Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), die Gehirn und Rückenmark betrifft. Eines der vielen Symptome, mit denen Menschen mit MS konfrontiert sein können, sind Blasenfunktionsstörungen. Diese Störungen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und erfordern oft eine sorgfältige Behandlung. Die Katheterisierung ist eine wirksame Methode zur Behandlung von Blasenfunktionsstörungen bei MS. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Katheterisierung bei MS, einschließlich der verschiedenen Arten von Kathetern, der Verfahren zur Selbstkatheterisierung und der damit verbundenen Vorteile und Risiken.
Blasenfunktionsstörungen bei MS: Ein Überblick
Viele Menschen mit Multipler Sklerose bemerken irgendwann im Laufe ihrer Erkrankung, dass die Blase oder der Darm nicht mehr richtig funktioniert. Nerven im zentralen Nervensystem (ZNS) und Muskeln müssen korrekt zusammenarbeiten, um Körperfunktionen zu steuern. Werden bei MS entsprechende Nervenzellen in den Zentren des ZNS angegriffen oder zerstört, können neurogene Blasenfunktionsstörungen oder Störungen im Darm entstehen.
Arten von Blasenfunktionsstörungen
Bei MS-Patienten können verschiedene Arten von Blasenfunktionsstörungen auftreten, darunter:
- Überaktive Blase: Am häufigsten zeigt sich die „überaktive“ Blase (30 bis 90 %). Normalerweise verspürt ein Mensch erst ab einer Füllmenge von 200 ml den Drang, die Blase zu entleeren. Eine Beeinträchtigung der Nerven kann dazu führen, dass die Blase sich bereits bei kleinsten Urinmengen übermäßig anspannt und verkrampft. Bereits durch eine geringe Menge Urin wird so ein sehr starker Harndrang ausgelöst. Betroffene müssen dann häufiger nachts zur Toilette, scheiden jedoch immer nur kleine Mengen Urin aus. Ist der Blasenschließmuskel betroffen, entleert sich die Blase unwillkürlich.
- Gestörte Blasenentleerung: Eine gestörte Blasenentleerung ist seltener (5 bis 20 %). Durch eine verminderte Kontraktion der Blase kann es dabei zu einer verzögerten und inkompletten Entleerung der Blase kommen. Wird die Blase schließlich zu voll, kann sie „überlaufen“. Bereits ein leichter Husten verursacht dann möglicherweise einen unkontrollierten Urinverlust (Inkontinenz). Durch die ständige Überdehnung der Blase nehmen Harndrang, Inkontinenz oder Harnverhalt immer weiter zu. Durch die Entleerungsstörung der Blase bei MS bleibt unter Umständen Restharn zurück.
Auswirkungen auf die Lebensqualität
Störungen der Funktion von Blase und Darm bei MS sind für viele Betroffene nicht nur ein hygienisches Problem, sondern auch mit starken Schamgefühlen verbunden. Über Inkontinenz redet man nicht gerne. Weder mit dem Partner noch mit einem Freund, einer Freundin oder Ärzten. Lieber geht man in die Isolation und versucht selbst, das Problem zu lösen. Besonders die Inkontinenz beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich. Schamgefühl, Isolation und Depression sind oft die Folge.
Was tun bei Blasenproblemen?
Wer Probleme mit der Blasenentleerung oder der Darmfunktion bei sich entdeckt, sollte sich daher vertrauensvoll an einen Arzt oder seine MS-Schwester wenden. Mit der MS-Schwester können Patienten nicht nur über ihre Gedanken und Sorgen im Umgang mit diesen schambesetzten Themen sprechen. Eine qualifizierte Beratung und Behandlung durch Experten auf diesem Gebiet unterstützen dabei, die Lebensqualität und Selbstständigkeit zu erhalten. Hier ist es notwendig, dass möglichst unterschiedliche Fachrichtungen miteinander arbeiten. Der Urologe wird nach der Diagnose eine symptomatische Therapie einleiten, welche die Symptome lindern oder gar beseitigen kann.
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Katheterisierung als Behandlungsmethode
Zur Behandlung von Inkontinenz und zur Vermeidung von Harnwegsinfekten ist die regelmäßige oder dauerhafte Harnableitung über einen Katheter eine wirksame Methode. Sich selbst einen Blasenkatheter zu setzen ist sicherlich nicht einfach oder angenehm. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Warum Katheterisierung?
Katheter können notwendige Hilfsmittel sein, wenn es nicht gelingt, die Blase auf natürliche Weise zu entleeren. Sie ermöglichen eine vollständige Entleerung der Blase und reduzieren das Risiko von Komplikationen wie Harnwegsinfektionen und Nierenschäden.
Arten von Kathetern
Es gibt unterschiedliche Arten von Kathetern, die eingeführt und auf verschiedene Weise verwendet werden. Die nachstehende Tabelle fasst die Unterschiede zwischen Einmal-, Dauer- und suprapubischen Kathetern zusammen.
- Einmalkatheter (Intermittierender Katheterismus): Einmalkatheter werden oft empfohlen. Diese Katheter sollten vier- bis sechsmal pro Tag verwendet werden, gerade lange genug in der Blase verbleiben, um sie zu entleeren, und anschließend wieder entfernt werden. Der intermittierende Selbstkatheterismus ist daher die bevorzugte Methode zur Blasenentleerung, da sie der normalen Blasenfunktion am nächsten kommt: Die Blase speichert nach wie vor auf normale Weise Urin und Sie können mithilfe des Katheters Wasser lassen, wann Sie es müssen und wann es in Ihren Tagesablauf passt. Sie können lernen, den Katheter selbst einzuführen. Der Katheter ist ein steriles Instrument und normalerweise beschichtet, sodass das Risiko von Beschwerden beim Einführen reduziert wird. Die Anwendung von Einmalkathetern sollte keine Schmerzen verursachen und ist nicht schädlich für die Blase. Tatsächlich ist die Anwendung eines Einmalkatheters von Vorteil, wenn Sie Probleme mit der natürlichen Blasenentleerung haben.
- Dauerkatheter: Dauerkatheter werden ebenfalls über die Harnröhre eingeführt. Der zentrale Unterschied liegt darin, dass Dauerkatheter in der Blase verbleiben. Ein kleiner mit Wasser gefüllter Ballon hält den Katheter an Ort und Stelle und verhindert, dass er herausrutscht. Im Gegensatz zu Einmalkathetern werden Dauerkatheter von einer medizinischen Fachkraft eingeführt. Da der Katheter in der Blase verbleibt, wird die Blase kontinuierlich entleert. Das heißt, dass ein Auffangbeutel erforderlich ist, der den abgeleiteten Urin aufnimmt. Der Auffangbeutel kann entweder an der Beininnenseite angebracht werden und ermöglicht dadurch Mobilität oder an einem Gestell hängen. Einige Dauerkatheter verfügen auch über ein Ventil. Ist es geschlossen, kann sich die Blase wie gewohnt mit Urin füllen. Wird es geöffnet, kann der Urin in die Toilette abgeleitet werden.
- Suprapubischer Katheter: Ein suprapubischer Katheter ist eine weitere Art von Katheter, der für einen längeren Zeitraum in der Blase verbleibt und normalerweise alle ein bis drei Monate gewechselt wird. Ein suprapubischer Katheter wäre nötig, wenn die Harnröhre blockiert oder anderweitig beschädigt oder wenn die betreffende Person nicht in der Lage wäre, einen Einmalkatheter zu nutzen. Wie bei Dauerkathetern wird ein Auffangbeutel oder Ventil genutzt, um die Ableitung des Urins aus der Blase zu kontrollieren.
Intermittierender Selbstkatheterismus (ISK)
Der Selbstkatherterismus (intermittierende Katheterismus) gilt heute als eine Standardtherapie bei Patienten mit bedingter Blasenfunktionsstörung oder chronischer Restharnbildung. Er besitzt gegenüber den Dauerkatheterformen wie dem Bauchdeckenkatheter oder dem Harnröhrenkatheter deutliche Vorteile. Harnwegsinfekte und Schäden des oberen und unteren Harntraktes sind deutlich seltener, zudem können Dauerkatheter verstopfen oder abklemmen. Nicht selten schränken sie die Mobilität der betroffenen Patienten ein und verursachen Schmerzen. Bei Patienten, die infolge von Querschnitt oder Multiple Sklerose eine erhöhte Blasenspastizität haben, wird diese durch regelmäßiges Katheterisieren reduziert. Die Patienten haben einen besseren Schlaf, Müdigkeit wird vermieden. Das Sexualleben erfährt keinerlei Beeinträchtigung durch diese Form der Blasenentleerung.
Beim intermittierenden Katheterismus wird in regelmäßigen Zeitintervallen ein dünner Schlauch (Katheter) in die Blase eingeführt, über den der Urin abfließen kann. Hierdurch wird eine vollständige Entleerung der Blase ermöglicht. In der Regel führt man den Vorgang ca. 4 bis 6 mal täglich durch - ein Rhythmus, der der normalen Blasenentleerung ohne Katheter entspricht. Unmittelbar nach Entleerung der Blase wird der Katheter sofort wieder entfernt. Mit ein wenig Übung ist die Harnblase in wenigen Minuten entleert. Auch viele Patienten mit eingeschränkter Fingerfertigkeit oder Beweglichkeit der Hände praktizieren nach guter Anleitung den intermittierenden Selbstkatheterismus regelmäßig.
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Auswahl des richtigen Katheters
Bei der Wahl des richtigen Katheters wird der Patient von kompetenten Fachleuten beraten. Individuell muss der Katheter die richtige Länge und den richtigen Durchmesser haben. Bereits vorbeschichtete, hydrophile Katheter, schonen die Harnröhre durch ihre wasserbindende Oberfläche. Diese ist ausgesprochen gleitfähig und reduziert die Reibung in der Harnröhre. Es gibt zahlreiche, individuelle Lösungen für Patienten die viel reisen, z. B.
Wie bekommt man eine Verordnung für intermittierende Katheter?
Sobald der Arzt die Diagnose „Neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes“ stellt und es zur Restharnbildung kommt, ist der Intermittierende Katheterismus Mittel der Wahl. Neben der Inkontinenz, die im Alltag durchaus dazu führen kann, dass ein gewisses Maß an Selbstbestimmung und Lebensqualität verloren gehen, steht für Menschen mit MS zusätzlich das Thema Restharn und damit zusammenhängende Harnwegsinfekte im Vordergrund.
Aseptische Durchführung
Generell gilt: Entzündungsprozesse im Körper, die in Verbindung mit MS-Schüben stehen können, sollten weitestgehend vermieden werden. Als Nebenwirkung beim Intermittierenden Katheterismus gilt das mögliche Vorkommen von Harnwegsinfektionen. Diese können entstehen, wenn der Katheterismus nicht aseptisch, also mit Hände - und Schleimhautdesinfektion durchgeführt wird.
Mögliche Komplikationen
Schleimhautverletzungen als mögliche Nebenwirkung sind heute dank der modernen Katheter und ihrer Beschichtungen eher selten. Können jedoch vorkommen - die Schleimhaut der Harnröhre ist empfindlich. Somit hängt viel vom passenden Katheter ab und auch die Technik will gelernt sein.
Häufigkeit der Katheterisierung
Die Häufigkeit des Katheterisierens hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Als erstes ist die Trinkmenge pro Tag sowie die Blasenkapazität entscheidend. Jedoch kann es sein, dass der Katheterismus nur zur Unterstützung bei Restharn-Entleerung eingesetzt wird.
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Lernprozess
Bis man den Intermittierenden Selbstkatheterismus als Routine beherrscht, ist individuell unterschiedlich. Zum einen hängt es von der eigenen Motivation und Lernfähigkeit ab. Zum anderen von der anleitenden Fachkraft. Die eigentliche Durchführung ist nicht kompliziert und lässt sich zügig erlernen.
Vorteile des ISK
Gerade die Kontrolle über die Ausscheidungen spielt in unser aller Leben eine große Rolle. Unfreiwilliger Harn- oder Stuhlgang kann sehr belastend sein. Besonders in intimen oder auch sehr persönlichen Momenten möchte man keine „Unfälle“ erleben. Daher stellt der ISK eine einfache, aber sichere Lösung dar, um wieder die Kontrolle zu haben. Oft hör ich von Betroffenen: Wenn ich das früher gewusst hätte!
Testen von Kathetern
Ein eigenständiger Produkttest empfiehlt sich nach Untersuchung durch den Arzt und Einweisung durch eine qualifizierte Fachkraft.
Diskretes Design
Für Coloplast gilt: die Produkte werden nicht nur in diskreten neutralen Umkartons versandt, sie sind als Katheter selbst oft nicht zu erkennen. Für Coloplast stand schon immer ein hohes Maß an Diskretion für seine Produktanwender im Mittelpunkt.
Durchführung des ISK bei Frauen
Der ISK bei der Frau läuft wie folgt ab:
- Nach dem Händewaschen entfernt die Frau ihre Kleidung, wie zum Toilettengang.
- Nachdem man auf der Toilette platzgenommen hat, befestigt man einen Beinspiegel am Oberschenkel oder bringt einen Kosmetikspiegel an der Toilettenbrille an.
- Die Umverpackung des Katheters wird geöffnet, ohne den Katheter schon zu entnehmen.
- Jetzt desinfiziert man sich die Hände und lässt das Desinfektionsmittel einwirken.
- Danach sollte die Frau mit einer Hand ihre Schamlippen spreizen, während sie mit der anderen Hand den Harnröhrenbereich und die Scham desinfiziert. Wichtig ist das die Hand, die die Schamlippen spreizt, nicht wieder gelöst wird sondern so verbleibt.
- Anschließend kann die Frau den Katheter der Umverpackung entnehmen und in ihre Harnröhre einführen. Ein leichtes Ausatmen erleichtert oft das Einführen.
- Der Katheter wird eingeführt bis Urin aus der Blase zu fließen beginnt.
- Wenn der Urinfluss aufhört, zieht man den Katheter unter leichter Drehung zurück damit auch der letzte Urin abfließen kann.
- Zum Abschluss reinigt man das Genital und wäscht sich die Hände!
SpeediCath Compact Eve
Das Besondere am SpeediCath Compact Eve ist seine dreieckige Form. Diese Form erleichtert besonders bei Sensitivitätsstörungen oder schlechter Fingerkraft die Öffnung. Die hydrophile (wasserliebende) Beschichtung ist jederzeit gleitfähig und vermindert somit unangenehme Reibung an der Harnröhren Schleimhaut. Auch kann man einen Ablaufbeutel adaptieren, sodass man den Katheter auch ohne Toilette gut nutzen kann. Das Produktdesign ähnelt einem Kosmetikartikel, weniger einem Urinkatheter.
Weitere Optionen für unterwegs
Neben der Option an den Speedicath Compact Eve einen Ablaufbeutel zu adaptieren kann man auch das Speedicath compact Set für unterwegs nutzen.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Um neurogene Blasenfunktionsstörungen infolge der MS in den Griff zu bekommen, stehen vielfältige Optionen zur Verfügung. Federführend ist der Urologe oder Neurourologe, der jedoch im engen Austausch mit dem behandelnden Neurologen stehen sollte, zwecks Abstimmung von Medikamenten und Auswirkungen auf andere Symptome der MS. Er klärt den Patienten zunächst über die Symptome der Blasenfunktionsstörung und mögliche Komplikationen auf.
Die Behandlungsoptionen reichen von Verhaltenstherapie, Physiotherapie über Hilfsmittel bis hin zu medikamentösen oder operativen Eingriffen. In jedem Fall solltest Du weiter ausreichend trinken, wenn Du betroffen bist. Manchen hilft Beckenbodentraining mit oder ohne Elektrostimulation andere profitieren von Entspannungstechniken. Es gibt orale Medikamente, und andere, die direkt in die Blase verabreicht werden. Auch Blasenschrittmacher sind möglich. Alle genannten Optionen werden oftmals mit Einmalkathetern kombiniert, die die erste Wahl für das Ablassen von Restharn sind.
Medikamentöse Behandlung
Medikamente können bei Harnwegsinfekten, Blasenentleerungsstörungen und auch Verstopfung helfen. Medikamente können für alle Arten der Inkontinenz verschrieben werden, jedoch bewirken sie nur bei Dranginkontinenz eine spürbare Verbesserung - insbesondere wenn sie mit Beckenbodenübungen und Blasentraining kombiniert werden.
Operative Eingriffe
Zur Behandlung von Blasenproblemen ist eine ganze Reihe von operativen Eingriffen möglich.
Harnwegsinfektionen behandeln
Harnwegsinfektionen werden am besten multimodal behandelt. Das reicht von einer hohen Trinkmenge, um die Bakterien auszuspülen, über eine Kurz- oder auch Langzeitantibiotikabehandlung, bis zu Impfungen, dem vermeiden von Kälte, dem Ansäuern des Urins mit Methionin- oder Vitamin-C-Präparaten und natürlich dem Restharnmanagement durch die Nutzung von Einmalkathetern.
Was man vermeiden sollte
Viele Menschen versuchen ihrem Problem damit zu begegnen, dass sie nur noch sehr wenig trinken. Genau das Gegenteil wäre jedoch richtig! Wenn Sie zu wenig trinken, können sich Blasen- und Nierensteine entwickeln. Wenn Sie unter Verstopfung leiden, hilft es, wenn Sie mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen und sich ballaststoffreich ernähren, beispielsweise mit Vollkornprodukten, Obst und Gemüse.
Frühzeitige Behandlung und Symptomkontrolle
Um die Krankheitsaktivität bei Multipler Sklerose von Anfang an so gering wie möglich zu halten und das Gehirn zu schützen, ist es wichtig, frühzeitig auf sichtbare, aber auch unsichtbare MS-Symptome zu reagieren. Je früher die Multiple Sklerose behandelt wird, desto länger können MS-Erkrankte ohne wesentliche Beeinträchtigungen leben.
Im Laufe der Erkrankung können sich Ihre Symptome verändern. Sowohl in ihrer Ausprägung als auch in der Häufigkeit. Achten Sie auf Veränderungen und sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie dies bemerken. Zu einer langsam fortschreitenden Krankheitsverschlechterung kann es beispielsweise kommen, wenn eine schubförmig remittierende MS (RRMS) in eine sekundär progrediente MS (SPMS) übergeht. Vielleicht hilft Ihnen unser „Symptom-Check MS“ dabei, Veränderungen im Auge zu behalten.
Wenn Sie erste Anzeichen für eine Funktionsstörung des Darms oder der Blase bei einer MS-Erkrankung spüren, vereinbaren Sie einen Kontrolltermin bei Ihrem Neurologen. Probleme mit der Blase wie häufiger Harndrang oder Harnverhalt können auf eine erste Krankheitsaktivität der MS hinweisen, die schnell behandelt werden muss. Zu Beginn einer MS zeigen sich unterschiedlichste Symptome.
Unterstützung und Lebensqualität
Falls Du unter Inkontinenz leidest, such Dir bitte Hilfe. Du bist eine oder einer von ganz vielen und es gibt wirklich keinen Grund sich schlecht dafür zu fühlen, dass die Krankheit Deine Blase in Mitleidenschaft gezogen hat. Ganz im Gegenteil, wenn Du Angst vor peinlichen Situationen hast, sprich das Problem bei Deinem Neurologen, Deiner MS-Schwester oder direkt beim Facharzt für Neurourologie bzw. Urologie an. Sobald bestimmte neurogene Harnblasenstörungen auftreten, kann man vom ISK profitieren. Sobald das Gefühl entsteht, dass die Blase nicht komplett entleert wurde oder direkt hintereinander gleichgroße Urinmengen abgesetzt werden, lohnt sich das Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder einer medizinischen Fachkraft, wie neuro-urologisch spezialisierten Ärzten, MS-Nurses oder Kontinenzexperten.
„Der intermittierende Selbstkatheterismus ist ein Eckpfeiler der neuro-urologischen Versorgung von MS-Patienten.“
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