie noch weniger am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Es gibt glücklicherweise eine Vielzahl an sinnvollen Hilfsmitteln für die Bereiche Sicherheit, Aktivierung, Alltagshilfen sowie Gedächtnisstütze und Erinnerungsvermögen.

  • Puzzle: Für die Beschäftigung und Aktivierung von dementen Menschen gibt es zum Beispiel Puzzle die auf das Leistungsniveau von demenziell veränderten Menschen abgestimmt sind und ein garantiertes Erfolgserlebnis liefern, da sie - egal wie sie zusammen gesetzt werden - ein sinnvolles Motiv liefern und so Frustration bei dem Betroffenen verhindern.

  • Filme: Auch gibt es Filme, die speziell auf die Bedürfnisse von demenziell Veränderten zugeschnitten sind. Sie sprechen die Zuschauer auf einer speziellen Ebene an, was Gefühle und Erinnerungen weckt und das Innere der Betroffenen berührt.

  • Hapti Muff: Der Hapti Muff regt bei den dementen Menschen die Sinne an, da er aus unterschiedlichen Materialien besteht und so zum Erkunden und Betasten anregt. Immer wieder gibt es etwas Neues zu sehen oder auch zu Verstecken.

  • Nestel-Decke: Mit der Nesteldecke wird die Motorik geschult und Handgriffe des täglichen Lebens können trainiert werden. Die Farben sind so gewählt, dass sie Menschen mit Demenz besonders gut ansprechen. Aufgrund der Vielfalt von Möglichkeiten welche die Nesteldecke bietet, dienst sie als Therapie, Beschäftigung und Aktivierung von demenziell veränderten Menschen.Die Nesteldecke ist auch ganz besonders als Geschenk geeignet. Denn oftmals ergibt sich die Frage, was schenkt man denn der dementen Oma zum Geburtstag.

  • Plüschtiere: Sie bieten nicht nur Trost und Gesellschaft im Leben der Pflegebedürftigen. Vielmehr unterstützen sie in einem besonderen Maße emotional und psychologisch. Hierbei können Plüschtiere eine ergänzende Rolle spielen. Diese können aufgrund integrierter Sensoren beruhigende Geräusche abspielen, wenn der Demenzkranke Unruhe zeigt. Sie dienen als vertraute Begleiter, die ohne Worte vermitteln, dass jemand da ist. So entlasten sie Angehörige und Pflegekräfte, die in dieser Zeit anderen Aufgaben nachgehen können. Durch ihre Weichheit und die Möglichkeit zur Interaktion - sei es durch integrierte Sensoren, die auf Berührungen reagieren, oder durch die einfache Präsenz - helfen sie, Stress und Angstzustände zu reduzieren.

Digitale Helfer und Sprachassistenzsysteme

Digitale Helfer wie Navigationssysteme oder sensorgesteuerte Beleuchtung und Sicherheitsabschaltungen gehören zu unserem Alltag. Richtig eingesetzt können sie auch Menschen mit Demenz dabei helfen, länger selbstbestimmt zu leben, und gleichzeitig die dafür notwendige Sicherheit erhöhen.

  • Sprachassistenzsysteme: Ob Alexa von Amazon, Google Assistant oder Siri von Apple, sie folgen alle dem gleichen Bedienmuster: Sie hören auf ein Aktivierungswort, wie „Alexa“ oder „Okay Google“, und nehmen daraufhin die gesprochene Anfrage entgegen - beispielsweise: „Wie wird das Wetter heute?“. Dazu holen sie sich Informationen über das Internet und geben die Antwort als gesprochene Sprache aus: „In Berlin beträgt die Temperatur aktuell 18 Grad Celsius. Es ist leicht bewölkt. Heute Nachmittag soll es regnen.“Sie können auf digitale Kalender oder Aufgabenlisten zugreifen. Dabei können Termineinträge oder Einkaufslisten sogar gemeinsam durch den Menschen mit Demenz und seine Angehörigen verwaltet werden. Es kann hilfreich sein, an anstehende Treffen oder die Medikamenteneinnahmen zu erinnern.Sprachassistenzsysteme können Wissen abrufen sowie Musik oder Radioprogramme abspielen.Ebenso können Angehörige Text-, Sprach- oder Videonachrichten direkt an das System schicken, welches es dem Menschen mit Demenz (automatisch) abspielt. Ferner vereinfachen solche Systeme auch die Videotelefonie und damit das Kontakt-Halten über Distanz.Auch sogenannte Smart-Home-Geräte werden von immer mehr Menschen genutzt: Gemeint sind beispielsweise steuerbare Lampen, spezielle Rauchmelder oder Wassersensoren, Heizkörperthermostate oder (fern)steuerbare Türschlösser, die mit einem Sprachassistenzsystem auf dem Smart-Speaker oder Smart-Display verbunden werden können.So kann etwa das Licht per Sprachbefehl an- und ausgeschaltet werden; oder es kann so eingestellt werden, dass es sich abhängig von der Tageszeit automatisch ein- oder ausschaltet. Eine weitere Möglichkeit ist, das Licht mit einem Bewegungsmelder im Raum zu kombinieren. Wenn vergessen wurde, die Lampen auszuschalten, lässt sich dies ebenfalls aus der Ferne steuern.

Finanzielle Unterstützung und Beratung

Die finanzielle Entlastung durch Krankenkassen ist für viele Familien ein wichtiger Schritt, um notwendige Hilfsmittel für Demenzerkrankte zu beschaffen. Im Hilfsmittelkatalog sind zahlreiche Produkte aufgeführt, die von der Pflegekasse unter bestimmten Voraussetzungen übernommen werden können. Diese Hilfsmittel helfen nicht nur bei der Orientierung und der Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten, sondern auch im Umgang mit alltäglichen Herausforderungen der Pflege.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. bietet das kostenlose Verständniskärtchen Ich habe Demenz an. Es soll dabei helfen, bei Bedarf Unterstützung zu bekommen. Organisationen wie die deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. bieten wertvolle Informationen für pflegende Angehörige sowie Unterstützung beim Einsatz von Hilfsmitteln, beispielsweise mit einem Hilfsmittelverzeichnis. Sie beraten zu Möglichkeiten der Kostenübernahme durch Kranken- und Pflegekassen, insbesondere für spezielle Alltagshilfen wie angepasste Plüschtiere.

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