Neurologische Klinik und Poliklinik am Klinikum Großhadern: Umfassende Versorgung, Forschung und Lehre

Die Neurologische Klinik und Poliklinik am Klinikum Großhadern ist eine bedeutende Einrichtung für die Behandlung neurologischer Erkrankungen, die Forschung im Bereich der Neurologie und die Ausbildung von Fachkräften. Mit über 350 Mitarbeitern am Campus Großhadern und weiteren 50 am Standort Innenstadt, einschließlich des Friedrich-Baur-Instituts, deckt die Klinik das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen ab.

Leistungsspektrum und Schwerpunkte

Die Klinik bietet ambulante und stationäre Krankenversorgung für das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Sensomotorik, wobei sowohl grundlagen- als auch anwendungsorientierte Probleme der Wahrnehmung, der Orientierung und der Bewegung des Körpers im Raum erforscht werden. Darüber hinaus widmen sich selbstständige Forschungsgruppen neurobiologischen Fragestellungen zur Physiologie des Nervensystems, zur Neuroinfektion, zur Neuroimmunität und zur Neurogenetik. Die Klinik beherbergt zudem Zentren verschiedener nationaler und internationaler Forschungsverbünde.

Spezialambulanzen für spezifische Erkrankungen

Die Neurologische Klinik und Poliklinik verfügt über eine Reihe von Spezialambulanzen, die auf die Behandlung bestimmter neurologischer Erkrankungen ausgerichtet sind:

  • Allgemeine Neurologische Ambulanz: Diese Ambulanz ist die erste Anlaufstelle für Patient:innen, die von niedergelassenen Fachärzt:innen überwiesen werden.
  • Gedächtnisambulanz: Diese Fachambulanz ist spezialisiert auf Erkrankungen des Zentralnervensystems, die mit einer Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit einhergehen.
  • Ambulanz für spastische Bewegungsstörungen: Hier werden Patient:innen mit Bewegungsstörungen behandelt, die auf einer Schädigung der Verbindungen zwischen Gehirn und Rückenmark beruhen.
  • Schmerzambulanz: Am Standort Innenstadt werden Patient:innen mit neuropathischen Schmerzen (z.B. im Rahmen einer Polyneuropathie) sowie radikulären Beschwerden („Ischiasschmerzen“) behandelt.
  • Kopfschmerzambulanz: Behandelt werden Patient:innen mit jeglicher Art von primären oder sekundären Kopf- und/oder Gesichtsschmerzen. Das Team um Prof. Straube arbeitet hierbei besonders gut im Bereich Kopfschmerz.
  • Schwindelambulanz: Die Klinik verfügt über eine Schwindelambulanz. Ein ambulanter Besuch bei Prof. Strupp in der Neurologischen Klinik löste das Problem. Zu Anfang wurden noch mehrere Untersuchungen durchgeführt, die keiner der vorher besuchten Ärzte gemacht hatte (Allgemeinarzt, HNO, Neuro, Ortho). Herr Prof Strupp hat meine Frau anschliessend sehr gründlich und in angenehmer Atmosphäre untersucht. Wir sind sehr beeindruckt von der fachlichen Professionalität und dem menschlich angenehmen Umgang des Herrn Prof. Strupp und können das Klinikum, (das auch eine Schwindel-Ambulanz hat) nur empfehlen. Das gilt auch für alle Mitarbeiter / -innen, die die Untersuchungen gemacht haben. Sie waren sehr freundlich und professionell.

Engagement in Lehre und Ausbildung

Die Neurologische Klinik und Poliklinik engagiert sich in der Lehre und übernimmt Aufgaben in der Ausbildung von Studierenden der Humanmedizin, der Psychiatrie und der Psychologie. Darüber hinaus beteiligt sie sich an der nationalen und internationalen Graduiertenausbildung von Medizinern, Naturwissenschaftlern und Ingenieuren sowie in der Aus- und Fortbildung von Ärzten und Wissenschaftlern.

Forschungsschwerpunkte im Detail

Die Forschung in der Neurologischen Klinik und Poliklinik am Klinikum Großhadern deckt ein breites Spektrum ab, wobei der Fokus besonders auf den folgenden Bereichen liegt:

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Sensomotorik: Wahrnehmung, Orientierung und Bewegung

Ein zentraler Forschungsschwerpunkt liegt auf der Sensomotorik. Hierbei werden die komplexen Mechanismen untersucht, die es uns ermöglichen, unsere Umwelt wahrzunehmen, uns im Raum zu orientieren und zielgerichtete Bewegungen auszuführen. Die Forschung umfasst sowohl grundlegende Aspekte der neuronalen Verarbeitung als auch anwendungsorientierte Fragestellungen, beispielsweise im Kontext von Bewegungsstörungen oder Rehabilitation.

Grundlagenforschung:

  • Neuronale Schaltkreise: Untersuchung der neuronalen Schaltkreise, die an der Verarbeitung sensorischer Informationen und der Planung und Ausführung von Bewegungen beteiligt sind.
  • Kognitive Prozesse: Erforschung der kognitiven Prozesse, die der Wahrnehmung, Orientierung und Bewegung zugrunde liegen, wie beispielsweise Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Entscheidungsfindung.
  • Plastizität des Gehirns: Untersuchung der Fähigkeit des Gehirns, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen und neue Fähigkeiten zu erlernen.

Anwendungsorientierte Forschung:

  • Bewegungsstörungen: Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren für Patient:innen mit Bewegungsstörungen wie Parkinson-Krankheit, Dystonie oder Ataxie.
  • Rehabilitation: Erforschung effektiver Rehabilitationsstrategien für Patient:innen nach Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder anderen neurologischen Erkrankungen.
  • Assistenzsysteme: Entwicklung von Assistenzsystemen, die Patient:innen mit sensomotorischen Einschränkungen im Alltag unterstützen können.

Neurobiologische Fragestellungen: Physiologie, Infektion, Immunität und Genetik des Nervensystems

Neben der Sensomotorik widmen sich selbstständige Forschungsgruppen einer Vielzahl neurobiologischer Fragestellungen. Diese Forschung zielt darauf ab, die grundlegenden Mechanismen des Nervensystems besser zu verstehen und neue Therapieansätze für neurologische Erkrankungen zu entwickeln.

Physiologie des Nervensystems:

  • Synaptische Transmission: Untersuchung der Mechanismen der synaptischen Transmission, also der Übertragung von Signalen zwischen Nervenzellen.
  • Ionenkanäle: Erforschung der Rolle von Ionenkanälen bei der Erregbarkeit von Nervenzellen und der Entstehung von Aktionspotentialen.
  • Neurotransmitter: Untersuchung der Funktion von Neurotransmittern bei der Steuerung neuronaler Prozesse.

Neuroinfektion:

  • Virale Infektionen: Erforschung der Mechanismen, durch die Viren das Nervensystem infizieren und neurologische Erkrankungen verursachen können.
  • Bakterielle Infektionen: Untersuchung der Pathogenese bakterieller Infektionen des Nervensystems, wie beispielsweise Meningitis oder Enzephalitis.
  • Immunantwort: Erforschung der Immunantwort des Körpers auf Infektionen des Nervensystems und die Rolle von Entzündungsprozessen bei der Entstehung neurologischer Schäden.

Neuroimmunität:

  • Autoimmunerkrankungen: Untersuchung der Mechanismen, die zu Autoimmunerkrankungen des Nervensystems führen, wie beispielsweise Multiple Sklerose oder Myasthenia gravis.
  • Entzündungsprozesse: Erforschung der Rolle von Entzündungsprozessen bei der Entstehung und Progression neurologischer Erkrankungen.
  • Immuntherapie: Entwicklung neuer Immuntherapien zur Behandlung neurologischer Erkrankungen.

Neurogenetik:

  • Genetische Ursachen: Identifizierung der genetischen Ursachen neurologischer Erkrankungen.
  • Genexpression: Untersuchung der Genexpression in gesunden und erkrankten Nervenzellen.
  • Gentherapie: Entwicklung von Gentherapien zur Behandlung neurologischer Erkrankungen.

Vernetzung und Kooperationen

Die Neurologische Klinik und Poliklinik ist intern und extern in verschiedene klinisch-orientierte bzw. wissenschaftliche Netzwerke eingebunden. Dies ermöglicht einen regen Austausch von Wissen und Erfahrungen und fördert die Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren. Die Klinik beherbergt zudem Zentren verschiedener nationaler und internationaler Forschungsverbünde, was ihre Bedeutung als international anerkannte Forschungseinrichtung unterstreicht.

Kritik und Verbesserungspotenzial

Obwohl die Neurologische Klinik und Poliklinik am Klinikum Großhadern für ihre umfassende Versorgung und Expertise bekannt ist, gibt es auch Berichte über negative Erfahrungen. Ein Patient berichtete von einer ablehnenden Haltung gegenüber einer bereits diagnostizierten Erkrankung und dem Druck, sich einer unnötigen Operation zu unterziehen, um eine Therapie zu erhalten. Solche Erfahrungen unterstreichen die Bedeutung einer patientenzentrierten Kommunikation und Behandlung.

Es ist wichtig zu betonen, dass alle Bewertungen von Patient:innen ernst genommen und geprüft werden. Das Klinikum legt Wert auf die Echtheit der Bewertungen, um sicherzustellen, dass sie von Personen stammen, die tatsächlich Kontakt mit der Einrichtung hatten.

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