Halsschmerzen beim Gähnen können unangenehm sein und verschiedene Ursachen haben. Oftmals liegt die Ursache in der hinteren Mund- und Rachenregion. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Ursachen seitlicher Halsschmerzen beim Gähnen und bietet Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten und Prävention.
Ursachen von Halsschmerzen beim Gähnen
Halsschmerzen beim Gähnen können isoliert oder im Zusammenhang mit einer Erkrankung auftreten. Hier sind einige häufige Ursachen:
- Muskeldehnung: Beim Gähnen werden die Muskeln im Hals stark gedehnt.
- Gereizte Atemwege: Wenn die Atemwege gereizt sind, kann jeder Atemzug schmerzen.
- Refluxkrankheit (gastroösophageale Refluxkrankheit): Diese Krankheit kann Halsschmerzen auslösen.
- Infektionen: Halsschmerzen nach dem Sport können auf eine Infektion hindeuten.
- Entzündungen im Mund- und Rachenbereich: Entzündungen können Schmerzen beim Gähnen verursachen.
- Veränderungen der Schleimhaut: Veränderungen der Schleimhaut können ebenfalls zu Halsschmerzen führen.
- Weitere Ursachen: Heuschnupfen, Allergien, Schnarchen, Mandelentzündungen, Sodbrennen oder Erbrechen können ebenfalls mit Halsschmerzen einhergehen. Übermäßiges Rauchen, trockene Heizungsluft oder Schimmel können ebenfalls Ursachen sein.
Seitenstrangangina als Ursache
Eine seltenere Form der Rachenentzündung, die Seitenstrangangina (Angina lateralis), kann ebenfalls Halsschmerzen verursachen. Dabei sind die Lymphbahnen der seitlichen Rachenwand entzündet. Oftmals treten neben starken Halsbeschwerden auch Fieber und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl auf. Die Seitenstrangangina ist ansteckend und wird durch Tröpfcheninfektion übertragen.
Halswirbelsäulensyndrom (HWS-Syndrom)
Das HWS-Syndrom beschreibt Nackenschmerzen und begleitende Beschwerden wie Schulterschmerzen, deren Ursachen in der Halswirbelsäule zu finden sind. Klassische Symptome sind Schmerzen und schmerzhaftes Ziehen im Nacken durch Verspannungen. Die Beschwerden können dabei auch in Schultern und Arme ausstrahlen. In extremeren Fällen kann das HWS-Syndrom auch zu Taubheitsgefühlen in Armen und Händen führen, vor allem Daumen und Zeigefinger können betroffen sein.
Karzinome im Halsbereich
In seltenen Fällen können Karzinome der oberen Luft- und Speisewege Halsschmerzen verursachen. Im Bereich des Rachens befindliche Tumore verursachen häufig Schluckbeschwerden oder ein Fremdkörpergefühl. Typisch für Karzinome im Bereich der Glottis ist eine anhaltende Heiserkeit. Hinzutreten können ein Kratzen im Hals, Räusperzwang und chronischer Husten.
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Symptome
Neben den Halsschmerzen selbst können weitere Symptome auftreten, die auf die Ursache der Schmerzen hinweisen:
- Schmerzen beim Schlucken
- Druckgefühl im Rachen
- Geschwollene Lymphknoten
- Ohrenschmerzen
- Fieber
- Allgemeines Krankheitsgefühl
- Heiserkeit
- Husten
- Schluckbeschwerden
- Kloßige Sprache
Diagnose
Um die Ursache der Halsschmerzen zu ermitteln, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam. Der Arzt wird zunächst ein Gespräch führen, um die Beschwerden und die Krankengeschichte zu erfragen. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der Mundhöhle, Nase, Ohren und Lymphknoten des Halses untersucht werden. Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen wie ein Abstrich, eine Blutuntersuchung oder bildgebende Verfahren erforderlich sein.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Halsschmerzen beim Gähnen hängt von der jeweiligen Ursache ab. Hier sind einige allgemeine Behandlungsmöglichkeiten:
- Hausmittel: Viel Trinken, Gurgeln mit Salzwasser oder Kamillentee, Halswickel und Lutschtabletten können die Beschwerden lindern.
- Medikamente: Bei starken Schmerzen können schmerzlindernde oder entzündungshemmende Medikamente helfen. Bei bakteriellen Infektionen kann eine Antibiotikatherapie erforderlich sein.
- Physiotherapie: Bei Problemen mit der Halswirbelsäule kann Physiotherapie helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Haltung zu verbessern.
- Operation: In seltenen Fällen, z. B. bei einem Bandscheibenvorfall oder einem Peritonsillarabszess, kann eine Operation erforderlich sein.
Behandlung der Seitenstrangangina
Zur Therapie der Seitenstrangangina stehen sowohl Medikamente als auch Hausmittel zur Ergänzung zur Verfügung. Die Schmerzen können mit einem Schmerzmittel wie Paracetamol bekämpft werden. Bei einer trockenen und gereizten Mund- und Rachenschleimhaut kann GeloRevoice® helfen, die Rachenschleimhaut zu befeuchten und deren Regeneration zu beschleunigen.
Behandlung des HWS-Syndroms
Die Behandlung des HWS-Syndroms kommt auf die Ursache an. In den allermeisten Fällen und bei den meisten Formen des Halswirbelsäulensyndroms kommen für die Behandlung aber konservative Therapien in Frage, weil es um Probleme der Muskulatur geht. Das bedeutet vor allem: Patientinnen und Patienten möglichst schnell wieder in eine normale und gesunde Haltung und Bewegung zu bringen, beispielsweise mit Hilfe von Physiotherapie sowie Übungen zur Entspannung und zur Kräftigung. Sind Nerven eingeklemmt oder handelt es sich um einen Bandscheibenvorfall, können auch Spritzen im Rahmen der Schmerztherapie zum Einsatz kommen (minimal-invasive Injektionstherapie). Um den typischen Ursachen des Halswirbelsäulensyndroms aber wirklich nachzukommen, braucht es auf Dauer oft mehr Bewegung und Sport, eine gesunde Haltung im Alltag und gegebenenfalls auch die Reduktion von Stress.
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Behandlung von Karzinomen
Die Behandlung von Karzinomen im Halsbereich hängt von der Art und dem Stadium des Tumors ab. In der Regel kommen Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie zum Einsatz.
Prävention
Einige Maßnahmen können helfen, Halsschmerzen beim Gähnen vorzubeugen:
- Vermeidung von Reizstoffen: Vermeiden Sie Rauchen, trockene Heizungsluft und andere Reizstoffe, die die Schleimhaut reizen können.
- Gesunde Lebensweise: Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung, um das Immunsystem zu stärken.
- Hygienemaßnahmen: Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern.
- Stressreduktion: Reduzieren Sie Stress, um Verspannungen im Nacken- und Halsbereich vorzubeugen.
- Ergonomie am Arbeitsplatz: Achten Sie auf eine ergonomische Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes, um Fehlhaltungen zu vermeiden.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
In folgenden Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden:
- Halsschmerzen dauern länger als drei Wochen an.
- Halsschmerzen treten plötzlich und stark auf.
- Es treten weitere Symptome wie Fieber, Schluckbeschwerden, Atemnot oder geschwollene Lymphknoten auf.
- Es besteht der Verdacht auf eine Mandelentzündung oder Seitenstrangangina.
- Die Beschwerden verschlimmern sich trotz Behandlung mit Hausmitteln.
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