Ibuprofen ist ein weit verbreitetes Medikament zur Linderung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen. Es gehört zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Obwohl Ibuprofen im Allgemeinen als gut verträglich gilt, kann es dennoch Nebenwirkungen verursachen, darunter auch Durchfall und Krämpfe.
Was ist Ibuprofen und wie wirkt es?
Ibuprofen ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der NSAR. Es wirkt, indem es die Produktion von Prostaglandinen hemmt. Prostaglandine sind Gewebshormone, die an der Entstehung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber beteiligt sind. Ibuprofen beeinflusst auch das Temperaturregelzentrum im Gehirn und wirkt fiebersenkend.
Ibuprofen ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Tabletten, Kapseln, Granulat, Infusionen, Säfte, Zäpfchen, Cremes und Pulver. Die Dosierung hängt vom Alter, dem Körpergewicht und der Art der Beschwerden ab. Rezeptfreie Tabletten enthalten in der Regel bis zu 400 Milligramm Ibuprofen. Höhere Dosierungen sind verschreibungspflichtig.
Anwendungsgebiete von Ibuprofen
Ibuprofen wird zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden eingesetzt, darunter:
- Leichte bis mäßig starke Schmerzen (z. B. Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen)
- Fieber
- Entzündungen (z. B. bei Arthrose, Gicht oder rheumatischen Erkrankungen)
- Schmerzhafte Schwellungen nach Verletzungen
Mögliche Nebenwirkungen von Ibuprofen
Wie alle Medikamente kann auch Ibuprofen Nebenwirkungen verursachen. Diese treten jedoch nicht bei jedem auf. Die Häufigkeit und Art der Nebenwirkungen hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Dosierung, der Anwendungsdauer und der individuellen Verträglichkeit.
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Häufige Nebenwirkungen
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Ibuprofen gehören:
- Magen-Darm-Beschwerden: Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall
Gelegentliche Nebenwirkungen
Gelegentlich können folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Überempfindlichkeitsreaktionen: Hautausschlag, Juckreiz, Asthmaanfälle
- Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen, Erregungszustände, Reizbarkeit, Müdigkeit
- Sehstörungen
- Ohrgeräusche
Seltene und sehr seltene Nebenwirkungen
Selten oder sehr selten wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Magen-Darm-Geschwüre oder -Blutungen
- Entzündung der Magenschleimhaut
- Verschlimmerung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
- Leber- und Nierenschäden
- Bluthochdruck
- Herzinfarkt oder Schlaganfall (insbesondere bei hohen Dosen und Langzeitanwendung)
- Schwere Hautreaktionen (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse)
- Schwere allergische Reaktionen (anaphylaktischer Schock)
- Bestimmte Blutbildungsstörungen
Durchfall und Krämpfe als Nebenwirkungen
Durchfall und Krämpfe können als Nebenwirkungen von Ibuprofen auftreten, sind aber eher selten. Sie werden meist durch Reizungen des Magen-Darm-Trakts verursacht. In seltenen Fällen können Krämpfe auch durch eine Überempfindlichkeitsreaktion ausgelöst werden.
Was ist bei der Einnahme von Ibuprofen zu beachten?
Um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren, sollten Sie folgende Hinweise beachten:
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- Nehmen Sie Ibuprofen nur so lange und in so hoher Dosis wie unbedingt nötig ein.
- Überschreiten Sie nicht die empfohlene Tagesdosis.
- Nehmen Sie Ibuprofen nach Möglichkeit mit einer Mahlzeit und ausreichend Flüssigkeit ein, um den Magen zu schonen.
- Vermeiden Sie die gleichzeitige Einnahme von Alkohol, da dieser die Nebenwirkungen verstärken kann.
- Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker über alle Medikamente, die Sie einnehmen, um mögliche Wechselwirkungen auszuschließen.
- Wenn Sie an Magen-Darm-Problemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- oder Nierenerkrankungen leiden, sollten Sie Ibuprofen nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.
- Schwangere Frauen sollten Ibuprofen nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt einnehmen und im letzten Schwangerschaftsdrittel ganz darauf verzichten.
Wann sollte man Ibuprofen nicht einnehmen?
Ibuprofen sollte nicht eingenommen werden bei:
- Allergie gegen Ibuprofen oder andere NSAR
- Bekannten Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren oder -blutungen
- Schweren Leber- oder Nierenerkrankungen
- Schwerer Herzinsuffizienz
- Bestimmten Blutbildungsstörungen
- Im letzten Drittel der Schwangerschaft
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Ibuprofen kann mit einer Vielzahl von Medikamenten in Wechselwirkung treten. Zu den wichtigsten gehören:
- Andere NSAR (Erhöhung des Risikos für Magen-Darm-Blutungen)
- Blutgerinnungshemmer (Verstärkung der blutverdünnenden Wirkung)
- Blutdrucksenker (Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung)
- Lithium (Erhöhung des Lithiumspiegels im Blut)
- Methotrexat (Verstärkung der Nebenwirkungen von Methotrexat)
- Digoxin (Erhöhung des Digoxinspiegels im Blut)
- Kortikosteroide (Erhöhung des Risikos für Magen-Darm-Geschwüre)
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) (Erhöhung des Risikos für Magen-Darm-Blutungen)
Was tun bei Nebenwirkungen?
Wenn Sie nach der Einnahme von Ibuprofen Nebenwirkungen bemerken, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker informieren. Bei starken oder anhaltenden Beschwerden, insbesondere bei Magen-Darm-Blutungen, schweren Hautreaktionen oder allergischen Reaktionen, ist es wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen.
Alternativen zu Ibuprofen
Es gibt verschiedene Alternativen zu Ibuprofen, die je nach Art und Stärke der Beschwerden in Frage kommen. Dazu gehören:
- Paracetamol: Wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend, aber nicht entzündungshemmend.
- Diclofenac: Gehört ebenfalls zu den NSAR, ist aber stärker wirksam als Ibuprofen und daher verschreibungspflichtig.
- Naproxen: Ein weiteres NSAR mit längerer Wirkdauer als Ibuprofen.
- Acetylsalicylsäure (ASS): Wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend, hat aber ein höheres Risiko für Magen-Darm-Blutungen.
- Nicht-medikamentöse Maßnahmen: Bei leichten Schmerzen können auch alternative Behandlungsmethoden wie Kühlung, Wärme, Bewegung oder Entspannungstechniken helfen.
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