Koriander, oft als "chinesische Petersilie" oder "indische Petersilie" bezeichnet, ist weit mehr als nur ein aromatisches Gewürz. Ursprünglich im Mittelmeerraum und im Nahen Osten beheimatet, hat sich das Doldenblütengewächs weltweit verbreitet. In der Küche schätzt man ihn für sein unverwechselbares Aroma, doch auch in der Naturheilkunde spielt er eine wichtige Rolle. Dieser Artikel beleuchtet die entgiftenden Eigenschaften von Koriander, insbesondere seine Wirkung auf das Gehirn, und gibt Hinweise zur Anwendung.
Koriander - Ein vielseitiges Kraut
Koriander (Coriandrum sativum) ist eines der ältesten Gewürze und Heilpflanzen der Welt. Die seit 7000 Jahren bekannte Pflanze ist einjährig und wächst auch in Mitteleuropa. Verwendet werden das Koriandergrün (Stiele und Blätter) sowie die reifen braunen Samen. Während die Samen ein nussartiges und würziges Aroma haben, schmecken die Blätter vielen westlichen Menschen nicht, da der Geschmack an Seife erinnert. An diesem Kraut scheiden sich die Geister: Die einen lieben es, die anderen wenden sich sofort ab.
Inhaltsstoffe und ihre Wirkung
Koriander ist reich an ätherischen Ölen, Antioxidantien, Vitaminen und Mineralien. Die im ätherischen Öl enthaltenen Terpene, insbesondere das Linalool, wirken antibakteriell und antimykotisch.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen im Überblick:
- Ätherische Öle: Entspannend auf die glatte Muskulatur des Verdauungstrakts, fördern die Sekretion von Verdauungssäften, unterstützen die Darmtätigkeit, antimikrobielle Wirkung.
- Antioxidantien: Schützen den Körper vor freien Radikalen und Entzündungen.
- Vitamine und Mineralien: Tragen zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden bei.
Koriander zur Entgiftung: Schwermetalle ausleiten
Besonders bekannt ist Koriander für seine Fähigkeit, Schwermetalle wie Quecksilber, Blei und Aluminium zu mobilisieren. Diese Eigenschaft macht ihn zu einem wertvollen Bestandteil von Entgiftungskuren.
Lesen Sie auch: Mehr über hepatische Enzephalopathie erfahren
Koriander und die Blut-Hirn-Schranke
Nach Anthony William hat Koriander die einzigartige Fähigkeit, selbst schwer zugängliche Bereiche im Körper zu erreichen. Er betont, dass die Pflanzenstoffe des Korianders die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Dadurch soll Koriander in der Lage sein, Schwermetalle direkt aus dem Gehirn zu lösen.
Unterstützung der Ausleitung
In Kombination mit Chlorella-Algen oder Bärlauch kann die Ausleitung dieser toxischen Stoffe über Leber und Nieren unterstützt werden.
Anwendungsgebiete von Koriander
Die Anwendung von Koriander als Heilpflanze hat ihren Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin und Ayurveda. Die gesunde Wirkung ist vielfältig:
- Verdauungsbeschwerden: Koriandersamen sind Alleskönner in Sachen Verdauung. Sie heben den Appetit, steigern Agni (das Verdauungsfeuer), entblähen und lindern Durchfall ebenso wie Völlegefühl. Die Kommission E empfiehlt Koriander als sicheres und effektives Arzneimittel bei Verdauungsbeschwerden.
- Entgiftung: Die Samen haben eine Amapachana-Wirkung, das heißt, sie verbrennen Stoffwechselrückstände (Ama), die im Körper nicht benötigt werden und langfristig zu Krankheiten führen können.
- Harnwegsinfekte: Die Samen sind harntreibend und können bei Harnwegsinfekten zur Linderung beitragen.
- Stimmungsaufhellung: Bereits in den alten ayurvedischen Schriften wurde Koriander eine stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben. Nach aktuellen Studien können die Samen Angstzustände lindern.
- Blutzuckerspiegel: Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass Korianderextrakte eine günstige Wirkung auf den Blutzuckerspiegel haben. Die in den Samen enthaltenen Wirkstoffe können die Insulinempfindlichkeit verbessern und die Glukoseaufnahme in die Zellen fördern.
- Antimikrobielle Wirkung: Die ätherischen Öle im Koriander besitzen eine ausgeprägte antimikrobielle Wirkung gegenüber Bakterien, Pilzen und Parasiten. Besonders in der Darmgesundheit spielt diese Eigenschaft eine Rolle - Koriander kann helfen, pathogene Keime zu verdrängen und die Darmflora ins Gleichgewicht zu bringen.
- Krebsprävention: Koriander wirkt der Entstehung von Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Brustkrebs und Leberkrebs entgegen - sowie gegen Leukämie und Melanome.
- Wundheilung: Als Paste kann Koriander die Wundheilung der Haut und der Schleimhäute unterstützen sowie gegen Fußpilz und chronische Hautekzeme wirken.
Anwendung und Dosierung
Die Dosierung richtet sich nach Art und Zweck der Anwendung.
- Frisches Kraut: Kann vielseitig in der Küche verwendet werden, z.B. in Salaten, Smoothies oder als Würze für verschiedene Gerichte.
- Koriandersamen: Können als ganze Samen, gemahlen oder frisch gemörsert verwendet werden.
- Korianderextrakte: Bei der Einnahme von Korianderextrakten zur Ausleitung von Schwermetallen liegt die Tagesdosis in der Regel zwischen 10 und 30 Tropfen, verteilt auf zwei bis drei Einnahmen.
- Koriander-Essenz: Dazu werden täglich dreimal fünf bis zehn Tropfen Koriander-Essenz in etwas Wasser verdünnt vor dem Essen eingenommen.
Rezeptvorschläge
- Gewürzessig: Eine Handvoll Korianderblätter und 2 EL Koriandersamen zusammen mit einem Zweig Rosmarin in 200 ml Apfelessig einlegen. Die Mischung in einem sauberen Glasgefäß dicht verschließen und mindestens zwei Wochen stehen lassen. Dann die Kräuter abseihen und den Gewürzessig innerhalb der nächsten Monate verbrauchen.
- Koriander-Gesichtsmaske: Eine Handvoll Korianderblätter pürieren und mit 200 Gramm Joghurt (alternativ: Kokosjoghurt) und 1 bis 2 EL Rapsöl mischen. Die Paste auf dem gereinigten Gesicht auftragen.
- Frisch gepresster Saft: Ein frisch gepresster Saft aus Karotten, Äpfeln und Korianderblättern regt die Entgiftung an und sorgt zugleich für exotischen Genuss!
Der Heavy Metal Detox Smoothie (HMDS)
Der Heavy Metal Detox Smoothie (HMDS) nach Anthony William ist ein beliebtes Rezept zur Schwermetallausleitung. Er vereint die fünf Schwermetall-Entgifter Koriander, Blaubeeren, Spirulina, Gerstengrassaftpulver und Dulse, die optimal aufeinander abgestimmt sind, um Schwermetalle in allen Bereichen des Körpers zu mobilisieren und auszuleiten.
Lesen Sie auch: Umfassender Überblick zur Entgiftung bei Parkinson
Zutaten des HMDS
- 2 reife Bananen
- 2 Cups wilde Blaubeeren (ca. 250 g)
- 1 Cup Koriander (ca. 40 g)
- 200 ml frisch gepresster Orangensaft (ca. 3 Orangen)
- 1 TL Gerstengrassaftpulver
- 1 TL hawaiianische Spirulina
- 1 EL Dulse Algen
- Wasser nach Bedarf
Zubereitung des HMDS
Alle Zutaten in einem Hochleistungsmixer pürieren und genießen. Wird wenig oder gar kein Wasser hinzugefügt, lässt sich der Smoothie sogar löffeln.
Hinweise zum HMDS
Durch den Mineralstoffreichtum, die spezifischen Pflanzenstoffe und die Fettfreiheit wirkt der HMDS stark entgiftend und regenerierend. Die Smoothie-Menge ist relativ groß und wirkt eher kühlend. Je nach Reaktion und persönlichem Bedürfnis kann es sinnvoll sein, mit einer kleineren Menge zu starten. Der HMDS kann für den Zeitraum einer Reinigungskur oder auch länger verzehrt werden.
Anthony William empfiehlt, den Vormittag fettfrei zu gestalten, da die Leber vor allem in den Morgenstunden auf Hochtouren arbeitet, um angesammelte Gifte und Abfallstoffe aus dem Körper zu schleusen. Sobald Fette aufgenommen werden, muss die Leber große Mengen an Gallenflüssigkeit produzieren, um die Fettverdauung zu bewältigen - und die Entgiftung rückt in den Hintergrund.
Weitere entgiftende Pflanzen und Lebensmittel
Neben Koriander gibt es weitere Pflanzen und Lebensmittel, die bei der Entgiftung des Körpers helfen können:
- Grünes Blattgemüse: Fördert die Ausleitung von Schwermetallen und Umweltgiften. Je dunkler das Grün, desto mehr Chlorophyll.
- Chlorella-Alge: Steigert die Ausscheidung von Quecksilber über den Urin.
- Bärlauch: Neutralisiert freie Radikale und schützt somit Erkrankungen, die mit oxidativem Stress in Zusammenhang stehen.
- Grüner Tee: Die Polyphenole im grünen Tee unterstützen die Leberfunktion und fördern die Ausleitung von Giftstoffen.
- Zitronen-, Limetten- oder Ingwerwasser: Regt die Verdauung an und unterstützt die Entgiftung.
- Selleriesaft: Wirkt entzündungshemmend und entgiftend.
Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen
Koriander gilt in moderaten Mengen als sehr gut verträglich. In Einzelfällen können allergische Reaktionen auftreten - insbesondere bei Personen mit Kreuzallergien gegen Doldenblütler wie Sellerie oder Fenchel. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Koriander nicht in hohen Dosen verwendet werden.
Lesen Sie auch: MSM und Körperentgiftung
Bei der Einnahme von zu vielen Koriandersamen kann es zu einem Rauschzustand kommen - vergleichbar mit zu hohem Alkoholkonsum.
Während einer aktiven Entgiftung sollte die Trinkmenge erhöht und auf eine gute Darmentleerung geachtet werden, um Rückvergiftungen zu vermeiden.
tags: #koriander #entgiftung #gehirn #wirkung