Die Parkinson-Spezialklinik der Augusta Kliniken im Evangelischen Krankenhaus Hattingen bietet einen in Deutschland einzigartigen, ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung von Parkinson-Patienten. Dieser Ansatz kombiniert die klassische, medikamentöse Parkinson-Therapie mit dem traditionsreichen Ayurveda-Konzept.
Die Besonderheit der Klinik: Schulmedizin und Ayurveda
Die Besonderheit der Klinik liegt in der Verbindung von schulmedizinischer, medikamentöser Therapie und einem Ayurveda-Konzept. Dieser ganzheitliche Ansatz ist deutschlandweit einmalig. Die klassische, medikamentöse Parkinson-Therapie wird mit dem traditionsreichen Ayurveda-Konzept vereint.
Dr. Sandra Szymanski, Leitende Ärztin der Abteilung Neurologie und Komplementärmedizin, betont: „Die Komplementärmedizin, die wir hier anwenden, ersetzt die normale Diagnostik und Therapie nicht, sondern ergänzt sie. Genau in diesem Zusammenspiel sehen wir die großen Erfolge bei vielen unserer Patienten.“
Langfristige und ganzheitliche Behandlung
Die Parkinson-Patienten werden langfristig und ganzheitlich behandelt. Dies beginnt bei ayurvedischer Ernährung und geht über traditionelle Ayurveda-Therapien, wie dem Stirnölguss, bis hin zu schulmedizinischen therapeutischen Maßnahmen. Die Einbeziehung der 5000 Jahre alten indischen Ayurveda-Medizin führt bei den meisten Patienten zu einem vollständigen Wechsel des Lebensstils.
Die Rolle des Ayurveda
Die Einbeziehung der 5000 Jahre alten indischen Ayurveda-Medizin bringt für die meisten Patienten einen vollständigen Wechsel des Lebensstils mit sich. Neben den erfahrenen und spezialisierten Schulmedizinern erfolgt die Behandlung auch durch indische Ayurveda-Ärzte, die die Patienten umfassend aufklären. Die Wirkung des Zusammenspiels aus Schulmedizin und Ayurveda-Methode wird nach wenigen Tagen bis hin zu mehreren Monaten erwartet.
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Für wen ist die Komplextherapie geeignet?
Die sogenannte Komplextherapie ist vor allem für Patienten geeignet, bei denen die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Je nach Schwere der Erkrankung kann bereits eine optimierte Einstellung der Medikation helfen. Dr. Szymanski erklärt: „Als zertifizierte Parkinsonklinik haben wir auch bei der klassischen Parkinsonbehandlung viel Erfahrung. Uns geht es jedoch nicht nur um die Behandlung von Symptomen, wie etwa dem Tremor, sondern um eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität unserer Patienten.“
Patientenerfahrung: Michael K.
Michael K., ein seit vielen Jahren an Parkinson erkrankter Patient, berichtet: „Vor zwei Jahren habe ich gedacht: Nichts geht mehr. Ich konnte mich nicht mehr allein an- und ausziehen, mich im Bett nicht mehr drehen. Als letzte Möglichkeit wurde mir eine Operation genannt.“ Der heute 54-Jährige erhielt seine Diagnose im Jahr 2008. Die Erkrankung wurde durch seine Rückenschmerzen festgestellt, die ihn bereits sieben Jahre plagten. Im Jahr 2019 stand er vor einer Operation am Gehirn als letzter Möglichkeit, bis er schließlich von der Parkinson-Spezialklinik der Augusta Kliniken im Evangelischen Krankenhaus Hattingen erfuhr. Für Michael K. war die ergänzende Behandlung mit Ayurveda-Methode die Lösung.
Die Klinik für Neurologie am EvK Hattingen
Die Klinik für Neurologie am EvK Hattingen ist eine patientenorientierte Klinik, die das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungsbilder diagnostiziert und behandelt. Ein wesentlicher Schwerpunkt ist die Diagnostik und Behandlung von entzündlichen/autoimmunen und degenerativen Erkrankungen des Nervensystems, wie z.B. Multiple Sklerose, Myasthenia gravis, Neuromyelitis optica Spektrumserkrankung, entzündliche Polyneuropathien und Muskelerkrankungen. In der Klinik für Neurologie werden auch Aphereseverfahren (Plasmapherese und Immunadsorptionen) erfolgreich durchgeführt.
Abteilung für Neurologie und Komplementärmedizin
Zur Klinik für Neurologie gehört die Abteilung für Neurologie und Komplementärmedizin. Hier wird eine europaweit in der Neurologie einzigartige komplementärmedizinische Methode angewendet: die Kombination aus wissenschaftlich basierter Schulmedizin und der 5000 Jahre alten Erfahrungsmedizin des Ayurveda, des „Wissens vom Leben“. Die Patientinnen und Patienten profitieren von einem komplexen, individuell zugeschnittenen Therapiekonzept mit einem multiprofessionellen Behandlungsteam. Als zertifizierte Parkinson-Spezialabteilung werden schwerpunktmäßig Patienten mit Morbus Parkinson und anderen (auch seltenen) Parkinsonsyndromen und neurodegenerativen Bewegungsstörungen behandelt. Die Versorgung erstreckt sich dabei auch überregional über Hattingen und Bochum hinaus. Das Team zeichnet sich durch ein hohes Maß an Kollegialität und die besondere Nähe des Personals (Ärzte und Ärztinnen, Pflege sowie Therapeutinnen und Therapeuten) zu den Patientinnen und Patienten aus.
Morbus Parkinson: Mehr als nur motorische Symptome
Morbus Parkinson ist eine chronisch verlaufende Erkrankung, bei der in erster Linie motorische Symptome im Vordergrund stehen. Weniger beachtet werden die „nicht-motorischen“-Symptome, wie z.B. Riechstörung oder Schlafstörung, die den allgemein bekannten motorischen Störungen lange vorausgehen können. Als Ausdruck einer „Netzwerkerkrankung“ hat das Parkinsonsyndrom viele Gesichter. Nach wie vor ist die Parkinsonerkrankung eine klinische Diagnose.
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Medizinische Leistungsangebote und Akademische Lehre
Die Chefärztinnen und Chefärzte sind aktiv in die akademische Lehre des Ärztenachwuchses im Ruhrgebiet eingebunden. Die Augusta-Kranken-Anstalt bildet Anästhesietechnische Assistentinnen und Operationstechnische Assistentinnen aus. Die Ausbildung beinhaltet mind. 1.600 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht im Blocksystem und mind.
Informationen zur zertifizierten Parkinson-Spezialabteilung
Informationen zur zertifizierten Parkinson-Spezialabteilung sind auf der Webseite der Klinik verfügbar. U.a. veröffentlicht das Magazin FOCUS-Gesundheit im November die Neuauflage seiner Klinikliste.
Parkinson-Spezialambulanz
Die Parkinson-Spezialambulanz richtet sich an Patienten mit der Verdachts- oder bereits gesicherten Diagnose eines Morbus Parkinson oder anderer extrapyramidal-motorischer Erkrankungen (Dystonie, Multisystematrophie u.a.). Bei Patienten in frühen Stadien der Erkrankung werden eine differenzierte Initialbehandlung mit Medikamenten und zusätzliche Therapieverfahren eingeleitet. Die Parkinson-Ambulanz ist in besonderem Maße an der Erforschung der Ursachen des Morbus Parkinson und an der Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten beteiligt. Mit interessierten Patienten werden wissenschaftliche Studien und die Bedingungen einer Teilnahme ebenso besprochen, wie der aktuelle Stand der Forschung.
Therapie des Morbus Parkinson
Die medikamentöse Therapie des Morbus Parkinson beinhaltet die symptomatische Behandlung, die Behandlung eventueller Nebenerscheinungen des Parkinson-Syndroms sowie im Verlauf die Optimierung der Medikation bei Auftreten von Wirkschwankungen und anderen Therapiekomplikationen. Nicht-medikamentöse Therapie in Form einer intensiven physio- und ergotherapeutischen Behandlung sowie logopädische Massnahmen haben eine hohe Relevanz. Es bestehen enge Kooperationen mit Regionalgruppen der Deutschen Parkinson-Vereinigung.
Kooperationen und neue Therapiemöglichkeiten
In Kooperation mit der Neurochirurgischen Klinik im Knappschaftskrankenhaus Langendreer wird für Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson die Therapie mittels Tiefenhirnstimulation ("Hirnschrittmacher") des Nucleus subthalamicus angeboten. Dadurch kann schwer betroffenen Patienten, die medikamentös nicht mehr ausreichend behandelbar sind, eine weitere, moderne Therapieoption zur Verfügung gestellt werden. Bei den bisher operierten Patienten konnte eine erfreuliche Besserung der Symptomatik bewirkt werden. Eine neue Therapiemöglichkeit stellt die kontinuierliche Behandlung mit Dopamin (DuoDopa®) über eine durch die Bauchdecke implantierte Dünndarmsonde dar. Diese Behandlungsform wird bei Patienten mit schweren Wirkungsschwankungen und sogenannten Fluktuationen der Beweglichkeit seit einiger Zeit erfolgreich durchgeführt. Im Rahmen eines stationären Aufenthaltes wird, nach einem Wirksamkeitstest, eine solche Pumpensonde implantiert und die Ersteinstellung vorgenommen. Ein weiteres wissenschaftliches Ziel ist die klinische Erprobung neuer Medikamente insbesondere mit potentiell neuroprotektiver Wirkung.
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Multiprofessionelles Therapeutenteam und Therapieangebote
Für die Patienten steht ein multiprofessionelles Therapeutenteam zur Verfügung mit folgenden Therapiemöglichkeiten in Form von Einzel- und Gruppenbehandlungen: Yoga und Meditation, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, psychologische Diagnostik und Begleitung, verschiedene Massageformen, therapeutische Güsse und Umschläge sowie ayurvedische Einläufe (Vasti, Nasya) und ggf. Die Patienten erhalten i.d.R. eine vegetarische ayurvedische Nahrungsform. Darüber hinaus erfolgt eine allgemeine Ernährungsberatung zu Prinzipien der ayurvedischen Ernährungsweise sowie eine individualisierte Beratung, die auch Lebensstilberatung miteinschließt. Die Patienten werden regelmäßig über den neuesten Stand der Krankheitsursachen und Therapiemöglichkeiten informiert.
Komplementärmedizin: Konventionelle Medizin und Ayurveda
Zunehmend mehr Menschen erfahren, dass bei chronischen Erkrankungen konventionelle Methoden alleine nicht ausreichend wirksam sind. Sie verwenden zunehmend mehr komplementärmedizinische Methoden. Komplementärmedizin bedeutet: Zwei medizinische Systeme werden gleichzeitig benutzt und sinnvoll kombiniert, wie zum Beispiel konventionelle Medizin und Ayurveda. Die Ayurveda-Methode wird in diesem Fall ergänzend zur Schulmedizin verwandt. Alternativmedizin hingegen besagt: Es wird statt der Schulmedizin ein anderes medizinisches System angewendet. Vor dem Hintergrund einer 5.000 Jahre alten Erfahrung gelingt es, mit komplementärmedizinischen Methoden neue Wege in der Behandlung von Patienten insbesondere auch mit chronischen Erkrankungen zu gehen.
Behandlungsschwerpunkte und Therapieansätze
Da vornehmlich Patienten mit motorischen Störungen aufgenommen werden, wie zum Beispiel Morbus Parkinson, Multiple Sklerose und entzündlich vermittelte Polyneuropathien, liegt der Schwerpunkt der Behandlung in der Therapie dieser Patienten. Neben der schulmedizinisch basierten medikamentösen Therapie wird additiv schwerpunktmäßig die Therapie mit Yoga, Meditation, Massagen, vielseitigen ayurvedischen Behandlungen, Physiotherapie, Ergotherapie, Bewegungstherapie, Logopädie und psychologischer Begleitung/Psychotherapie betrieben. Weiterhin erfolgt eine ayurvedische Ernährung. Es sind an europäische Verhältnisse angepasste ayurvedische Speisen, welche stoffwechselunterstützend (z.B. auch bei Diabetes), verdauungsfördernd und gewichtsausgleichend sind. Die Ernährung ist vorwiegend vegetarisch ausgerichtet.
Ayurveda und die Behandlung von Parkinson
Nach den pathoanatomischen Untersuchungen von H. Braak und K. Del Tredici, den epidemiologischen Untersuchungen von A. Korczyn und den klinischen Klassifizierungen von H. Przuntek, Th. Müller und P. Riederer setzt sich allmählich die Meinung durch, dass der Morbus Parkinson frühzeitig im Bereich des Riechorgans und des Magendarmtraktes beginnt. Es wird angenommen, dass die Magendarmstörungen den motorischen Störungen 10-20 Jahre vorausgehen. Dies deckt sich auch mit den Anschauungen der indischen Medizin, die bereits vor zweitausend Jahren neben detoxifizierenden Maßnahmen L-Dopa haltige Präparate, Dopaminergica, MAO- B Hemmer, Acetylcholinesterasehemmer und Psyllium als Laxans verordnet haben. Die Abteilung greift die indische Erfahrung auf und behandelt erfolgreich die Riechstörungen und Störungen des Magendarmtraktes neben den übrigen motorischen und nicht-motorischen Symptomen der Erkrankung.
Geschichte und Entwicklung der Abteilung
Die Abteilung wurde 2009 durch Univ.-Prof. Dr. Dr. Horst Przuntek gegründet und mit Unterstützung durch Frau Dr. Szymanski, Frau Dr. Mackowiak und den Ayurveda-Ärzten Dr. Sunil Kumar und Dr. Sandeep Nair aufgebaut. Ohne das extrem fachkundige Pflegepersonal und Behandlungsteam wäre die außergewöhnliche Qualität der Abteilung nicht möglich.
Innovative Behandlungskonzepte
Die Abteilung für Neurologie & Komplementärmedizin bietet innovative Behandlungskonzepte im Kampf gegen Morbus Parkinson, Multiple Sklerose und Alzheimer. Von Prof. em. Dr. Dr. Horst Przuntek und Dr. med. Sandra Szymanski 2009 ins Leben gerufen, verfolgen nun die leitende Ärztin Dr. Sandra Szymanski und ihr Team aus indischen und deutschen Ärzten dieses erfolgreiche ganzheitliche Behandlungskonzept. Die Abteilung gehört zur Klinik für Neurologie unter der Leitung von Prof. Dr. Seit dem 01.09.2021 hat Dr. Szymanski die Leitung der Abteilung übernommen, nachdem sich Prof. Przuntek in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat. Mit den Ayurveda Ärzten Dr. Sunil Kumar V.G. und Dr. Sandeep D. Nair hat sie die Abteilung in den letzten Jahren weiter auf- und ausgebaut.
Zertifizierte Parkinsonspezialklinik
Als zertifizierte Parkinsonspezialklinik nach den Kriterien der Deutschen Parkinsonvereinigung dPV behandelt das Team im EvK Hattingen schwerpunktmäßig Patienten mit Parkinsonerkrankungen inkl. atypischen Varianten und anderen Bewegungsstörungen. Ein multiprofessionelles Therapeutenteam steht den Patienten mit einem breiten Spektrum an Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Die notwendigen Therapien werden in Form von Einzel- und Gruppenbehandlungen abgehalten. Dabei steht Yoga und Meditation, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie auf dem Behandlungsplan. Die psychologische Diagnostik und Beratung ist Grundlage des hocheffizienten Behandlungskonzeptes.
Dr. Sandra Szymanski und Ayurveda
Dr. Sandra Szymanski ist in der ayurvedischen Medizin kein unbeschriebenes Blatt. Sie war eingeladene Sprecherin auf dem Weltayurvedakongress im Dezember 2022 in Goa und auch eingeladene Gastrednerin der indischen Regierung für den 1. G20- Gesundheitsgipfel im Januar 2023 in Thiruvananthapuram. Nach 15 Jahren Erfahrung mit dem kombinierten und ganzheitlichen Therapieansatz der beiden medizinischen Systeme Schulmedizin und Ayurveda und den komplexen Begleittherapien, ist es offensichtlich, dass die Krankheitsprogression in vielen Fällen von neurodegenerativen und neuroimmunologischen Erkrankungen aufgehalten oder verzögern werden kann. „Unsere Klinik ist die einzige in Deutschland, die die Ayurveda-Medizin und die Schulmedizin zum Wohl der Patienten in einem stationären Behandlungskonzept miteinander verbindet.“, erklärt die engagierte Neurologin weiter.
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