Karsten Schwanke ist in Deutschland eine bekannte Persönlichkeit, nicht nur als Wettermoderator, sondern auch als Wissenschaftsjournalist und Experte für Klimawandel. Seine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären, macht ihn zu einem gefragten Redner und Medienexperten. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Aspekte von Schwankes Karriere, sein Engagement für den Umweltschutz und seine Warnungen vor den Folgen des Klimawandels.
Vom Wetterfrosch zum Klimawandel-Experten
Schon als Schüler in Brandenburg faszinierten Karsten Schwanke die Datenreihen des Wetters. Seine Geographielehrerin machte der Klasse Wetterdaten für Deutschland und die Welt zugänglich, was seine Neugier entfachte. Nach dem Abitur absolvierte er beim Meteorologischen Dienst der DDR in Potsdam eine Ausbildung zum Technischen Assistenten für Meteorologie und begann anschließend ein Meteorologiestudium an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach dem Mauerfall wechselte Schwanke für sein Hauptstudium nach Hamburg, das er 1995 als Diplom-Meteorologe abschloss.
Seine Karriere begann bei Kachelmanns Meteomedia, bevor er 1996 ins Fernsehen wechselte. In der ARD präsentierte Schwanke rund zehn Jahre lang verschiedene Wetterformate. 2006 wechselte er zum ZDF, um „Abenteuer Wissen“ zu moderieren, wofür er 2010 mit der Goldenen Kamera in der Kategorie „Beste Information Wissensmagazine“ ausgezeichnet wurde.
Schwankes Arbeit als Wettermoderator besteht insbesondere darin, die Sendungen inhaltlich vorzubereiten. Ein normaler Arbeitstag umfasst die Durchsicht zahlreicher Daten sowie die Interpretation und Aufbereitung dieser Informationen. Er sieht den entscheidenden Punkt darin, Daten so zu interpretieren, dass beispielsweise Warnungen nicht zu früh, aber eben auch nicht zu spät ausgesprochen werden.
Engagement für den Umweltschutz und die Analyse des Klimawandels
Karsten Schwanke ist seit 13 Jahren mit dem NABU verbunden. 2010 wurde er NABU-Weißstorchpate, und in seinem Beisein wurde Storch Michael vom NABU-Institut Bergenhusen mit einem Solarsender versehen.
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Schwanke sieht sich selbst nicht als Klimaaktivisten, doch er thematisiert die Schnelligkeit und Intensität des Klimawandels. Er erklärt, dass es bis Anfang der 90er Jahre einzelne Sommer gab, die nicht einmal 30 Grad warm waren, während sich die Menschen heute bereits an 35 oder 36 Grad Celsius gewöhnt haben. Die stabilen Wetterlagen sind nicht mehr ungewöhnlich und verursachen Trockenheit und Dürren, wodurch sich das Landschaftsbild verändert.
Er sieht eine Herausforderung darin, dass die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels einerseits schon spürbar sind, andererseits aber die Zusammenhänge so komplex sind, dass sie für die meisten Menschen nicht zu verstehen sind.
Warnungen vor den Folgen des Klimawandels
Karsten Schwanke warnt eindringlich vor den dramatischen Folgen des Klimawandels in Deutschland. In einem Interview des SWR-Videopodcasts „Zur Sache! intensiv“ sagte der 56-Jährige, Deutschland werde „Ende des Jahrhunderts keinen deutschen Wald mehr haben“. Er prognostizierte, dass Deutschland noch vor 2050 Temperaturen von 45 Grad im Schatten erleben werde, worauf niemand eingerichtet sei.
Schwanke kritisiert die unzureichende Vorbereitung auf Extremwetterereignisse. Am Beispiel der Flutkatastrophe im Ahrtal machte er deutlich, wie schlecht Deutschland gerüstet sei. Die Pegelmessung in Altenahr sei am 14. Juli 2021 um 20:15 Uhr ausgefallen, weil die Brücke mit dem Messgerät weggerissen wurde. Die wieder aufgebaute Pegelmessung sei erneut am Brückengeländer angebracht worden. „Beim nächsten Mal werden wir wieder ohne Daten dastehen“, kritisierte der Meteorologe.
Er widersprach der gängigen Einschätzung, das Ahrtal-Ereignis sei ein 400- bis 1000-jährliches Ereignis, und warnte vor noch extremeren Regenereignissen. Er beklagte, dass die Priorität des Klimaschutzes in der Politik „gerade von Tag zu Tag weiter nach hinten“ rutsche, was „in der Tat dramatisch“ sei.
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Schwankes Vorträge und Publikationen
Karsten Schwanke hält Vorträge zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, darunter:
- Der Klimawandel - DIE Herausforderung für unsere Gesellschaft
- Der Klimawandel - und die Bedeutung für die Immobilienbranche in Deutschland
- Der Klimawandel - und die Folgen für die Versicherungsbranche
- Der Klimawandel - und der Einfluss auf die Land- (und Forst-)wirtschaft
- Der Klimawandel - und die Nahrungsmittelindustrie
- Abenteuer Wetter / Extremwetter
Seine Vortragstitel können individuell für die jeweilige Veranstaltung angepasst werden.
Darüber hinaus hat Schwanke mehrere Bücher und Artikel veröffentlicht, darunter:
- Von Glückszahl bis Geheimzahl: Mit Mathe die Rätsel des Alltags lösen, 2020
- Was ist was, Bd. 007: Wetter. Landschaftsformen: Unsere Erde im Wandel - den gestaltenden Kräften auf der Spur, 2010
- Naturkatastrophen: Wirbelstürme, Beben, Vulkanausbrüche - Entfesselte Gewalten und ihre Folgen, 2009
- Wetter, Klima, Klimawandel: Wissen für eine Welt im Umbruch, 2008
Die Bedeutung von Forschung für die Gesundheit
Am Helmholtz-Zentrum in München wird die Gesundheit erforscht und der Frage nachgegangen, warum Menschen krank werden. Ein besonderer Fokus liegt auf den großen Volkskrankheiten wie Diabetes. Weltweit leiden heute 400 Millionen Menschen an Diabetes, und es wird erwartet, dass diese Zahl in 25 Jahren auf 600 bis 700 Millionen ansteigen wird. Das Helmholtz-Diabetes-Zentrum arbeitet daran, diese Krankheit eines Tages heilen zu können.
Die Forschung untersucht, welche Bedeutung Umweltfaktoren, Lebensstil und individuelle genetische Disposition bei der Entstehung von Krankheiten haben. Daraus entwickeln die Forscher Möglichkeiten zur Prävention, Diagnose und Therapie.
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Persönliche Einblicke und Interessen
Sein Beruf hat Karsten Schwanke an besondere Orte und in besondere Situationen in aller Welt geführt. Er erinnert sich besonders gern an die Live-Berichterstattung über die Himalaja-Gipfelerstürmung eines Sechstausenders im Jahr 2002.
Schwanke ist ein Outdoor-Enthusiast und nimmt auf seinen Reisen stets seine Laufschuhe mit. Er erlebt Wind und Wetter am eigenen Leib und findet Zerstreuung auf dem Meer beim Segeln.