Neurochirurgie am Klinikum Günzburg: Kompetenz und Behandlungsspektrum

Die Neurochirurgische Klinik am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg bietet universitäre Spitzenmedizin in einem überschaubaren und empathischen Umfeld. Durch die enge interdisziplinäre Verflechtung und Kooperation der Kliniken für Neurochirurgie und für Neurologie, der Sektion für Neuroradiologie und der Abteilung für Anästhesie am BKH Günzburg wird eine umfassende Versorgung der Patienten gewährleistet. Die Klinik ist an zwei Standorten organisiert: am BKH Günzburg sowie am Universitätsklinikum Ulm, was sie zu einem der größten neurochirurgischen Zentren bundesweit macht.

Neuroonkologie: Spitzenmedizin und interdisziplinäre Therapie

Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik liegt in der neurochirurgischen Neuroonkologie. Hier wird universitäre Spitzenmedizin in einem patientenorientierten Umfeld geboten. Die Therapieentscheidungen erfolgen leitliniengerecht und multidisziplinär im Rahmen des Neuroonkologischen Zentrums. Hochspezialisierte Behandlungsteams, bestehend aus Ärzten, onkologischer Pflege, OP-Pflege und Psychoonkologie, kümmern sich um die Patienten.

Die medizintechnische Ausstattung ist auf dem neuesten Stand und umfasst intraoperative Kernspintomographie, Fluoreszenzmikroskope, hochmodernen Ultraschall und Neurophysiologie. Besondere Expertise besteht in der intraoperativen Neurophysiologie zur Funktionsüberwachung und Erhöhung der Sicherheit von Schädel- und Hirnoperationen sowie in der Durchführung von Wachoperationen bei Tumoren in eloquenten Regionen. Seit 2018 ist die Klinik im Verbund des Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU) als neuroonkologisches Zentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Dies sichert nicht nur eine erstklassige chirurgische Therapie, sondern auch die interdisziplinäre Nachbehandlung der Tumorpatienten im Verbund des CCCU.

Schädelbasis-Chirurgie: Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt ist die Schädelbasis-Chirurgie. Die Klinik ist Partnerklinik des zertifizierten Schädelbasis-Zentrums des Universitätsklinikums Ulm. Die Schädelbasis-Chirurgie zeichnet sich durch eine starke fächerübergreifende Zusammenarbeit aus, insbesondere mit der Klinik für HNO des Universitätsklinikums, der Neurochirurgie und der Sektion Neuroradiologie.

Neurovaskuläres Zentrum: Kompetenz in der Behandlung vaskulärer Erkrankungen

Das BKH Günzburg ist ein hochspezialisiertes Zentrum für die elektive sowie notfallmäßige Behandlung neurovaskulärer Erkrankungen. Das neurovaskuläre Zentrum bietet universitäre Spitzenmedizin in einem patientenorientierten Umfeld. Modernste neuroradiologische Diagnostik und hochspezialisierte interdisziplinäre Behandlungsteams aus Ärzten der Neurochirurgie, Neuroradiologie, Neurologie und Anästhesie sowie OP- und Intensiv-Fachpflege stehen zur Verfügung.

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Die medizintechnische Ausstattung ist hochspezialisiert und modern. Eine neurovaskuläre Spezialambulanz bietet Beratung und Zweitmeinungsbegutachtung bei Aneurysmen, Kavernomen, spinalen und kranialen Gefäßmalformationen, Durchblutungsstörungen und Moya-Moya. Eine neurovaskuläre Nachsorgeambulanz bietet Abklärung und Beratung, zum Beispiel nach Schlaganfällen.

Periphere Nervenchirurgie: Expertise und Referenzzentrum

Neben dem zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) besteht das periphere Nervensystem aus den Nerven, die wie Leitungsbahnen das Gehirn und Rückenmark mit der Peripherie verbinden. Die peripheren Nerven sind für die Gefühlswahrnehmung an der Haut und die Steuerung der Muskeln verantwortlich. Häufige Ursachen für Funktionsstörungen sind Druckschäden der Nerven an anatomischen Engpässen (Engpass- oder Kompressionssyndrome) oder durch Unfälle verursachte Verletzungen.

Ein bekanntes Krankheitsbild ist das Karpaltunnelsyndrom, bei dem es zu einer Einengung des Mittelarmnervs (Nervus medianus) im Bereich des Handgelenks kommt. Die neurochirurgische Klinik verfügt über eine 40-jährige Expertise auf dem Gebiet der peripheren Nervenchirurgie. Im Jahr 2016 wurde die Sektion „Periphere Nervenchirurgie“ als eigenständige Abteilung innerhalb der Neurochirurgischen Klinik gegründet. Ein erfahrenes Team führt das gesamte Spektrum möglicher Eingriffe an den peripheren Nerven durch. Aufgrund der hohen fachlichen Kompetenz gilt die Nervensektion deutschlandweit als inoffizielles Referenzzentrum. Aus der Klinik in Günzburg stammen mehrere Standardwerke in der Diagnostik und Behandlung von Funktionsstörungen an peripheren Nerven. Die Günzburger Nervenexperten waren aktiv in der Erstellung von interdisziplinären Leitlinien für einige Kompressionssyndrome und Nervenverletzungen tätig.

Wirbelsäulenchirurgie: Minimalinvasive Eingriffe

Erkrankungen der Wirbelsäule wie Bandscheibenvorfall, Spinalkanalstenose oder Wirbelgleiten sind sehr häufig. Daher ist es wichtig, eine Operation möglichst zu vermeiden. Falls doch nötig, wird versucht, den kleinsten und effektivsten Eingriff zu planen. Eine enge Zusammenarbeit besteht insbesondere mit der neuroradiologischen Abteilung. Damit stehen alle modernen Untersuchungsverfahren, wie Röntgen, Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT) zur Verfügung, wie auch interventionelle, minimalinvasive Therapieverfahren.

Physiotherapie: Unterstützung des Heilungsprozesses

Die Ziele der Physiotherapie sind vor allem die Unterstützung des Heilungsprozesses bei der Rückbildung von neurologischen Ausfällen wie Lähmungen, die Einübung von förderlichen Verhaltensweisen und Bewegungsmustern, Erhalt der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur, um erneute Verschlechterungen oder Rückfälle zu verhindern.

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  • Periphere Nervenchirurgie: Nach Eingriffen an peripheren Nerven steht im Zentrum der akuten Physiotherapie die Vorbeugung von Bewegungseinschränkungen der umliegenden Gelenke und der Erhalt der Kraft um das betroffene Areal unter der Berücksichtigung der Belastbarkeit des postoperativen Gewebes.
  • Hirn- und Schädel Chirurgie: Bedingt durch neurovaskuläre oder Tumorerkrankungen können insbesondere Lähmungen, Gefühlsstörungen, Wahrnehmungsstörungen und Koordinationseinschränkungen entstehen, die auch nach einem chirurgischen Eingriff persistieren. Die Physiotherapie hat hier das Ziel, ein möglichst großes Maß an Funktion wiederherzustellen oder Kompensationsstrategien gemeinsam mit den Patient:innen zu entwickeln, um die maximale Selbstständigkeit im Alltag zu erwirken.
  • Wirbelsäulenchirurgie: Nach (und bereits vor) Operationen im Bereich der Wirbelsäule können sowohl Kraft- als auch Sensibilitätsdefizite, Schmerzen oder eine eingeschränkte Mobilität zu den grundlegenden Problemen zählen. Hier ist das Ziel über Verhaltensschulung, spezifische Übungen und manuelle Techniken ein bestmögliches Bewegungsvermögen und -verhalten wiederherzustellen.

Weitere Therapieangebote umfassen die Behandlung von Schluckstörungen (Dysphagie), Fazialisparese und Massagetherapie.

Modernisierung und Zukunftspläne

Die Klinik für Neurochirurgie investiert kontinuierlich in moderne Medizintechnik. Ein Großteil der Medizingeräte wurde erneuert, und die synergistische Nutzung von Navigationssoftware mit robotischen Mikroskopen und intraoperativer Neurophysiologie spielt eine große Rolle. Ein entscheidender Bestandteil der Brainsuite, der intraoperative MRT, soll im Jahr 2025 den bisherigen ersetzen.

Patientenerfahrungen und Bewertungen

Zahlreiche Patienten äußern sich positiv über die Behandlung in der Neurochirurgischen Klinik Günzburg. Sie loben die Kompetenz der Ärzte, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Pflegepersonals sowie die gute Organisation und Sauberkeit der Klinik. Besonders hervorgehoben werden die ausführliche Beratung, die individuelle Betreuung und die erfolgreichen Operationsergebnisse. Einige Patienten bemängeln jedoch, dass Essenswünsche nicht immer erfüllt werden. Vereinzelt gibt es auch Kritik am Pflegepersonal und an der Kommunikation der Ärzte.

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