Demenz ist eine Herausforderung, die eine Vielzahl von Ansätzen erfordert, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten. Kim-Spiele, Gedächtnistraining, Sinnesaktivierungen und kreative Beschäftigungen können wertvolle Instrumente sein, um Senioren mit Demenz zu aktivieren und ihnen positive Erlebnisse zu ermöglichen.
Sprichwörter ergänzen
Eine einfache und anregende Übung ist das Ergänzen von Sprichwörtern. Hierbei wird der Anfang eines Sprichwortes genannt, und der Betroffene ergänzt den Rest. Dies greift auf das Langzeitgedächtnis zurück, in dem oft noch viele Informationen "gespeichert" sind.
Assoziationsspiele
Assoziationsspiele können mündlich oder mit Gegenständen durchgeführt werden.
Einige Beispiele sind:
- ABC-Spiele: Kategorien wie Berufe oder Gegenstände werden alphabetisch durchgegangen.
- Was kann man kaufen beim…?: Fragen wie "Was kann man beim Bäcker, Metzger, Juwelier oder in der Apotheke kaufen?" regen zum Nachdenken an.
- Was befindet sich meist im…?: Fragen wie "Was befindet sich meist im Bad, Wohnzimmer oder in der Küche?" aktivieren das räumliche Gedächtnis.
- Was braucht man zum…?: Fragen wie "Was braucht man zum Tapezieren, Brief schreiben oder Bild aufhängen?" fördern das praktische Denken.
- Drei Teile vom…: Nennen von drei Teilen von Gegenständen wie Auto oder Flugzeug.
Auch das Finden von Gegensätzen (z.B. Unten/Oben) kann eine einfache Übung sein.
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Singen und Musizieren
Singen wird oft als "Königsweg" bezeichnet und kann einen Moment der Normalität schaffen. Beliebte Lieder sind Soldatenlieder wie "Lili Marleen" oder Schlager wie "Tulpen aus Amsterdam", "Marmor, Stein und Eisen bricht", "Griechischer Wein" oder "Ein Bett im Kornfeld". Das Anspielen der ersten Takte bekannter Volkslieder oder Schlager kann Erinnerungen wecken und zum Mitsingen animieren.
Jahreszeitliches Basteln
Jahreszeitliches Basteln erinnert nicht nur an die jeweilige Jahreszeit, sondern regt auch Kreativität und Feinmotorik an. Es sollte jedoch vorsichtig und mit leichten Dingen angefangen werden, da Basteln nicht jedermanns Sache ist.
Bewegung und Sport
Regelmäßige Bewegung stärkt die Muskulatur und beugt Stürzen vor. Ballspiele oder Gymnastik im Sitzen können eine schöne "Sport-Stunde" gestalten.
Sinnesspiele
Sinnesspiele aktivieren die Sinne und fördern die Wahrnehmung.
- Riechspiele: Verschiedene Düfte werden in Marmeladengläser gefüllt und mit Alufolie ummantelt, sodass man den Inhalt nicht mehr erkennen kann. Durch Löcher im Deckel können die Senioren erschnuppern, was sich in dem Glas befindet. Beispiele sind Essig (Vorsicht!), Duftwasser oder ätherische Öle. Es ist wichtig, die Teilnehmer vor dem Essig zu warnen, besonders vorsichtig zu sein.
- Tastspiele: Verschiedene Gegenstände werden in einem Leinensäckchen versteckt. Der Kandidat muss nun durch Ertasten jeweils in einem Spielzug immer dieselben Paare aus dem Säckchen herausholen.
- Schmeckspiele: Verschiedene Lebensmittel (z.B. Senf, Milch, Essig, Fruchtsäfte) werden mit Lebensmittelfarbe eingefärbt und in Becher gefüllt. Die Senioren müssen herausfinden, was ihnen in den Mund gesteckt wurde.
- Hörspiele: Geräusche mit alltäglichen Gegenständen werden hinter einer Stellwand oder in einer großen Kiste erzeugt. Die Teilnehmer erraten, womit sie das Geräusch erzeugt haben. In kleine verschließbare Dosen werden kleine Gegenstände gesteckt (z.B. Nägel, Büroklammern, Münzen). Es werden jeweils zwei Dosen mit dem gleichen Inhalt benötigt. Die Dosen werden gemischt und auf dem Tisch verteilt. Die Senioren müssen die passenden Paare finden.
- Fühlspiele: Ein Barfußpark aus vorhandenem bzw. leicht beschaffbarem Material wird hergestellt. Mit verbundenen Augen und barfüßig darf nun jeder Kandidat durch das ausgelegte Spalier laufen. Am Ende nennt jeder Kandidat die Materialien, die er gespürt hat.
Gedächtnistraining
Gedächtnistraining ist nicht nur für Kinder wichtig, sondern auch für Erwachsene. Studien haben gezeigt, dass Erwachsene, die regelmäßig Gedächtnistraining betreiben, weniger oft an Alzheimer oder Demenz erkranken.
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- "Ich packe meinen Koffer": Ein Spieler beginnt und sagt: „Ich packe meinen Koffer und nehme mit…“ (z.B. ein Radio). Der Nächste wiederholt den Satz und nennt das, was der Vorgänger mitgenommen hat und legt einen Gegenstand dazu. Wer etwas Falsches sagt ist raus.
- Einkaufsstraßen-Spiel: Jeder schreibt innerhalb von ein paar Sekunden alle Geschäfte einer langen Einkaufsstraße des Ortes in der richtigen Reihenfolge auf.
- Veränderungsspiel: Auf einem Mühle- oder Damefeld werden 6-8 Steine gesetzt. Diese werden nach 10 Sekunden betrachten verdeckt. Ein paar Mitspieler werden vor die Tür geschickt. Es werden 10 Änderungen im Raum vorgenommen. Werden alle Änderungen erkannt? Alternativ: es können auch eine bestimmte Anzahl Kleidungsstücke getauscht werden (Schuhe, Jacke, Pullover, Hose, Mütze).
- KIM-Spiele: Verschiedene Gegenstände werden unter einer Decke 30 Sekunden gezeigt und anschließend wieder abgedeckt. Die Senioren müssen sich merken, welche Gegenstände sich darunter befanden.
Weitere Ideen
- Buchstaben erraten: Ein Mitspieler schreibt Buchstaben auf den Rücken eines anderen Mitspielers. Derjenige, dem die Buchstaben auf den Rücken geschrieben werden, muss diese erraten.
- Denkmal nachstellen: Ein Mitspieler stellt sich als Denkmal in irgendeiner Pose hin. Ein anderer Mitspieler mit verbundenen Augen versucht, die Pose nachzustellen.
- Geisterspiel: Einige Mitspieler werden als Geister bestimmt. Die restlichen Gruppenmitglieder verteilen sich im Raum und schließen die Augen. Die Geister versuchen nun sich 10 Sekunden lang unbemerkt hinter ein Gruppenmitglied zu stellen. Gelingt das 10 Sekunden lang, dann tippt der Geist auf die Schultern des Kindes und das Kind muss sich anschließend setzen.
- Deckel zuordnen: In einen großen Karton mit Deckel werden auf den kurzen Seiten jeweils zwei Löcher geschnitten. In den Karton kommen verschieden große Gläser mit Deckel. Zwei Senioren setzen sich an den Karton. Nun versuchen die Senioren gemeinsam den passenden Deckel für ein Glas zu finden und drauf zu schrauben.
- Kleidungsstück erraten: Einem Senioren werden die Augen verbunden. Er bekommt ein Kleidungsstück irgendeines Gruppenmitgliedes in die Hände und muss raten wem es gehört.
- Farbcode erraten: Drei Farbkreise werden an die Wand geklebt. Es werden zwei Gruppen gebildet, die sich hintereinander aufstellen. Der erste Spieler aus der Reihe muss Stopp rufen, wenn er den Farbcode sicher kennt. Wenn er ihn richtig errät, darf die Mannschaft eins vorrücken.
- Klatschen im Kreis: Alle Spieler sitzen in einen Stuhlkreis. Jeder Mitspieler legt seine rechte Hand auf das linke Knie von Spieler rechts, seine linke Hand auf das rechte Knie von Spieler links. Ein Mitspieler beginnt als Starter indem er mit einer Hand auf das Knie des Nachbarn klatscht. Nun ist die „nächste Hand „ in dieser Richtung an der Reihe mit klatschen. Usw. Wer 2x klatscht gibt damit eine Richtungsänderung bekannt. Wer zulange zögert oder in der falschen Richtung klatscht, dessen Hand wird auf den Rücken genommen, beim zweiten mal ist der Spieler ausgeschieden, da er ja keine Hand mehr hat.
- Flaschen umräumen: Man stellt eine Kiste mit leeren Flaschen und eine komplett leere Getränkekiste in einigen Metern Entfernung voneinander auf. Die Spieler bekommen die Aufgabe genau eine Minute lang Flaschen von der einen zur anderen Kiste zu bringen. Ziel ist es nicht, möglichst viele Flaschen in die andere Kiste zu kriegen sondern nach exakt einer Minute aufzuhören.
- Verzaubern: Alle Spieler bilden einen Sitzkreis. 1 Kind geht nach draußen. Dann wird ein Spieler zum Verzauberer gewählt. Der Spieler, der nach draußen ist, wird hinein geholt. Der Verzauberer verzaubert nun die Mitspieler, in dem er sie anblinzelt, wenn er Augenkontakt mit einem Mitspieler hat. Der Angeblinzelte fällt sofort in einen tiefen Schlaf (macht ein lautes Schnarchgeräusch und lässt den Kopf anschließend hängen oder fällt sogar vom Stuhl).
- Tierpaar finden: Zwei Senioren gehen nach draußen vor die Tür und alle anderen suchen sich ein Partner. Jedes Paar spielt nun ein Tierpaar und bewegen sich im Raum entsprechend.
- Rhythmus malen: Man überlegt sich 3 Rhythmen (kurz-kurz-kurz,…),die man sich gegenseitig vorklatscht. Jeder Rhythmus erhält eine Farbe. Wenn man also einen Rhythmus hört, malt man die passende Farbe dazu (Blume ausmalen, Luftballon malen…). Sinnvoll ist es, wenn der Klatschende die Farbe auch auf ein Blatt malt.
- Gegenstand erraten: Ein Senior muss sich mit verbundenen Augen auf einen Stuhl setzen. Ein anderer Senior gibt ihm einen Gegenstand in die Hand, den er erraten muss.
- Was raschelt denn da?: Machen Sie hinter einer Stellwand oder in einer großen Kiste Geräusche mit alltäglichen Gegenständen. Lassen Sie die Teilnehmer bei dem Wahrnehmungsspiel erraten, womit sie das Geräusch erzeugt haben.
- Nachtrommeln: Ein Mitspieler trommelt bei diesem Wahrnehmungsspiel einen ausgedachten Takt mit den Fingern oder der Hand auf den Tisch. Die anderen Senioren müssen den Takt nachtrommeln.
- Wo sind die Linsen?: Die Dosen werden mit verschiedenen, streufähigen Lebensmitteln gefüllt. Beispiele: Mehl, Zucker, Linsen, Reis, kleine Nudeln, getrocknete Kräuter, getrocknete Erbsen, getrocknete Bohnen. Die “Füllungen” werden jeweils auch auf eine Karte geschrieben. Die Teilnehmer werden dann gebeten Dosen und Karten einander zuzuordnen.
- Riech-Kim mit echten Lebensmitteln: Besorgen Sie für dieses Wahrnehmungsspiel Lebensmittel mit einem starken Eigengeruch. Beispiel: Kaffee, Tee, Käse, Erdbeeren, Zimt. Lassen Sie die Teilnehmer erraten, welches Lebensmittel sich hinter dem Duft verbirgt.
- Riech-Kim mit ätherischen Ölen oder Kräutern: Unbedenkliche, ätherische Öle werden auf Wattebäusche geträufelt und die Wattebäusche oder getrockneten Kräuter werden in kleine Dosen gegeben. Anschließend versuchen die Teilnehmer den Duft zu erraten.
- Blumenduft: Gestalten Sie einen hübschen Blumenstrauß mit unterschiedlichen, duftenden Blumen. Lassen Sie die Teilnehmer die Augen schließen und geben sie ihnen eine Blume in die Hand. Die Teilnehmer können darüber spekulieren, wie die Blume aussieht und welche Farbe sie hat.
- Orangen und Zitronen: Orangen und Zitronen haben einen ganz besonderen Duft. Lassen Sie die Teilnehmer die Augen schließen und erriechen, ob sie eine Scheibe Zitrone oder eine Scheibe Orange auf einem Teller haben.
- Düfte schreiben Geschichte: Es gibt Düfte, die unser Leben prägen und die bestimmte Erinnerungen auslösen. Diese Düfte müssen nicht immer die typischen sein.
- Apfelsorten: Schneiden Sie für dieses Wahrnehmungsspiel unterschiedliche Apfelsorten in kleine Stücke. Lassen Sie die Teilnehmer probieren.
- Teesorten: Kochen Sie verschiedene Teesorten, die alle die gleiche Farbe haben. Zum Beispiel grünlich oder rötlich.
- Obst und Saft: Lassen Sie die Teilnehmer verschiedene Obstsorten und Säfte probieren und erraten, um welche Sorte es sich handelt.
- Biersorten: (Achtung! Spiel mit Alkohol, nur spielen, wenn der Alkoholkonsum für die Gruppe unproblematisch ist, denken Sie auch an Vorerkrankungen und Medikamente) Viele Menschen haben eine Lieblingsbiersorte, aber erkennen Sie diese auch wirklich blind?
- Eis schlemmen: Ein besonders schönes Wahrnehmungsspiel für den Sommer ist das Erraten von Eissorten. Auch hier kann die Schwierigkeit erhöht werden, wenn Eissorten mit der gleichen Farbe gewählt werden.
- Tastkiste und Fühlsäckchen: Geben Sie einen Gegenstand oder einen Stoff in eine Kiste oder in ein Säckchen. Lassen Sie die Teilnehmer zum Spielen des Wahrnehmungsspiels hinein fühlen und erraten, welcher Gegenstand sich in der Kiste oder dem Säckchen verbirgt.
- Sandspiele: Verstecken Sie für dieses Wahrnehmungsspiel ein oder mehrere Gegenstände in einer Kiste mit Sand. Lassen Sie die Teilnehmer die Gegenstände im Sand suchen.
- Kirschkernbad: Auch in einer Kiste mit Kirschkernen, Reis, Nüssen, trockenen Bohnen oder ähnlichem, kann ein oder mehrere Gegenstände versteckt werden.
- Wassertemperatur: Bereiten Sie verschiedene Schlüsseln mit Wasser mit unterschiedlicher Temperatur vor (nicht ZU heiß! Verbrühungsgefahr!). Auch Eiswürfel bieten ein besonderes Erlebnis.
- Fühlketten: Befestigen Sie unterschiedliche Gegenstände zu einem Thema an einer Schnur oder an einer Kette. Geben Sie den Teilnehmern die Kette in die Hand und lassen Sie sie die Gegenstände erfühlen.
- Makro-Bilder: Es werden Fotos von einem Gegenstand aufgenommen. Die Besonderheit liegt darin, dass die Aufnahmen von so nah gemacht werden, dass man nur einen Teil des Gegenstandes sieht. Lassen Sie die Teilnehmer erraten, um welchen Gegenstand es sich handelt.
- Ich sehe was, was du nicht siehst: Der Spieleklassiker überhaupt funktioniert auch als Wahrnehmungsspiel für Senioren. Ein Spieler sucht sich einen Gegenstand aus und beginnt mit den Worten “Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist….”
- Puzzle: Puzzeln ist auch ein wunderbares Wahrnehmungsspiel. Dabei muss man nicht immer fertige Puzzle verwenden, man kann Puzzle einfach selbst gestalten. Es hat sich auch bewährt Postkarten oder Kalenderbilder zu zerschneiden und als Puzzle zu verwenden.
- Zeig dich Bild!: Ein Bild wird mit ablösbaren Teilen verdeckt. Dafür kann entweder ein eigenes Spiel gebaut werden oder man verwendet kleine Post-it-Klebezettel um das Bild abzudecken. Bei dem Spielen des Wahrnehmungsspiels, werden die Teile oder Klebezettel nach und nach entfernt.
- Was hat sich verändert?: Bei diesem Spiel muss sich die Gruppenleitung ganz bewusst anziehen. Einen besonderes Augenmerk legt sie dabei auf Schmuck, Tücher oder Ähnliches. Sie bittet die Teilnehmer sich alles an ihr einzuprägen. Dann verlässt sie den Raum und ändert eine Kleinigkeit. Beispiel: Sie tauscht eine Brosche oder ein Halstuch aus.
Fallbeispiele
Um die Wirksamkeit der genannten Aktivitäten zu veranschaulichen, werden im Folgenden zwei Fallbeispiele vorgestellt:
Frau G.: Frau G. ist 66 Jahre alt und lebt nach einem Schlaganfall vor 7 Jahren im Altenheim. Sie hat eine Halbseitenlähmung rechts und leidet an Depressionen. Durch die Halbseitenlähmung ist der Tastsinn in der rechten Körperhälfte stark eingeschränkt. Die Bewohnerin bewegt sie mithilfe eines Rollstuhls fort. Frau G. hat sichtlich Spaß an einem Memory-Spiel. Sie gewinnt die erste Runde und auch die Rückrunde. Das Erinnerungsvermögen der Bewohnerin wird geschult. Zudem heben die Erfolgserlebnisse über den zweimaligen Sieg ihre anfängliche schlechte Stimmung. Beim Riechen an verschiedenen Düften blüht die Bewohnerin förmlich auf. Sie gibt nicht auf, bis sie jeden einzelnen Inhalt der Filmdosen erraten hat. Durch dieses Spiel hob sich die depressive Stimmung der Bewohnerin und sie lachte viel.
Herr B.: Herr B. ist 76 Jahre alt und lebt nach einem Herzinfarkt im Heim, da sich seine Angehörigen mit der Pflege zu Hause überfordert fühlten. Nach einem Sturz hat Herr B. eine Knieprothese und bewegt sich nun, nach intensiver Krankengymnastik, nur noch teilweise mit Rollstuhl im Hause fort. Zudem leidet er an Demenz des Alzheimer-Typs. Herr B. möchte gerne wieder nach Hause in seine gewohnte Umgebung, einen Bauernhof im Grünen, dies ist aber aufgrund der Pflegebedürftigkeit nicht möglich. Der Bewohner hat bis zu seiner Rente als Maurermeister gearbeitet und verfügt daher immer noch über eine ausgeprägte Fingerfertigkeit. Er spielt sehr gerne Karten und freut sich stets über Beschäftigungsangebote des Hauses. Bei einem Tastspiel hat der Bewohner keine Scheu davor, seine Hand in die geheimnisvollen Kartons zu stecken. Es bereitet ihm Freude, den Inhalt zu erfühlen und seine taktilen Fähigkeiten einzusetzen. Beim Riechen des Lavendelduftes sagt er, dass ihn dieser an seine verstorbene Frau erinnere.
Tipps für die Durchführung
- Gruppengröße: Eine Gruppengröße von 5-10 Personen ist ideal.
- Mischung: Eine Mischung aus "starken" und "schwächeren" Teilnehmern kann von Vorteil sein.
- Themen: Die Therapieeinheit sollte unter ein bestimmtes Thema gestellt werden (z.B. Kleider).
- Aktivierung: Lieder mit Klatschen aktivieren den ganzen Körper und sind prima Kontrakturenprophylaxe.
- Erfolgsorientierung: Die Therapie bei Dementen ist immer auf Erhalt bezogen. Die Gedächtnisleistungen können nicht mehr "trainiert", sondern nur noch stimuliert und erhalten werden. Hirnleistungstraining ist bei dieser Patientengruppe nicht möglich.
- Atmosphäre: Eine positive Stimmung ist wichtig, um Erinnerungen zu wecken und die Teilnehmer zu aktivieren.
Hilfreiche Produkte
Es gibt eine Vielzahl von Produkten, die speziell für Senioren mit Demenz entwickelt wurden. Dazu gehören:
- Aktivierungskarten für die Kitteltasche: Diese Karten enthalten eine breite Themen- und Aufgabenvielfalt für das kurze Gedächtnistraining.
- Seniorenspiele: Es gibt altersgerechte Spiele für Rentner mit Karten, Würfeln oder auch Ratespiele und Senioren-Brettspiele.
- Kim-Spiele: Kim-Spiele sind kleine Übungen, mit denen die verschiedenen Sinne geschärft werden können.
- Memory mit extra großen Karten: So können auch sehbehinderte Senioren im Altenheim mit dabei sein.
- Spiele für Demenzkranke: Diese Spiele sind speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten.
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