Ursachen von Krämpfen im großen Zeh und was Sie dagegen tun können

Krämpfe in den Zehen können plötzlich auftreten und sehr schmerzhaft sein. Sie entstehen durch unwillkürliche Kontraktionen der Muskeln in den Zehen. In den meisten Fällen sind sie harmlos und verschwinden von selbst wieder. Treten sie jedoch häufiger auf oder sind sie sehr schmerzhaft, sollte man die Ursache abklären lassen. Die Fußspezialisten von Lumedis in Frankfurt am Main, insbesondere Dr. Bela Braag, sind auf die Diagnostik und Therapie von Fußerkrankungen spezialisiert und können Ihnen bei der Ursachenfindung und Behandlung von Zehenkrämpfen helfen.

Was sind Krämpfe in den Zehen?

Krämpfe entstehen durch ein plötzliches, starkes Anspannen und Zusammenziehen von Muskeln. Sie können in jedem Muskel des Körpers auftreten, besonders häufig jedoch in den Zehen, der Wade und dem Fuß, da diese Körperteile stark beansprucht werden. Krämpfe in den Zehen treten meist ohne Vorwarnung auf und verursachen massive, krampfartig ziehende Schmerzen. Betroffene Zehen stehen oft unnatürlich ab oder ziehen sich zusammen.

Ursachen von Krämpfen in den Zehen

Für Krämpfe in den Zehen können verschiedene Ursachen verantwortlich sein. Es ist wichtig, die genaue Ursache zu finden, um die Krämpfe dauerhaft beseitigen zu können. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Überbelastung: Besonders häufig treten Krämpfe während oder nach körperlicher Belastung oder Sport auf. Die Muskeln wurden zu stark belastet und schützen sich durch Zusammenziehen vor weiterer Belastung. Diese Überlastung kann durch Übertraining, mangelndes Aufwärmen, mangelndes Dehnen, fehlerhaftes Ausführen von Übungen oder Fehlhaltungen entstehen.
  • Elektrolytstörungen: Exzessives Schwitzen durch sportliche Aktivitäten, Saunabesuche, fieberhafte Infekte oder große Hitze im Sommer kann zu relevanten Verschiebungen des Salzhaushalts führen. Da Schweiß salzig schmeckt, verliert der Körper tatsächlich eine gewisse Menge Salze. Ein Mangel an Natrium, Kalium oder Magnesium kann Krämpfe begünstigen.
  • Nährstoffminderversorgung: Ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Magnesium, kann Krämpfe verursachen.
  • Mechanische Auslöser: Manchmal kann auch einfaches Strecken der Zehen, besonders nachts, Krämpfe auslösen. Ursächlich können dann häufig einschneidende Strümpfe oder zu enges Schuhwerk sein.
  • Fußfehlstellungen: Knick-, Platt- und Senkfüße können zu einer Überlastung einzelner Muskelpartien führen und somit Krämpfe verursachen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung Krämpfe verursachen.
  • Erkrankungen: In einigen Fällen können auch Grunderkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, Durchblutungsstörungen oder neurologische Erkrankungen Krämpfe verursachen. Auch Erkrankungen, die das Bindegewebe schwächen, erhöhen das Hallux-valgus-Risiko, da sich hier Ihr Fuß noch schneller und einfacher verformen kann.

Symptome von Krämpfen in den Zehen

Typisch für einen Krampf im Zeh ist, dass der Zeh absteht. Es gibt eine Reihe weiterer Symptome, die zusammen mit Krämpfen in den Zehen auftreten können:

  • Krämpfe der Fußsohle und der Wade, da diese Muskulatur ähnlichen Belastungen ausgesetzt ist.
  • Muskelkater-ähnliche Schmerzen in den betroffenen Muskeln nach dem Krampf.
  • Schwächegefühl im Fuß oder in der Wade.
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Zehen, oft als Vorbote eines Krampfes, insbesondere bei Minderversorgung mit Blut.
  • Beim Kribbeln im Fuß und Krämpfen, sodass sich die Zehen abstehen, sollte auch immer an ein Tarsaltunnelsyndrom gedacht werden.

Diagnose von Krämpfen in den Zehen

In den meisten Fällen ist ein Arztbesuch nicht notwendig, um die Diagnose eines Krampfes der Zehen zu stellen. Wenn plötzlich massive stechende Schmerzen der Zehen mit oder ohne Beteiligung von Fußsohle und Wade auftreten, die nach einigen Sekunden bis wenigen Minuten wieder nachlassen, handelt es sich wahrscheinlich um einen Krampf.

Lesen Sie auch: Linderung von Wadenschmerzen nach Krämpfen

Bei wiederholten oder dauerhaften Krämpfen sollte man sich jedoch an einen Fußexperten wenden, um die Ursache abzuklären. Der Arzt wird zunächst die Krankengeschichte erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen. Gegebenenfalls werden weitere Untersuchungen wie Bluttests, neurologische Untersuchungen oder eine Laufbandanalyse durchgeführt, um die Ursache der Krämpfe zu finden.

Die Laufbandanalyse umfasst eine Stand-, Gang- und Laufanalyse. Die Standanalyse ermittelt die statische Gewichtsverteilung und die Fußsohlenanatomie. Die Analyse des Gang- und Laufverhaltens erfolgt durch eine Videokamera, die das Gangbild barfuß und mit Schuhen in unterschiedlichem Tempo festhält. Anhand der Analysen können Fußaufsatz, Fußgelenkstellung, Knie- und Hüftstellung beurteilt werden, um Fehlstellungen und Überbelastungen zu erkennen.

Was tun gegen Krämpfe in den Zehen?

Akute Behandlung

  • Dehnung: Dehnen Sie die Zehenmuskeln, indem Sie die Zehen im Sitzen mit einer Hand fassen und zum Körper hinziehen. Die Ferse wird dabei vom Körper weggedrückt.
  • Massage: Massieren Sie sanft die verhärteten Stellen.
  • Bewegung: Versuchen Sie vorsichtig, ein paar Schritte zu gehen, um die Muskulatur zu lockern.
  • Wärme: Ein warmes Fußbad oder ein Kirschkernkissen kann entspannend wirken.

Langfristige Behandlung und Vorbeugung

  • Ausgeglichener Nährstoff- und Salzhaushalt: Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Trinkmenge, angepasst an die Temperaturen und körperliche Aktivität.
  • Magnesium: Bei häufigen Krämpfen kann die Einnahme von Magnesiumpräparaten helfen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Frauen ab 19 Jahren 300 mg und für Männer 350 mg täglich.
  • Sportgetränke: Um den Salzhaushalt bei starkem Schwitzen auszugleichen, können Sportdrinks helfen.
  • Körperliches Training: Passen Sie das Training Ihrem aktuellen Zustand an und integrieren Sie Dehnungs- und Aufwärmphasen.
  • Schuhwerk: Achten Sie auf passendes Schuhwerk, das Ihren Fuß und Laufstil unterstützt. Vermeiden Sie zu enge oder hochhackige Schuhe.
  • Einlagen/orthopädische Schuhe: Bei Fußfehlstellungen können speziell angepasste Einlagen oder orthopädische Schuhe helfen, die Fehlstellung auszugleichen und die Belastung einzelner Muskelgruppen zu reduzieren.
  • Laufbandanalyse: Lassen Sie eine Laufbandanalyse durchführen, um Fehlstellungen und ungünstige Druckverteilungen beim Gehen aufzudecken und Überbelastungen zu reduzieren.
  • Pflege der Füße: Sorgen Sie für eine gute Durchblutung der Füße, indem Sie barfuß auf unebenen Flächen gehen oder die Füße massieren.

Was tun, wenn Krämpfe trotz Magnesiumgabe auftreten?

Sollten trotz regelmäßiger Magnesiumeinnahme Krämpfe auftreten, ist anzunehmen, dass die Ursache kein Magnesiummangel ist. Auch ein Mangel anderer Salze wie Kalium und Natrium kann zu Krämpfen führen. In diesem Fall sollte man die Ernährung überprüfen und gegebenenfalls weitere Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Es ist ratsam, einen Arzt zu konsultieren, um die genaue Ursache der Krämpfe zu ermitteln und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Warum treten Krämpfe so häufig nachts auf?

Die Zehenmuskulatur ist tagsüber ständig in Bewegung. Bei jedem Schritt kommt es zur An- und Entspannung der Muskeln. Nachts hingegen bewegen wir uns weniger und die Dehnung der Zehenmuskeln fehlt. Außerdem wird der Krampf oft erst bemerkt, wenn der Schmerz stark genug ist, um uns aufzuwecken.

Krämpfe in Wade und Fuß

Bei Krämpfen in den Zehen sind häufig auch Fußgewölbe und Wade betroffen, da diese Muskelgruppen ähnlichen Belastungen ausgesetzt sind. Die Behandlung ist ähnlich wie bei Zehenkrämpfen: Dehnen, Massieren und Entspannen.

Lesen Sie auch: Diagnose und Behandlung von Wadenschmerzen

Hallux Valgus als mögliche Ursache

Ein Hallux valgus (Ballenzeh) ist eine Fehlstellung der Großzehe, bei der sich der große Zeh in Richtung der anderen Zehen abwinkelt. Diese Fehlstellung kann zu einer veränderten Gewichtsverteilung auf dem Fuß führen und somit Krämpfe begünstigen. Im fortgeschrittenen Stadium treten dann Fußschmerzen auf. Diese beginnen in der Regel dort, wo sich der Kopf Ihres Mittelfußknochens an der Fußinnenseite als Beule abzeichnet. Der stark vergrößerte Ballen drückt bei jedem Schritt schmerzhaft gegen Ihren Schuh. So werden Ihre Haut und der darunter liegende Schleimbeutel dauerhaft gereizt. Entzündungen und Schwellungen entstehen.

Hausmittel und Tipps zur Vorbeugung

  • Ausreichend trinken: Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser pro Tag, besonders bei warmem Wetter oder hoher körperlicher Anstrengung.
  • Mineralstoffreiche Ernährung: Essen Sie Lebensmittel, die reich an Magnesium, Kalium und Kalzium sind, wie z.B. Nüsse, Bananen, grünes Gemüse und Milchprodukte.
  • Kräutertees: Trinken Sie Kräutertees, die entspannend wirken und die Muskeln lockern, wie z.B. Kamille, Melisse oder Lavendel.
  • Salzige Snacks: Essen Sie salzige Snacks, um den Elektrolythaushalt auszugleichen, besonders nach dem Sport oder bei starkem Schwitzen.
  • Gurkenwasser: Ein weiteres wirksames Hausmittel ist Gurkenwasser, also die essighaltige Flüssigkeit, in die Gurken im Glas eingelegt sind.

Lesen Sie auch: Dauerhafte Beinkrämpfe: Mögliche Ursachen und Behandlung

tags: #krampf #im #großen #Zeh #Ursachen