Die Neurologische Klinik des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) und das Klinikum Würzburg Mitte, Standort Juliusspital, bieten ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Dieser Artikel beleuchtet das Leistungsspektrum der Neurologischen Klinik Würzburg und des Klinikums Würzburg Mitte, Standort Juliusspital, einschließlich diagnostischer Verfahren, therapeutischer Angebote und besonderer Schwerpunkte.
Diagnostisches Spektrum
Die Neurologische Klinik Würzburg verfügt über ein umfassendes diagnostisches Spektrum, das es ermöglicht, neurologische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Zu den wichtigsten diagnostischen Verfahren gehören:
Neurophysiologische Untersuchungen
Das Labor für Klinische Neurophysiologie bietet eine Vielzahl von Untersuchungstechniken zur Funktionsbeurteilung von Nerven an. Dazu gehören:
- Motorische Neurographien: einschließlich Serienreizungen
- Antidrome und orthodrome sensible Neurographien
- Sympathische Hautantwort
- Blinkreflex
- Elektromyographie (EMG): Hier werden feine Nadeln in den Muskel eingebracht, um die elektrischen Aktivitäten zu messen.
- Somatosensibel evozierte Potenziale
- Motorisch evozierte Potenziale
- Visuell evozierte Potenziale
- Akustisch evozierte Potenziale
- Elektroenzephalographie (EEG): Das EEG misst die vom Gehirn erzeugten Potentialschwankungen auf der Schädeldecke. Es ist besonders wichtig bei der Diagnose von Anfallserkrankungen. Die Ableitung dauert ca. 20 Minuten und ist schmerzlos.
- Elektrookulografie
- Tremor-Analyse
Diese Untersuchungen helfen, Schädigungen der Nerven durch Überlastung, Verletzungen oder anatomische Engpässe (z.B. Karpaltunnelsyndrom) zu erkennen und eine Prognose über die mögliche Besserung zu erstellen.
Ultraschall-Labor
Im Ultraschall-Labor stehen etablierte und neuere sonographische Techniken zur Diagnose von Durchblutungsstörungen und anderen Erkrankungen des Gehirns zur Verfügung. Dazu gehören:
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- Extrakranielle Dopplersonographie
- Extrakranielle farbkodierte Duplexsonographie
- Transkranielle Dopplersonographie
- Transkranielle Farbduplexsonographie
- Kontrastverstärkte Duplexsonographie
- Emboliedetektion
- Bestimmung der Vasomotorenreserve
- Bestimmung der zerebralen Transitzeit
- Plaquemorphologie
- Morphologie von Hirnläsionen, insbesondere Tumoren
- Messung der Ventrikelweite
- Planimetrie der Substantia nigra
Diese Techniken ermöglichen die Darstellung der Blutgefäße, insbesondere der Halsschlagadern und der großen Blutleiter im Schädelinneren, mit hoher Auflösung. Dadurch können Gefäßerkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Liquorlabor
Das Liquorlabor bietet ein breites Spektrum labortechnischer Untersuchungen des Nervenwassers (Liquor). Die Notfalldiagnostik ist rund um die Uhr gewährleistet. Die Basisdiagnostik umfasst:
- Albumin in Liquor und Serum
- Immunglobuline (G, A, M) in Liquor und Serum
- Beurteilung der Schrankenfunktion und einer eventuellen intrathekalen Immunglobulinsynthese anhand des Reiber-Diagramms
- Oligoklonale Banden (isoelektrische Fokussierung, IEF) bei Verdacht auf entzündliche Erkrankungen
- Differentialzellbild (morphologische Differenzierung nach Pappenheim-Färbung)
Spezialdiagnostik bei besonderen klinischen Fragestellungen:
- Tau, pTau, Aß-1-42, Aß-1-42/1-40 Ratio (Demenzdiagnostik)
- ß-trace-Protein zum Nachweis von Liquor in Sekreten (24-Stunden-Service und -Analytik)
- ß2-Mikroglobulin (Meningeosis leucaemica und lymphomatosa)
- Angiotensin Converting Enzyme (ACE) (Neurosarkoidose)
- Immunzytochemie zur Einordnung von Tumorzellen und Bestimmung von Lymphozytensubpopulationen
Neurochemisch-neuroimmunologische Diagnostik
Bei Verdacht auf neuromuskuläre Transmissionstörungen und entzündliche Neuropathien werden folgende Parameter untersucht:
- Myasthenia gravis: Autoantikörper gegen die Muskel-spezifische Kinase (MusK-Ak), Thymom Autoantikörper gegen Titin
- Lambert-Eaton-Syndrom: Autoantikörper gegen den P/Q-Calcium-Kanal (VGCC = voltage gated calcium channel)
- Guillain-Barré-Syndrom, CIDP, Motoneuronopathie mit Leitungsblock: Autoantikörper gegen das Gangliosid GM1 (GM1-Ak), Miller-Fisher-Syndrom: Autoantikörper gegen das Gangliosid GQ1b (GQ1b-Ak)
- Bestimmung von paranodalen Antikörpern (Neurofascin, Contactin, Caspr)
Histologisches Labor
Im histologischen Labor werden Biopsien des Nervus suralis, der Skelettmuskulatur und der Haut histologisch aufgearbeitet und ausgewertet.
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QST- und QSART-Labor
Quantitative sensorische Testung (QST) und quantitative Erfassung der Schweißsekretion (QSART) dienen der Diagnostik von Nervenerkrankungen.
Bildgebende Verfahren (CT und MRT)
Die Klinik arbeitet mit radiologischen Kollegen zusammen, um CT- und MRT-Untersuchungen durchzuführen. Diese Schnittbildverfahren liefern anatomisch genaue Bilder des Körperinneren und werden zum Nachweis von Durchblutungsstörungen, Blutungen oder Tumoren im Gehirn eingesetzt. Sie dienen auch zur Darstellung der Nervenwurzeln und des Rückenmarks, beispielsweise bei Bandscheibenvorfällen.
Therapeutisches Spektrum
Die Neurologische Klinik Würzburg bietet ein breites Spektrum an therapeutischen Leistungen zur Behandlung neurologischer Erkrankungen. Dazu gehören:
- Medikamentöse Therapien: zur Behandlung von z.B. Multipler Sklerose, Morbus Parkinson, Epilepsie und Schmerzen
- Physiotherapie: zur Verbesserung der Motorik und Koordination
- Ergotherapie: zur Verbesserung der Alltagsfähigkeiten
- Logopädie: zur Behandlung von Sprach- und Schluckstörungen
- Neuropsychologie: zur Behandlung von kognitiven Störungen
- Spezielle Therapien: wie z.B. Botulinumtoxin-Injektionen bei Dystonien oder Spastik, Immuntherapien bei Multipler Sklerose und andere entzündliche Erkrankungen
Besondere Schwerpunkte
Die Neurologische Klinik Würzburg hat mehrere besondere Schwerpunkte, die eine spezialisierte Versorgung von Patienten mit bestimmten neurologischen Erkrankungen ermöglichen. Dazu gehören:
Akutgeriatrie
Die Neurologische Klinik ist als Weiterbildungsstätte für Akutgeriatrie anerkannt. Dies ermöglicht eine ganzheitliche nervenärztlich-internistische Behandlung für ältere Patienten, die häufig unter Mehrfacherkrankungen und einer erhöhten Medikamentenempfindlichkeit leiden. Das Therapieangebot umfasst das gesamte Spektrum der Rehabilitation mit den Disziplinen Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie, Neuropsychologie, Altenpflege und Sozialdienst.
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Multiple Sklerose (MS)-Zentrum
Das Klinikum Würzburg Mitte, Standort Juliusspital, ist als MS-Zentrum ausgezeichnet worden. Dies garantiert eine umfassende und leitliniengerechte Versorgung von MS-Patienten. Die Diagnose wird durch umfangreiche Untersuchungen abgesichert, und die Fachärzte leiten in Abstimmung mit dem Patienten die passende Therapie ein, überwachen diese und beraten ausführlich zum Umgang mit der Erkrankung.
Schlaganfallversorgung
Die Neurologische Klinik Würzburg verfügt über eine zertifizierte Stroke Unit zur Akutversorgung von Schlaganfallpatienten. Hier werden modernste diagnostische und therapeutische Verfahren eingesetzt, um die Folgen eines Schlaganfalls zu minimieren.
Weitere Informationen
Universitätsklinikum Würzburg
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Praxisstandort
Die Praxis liegt in der Würzburger Innenstadt, zwischen Stift Haug und Juliusspital, an der Ecke von Barbarossaplatz und Theaterstraße, am Rand der Fußgängerzone. Die zentralen Haltestellen Juliuspromenade und Barbarossaplatz sind jeweils nur wenige Meter entfernt und auch für Gehbehinderte gut erreichbar.
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