Neurochirurgie am Klinikum Landshut: Neuausrichtung und Kontinuität

Die Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Landshut befindet sich in einem dynamischen Wandel. Mit dem bevorstehenden Wechsel in der ärztlichen Leitung und dem Ausbau des Leistungsspektrums wird die Klinik zukunftsorientiert aufgestellt. Gleichzeitig wird auf Kontinuität und die Expertise bewährter Kräfte gesetzt.

Wechsel in der ärztlichen Leitung: PD Dr. Podlesek übernimmt von Prof. Dr. Woischneck

Zum 1. Oktober 2025 wird Privatdozent Dr. med. habil. Dino Podlesek die Leitung der Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Landshut übernehmen. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Dieter Woischneck an, der nach langjähriger, erfolgreicher Tätigkeit seine Aufgabe als Chefarzt abgibt. Für seine Patientinnen und Patienten bleibt Prof. Dr. Dieter Woischneck jedoch weiterhin im Ambulanz Zentrum Landshut (AZL) tätig, einer Tochtergesellschaft des Klinikums, wo er ärztliche Zweitmeinungen anbietet.

André Naumann, Vorstand des Klinikums Landshut, betont: „Mit Privatdozent Dr. med. habil. Dino Podlesek gewinnen wir einen hochqualifizierten und international vernetzten Neurochirurgen, der sowohl durch seine klinische Expertise als auch durch seine wissenschaftliche Arbeit überzeugt. Wir freuen uns sehr, ihn für unser Haus gewonnen zu haben.“ Gleichzeitig dankt er Prof. Dr. Dieter Woischneck für seine jahrzehntelange sehr engagierte Tätigkeit als Chefarzt, unter dessen Leitung die Klinik für Neurochirurgie maßgeblich geprägt wurde.

Expertise und Schwerpunkte von PD Dr. Podlesek

PD Dr. Podlesek ist ein erfahrener Neurochirurg mit umfassendem wissenschaftlichem Profil und besonderer Spezialisierung auf die Wirbelsäulenchirurgie. Nach einer Rotation im UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie (OUPC) Dresden übernahm er die Leitung der neurochirurgischen Wirbelsäulenabteilung. Die Neurochirurgie war als integraler Bestandteil des Universitätswirbelsäulenzentrums (UCSC) gemeinsam mit der OUPC in die Versorgung der Wirbelsäulenpatienten eingebunden. Als Inhaber des DWG Master-Zertifikats der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft weist Dr. Podlesek eine hohe Expertise in seinem Fachgebiet aus.

Wissenschaftlich beschäftigt sich Dr. Podlesek in zahlreichen Publikationen mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Optimierung neurochirurgischer Behandlungsverfahren. Seine Arbeiten reichen von der Verbesserung der Sicherheit operativer Eingriffe und dem Komplikationsmanagement bis hin zur Analyse funktioneller Ergebnisse nach komplexen Operationen. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt liegt zudem auf der Entwicklung innovativer Konzepte bei der Behandlung von Patienten mit Schädelbasistumoren, insbesondere der interdisziplinären Entwicklung einer Riechprothese im Verbund mit der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Neurochirurgie. Viele wissenschaftliche Beiträge entstanden im internationalen und abteilungsübergreifenden Austausch - stets mit dem Ziel, neueste Erkenntnisse zu gewinnen und die Behandlungsqualität für Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern. Die wissenschaftlichen Veröffentlichungen von Dr. Podlesek sind in medizinischen Fachdatenbanken wie PubMed nachzulesen.

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Ausbau des Leistungsspektrums und Schwerpunkte

Für die Patientinnen und Patienten in Landshut bedeutet die Berufung von Dr. Podlesek einen gezielten Ausbau des neurochirurgischen Leistungsspektrums am künftigen Standort Landshut Mitte (Klinikum Landshut). Ein besonderer operativer Schwerpunkt und persönliches Interesse von Dr. Podlesek liegt auf komplexen Eingriffen bei degenerativen Deformitäten sowie Tumoren des Spinalkanals. Minimalinvasive Techniken gehören zu seinem bevorzugten Operationsspektrum, da sie gerade bei anspruchsvollen Wirbelsäulenerkrankungen einen schonenden Zugang und eine optimierte Patientenversorgung ermöglichen.

Die Neurochirurgie im Klinikum Landshut deckt ein breites Spektrum an Erkrankungen ab. Dazu gehören Hirntumore, Bandscheibenvorfälle, Wasserkopf (Hydrocephalus), Karpaltunnel-Syndrom oder Gesichtsschmerzen. In der Notfallmedizin behandelt die Neurochirurgie im Klinikum Landshut Patienten mit Schädel-Hirnverletzungen, Hirnblutungen und Wirbelsäulenverletzungen. Ein besonderer Aspekt ist die Unterstützung des Teams der neurologischen Schlaganfalleinheit (Stroke Unit).

Die Tumorchirurgie umfasst mikrochirurgische Eingriffe bei Tumoren des Gehirns, der Hirnanhangsdrüse, der Hirnhäute, des Schädelknochens und der Schädelbasis. Degenerative Erkrankungen werden vor allem an Lenden- und Halswirbelsäule, seltener an der Brustwirbelsäule behandelt. Erkrankungen der peripheren Nerven (Karpaltunnelsyndrom, Ulnarissyndrom am Ellenbogen, Verletzungen, Tumore) werden ambulant und stationär behandelt. In der Beratung und Operation von Patienten mit chronischen Schmerzen verfügt das Team über langjährige Erfahrung. Mit Ausnahme der Tiefenhirnstimulation, die speziellen Zentren vorbehalten ist, können alle Eingriffe durchgeführt werden. Die Behandlungen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit der Orthopädie und der Schmerztherapie. Es bestehen enge Kontakte zum Netzwerk „Medizintechnik und Gesundheit“ der Hochschule Landshut.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Vernetzung

Dr. Podlesek verfolgt das Ziel, Landshut wissenschaftlich sowohl national als auch international stärker zu vernetzen und zu positionieren. Ein besonderes Anliegen ist ihm die enge Zusammenarbeit mit Neurologen, Onkologen, Schmerztherapeuten, Strahlentherapeuten, Pathologen, HNO-Ärzten, Unfallchirurgen, Orthopäden und vielen weiteren Fachrichtungen. Nur durch diesen interdisziplinären Ansatz gelingt eine optimale Versorgung. Auch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten, insbesondere den Belegärzten, ist ihm ein besonderes Anliegen.

Ärztliche Zweitmeinung bei Wirbelsäuleneingriffen

Bei wem ein operativer Eingriff an der Wirbelsäule geplant ist, der kann ab sofort ein neues Angebot des Ambulanz Zentrum Landshut (AZL) in Anspruch nehmen: die ärztliche Zweitmeinung. Im Rahmen dieses Zweitmeinungsverfahrens haben Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, offene Fragen zu einem empfohlenen Eingriff mit einer Ärztin oder einem Arzt mit besonderen Fachkenntnissen und Erfahrungen zu besprechen. Im Ambulanz Zentrum Landshut, einer Tochtergesellschaft des Klinikums, darf diesen besonderen Service jetzt der Neurochirurg Prof. Dr. Dieter Woischneck, Chefarzt am Klinikum und zugleich ambulant tätig im AZL, anbieten. Er gibt auch seine Einschätzung, ob der geplante Eingriff (zum jetzigen Zeitpunkt) nötig ist und berät zu möglichen Alternativen. Unabhängige und besonders qualifizierte Fachärztinnen und Fachärzte sollen im Zweitmeinungsverfahren prüfen, ob die empfohlene Operation medizinisch notwendig ist und die Versicherten zu möglichen Therapiealternativen beraten. Da jede Operation auch Risiken birgt, soll mit einer ärztlichen Zweitmeinung vermieden werden, dass sich Patienten einem medizinisch nicht notwendigen Eingriff unterziehen.

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Patientenerfahrungen und Qualität

Die Neurochirurgische Station im Klinikum Landshut erfreut sich positiver Bewertungen von Patienten. Hervorgehoben werden die Professionalität, Freundlichkeit und transparente Beratung durch das Ärzteteam und die Krankenpfleger. Patienten berichten von erfolgreichen Behandlungen und einer hohen Qualität der Versorgung.

Konservative Therapie als erster Schritt

Zu Beginn einer Wirbelsäulentherapie steht immer das Bemühen, eine Operation zu vermeiden. Die Aufgabe der Ärzte besteht darin, aus den verschiedenen Symptomen, Schmerztypen und Untersuchungsergebnissen eine möglichst genaue Diagnose der Schmerzursache abzuleiten. Nur wenn die Kombination aus Krankengymnastik, Physiotherapie, Infiltrationen und Medikamenten, die der niedergelassene Arzt verschreibt, nicht erfolgversprechend oder nicht wirksam ist, wird zu einem Eingriff geraten.

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