Kopfschmerzen und das Gefühl eines wackelnden Gehirns: Ursachen und Linderung

Viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens Kopfschmerzen. Treten diese beim Vorbeugen auf, kann dies überraschend und beunruhigend sein. In den meisten Fällen sind solche Kopfschmerzen jedoch harmlos und auf alltägliche Ursachen zurückzuführen. Es ist jedoch wichtig, die verschiedenen möglichen Ursachen zu kennen, um angemessen reagieren und bei Bedarf ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen zu können.

Häufige Ursachen von Kopfschmerzen beim Vorbeugen

Muskelverspannungen

Dauersitzen am Computer und Bewegungsmangel führen oft zu Fehlbelastungen und Verspannungen, insbesondere im Nackenbereich. Diese Verspannungen können Kopfschmerzen auslösen, die sich beim Vorbeugen verstärken. Betroffene beschreiben oft ein Gefühl, als ob der Kopf in einem Schraubstock eingezwängt ist.

Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)

Eine Erkältung oder ein grippaler Infekt kann mit einer Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) einhergehen. Durch die Entzündung erhöht sich der Druck in den Nebenhöhlen, was zu Kopfschmerzen führen kann, die sich beim Bücken verstärken. Je nachdem, welche Nebenhöhlen betroffen sind, können die Schmerzen hinter der Stirn, unter dem Nasenrücken, in den Wangenknochen oder im Oberkiefer lokalisiert sein.

Hustenkopfschmerz

Hustenkopfschmerzen treten beim Bücken und Husten auf, aber auch beim Niesen oder beim Pressen auf der Toilette. Der Schmerz ist stechend und wird am Hinterkopf oder an den Seiten des Kopfes bzw. den Schläfen gespürt. Meist hält er nur kurz an. Die Ursachen für den Hustenkopfschmerz sind nicht ganz geklärt.

Migräne

Für einige Migränepatienten ist das Bücken ein Auslöser für eine Attacke. Wenn die Kopfschmerzen beim oder nach dem Bücken auftreten, könnten es auch Symptome einer Migräne sein. Bei einer vestibulären Migräne können zusätzlich Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen auftreten.

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Flüssigkeitsmangel

Wenn die Beschwerden ohne Schnupfen bzw. ohne Erkältung auftreten, könnte Flüssigkeitsmangel die Ursache sein - auch er kann Kopfschmerzen verursachen. Sie verschlimmern sich, wenn Sie sich bücken, gehen oder den Kopf bewegen.

Bluthochdruck

Falls Sie Kopfschmerzen spüren, die hauptsächlich morgens auftreten und überwiegend den Hinterkopf betreffen, sollten Sie beim Arzt einmal Ihren Blutdruck überprüfen lassen.

Seltene Ursachen

In seltenen Fällen können orthostatische Kopfschmerzen, Trigeminusneuralgie oder Gehirntumore die Ursache für Kopfschmerzen sein, die sich beim Vorbeugen verstärken.

Was tun bei Kopfschmerzen beim Vorbeugen?

Selbsthilfe

In vielen Fällen können Sie selbst etwas tun, um die Kopfschmerzen zu lindern.

  • Entspannung: Bei Muskelverspannungen können Entspannungsübungen, Massagen oder physiotherapeutische Maßnahmen helfen. Ein Kirschkernkissen im Nacken oder ein Wärmepflaster können ebenfalls wohltuend sein.
  • Flüssigkeitszufuhr: Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken, um Flüssigkeitsmangel als Ursache auszuschließen.
  • Inhalation: Bei einer Sinusitis können Nasenspülungen oder Inhalationen mit Kamillentee, ätherischen Ölen (z.B. Pfefferminz und Lavendel) oder Salzlösungen das Abschwellen der Schleimhäute unterstützen und das Abfließen von Sekreten fördern. Abschwellende Nasensprays können ebenfalls Linderung bringen.
  • Schmerzmittel: Rezeptfreie Schmerzmittel wie ASS, Paracetamol oder Ibuprofen können schnelle Hilfe bei Kopfschmerzen bringen. Sehr wirkungsvoll ist z.B. die Kombination mit Koffein.
  • Allergie vermeiden: Sollte eine Allergie die Ursache sein, achten Sie darauf, den oder die Auslöser möglichst zu vermeiden.

Ärztliche Hilfe

Unbedingt zum Arzt gehen sollten Sie, wenn die Kopfschmerzen ganz plötzlich auftreten, sehr stark sind oder mit hohem Fieber, einem steifen Nacken und Schmerzen beim Vorbeugen des Kopfes verbunden sind. Das können in seltenen Fällen Zeichen einer Meningitis (Hirnhautentzündung) sein. Auch bei anhaltenden, ungewöhnlichen oder sehr starken Kopfschmerzen ist ein Arztbesuch ratsam.

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Der Arzt kann die Ursache der Kopfschmerzen abklären und eine geeignete Behandlung einleiten. Bei einer Sinusitis kann er beispielsweise ein Antibiotikum verschreiben, bei einer Allergie antiallergische Arzneimittel oder eine Hyposensibilisierung verordnen. In seltenen Fällen kann eine MRT vom Kopf notwendig sein, um ernstere Erkrankungen wie einen Gehirntumor auszuschließen.

Schwindel als Begleiterscheinung von Kopfschmerzen

Schwindelgefühle können in unterschiedlicher Form auftreten und das Gleichgewicht beeinträchtigen. Sie sind ein häufiges Begleitsymptom von Kopfschmerzen, insbesondere bei Migräne.

Ursachen von Schwindel

Schwindel kann verschiedene Ursachen haben, die im Gehirn, im Gleichgewichtsorgan oder im Nervensystem liegen können.

  • Vestibulärer Schwindel: Entsteht durch eine gestörte Informationsverarbeitung im Gehirn oder durch widersprüchliche Reize. Auslöser können Reizungen oder Erkrankungen des Gleichgewichtssystems im Hirnstamm sein.
  • Peripherer vestibulärer Schwindel: Wird durch Erkrankungen des Gleichgewichtsnervs oder des Innenohrs verursacht. Häufige Ursachen sind kleine Steinchen oder Kristalle (Otolithen) im Gleichgewichtsorgan oder Entzündungen des Gleichgewichtsnervs.
  • Zervikaler Schwindel: Kann durch muskuläre Verspannungen im Nackenbereich entstehen, die zu einer fehlerhaften Wahrnehmung der Kopfposition führen.
  • Systematischer Schwindel: Liegt meistens eine Störung der äußeren Selbstwahrnehmungsorgane zugrunde.
  • Benommenheitsschwindel: Hier kommen beispielsweise bei Diabetikern Über- oder Unterzuckerung in Betracht, aber auch Augenprobleme wie eine falsch eingestellte Brille oder Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten.
  • Altersschwindel: Kann durch Durchblutungsstörungen oder andere altersbedingte Veränderungen entstehen.

Symptome von Schwindel

Schwindel kann sich auf unterschiedliche Weise äußern:

  • Drehschwindel (Gefühl, dass sich alles um einen herum dreht)
  • Schwankschwindel (Gefühl, als ob man auf einem Boot schwankt)
  • Liftschwindel (Gefühl, als ob man in einem Fahrstuhl fährt)
  • Benommenheit (diffuse Wahrnehmungsstörung)
  • Unsicherheit beim Gehen oder Stehen

Zusätzlich können Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, Schweißausbrüche, Hörstörungen oder Sehstörungen auftreten.

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Behandlung von Schwindel

Die Behandlung von Schwindel richtet sich nach der Ursache.

  • Medikamente: Bei akuten Schwindelattacken können Medikamente wie Antihistaminika oder Antivertiginosa helfen.
  • Physiotherapie: Körperliche Übungen können das Gleichgewichtssystem trainieren und Haltungsunsicherheiten verbessern. Bei zervikalem Schwindel können Massagen und gezielter Muskelaufbau im Nackenbereich helfen.
  • Psychotherapie: Bei psychisch bedingtem Schwindel kann eine Verhaltenstherapie sinnvoll sein.
  • Lagerungsmanöver: Bei gutartigem Lagerungsschwindel können spezielle Übungen helfen, die Kristalle aus den Bogengängen zu entfernen.
  • Atemmuskeltraining: Bei Nackenverspannungen und zervikalem Schwindel kann ein Atemmuskeltraining helfen, die Atemhilfsmuskulatur am Hals zu entlasten.

Wann sollte man bei Schwindel zum Arzt gehen?

  • Bei wiederholten Schwindelgefühlen
  • Bei Schwindel in Kombination mit starken Kopfschmerzen
  • Wenn der Schwindel über mehrere Tage anhält
  • Bei Begleitsymptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Ohrensausen, Benommenheit, Sehstörungen oder Atemnot

Ein Arzt kann die Ursache des Schwindels abklären und eine geeignete Behandlung einleiten. In manchen Fällen ist eine neurologische oder HNO-ärztliche Untersuchung erforderlich, um gefährliche Erkrankungen wie Schlaganfall, Nervenentzündungen oder Tumore auszuschließen.

Hirntumoren als seltene Ursache von Kopfschmerzen

Obwohl selten, können Hirntumoren Kopfschmerzen verursachen, die sich beim Vorbeugen verstärken können.

Symptome von Hirntumoren

Die Symptome eines Hirntumors hängen von der Größe, Lage und Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors ab.

  • Kopfschmerzen: Neu auftretende, ungewöhnlich starke Kopfschmerzen, die sich im Liegen verschlimmern und durch herkömmliche Schmerzmittel nicht gelindert werden können.
  • Übelkeit und Erbrechen: Häufig morgens auftretend.
  • Sehstörungen: Gesichtsfeldausfälle, Doppelbilder.
  • Neurologische Ausfälle: Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle, Sprachstörungen, Schluckstörungen, veränderte Geschmackswahrnehmung, Schwindel, Schwerhörigkeit, Ohrenpfeifen (Tinnitus).
  • Krampfanfälle: Neu auftretende epileptische Anfälle.
  • Hormonelle Störungen: Beeinträchtigung des Schlaf-Wach-Rhythmus, des Körperwachstums oder der Sexualität.
  • Beeinträchtigung des Gedächtnisses: Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit.
  • Veränderungen der psychischen Gesundheit: Depression, Teilnahmslosigkeit (Apathie), Angst.
  • Persönlichkeitsveränderungen: Reizbarkeit, Konzentrationsmangel, Ablenkbarkeit.

Diagnose von Hirntumoren

Bei Verdacht auf einen Hirntumor wird der Arzt eine neurologische Untersuchung durchführen und bildgebende Verfahren wie eine MRT oder CT des Gehirns anordnen.

Behandlung von Hirntumoren

Die Behandlung von Hirntumoren hängt von der Art, Größe und Lage des Tumors ab. Mögliche Behandlungen sind Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie oder eine Kombination dieser Verfahren.

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