Das Klinikum der Stadt Ludwigshafen ist ein wichtiger Anbieter neurologischer Versorgung in der Region. Diese Bewertung fasst Patientenfeedbacks, Fakten und Meinungen zusammen, um ein umfassendes Bild der neurologischen Klinik zu vermitteln.
Einführung
Die Neurologische Klinik des Klinikums Ludwigshafen behandelt jährlich rund 4.000 stationäre Patienten mit neurologischen Erkrankungen unterschiedlicher Schweregrade. Dabei legt das Team um Prof. Dr. Simon Nagel Wert auf eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen. Die häufigsten Krankheiten, die hier diagnostiziert und behandelt werden, sind Schlaganfälle (einschließlich Hirnblutungen), Multiple Sklerose, Epilepsien, Parkinson-Erkrankung und andere Bewegungsstörungen.
Leistungen und Schwerpunkte
Das Klinikum Ludwigshafen bietet ein breites Spektrum an Leistungen im Bereich der Neurologie an. Dazu gehören:
- Schlaganfallversorgung: Das Spezialzentrum zur Schlaganfallversorgung ist eine überregionale Einrichtung in Rheinland-Pfalz. Die überregionale Stroke Unit ist seit 2013 von der DSG und der LGA InterCert zertifiziert und mit 15 Überwachungsbetten ausgestattet. Seit dem 1. April 2016 bieten überregionale Schlaganfalleinheiten (Stroke Units) teleneurologische Konsile an, um Schlaganfälle in den teilnehmenden Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz rund um die Uhr sicher zu erkennen und auf fachlich höchstem Niveau therapieren zu können.
- Multiple Sklerose (MS): Die Multiple Sklerose Ambulanz berät Patientinnen und Patienten, die an einer Multiplen Sklerose erkrankt sind oder bei denen diese Erkrankung vermutet wird. Die Sprechstunde arbeitet eng mit der neurologischen Fachabteilung zusammen, die von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) als „anerkanntes MS-Zentrum“ zertifiziert ist.
- Bewegungsstörungen: In einer Spezialambulanz werden Parkinson-Syndrome und andere extrapyramidale Bewegungsstörungen behandelt. Neben medikamentösen Therapien stehen spezialisierte alternative Therapiemöglichkeiten wie die Apomorphin-Pumpe oder Duodopa-Pumpe zur Verfügung.
- Botulinumtoxin-Therapie: In einer Spezialambulanz wird die Behandlung von u.a. Spastische Muskeltonussteigerung (z.B. nach Schlaganfall oder bei Multipler Sklerose), Zervikale Dystonie (Torticollis spasmodicus) und andere Fokale Dystonien (z.B. Lidkrampf oder Schreibkrampf) angeboten.
- Muskel- und Nervenerkrankungen: Auf Überweisung von niedergelassenen Neurologen und Nervenärzten werden Patienten mit Erkrankungen der Muskulatur und der peripheren Nerven untersucht.
Ausstattung und Diagnostik
Die Klinik verfügt über alle modernen diagnostischen Verfahren (Neurosonographie, Neurophysiologie) und arbeitet eng mit anderen Kliniken des Hauses zusammen, insbesondere der Radiologie und Kardiologie und den Kompetenzzentren.
Patientenbewertungen: Ein gemischtes Bild
Die vorliegenden Patientenbewertungen zeichnen ein heterogenes Bild der Neurologischen Klinik im Klinikum Ludwigshafen. Es gibt sowohl positive als auch negative Rückmeldungen, die verschiedene Aspekte der Behandlung und Betreuung betreffen.
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Positive Aspekte
- Fachliche Kompetenz: Einige Patienten loben die medizinische Kompetenz der Ärzte, insbesondere bei komplexen Eingriffen. So wird beispielsweise die Durchführung einer Polypentfernung im Dünndarm über eine Magenspiegelung als "super durchgeführt" beschrieben.
- Freundlichkeit und Engagement des Personals: Mehrere Bewertungen heben die Freundlichkeit und das Engagement des Pflegepersonals und der Ärzte hervor. Besonders positiv wird die Betreuung auf der MED. INTENSIV Station erwähnt, wo sich Angehörige gut aufgehoben und informiert fühlen. Auch die Strahlentherapie wird für ihren freundlichen Umgang und die professionelle Durchführung gelobt.
- Gute Organisation: Einige Patienten empfanden die Organisation, beispielsweise bei ambulanten Terminen, als sehr gut und die Wartezeiten als kurz.
- Individuelle Betreuung: In der Geburtsklinik wurde die individuelle, flexible und zeitnahe Betreuung gelobt.
Negative Aspekte
- Mangelnde Aktualität des Wissens: Ein Patient bemängelte, dass ein Arzt nicht auf dem aktuellen Wissensstand in seinem Fachgebiet sei und Symptome einer neuro-immunologischen Erkrankung nicht erkannt habe.
- Fehldiagnosen und mangelnde Kommunikation: Ein anderer Patient berichtete von unkorrigierten Fehldiagnosen, dem Vorwurf von Hypochondrie und der Ablehnung eines klärenden Gesprächs mit der Klinikleitung.
- Unfreundliches Personal und mangelnde Betreuung: Einige Patienten empfanden das Personal als unfreundlich und die Betreuung als notdürftig. Es wurde von lautem Gebrüll auf dem Gang und mangelnder Rücksichtnahme auf kranke Menschen berichtet.
- Veraltete Ausstattung und mangelnde Hygiene: Mehrere Bewertungen bemängeln die veraltete Ausstattung der Zimmer, insbesondere das Fehlen eigener WCs und Duschen. Auch die Hygiene in den Gemeinschaftsbädern wird kritisiert.
- Lange Wartezeiten: In einigen Fällen kam es zu langen Wartezeiten, beispielsweise in der Notaufnahme oder bei ambulanten Terminen.
- Mangelnde interdisziplinäre Zusammenarbeit: Ein Patient bemängelte die fehlende Fähigkeit der Klinik, fachübergreifende kausale Zusammenhänge zu verstehen.
- Überforderung des Personals: Einige Bewertungen deuten auf eine Überforderung des Personals hin, was sich in genervtem Verhalten und mangelnder Aufmerksamkeit äußern kann.
- Entlassung trotz ungesundem Zustand: Es wurde berichtet, dass Patienten entlassen wurden, obwohl sie nicht ganz gesund waren, was auf eine Überlastung der Neurologie hindeutet.
Weitere Kritikpunkte
- Essen: Das Essen wird oft als lieblose Kantinenkost oder sogar als "unterirdisch" beschrieben.
- Handyempfang und WLAN: Es gibt Beschwerden über schlechten Handyempfang und fehlendes WLAN.
- Kommunikation: Einige Patienten bemängeln die mangelnde Information über Untersuchungen und Behandlungen.
Spezialambulanzen
Die Neurologische Klinik bietet verschiedene Spezialambulanzen an, die sich auf bestimmte Erkrankungen oder Behandlungsmethoden konzentrieren:
- Multiple Sklerose Ambulanz: Beratung und Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose.
- Spezialambulanz für Bewegungsstörungen: Diagnose und Therapie von Parkinson-Syndromen und anderen extrapyramidalen Bewegungsstörungen.
- Botulinumtoxin-Ambulanz: Behandlung von Spastik und Dystonien mit Botulinumtoxin.
- Ambulanz für Muskel- und Nervenerkrankungen: Untersuchung von Patienten mit Erkrankungen der Muskulatur und der peripheren Nerven.
- Schlaganfallambulanz: Beratung und Behandlung von Patienten nach einem Schlaganfall, insbesondere zur Vorbeugung weiterer Ereignisse.
Praktisches Jahr (PJ) in der Neurologie
Medizinstudierende haben die Möglichkeit, ihr Praktisches Jahr in der Neurologie des Klinikums Ludwigshafen zu absolvieren. Berichte von PJ-Studenten loben das nette Team, die gute Betreuung und die Möglichkeit, eigenständig Patienten zu betreuen und viel zu lernen. Die Rotation in verschiedene Bereiche wie Normalstation, Stroke Unit und Notaufnahme wird als positiv hervorgehoben.
Kooperationen
Das Klinikum Ludwigshafen kooperiert eng mit dem ZAR (Zentrum für ambulante Rehabilitation) am Klinikum Ludwigshafen, das auf neurologische und kardiologische Rehabilitation spezialisiert ist.
Fazit
Die Neurologische Klinik des Klinikums Ludwigshafen bietet ein breites Spektrum an Leistungen und verfügt über moderne diagnostische Verfahren. Die Patientenbewertungen sind jedoch gemischt. Während einige Patienten die fachliche Kompetenz, Freundlichkeit und gute Organisation loben, kritisieren andere die mangelnde Aktualität des Wissens, Fehldiagnosen, unfreundliches Personal, veraltete Ausstattung und lange Wartezeiten. Es scheint, dass die Qualität der Behandlung und Betreuung stark von den individuellen Erfahrungen und den jeweiligen Mitarbeitern abhängt. Potenzielle Patienten sollten sich daher vorab gut informieren und gegebenenfalls mehrere Meinungen einholen.
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