Kakao und seine Wirkung auf das Gehirn: Mehr als nur ein Genussmittel

Kakao ist viel mehr als nur eine Zutat für süße Getränke oder Schokolade. Schon die alten Maya und Azteken wussten um die vielfältigen Wirkungen des Kakaos und nutzten ihn als Heilmittel und Luxusgut. Heute wird Kakao weltweit geschätzt und konsumiert. Aber was macht Kakao so besonders und wie wirkt er sich auf unser Gehirn aus?

Kakao: Ein Superfood?

Roher Kakao, der aus fermentierten, getrockneten und ungerösteten Kakaobohnen gewonnen wird, ist reich an Nährstoffen und enthält wenig Zucker, was ihn von vielen industriell verarbeiteten Kakaoprodukten unterscheidet. Er ist eine ausgezeichnete Quelle für Magnesium, Kalium, Eisen und Kalzium, die für verschiedene Körperfunktionen wichtig sind. Auch Spurenelemente wie Zink und Kupfer sowie Vitamine wie D, B, C und E sind enthalten, die das Immunsystem stärken.

Mineralien und Ballaststoffe

Kakao ist reich an Magnesium, das wichtig für die Energieversorgung der Muskeln, den Knochenaufbau und die psychische Verfassung ist. Es fördert die Gesundheit des Herzmuskels, indem es Stress reduziert und entkrampfend wirkt. Kalium und Kalzium stärken die Zahngesundheit, den Knochenaufbau und die Muskelkontraktion und unterstützen die Nervenfunktion.

Antioxidantien und Flavanole

Kakao enthält Flavanole, Pflanzenwirkstoffe, die als starke Antioxidantien wirken. Sie fördern die Durchblutung, senken den Blutdruck und unterstützen die Herzgesundheit. Zudem verbessern sie die Cholesterinwerte und schützen die Zellen vor freien Radikalen. Ihre antioxidative Wirkung kann die Hautalterung verlangsamen und indirekt vor UV-Strahlung schützen.

Stimmungsaufheller

Kakao enthält Tryptophan, das im Gehirn zu Serotonin, Anandamid und Dopamin umgewandelt wird, was das Wohlbefinden steigert und die Stimmung aufhellt. Theobromin, ein mit Koffein verwandter Stoff, kann eine leicht anregende Wirkung haben.

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Gesunde Haut

Kakaobutter wird in vielen Hautpflegeprodukten verwendet, da sie die Haut weich macht, Feuchtigkeit spendet und besonders gut für trockene und rissige Haut geeignet ist.

Die Wirkung von Kakao auf das Gehirn

Studien haben gezeigt, dass Kakao die Gehirnleistung steigern kann. Verantwortlich dafür sind vor allem die im Kakao enthaltenen Flavanole.

Verbesserte Sauerstoffversorgung des Gehirns

Flavanole verbessern die Sauerstoffversorgung der Gehirnrinde. Nach dem Konsum eines flavonoidreichen Kakaogetränks kann diese bis zu dreimal so hoch sein wie ohne Kakao. Dies kann sich positiv auf Gedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit, Aufmerksamkeit und die gesamte geistige Leistungsfähigkeit auswirken.

Kakao und Gedächtnis

Eine Studie mit älteren Erwachsenen zeigte, dass der Konsum von hohen Mengen an Flavanolen die Gedächtnisleistung verbessern und die Funktion des Gyrus dentatus, einer Region im Hippocampus, verbessern kann. Die Studienteilnehmer, die hohe Mengen an Flavanolen konsumierten, erzielten in kognitiven Tests deutlich bessere Leistungen.

Kakao gegen mentale Erschöpfung

Die Flavonoide der Kakaobohne können der Erschöpfung entgegenwirken und dazu beitragen, dass wir länger aufmerksam und konzentriert arbeiten können. Studien haben gezeigt, dass Kakao die mentale Leistungsfähigkeit bei Menschen mit chronischem Müdigkeitssyndrom (CFS) steigern kann.

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Studie: Kombination von Kakao mit roten Beeren

Eine Studie zur Kombination von roten Beeren und Kakao zeigte, dass diese Kombination die Gehirnfunktionen von älteren Menschen verbessern kann. Die Studie ergab, dass die Kombination von Flavanolen aus Kakao und Anthocyanen aus Beeren die Blutzuckerregulation verbessern und die Durchblutung im Gehirn durch mehr verfügbares Stickoxid (NO) verbessern kann.

Britische Studie: Kakao verbessert die kognitive Leistungsfähigkeit

Laut einer britischen Studie verbessert Kakao die kognitive Leistungsfähigkeit. Die Studie zeigte, dass die Flavanole sich positiv auf die Versorgung des Gehirns und dessen Leistungsfähigkeit auswirken. Die Sauerstoffversorgung des Gehirns war bei den Teilnehmern nach der Einnahme des flavanolreichen Kakaos schneller und besser. Auch beim Lösen der Aufgaben waren diese Probanden im Vorteil.

Kakao mit Bedacht genießen

Obwohl Kakao viele positive Eigenschaften hat, sollte er in Maßen genossen werden. Grundsätzlich sind maximal 25 Gramm Schokolade pro Tag unbedenklich. Es ist ratsam, Schokoladen mit einem Kakaoanteil von mindestens 70 Prozent zu bevorzugen.

Schattenseiten des Kakaos

Industriell verarbeitete Kakaoprodukte enthalten oft einen hohen Zuckeranteil und können kalorienreich sein. Zudem steht die Kakaoproduktion seit langem in der Kritik aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen und Umweltbelastungen.

Schadstoffe

In den Bohnen der Kakaopflanze kann sich das Schwermetall Cadmium anreichern. Auch ein erhöhter Aluminiumgehalt kann bei langfristiger Aufnahme die Funktion der Nieren, Knochen und des Nervensystems beeinträchtigen.

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Anbau und Arbeitsbedingungen

Für den Anbau von Kakaobäumen werden häufig Wälder gerodet. Zudem stehen die geringe Entlohnung der Arbeitskräfte sowie Kinderarbeit in der Kritik.

Tipps für den Konsum

  • Achten Sie beim Kauf von Kakaoprodukten auf das Fairtrade-, Bio- oder GEPA-Siegel.
  • Bevorzugen Sie dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil.
  • Genießen Sie Kakao in Maßen.
  • Verwenden Sie reines Kakaopulver anstelle von kakaohaltigen Getränkepulvern.
  • Kombinieren Sie Kakao mit gesunden Lebensmitteln wie Obst und Nüssen.

Kakao im Ernährungsalltag integrieren

Es gibt viele Möglichkeiten, Kakao in den Ernährungsalltag zu integrieren.

Kakao-Getränk Rezept

Eine gesunde und leckere Alternative zu fertigen Kakaogetränken ist ein selbstgemachtes Kakao-Getränk mit fettarmer Milch oder Pflanzen-Drink, rohem Kakaopulver, Zimt und Kardamompulver.

Kakao in herzhaften Speisen

Kakao kann auch zur Aromatisierung herzhafter Speisen verwendet werden.

Rezepte mit dunkler Schokolade

Es gibt viele leckere Rezepte mit dunkler Schokolade, wie beispielsweise Mohnkuchen, Haselnuss-Schoko-Kuchen oder Chili-Energy Balls.

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