Krampf linke Hand Daumen Ursachen: Ein umfassender Überblick

Krämpfe in der linken Hand, insbesondere im Daumen, können verschiedene Ursachen haben. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Gründe für solche Beschwerden, von alltäglichen Überlastungen bis hin zu spezifischen Erkrankungen, und bietet einen umfassenden Überblick über Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

Karpaltunnelsyndrom

Das Karpaltunnelsyndrom ist eine weit verbreitete Erkrankung, die durch die Einengung des Nervus medianus im Karpaltunnel verursacht wird. Dieser Tunnel befindet sich auf der Innenseite des Handgelenks und wird vom Karpalband und den Handwurzelknochen begrenzt.

Ursachen und Symptome

Das Karpaltunnelsyndrom tritt häufiger bei Frauen im Alter von 40 bis 70 Jahren auf, insbesondere ab dem 35. Lebensjahr. Die Einengung des Nervus medianus kann durch verdickte Sehnenscheiden oder das Karpalband selbst verursacht werden, was zu Druck auf den Nerv führt.

Typische Symptome sind:

  • Handschmerzen, insbesondere im Bereich von Daumen, Zeige- und Mittelfinger.
  • Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Fingern.
  • Nächtliches Einschlafen der Hand mit einem unangenehmen, pelzigen Gefühl.
  • In schweren Fällen: Lähmungserscheinungen und nachlassende Greifkraft.
  • Schwierigkeiten bei alltäglichen Tätigkeiten wie dem Schließen eines Hosenknopfes oder dem Drehen des Autolenkrads.

Zu Beginn treten die Symptome oft nur zeitweise unter Belastung auf, können jedoch bei ausbleibender Behandlung zu dauerhaften Nervenschädigungen führen.

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Diagnose

Die Diagnose des Karpaltunnelsyndroms umfasst verschiedene Schritte:

  1. Klinische Untersuchung: Der Arzt prüft die Beweglichkeit und Empfindlichkeit von Hand und Fingern.
  2. Phalen-Test: Das Aneinanderdrücken der Handrücken löst Gefühlsstörungen in den Fingern aus.
  3. Beurteilung der Daumenballenmuskulatur: Bei fortgeschrittenem Karpaltunnelsyndrom kann eine zurückgebildete Daumenballenmuskulatur festgestellt werden.
  4. Elektroneurografie (ENG): Messung der Nervenleitgeschwindigkeit zur Erkennung von Nervenschädigungen.

Behandlung

Die Behandlung des Karpaltunnelsyndroms erfolgt in der Regel in mehreren Schritten:

  1. Konservative Maßnahmen:
    • Physikalische Behandlungen: Kälteanwendungen zur Dämpfung von Entzündungen.
    • Orthopädische Schienen: Entlastung des Handnerven durch Ruhigstellung des Handgelenks in einer neutralen Position.
    • Physiotherapie: Tapen, Koordinations- und Dehnungsübungen, Training mit einer Faszienrolle.
    • Infiltration: Injektion von Schmerzmitteln oder Kortison in den Karpaltunnel zur Schmerzlinderung und Abschwellung.
  2. Operative Behandlung (Neurolyse):
    • Entfernung einengender Gewebestrukturen, um den Nerv zu entlasten.
    • Kann als offene Operation oder endoskopisch (minimalinvasiv) durchgeführt werden.
    • In der Regel ambulant unter lokaler Betäubung.

Studien zeigen, dass die operative Behandlung (Neurolyse) in 99 % der Fälle zu einer zuverlässigen und dauerhaften Schmerzbefreiung führt.

Handydaumen (Sehnenscheidenentzündung)

Die Überlastung des Daumens durch häufiges Tippen auf Smartphones, insbesondere auf großen Displays, kann zu einer Sehnenscheidenentzündung führen.

Ursachen und Symptome

Der Daumen ist von Natur aus für das Greifen und Zupacken konzipiert, nicht für das Abspreizen und ständige Dehnen. Die Überbelastung durch zu häufiges Dehnen des Daumens verursacht Schmerzen auf der Daumenseite des Handgelenks.

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Typische Symptome sind:

  • Schmerzen auf der Daumenseite des Handgelenks.
  • Ausweitung der Schmerzen auf Greifbewegungen mit der ganzen Hand.
  • Probleme beim Hochziehen des Reißverschlusses oder Auf- und Zuknöpfen von Kleidung.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung.

Behandlung

Wichtig ist, sich sofort zu schonen, um eine Chronifizierung der Beschwerden zu vermeiden.

  • Schonung: Vermeidung von Tippen für etwa eine Woche.
  • Physiotherapie: Übungen zur Lösung von Faszien, Muskeln und Bindegewebe.
  • Corticoide: In stark fortgeschrittenen Fällen können Corticoide gespritzt werden.
  • Umstellung der Tippgewohnheiten: Nutzung beider Daumen, Wechsel der Hand, Ablegen des Telefons beim Schreiben, Nutzung von Sprachnachrichten.

Muskelkrämpfe in Armen, Händen und Fingern

Muskelkrämpfe sind plötzliche, kurze, unbeabsichtigte und meist schmerzhafte Anspannungen eines Muskels oder einer Muskelgruppe.

Ursachen

Krämpfe in der Muskulatur können vielschichtige Ursachen haben:

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  • Überbelastung des Muskels: Zu intensive oder einseitige Belastung.
  • Hormonelle Erkrankungen: Unterfunktion der Nebenschilddrüse (Calciummangel), Schwangerschaft.
  • Calciummangel: Ursache kann ein Vitamin-D-Mangel sein.
  • Neurologische Erkrankungen: Polyneuropathie (z. B. durch Diabetes, Alkoholmissbrauch).
  • Diabetes mellitus: Begleiterscheinung von Diabetes.
  • Entzündliche und nichtentzündliche Muskelerkrankungen: Verschiedene Ursachen wie Viren, Bakterien, Autoimmunerkrankungen, Muskeldystrophien, Stoffwechselstörungen oder Erkrankungen des Nervensystems.

Symptome

  • Muskelverhärtung: Verhärtung der Muskelfasern, schmerzhafter Krampf.
  • Faszikulation: Unregelmäßige und unkontrollierte Zuckungen des Muskels.
  • Rigor: Muskelstarre mit gleichzeitiger Verkrampfung entgegengesetzter Muskeln.

Behandlung

  • Hilfe bei akuten Krämpfen:
    • Leichtes Schütteln der Hand oder des Unterarms.
    • Regelmäßige Bewegungen und Dehnen.
    • Wärme (warme Bäder, Wärmflasche).
    • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und mineralstoffreiche Ernährung (Magnesium, Vitamin D).
  • Was tun, wenn Krämpfe lange andauern?
    • Entlastung der Muskulatur, kurze Pause.
    • Vorsichtiges Dehnen der betroffenen Muskulatur.
    • Wärme (Wärmflasche, Körnerkissen, warme Tasse Tee).
    • Leichte Massagen.

Bei regelmäßig auftretenden Krämpfen sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Vorbeugung

  • Regelmäßige Pausen.
  • Dehnübungen.
  • Ergonomische Arbeitsumgebung.
  • Hilfsmittel (Mauspad mit Handgelenkstütze, ergonomische Tastatur).
  • Hand- und Fingertraining.

Betroffene

Besonders häufig betroffen sind Personen mit:

  • Bildschirmarbeitsplätzen (Belastung durch Computermaus und Tastatur).
  • Körperlich fordernden Berufen (Pflege, Handwerk).
  • Ungewohnten Anstrengungen (Schreiben, Stricken, Computerspielen).

Einseitige Belastungen können zu einem Schreibkrampf führen, bei dem sich vor allem die beim Schreiben beteiligten Muskeln der Hand verkrampfen.

Durchblutung

Eine Durchblutungsstörung des Arms kann ebenfalls zu Krämpfen führen. Dies kann z. B. bei angewinkelten Armen während der Arbeit am Laptop oder Computer der Fall sein.

Zusammenfassung und Ausblick

Muskelkrämpfe sind in der Regel harmlos. Maßnahmen wie Dehnen, Bewegung, Massagen, Wärme, ausgewogene Ernährung und ausreichendes Trinken können helfen. Bei wiederholten Krämpfen, die sich nicht in den Griff bekommen lassen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Schnappfinger (Triggerfinger)

Der Schnappfinger ist eine Funktionsstörung der Hand aufgrund einer gestörten Sehnengleitfunktion.

Ursachen und Symptome

Das Strecken und Beugen des Fingers ist durch einen Widerstand erschwert und führt bei der Bewegung zum typischen Nachschnappen oder -schnellen. Meist ist die Sehne am ersten Fingergelenk von Mittel-, Ringfinger oder Daumen betroffen.

Typische Symptome sind:

  • Steifigkeit und Spannungsgefühl im betroffenen Finger.
  • Schmerzen.
  • Schwellungen an Finger und Handballen.
  • Erschwertes Streckvermögen.
  • Gefühl, als würde der Finger in gebeugter Haltung feststecken.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt in der Regel anhand einer körperlichen Untersuchung. Schwellungen und Knötchenbildung lassen sich meist gut ertasten. In einigen Fällen können Ultraschall (Sonografie) oder Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt werden, um die verdickte Engstelle am Finger sichtbar zu machen.

Behandlung

Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen konservative Maßnahmen wie Schonung, Kühlung und entzündungshemmende Medikamente. In manchen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Sehne zu entlasten.

Weitere Ursachen für Daumenschmerzen

Neben den genannten spezifischen Erkrankungen können auch allgemeine Gelenkerkrankungen wie Rheuma oder Arthrose zu Schmerzen im Daumengelenk führen. Wiederholende Bewegungsabläufe im Alltag und Berufsleben sollten ebenfalls überprüft werden, um mögliche Überlastungen zu identifizieren.

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