Die Hochtaunus-Kliniken in Bad Homburg bieten ein breites neurologisches Leistungsspektrum für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte des neurologischen Angebots, von der Diagnostik bis zur Therapie und Nachsorge.
Neurologie: Ein Überblick
Die Neurologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des zentralen (Gehirn und Rückenmark) und peripheren Nervensystems sowie der Skelettmuskulatur befasst. Dazu gehören beispielsweise Gefäßkrankheiten des Gehirns.
Diagnostisches Leistungsspektrum
Die neurologische Abteilung der Hochtaunus-Kliniken bietet ein umfassendes Spektrum an diagnostischen Möglichkeiten, um neurologische Erkrankungen präzise zu erkennen.
Bildgebende Diagnostik
Zur Durchführung einer bildgebenden Diagnostik (MRT, CT u.a.) besteht eine enge Kooperation mit der MVZ-Radiologie im Hause. Die Radiologie ist das diagnostische Zentrum eines Krankenhauses. Als diagnostische Zentraldisziplin versorgt die Radiologie alle klinischen Fachdisziplinen mit essentiellen diagnostischen Informationen. Um die Verzahnung ambulant-stationär zu optimieren, wurde die Radiologie im Jahr 2006 aus den Hochtaunus-Kliniken in eine Tochtergesellschaft ausgegliedert.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Die Magnetresonanztomographie (MRT) oder Kernspintomographie ist ein medizinisches Verfahren, das es ermöglicht, Bilder vom menschlichen Körper ohne Röntgenstrahlen und damit ohne Strahlenbelastung zu erzeugen. Auch schwangere Frauen und Kleinkinder können so ohne Risiko untersucht werden. Die Kernspintomographie des Herzens (Cardio-MRT) ist die neueste und modernste bildgebende Methode zur Herzdiagnostik. Sie wird in enger Zusammenarbeit mit der Kardiologie der Hochtaunus-Kliniken durchgeführt. Die Cardio-MRT ermöglicht die Untersuchung des schlagenden Herzens sowie die Darstellung aller Gefäße des Menschen ohne Strahlenbelastung und ohne Einsatz eines Katheters.
Lesen Sie auch: Hochtaunus-Kliniken Neurochirurgie
Konventionelle Röntgenuntersuchungen
Es werden alle gängigen konventionellen Röntgenuntersuchungen durchgeführt.
Kooperationen
Sollte sich eine stationäre neurologische Behandlungsindikation herausstellen, ist eine Übernahme in die Neurologische Klinik im Hause (Chefarzt Dr. med. Andreas Dietz) möglich.
Therapeutisches Leistungsspektrum
Neben der Diagnostik bietet die Neurologie der Hochtaunus-Kliniken ein breites Spektrum an therapeutischen Leistungen.
Infusionstherapie bei Multipler Sklerose
Ein wichtiger Bestandteil des therapeutischen Angebots ist die Infusionsbehandlung bei Multipler Sklerose.
Spezialisierte Ambulanzen und Zentren
Herzinsuffizienz-Ambulanz
Die Herzinsuffizienz-Ambulanz ist eine hochspezialisierte Ambulanz zur Betreuung und Behandlung von Patienten mit ausgeprägter Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Dabei ist das Herz nicht mehr in der Lage, ausreichend Blut in den Körper zu pumpen, so dass Organe und Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Die Herzinsuffizienz ist eine chronische Erkrankung, bei der es in der Regel zu einem fortschreitenden Verlust von Herzmuskelzellen kommt und die Herzleistung kontinuierlich abnimmt. Die Ursachen dafür können unterschiedlich sein - häufige Ursachen sind Vorerkrankungen wie Bluthochdruck und koronare Herzkrankheit, aber auch andere Ursachen sind möglich. Rechtzeitiges Erkennen und Behandeln der ursächlichen Grundkrankheit und die richtige Kombination und Dosierung der Medikamente können das Voranschreiten der Krankheit jedoch verlangsamen oder sogar aufhalten. In der Ambulanz werden zunächst Patienten mit neu aufgetretener Herzinsuffizienz auf die Ursachen hin untersucht. Dabei sollen sich die Patienten in regelmäßigen Abständen in der Ambulanz vorstellen und werden dort von unseren Fachärzten untersucht. Gerade für chronisch kranke Herzpatienten ist eine kontinuierliche Betreuung, möglichst durch ein und denselben Arzt, wichtig. Auf diese Weise möchten wir - in enger Zusammenarbeit mit Ihrem mitbehandelnden Hausarzt oder Kardiologen - die Ursachen für die Krankheit identifizieren und behandeln, die medikamentöse Therapie optimieren und überwachen und damit das Fortschreiten der Krankheit aufhalten. Das Ziel ist, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und Krankenhausaufenthalte möglichst zu vermeiden. Außer einer medikamentösen Therapie kommen auch andere Therapien infrage, beispielsweise die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators oder die kardiale Resynchronisationstherapie. In unserer Ambulanz können sowohl Patienten mit bekannter chronischer Herzinsuffizienz als auch neu erkrankte Patienten vorstellig werden.
Lesen Sie auch: Leistungen der Neurologie Homburg Saar im Detail
Entlassungsmanagement und Nachsorge
Alle Patientinnen und Patienten haben Anspruch auf eine gut vorbereitete und optimal koordinierte Entlassung aus unserer Klinik. Unsere Mitarbeitenden aus diesem Bereich bieten Ihnen und Ihren Angehörigen Unterstützung bei Problemen an, die mit Ihrer Erkrankung, dem Aufenthalt im Krankenhaus und der weiteren Versorgung nach der Entlassung zusammenhängen.
Unterstützung bei der Organisation der weiteren Versorgung
Die Mitarbeiter unterstützen bei Fragen bezüglich Pflegeversicherung (z. B. bei der Kontaktaufnahme zu Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen und bei Fragen, die sich im Zusammenhang mit Ihrer Erkrankung ergeben.
Qualitätssicherung und Patientensicherheit
Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS)
AMTS ist die Gesamtheit der Maßnahmen zur Gewährleistung eines optimalen Medikationsprozesses mit dem Ziel, Medikationsfehler und damit vermeidbare Risiken für Patientinnen und Patienten bei der Arzneimitteltherapie zu verringern. Die Instrumente und Maßnahmen zur Förderung der Arzneimitteltherapiesicherheit werden mit Fokus auf den typischen Ablauf des Medikationsprozesses bei der stationären Patientenversorgung dargestellt. Eine Besonderheit des Medikationsprozesses im stationären Umfeld stellt das Überleitungsmanagement bei Aufnahme und Entlassung dar. Die im Folgenden gelisteten Instrumente und Maßnahmen adressieren Strukturelemente, z.B. besondere EDV-Ausstattung und Arbeitsmaterialien, sowie Prozessaspekte, wie Arbeitsbeschreibungen für besonders risikobehaftete Prozessschritte bzw. Konzepte zur Sicherung typischer Risikosituationen. Zusätzlich können bewährte Maßnahmen zur Vermeidung von bzw. zum Lernen aus Medikationsfehlern angegeben werden. Das Krankenhaus stellt hier dar, mit welchen Aspekten es sich bereits auseinandergesetzt bzw. welche Maßnahmen es konkret umgesetzt hat.
Aufnahme ins Krankenhaus, inklusive Anamnese
Dargestellt werden können Instrumente und Maßnahmen zur Ermittlung der bisherigen Medikation (Arzneimittelanamnese), der anschließenden klinischen Bewertung und der Umstellung auf die im Krankenhaus verfügbare Medikation (Hausliste), sowie zur Dokumentation, sowohl der ursprünglichen Medikation der Patientin oder des Patienten als auch der für die Krankenhausbehandlung angepassten Medikation.
Medikationsprozess im Krankenhaus
Im vorliegenden Rahmen wird beispielhaft von folgenden Teilprozessen ausgegangen: Arzneimittelanamnese - Verordnung - Patienteninformation - Arzneimittelabgabe - Arzneimittelanwendung - Dokumentation - Therapieüberwachung - Ergebnisbewertung. Dargestellt werden können hierzu Instrumente und Maßnahmen zur sicheren Arzneimittelverordnung, z. B. bezüglich Leserlichkeit, Eindeutigkeit und Vollständigkeit der Dokumentation, aber auch bezüglich Anwendungsgebiet, Wirksamkeit, Nutzen-Risiko-Verhältnis, Verträglichkeit (inklusive potentieller Kontraindikationen, Wechselwirkungen u. Ä.) und Ressourcenabwägungen. Außerdem können Angaben zur Unterstützung einer zuverlässigen Arzneimittelbestellung, -abgabe und -anwendung bzw. -verabreichung gemacht werden.
Lesen Sie auch: UKS Homburg Neurologie Mitarbeiter
Entlassung
Dargestellt werden können insbesondere die Maßnahmen der Krankenhäuser, die sicherstellen, dass eine strukturierte und sichere Weitergabe von Informationen zur Arzneimitteltherapie an weiterbehandelnde Ärztinnen und Ärzte sowie die angemessene Ausstattung der Patientinnen und Patienten mit Arzneimittelinformationen, Medikationsplan und Medikamenten bzw.
Weitere Aspekte der AMTS
- Vorhandensein adressatengerechter und themenspezifischer Informationsmaterialien für Patientinnen und Patienten zur ATMS.
- Elektronische Unterstützung des Aufnahme- und Anamnese-Prozesses (z. B. Möglichkeit einer elektronischen Verordnung, d. h. strukturierte Eingabe von Wirkstoff (oder Präparatename), Form, Dosis, Dosisfrequenz.
- Bereitstellung eines oder mehrerer elektronischer Arzneimittelinformationssysteme.
- Anwendung von gebrauchsfertigen Arzneimitteln bzw.
- Vorhandensein von elektronischen Systemen zur Entscheidungsunterstützung.
- Spezielle AMTS-Visiten.
Prävention von Gewalt und Missbrauch
Gemäß § 4 Absatz 2 der Qualitätsmanagement-Richtlinie haben Einrichtungen die Prävention von und Intervention bei Gewalt und Missbrauch als Teil des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements vorzusehen. Ziel ist es, Missbrauch und Gewalt insbesondere gegenüber vulnerablen Patientengruppen, wie beispielsweise Kindern und Jugendlichen oder hilfsbedürftigen Personen, vorzubeugen, zu erkennen, adäquat darauf zu reagieren und auch innerhalb der Einrichtung zu verhindern. Das jeweilige Vorgehen wird an Einrichtungsgröße, Leistungsspektrum und den Patientinnen und Patienten ausgerichtet, um so passgenaue Lösungen zur Sensibilisierung der Teams sowie weitere geeignete vorbeugende und intervenierende Maßnahmen festzulegen. Dies können u. a.
Schutzkonzepte für Kinder und Jugendliche
Gemäß § 4 Absatz 2 in Verbindung mit Teil B Abschnitt I § 1 der Qualitätsmanagement-Richtlinie haben sich Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche versorgen, gezielt mit der Prävention von und Intervention bei (sexueller) Gewalt und Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen zu befassen (Risiko- und Gefährdungsanalyse) und - der Größe und Organisationsform der Einrichtung entsprechend - konkrete Schritte und Maßnahmen abzuleiten (Schutzkonzept).
Auszeichnungen und Anerkennungen
Die Hochtaunus-Kliniken gehören zu „Deutschlands besten Krankenhäusern“ in der Kategorie 300 bis unter 500 Betten. Für das Zertifikat „Deutschlands beste Krankenhäuser“ greift das Institut für Management und Wirtschaftsforschung (IMWF) nach eigenen Angaben auf eine Vielzahl von Daten zu den über 2.200 Krankenhäusern in Deutschland zurück und wertet diese systematisch aus. Eine wesentliche Quelle stellen die Qualitätsberichte der Krankenhäuser dar, so das IMWF. Krankenhäuser sind jedes Jahr dazu verpflichtet, Qualitätsberichte zu veröffentlichen. Meinungen von Patientinnen und Patienten werden zusätzlich über ein gezieltes Screening von Bewertungsportalen und Patientenbefragungen erfasst. Die Daten wurden laut IMWF im Februar 2020 von den Portalen abgerufen und anschließend mit den aus den Qualitätsberichten entnommenen Kliniknamen zusammengeführt.
Karrierechancen
Die Hochtaunus-Kliniken bieten vielfältige Karrierechancen für Fachkräfte im medizinischen Bereich. Aktuelle Stellenangebote umfassen:
- Facharzt (m/w/d) Unfallchirurgie am Standort Usingen
- Facharzt (m/w/d) für Innere Medizin - mit Weiterbildungsmöglichkeit im Schwerpunkt Gastroenterologie am Standort Bad Homburg
- Allgemeinmediziner oder Internist (m/w/d) für die hausärztliche Versorgung im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Taunus GmbH am Standort Königstein
- Facharzt (m/w/d) zur Weiterbildung Intensivmedizin am Standort Bad Homburg
- Leitender Oberarzt (m/w/d) mit Zusatzbezeichnung Handchirurgie am Standort Usingen
- Allgemeinmediziner oder Internist (m/w/d) für die hausärztliche Versorgung im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Taunus GmbH am Standort Bad Homburg
- Leitender Oberarzt (m/w/d) Hämatologie und Onkologie am Standort Bad Homburg
- Facharzt (m/w/d) für Palliativmedizin am Standort Bad Homburg
- Facharzt (m/w/d) für Innere Medizin, Allgemeinmedizin oder Neurologie - mit Interesse an der Geriatrie am Standort Usingen
- Ärztin (m/w/d) in Weiterbildung Allgemeinmedizin am Standort Bad Homburg
Weitere Fachbereiche und Schwerpunkte
Neben der Neurologie bieten die Hochtaunus-Kliniken eine Vielzahl weiterer medizinischer Fachbereiche und Schwerpunkte.
Gastroenterologie
Die Qualität der Endoskopie ist sowohl abhängig von der Expertise des Untersuchenden als auch von der Güte der eingesetzten Endoskopiesysteme. Daher verwenden wir ausschließlich hochauflösende HDTV-fähige Videoendokope der aller neuesten Generation. Die Untersuchenden sind Fachärztinnen und Fachärzte mit einer Spezialausbildung im Bereich der Gastroenterologie und verfügen über eine langjährige Erfahrung im Bereich der Endoskopie mit sehr hohen Untersuchungszahlen. Das komplette interventionelle Spektrum der therapeutischen Endoskopie wird routiniert auf höchstem Niveau praktiziert. Ein besonderer Schwerpunkt ist die hochauflösende Endosonographie (endoskopischer Ultraschall), mit der wir sehr viel genauer als mit anderen bildgebenden Verfahren krankhafte Befunde, insbesondere Tumore oder Lymphknotenvergrößerungen im Bereich von Speiseröhre, Mediastinum, Magen, Leber, Gallenwege, Bauchspeicheldrüse und Rektum feststellen oder ausschließen können.
Onkologie und Hämatologie
Die Hämatologie und Onkologie am Standort Bad Homburg versorgt Patient:innen mit gut- und bösartigen Erkrankungen des Blutes sowie soliden Tumoren im Rahmen eines umfassenden, interdisziplinären Behandlungskonzepts.
Palliativmedizin
Die Palliativmedizin am Standort Bad Homburg betreut Patient:innen mit fortgeschrittenen, unheilbaren Erkrankungen im Rahmen eines ganzheitlichen, multiprofessionellen Ansatzes.
Ausbildung
Famulaturen sind an den Kliniken in Bad Homburg und Usingen möglich. Die Ausbildung wird zukünftig durch die generalistische Ausbildung zur/ zum "Pflegefachfrau und Pflegefachmann" abgelöst.
Persönlichkeiten
Isabell Trunk, Jahrgang 1976, hat nach dem Abitur am Augustinergymnasium Friedberg von 1996 bis 1998 eine Ausbildung zur Rettungsassistentin absolviert und mit Staatsexamen abgeschlossen. Von 1998 bis 2000 sammelte sie als Rettungsassistentin beim DRK Friedberg grundlegende Erfahrung in der medizinischen Notfallversorgung. Im Anschluss machte sie eine dreijährige Ausbildung zur Physiotherapeutin und beendete diese 2003 ebenfalls mit dem erfolgreich abgelegten Staatsexamen. Von 2004 bis 2010 studierte sie Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
tags: #hochtaunusklinik #bad #homburg #neurologie #leistungsspektrum