In der heutigen schnelllebigen Welt sind Stress und Nervosität allgegenwärtig. Das Gehirn ist ständig gefordert, eine Vielzahl von Informationen gleichzeitig zu verarbeiten. Viele Menschen vernachlässigen es, ihrem Körper die notwendigen Ruhephasen zu gönnen. Dies kann zu Reizbarkeit, schlechter Laune, depressiven Verstimmungen, Einschlafstörungen und einem Gefühl der Überforderung führen. Glücklicherweise bietet die Natur eine Reihe von Heilkräutern, die helfen können, die Beschwerden bei Stress und Nervosität auf natürliche Weise zu lindern.
Ursachen von Stress und Nervosität
Bevor wir uns den verschiedenen Heilpflanzen wie Baldrian, Johanniskraut, Helmkraut, Melisse oder Passionsblume zuwenden, ist es wichtig, die Ursachen von Stress und Nervosität zu verstehen. Oft wird versucht, nur die Symptome zu lindern, ohne die eigentlichen Ursachen zu bekämpfen. Auch wenn es nicht immer möglich ist, sollte darauf geachtet werden, dem Körper ausreichend Ruhephasen zu ermöglichen. Viele Kräuter können vor allem dann helfen, wenn der Körper nicht von selbst abschalten kann.
Stressauslösende Faktoren
In der modernen Zeit gibt es zahlreiche innere und äußere Faktoren, die bei vielen Menschen zu Stresserscheinungen oder nervöser Unruhe führen können. In vielen Fällen ist das Auftreten von Stresssymptomen ein schleichender Prozess. Zu den häufigsten Stressfaktoren gehören:
- Überanstrengung und Überarbeitung
- Seelische Belastungen (z.B. Tod, Beziehungsfrust, Mobbing)
- Soziale Belastungen (z.B. Geldsorgen, fehlender Job, Angst vor sozialem Abstieg)
- Lärm (z.B. Verkehrslärm, laute Nachbarn, Baulärm)
- Ständige Erreichbarkeit
- Häufige Konfliktsituationen
- Körperliche Belastungen (z.B. Bewegungsmangel, Behinderungen, chronische Krankheiten)
- Mangelhafte Ernährung
- Drogen- oder Alkoholmissbrauch
- Mangelnde Erholung, unzureichender Schlaf oder das Aufschieben mittel- bis langfristiger Tätigkeiten
Diese Faktoren können Nervosität und den damit einhergehenden Stress deutlich verschlimmern. Häufig entsteht ein Teufelskreis, wenn beispielsweise noch Schlafstörungen hinzukommen. Oftmals ist es ein Zusammenspiel mehrerer stressauslösender Faktoren, das überhaupt erst Symptome verursacht.
Die Rolle des vegetativen Nervensystems bei der Stressentstehung
Der Hauptort der Stressentstehung ist das vegetative Nervensystem (VNS), das teilweise im Rückenmark und teilweise im Gehirn lokalisiert ist. Das vegetative Nervensystem steuert viele lebenswichtige Körperfunktionen, darunter Atmung, Verdauung und Stoffwechsel. Es wird in zwei Hauptteile unterteilt: den Sympathikus und den Parasympathikus.
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- Sympathikus (Erregung): Das sympathische Nervensystem bewirkt eine Steigerung der Leistungsfähigkeit und tritt bei Anspannung und körperlicher Aktivität in Aktion. Es erhöht die Aktivität eines Organs und sendet Neurotransmitter (Botenstoffe) aus, die den Blutdruck, die Muskelaktivitäten und die Herztätigkeit erhöhen. Der Sympathikus erhöht also unsere Aufmerksamkeit.
- Parasympathikus (Beruhigung): Der Parasympathikus dämpft den Stresspegel und hilft dem Körper, sich zu entspannen und wieder zur Ruhe zu kommen. Er senkt den Herzdruck und den Blutdruck und erhöht im Gegenzug die Tätigkeiten vorher vernachlässigter Organe (Magen, Darm, Augen). Der Parasympathikus versetzt uns wieder in den Ruhemodus zurück.
Wenn wir dauerhaft im Leistungsmodus sind, egal ob körperlich oder geistig, befinden wir uns dauerhaft in einer Stressreaktion. Der Sympathikus ist die gesamte Zeit überaktiv und sendet mehr Botenstoffe aus. Werden keine Ruhe- und keine Erholungsphasen eingelegt, wird der Parasympathikus nur begrenzt beansprucht. Bleiben längere Ruhe- und Erholungsphasen aus, nehmen wir dies als Stress wahr.
Typische Stresssymptome
Die Stresssymptome können sich dabei von Mensch zu Mensch unterschiedlich auswirken. Typische Stresssymptome sind:
- Allgemeine Erschöpfung
- Müdigkeit
- Einschlafstörungen
- Gereiztheit
- Konzentrationsstörungen
- Aufgeregtheit
- Sprachstörungen
- Magen- und Darmstörungen
- Erhöhtes Schwitzen
Wichtiger Hinweis: Heilkräuter können bei der Minderung typischer Stresssymptome helfen. Eine langfristige Linderung kann jedoch nur erreicht werden, wenn auch die aktuellen Lebensumstände gründlich analysiert werden und man lernt, mit den Stressfaktoren umzugehen oder sie zu beseitigen.
Heilkräuter gegen Stress und Nervosität
Die Naturheilkunde und die wissenschaftliche Medizin kennen zahlreiche Heilpflanzen bzw. Kräuter, die gegen verschiedene Formen von Stress helfen können. Viele dieser Pflanzen helfen auch bei Schlafstörungen, da in vielen Fällen die Inhaltsstoffe auf gleiche oder zumindest ähnliche Rezeptoren einwirken. Einige Pflanzen, die gegen Stress und Nervosität helfen, werden meist auch als Heilpflanzen zur Förderung des Gedächtnisses verwendet.
Zu den häufigsten Heilkräutern gehören:
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- Ashwagandha
- Baldrian
- Damiana
- Ginseng
- Hopfen
- Jiaogulan
- Johanniskraut
- Lavendel
- Melisse
- Passionsblume
- Taigawurzel
Baldrian (Valeriana officinalis)
Der Baldrian gilt als die wichtigste und bekannteste Heilpflanze gegen eine Vielzahl von Stresssymptomen und Nervosität. Die mehr als 150 Inhaltsstoffe der Pflanze wirken synergetisch. Vor allem die enthaltenden Alkaloide und die ätherischen Öle haben eine angstlösende, schlaffördernde und entspannende Wirkung und zielen direkt auf das Zentralnervensystem. Verwendet wird ausschließlich die Wurzel der Pflanze. Neben Baldriantee greifen viele Menschen auch auf Tabletten oder Kapseln zurück.
Baldrian hilft vor allem bei stressbedingten Einschlafschwierigkeiten, hoher nervlicher Belastung vor beispielsweise Abschlussprüfungen oder Vorstellungsgesprächen oder auch nervösen Unruhezuständen, die auf den Magen oder Darm schlagen.
Baldrian sollte immer nur bei akuten Problemfällen und niemals länger als vier Wochen hintereinander eingenommen werden.
Damiana
Die aus Zentral- und Südamerika stammende Heilpflanze Damiana gelangt bei uns immer öfter in den Fokus. Der bis zu zwei Meter hoch wachsende Halbstrauch wird in seinem Heimatland traditionell bei Stress, Übermüdung sowie Libidostörungen eingesetzt.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Pflanze ein breites Spektrum an unterschiedlichen Inhaltsstoffen aufweist. Vor allem das Flavonoid Apigenin und die Glycoside Arbutin und Gonzalitosin sind hier von Bedeutung. Apigenin wirkt vor allem angstlösend, entspannend und beruhigend. Dabei wirkt Apigenin als sogenannter Agonist direkt auf den so genannten Benzodiazepin-Rezeptor ein. Diese Rezeptoren haben eine direkte Wirkung auf das Zentralnervensystem, was die entspannende und angstlösenden Effekte im Groben erklärt.
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Damiana wird heute vor allem als Tee und als Tinktur eingenommen. Für heilkundliche Anwendungen werden vor allem Tees empfohlen, wobei die Anwendung nicht länger als vier Wochen andauern sollte.
Hopfen (Humulus lupulus)
Neben Baldrian findet man auch den Hopfen in vielen Teemischungen oder Fertigpräparaten. Auch im Hopfen finden sich zahlreiche Wirkstoffe, die beruhigende und schlaffördernde Eigenschaften haben. Die Heilpflanze, die u.a. eines der Hauptzutaten für Bier ist, enthält eine Vielzahl ätherischer Öle sowie einige Bitterstoffe. Letztere sind vermutlich für die positiven Eigenschaften auf unser Gehirn verantwortlich.
Naturmedizinisch sind vor allem die Hopfenzapfen und die Drüsenhaare der Pflanze interessant. Sie werden vor allem als Tee, als Kräuterbad, als Kapseln oder vereinzelt auch als Pulver dargereicht. Das Hauptanwendungsgebiet sind auch hier Einschlafstörungen oder nervöse Unruhe. Doch auch bei leichteren Angststörungen und bei Überanstregungen kann Hopfen gut helfen.
Hopfen wirkt insgesamt etwas milder als Baldrian.
Jiaogulan
Die auch als Kraut der Unsterblichkeit bekannte asiatische Heilpflanze Jiaogulan hat in den letzten Jahren viel mediales Echo erhalten. Es wird im asiatischen Raum vor allem als Antiagingmittel und zur Krebsprävention verwendet.
Vor allem die in den Blättern des Heilkrauts enthaltenden Polysaccharide sind pharmakologisch interessant. In einigen Laborversuchen bzw. Studien konnte herausgefunden werden, dass genau diese Stoffgruppe einen positiven Effekt vor allem auf körperliche Erschöpfungszustände haben können. Jiaogulan wird vor allem als Tee oder in Form von Dragees konsumiert.
Jiaogulan ist innerhalb der EU als Naturheilmittel nicht erhältlich, da die Pflanze als so genanntes Novel Food klassifiziert wurde. Nach der Novel Food Verordnung dürfen Lebensmittel aus anderen Kulturkreisen nicht ohne aufwändiges Zulassungsverfahren in den Verkehr gebracht werden. Viele kleinere Unternehmen haben daher Produkte wie Jiaogulantee aus dem Sortiment genommen, da die Zulassung hierfür lange dauern dürfte und zu hohe Kosten verursacht. Viele dieser Händler verkaufen Jiaogulan heute nur noch als Potpourri.
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Das Johanniskraut ist eines der bekanntesten Wild- und Heilkräuter, die sich leicht an Wiesen- und Waldrändern finden lässt. Die Pflanze hat zahlreiche medizinisch wirksame Inhaltsstoffe. Allem voran sind die im Johanniskraut enthaltenden Flavonoide (v.a. Hypericin und Hyperflorin) im Stande die Konzentration bestimmter Botenstoffe zu regulieren. Konkret handelt es sich um die Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Serotonin. Der Stoff Hypericin schafft es beispielsweise, die Produktion von Noradrenalin zu hemmen, wodurch mehr Dopamin zur Verfügung steht, was eine entspannende und teils angstlösende Wirkung ausübt.
Johanniskraut gilt heute als sanftes alternatives Heilmittel bei geistiger Anspannung, Erschöpfungszuständen, leichten Depressionen, Schlafstörungen und allgemeinen nervösen Unruhezuständen. Durch die Einnahme von Johanniskrautpräparaten wie Kapseln, Tee oder dem aus den Blüten hergestelltem Rotöl können Stresssymptome wie Konzentrationsstörungen und allgemeine Verstimmungszustände gelindert werden. Grundsätzlich ist Johanniskraut kein akutes Heilmittel, sondern muss über mehrere Tage bis Wochen eingenommen werden, bevor sich ein Effekt einstellt.
Beim Konsum von Johanniskrautprodukten können durchaus Nebenwirkungen auftreten. Das Kraut kann bei einigen Menschen phototoxisch wirken. Vor allem blasse bzw. hellhäutige Menschen bekommen in der Sonne schneller und intensivere Sonnenbrandreaktionen, die unangenehm sein können. Menschen, die Medikamente wie Zytostatika oder Immunsuppressiva einnehmen, sollten die Einnahme zunächst mit dem behandelnden Arzt besprechen, da die Wirksamkeit der Medikamente durch Johanniskraut gemindert werden könnte.
Lavendel (Lavandula angustifolia)
Der Lavendel ist ein typisches mediterranes Kraut, der mittlerweile auch bei uns in vielen Gärten oder öffentlichen Anlagen gefunden werden kann. Dass das Kraut auch eine gute Heilpflanze gegen Stress und Angststörungen ist, dürfte sich bei vielen bereits herumgesprochen haben. Verantwortlich sind vor allem die in den Blüten und Blättern der Pflanze enthaltenden ätherischen Öle. Allem voran der Stoff Linalool sowie dessen Ester Linalyacetat sind für die beruhigende, angstlösende und entspannende Wirkung zuständig. Aufgrund des Wirkstoffkomplexes den Lavendel bietet, wird das Heilkraut vor allem bei Einschlafstörungen, psychisch bedingten Magen- und Darmbeschwerden, Angststörungen, Gereiztheit und leichten Depressionen eingenommen.
Lavendel lässt sich auf unterschiedliche Weise anwenden. Getrocknete Lavendelblüten und -blätter können klassisch als Tee getrunken werden, wobei bei akuten Fällen zwischen zwei und drei Tassen pro Tag getrunken werden sollten. Stresssymptome und Angststörungen können auch im Zuge einer Aromatherapie mit Lavendelöl behandelt werden. Für Einschlafstörungen können klassische Lavendelkissen helfen, bei denen getrocknete Lavendelblüten in etwa handgroße kleine Kissen eingearbeitet werden.
Grundsätzlich sollte Lavendeltee nur bei kurzfristigen Stresssymptomen eingenommen werden, da langfristiger Konsum von Lavendel u.a. zu Magen- und Darmreizungen führen kann.
Melisse (Melissa officinalis)
Die Melisse (Zitronenmelisse) darf unter den Heilkräutern gegen Stress keinesfalls fehlen. Die Blätter des eher unscheinbaren Lippenblütlers enthalten viele ätherische Öle sowie einige Saponine, die eine entspannende und beruhigende Wirkung haben. Die Melisse (Melissa officinalis L.) wird aufgrund ihres zitrusartigen Duftes auch Zitronenmelisse genannt. Sie gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und stammt ursprünglich aus Kleinasien. Benediktinermönche brachten die Pflanze über die Alpen nach Mittel- und Nordeuropa, wo sie sich in Kloster- und Bauerngärten verbreitete. Heute wird sie hierzulande vielfach in Gärten und als Balkonpflanze kultiviert.
Die häufigste Anwendungsart des wichtigen Heilkrauts ist der Melissentee. Doch auch als Zutat für Kräuterbäder oder in Form von Melissenöl bei der Aromatherapie lässt sich die Pflanze einsetzen. Melisse hilft besonders nach stressigen Tagen, bei stressbedingten Magen- und Darmproblemen, leichten Schlafstörungen und bei Konzentrationsstörungen.
Melisse wird häufig zusammen mit Baldrian und Passionsblume bei Schlafstörungen oder zur Förderung der Entspannung eingesetzt.
Passionsblume (Passiflora incarnata)
Die Passionsblume, insbesondere die in den USA beheimatete Art Passiflora incarnata, erlangte in den letzten Jahren zunehmend Bekanntheit als Heilpflanze. In der amerikanischen Volksheilkunde werden Tees aus den Blättern der Pflanze vor allem bei nervöser Unruhe, Schlaflosigkeit und hysterischer Angst getrunken.
Ob und inwiefern Passionsblume tatsächlich eine Wirkung hat, wird wissenschaftlich noch erforscht. Einige Wissenschaftler konnten bereits in Erfahrung bringen, dass die Pflanze zahlreiche Flavonoide, Phytosterine sowie einige Alkaloide enthält, die womöglich eine direkte Wirkung auf den GABA-Rezeptor ausübt. Unter GABA-Rezeptoren werden Eiweiße in unseren Nervenzellen zusammengefasst, die vor allem als Botenstoffe fungieren. Die Menge an GABA-Rezeptoren entscheidet u.a. darüber, ob in unserem Gehirn eine Erregung oder Dämpfung stattfindet. Vor allem Stresszustände sorgen dafür, dass das Gleichgewicht dieser Eiweiße gestört wird. Einige Stoffe der Passionsblume können womöglich daran ansetzen und direkt eine Wirkreaktion auf den GABA-Rezeptor hervorrufen.
Passionsblume wird daher v.a. als Naturheilmittel bei Angststörungen, gestörte Aufgeregtheit, nervöse Unruhezustände sowie als sanftes Beruhigungsmittel eingesetzt. Dargereicht wird das Heilkraut v.a. als Tee sowie mitunter auch in Form von Dragees. Viele Tees enthalten neben Passionsblume noch Melisse und Hopfen.
Taigawurzel
Auch wenn sie in unseren Breiten noch nicht allzu bekannt ist, stellt die Taigawurzel dennoch eine sehr interessante Heilpflanze dar. Die Pflanze mit dem exotischem Namen wächst von West- bis nach Ostasien und ist entfernt mit dem echten Ginseng verwandt. Die in der Taigawurzel enthaltende Stoffgruppe der Eleutheroside haben auf unsere…
Zusätzliche Tipps zur Stressbewältigung
Neben der Einnahme von Heilkräutern gibt es noch weitere Maßnahmen, die zur Stressbewältigung beitragen können:
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten ist wichtig für die Nerven. Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und übermäßigen Konsum von Koffein und Alkohol. Achten Sie darauf, dass Ihre Ernährung Sie nährt (Stichworte Probiotika, Omega 3, Magnesium).
- Bewegung: Regelmäßige Bewegung, vor allem an der frischen Luft, kann helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern.
- Entspannungstechniken: Erlernen Sie Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Yoga.
- Achtsamkeit: Achten Sie auf Ihre Gedanken und Gefühle und versuchen Sie, im gegenwärtigen Moment zu leben.
- Schlaf: Sorgen Sie für ausreichend Schlaf (7-8 Stunden pro Nacht).
- Soziale Kontakte: Pflegen Sie soziale Kontakte und verbringen Sie Zeit mit Menschen, die Ihnen guttun.
- Kreativität: Gehen Sie kreativen Hobbys nach, wie Malen, Musik machen oder Schreiben.
- Natur: Verbringen Sie Zeit in der Natur.
- Stimulanzien vermeiden: Wenn Sie mit rasenden Gedanken zu kämpfen haben, sollten Sie jede Art von Stimulanzien aufgeben: Kaffee, Kakao, ja auch Matcha.
- Kräuterkundige/n Ärztin: Während der Schwangerschaft, der Stillzeit, der Einnahme von Medikamenten oder bei Krankheit ist es sinnvoll, vor der Anwendung eine/n kräuterkundige/n Ärztin zu Rate zu ziehen.
Räuchern mit Kräutern
Das Räuchern mit Kräutern, Harzen oder Gewürzen ist ein uralter Brauch, der schon lange in vielen Kulturen verbreitet ist. Während es in der westlichen Welt hauptsächlich um die Raumaromatisierung und Veränderung der Atmosphäre geht, wird die Räucherung im Schamanismus zu anderen Zwecken eingesetzt: Dort soll durch gezieltes Räuchern mit bestimmten Kräutern eine Veränderung des Bewusstseinszustands herbeigeführt und eine Verbindung zu anderen Welten ermöglicht werden. Auch in der katholischen Kirche sind Weihrauchdüfte auch heute noch fester Bestandteil der religiösen Rituale.
Auch heute noch ist das Räuchern mit Kräutern bei vielen Menschen fest in den Alltag integriert. Manche erhoffen sich damit Unterstützung bei ihrem Heilungsprozess, andere möchten dem stressigen Alltag entgegenwirken. Auch wenn die Wirkung von Kräutern nicht wissenschaftlich belegt ist, weiß man dank neuer Forschungen, dass Duftmoleküle, die wir durch die Nase aufnehmen, direkt in das Gehirn gelangen und dort auf Gefühle, Stimmungen und das vegetative Nervensystem einwirken. Für den Menschen stellt dies eine Möglichkeit dar, mithilfe verschiedener Kräuter gezielt auf Wohlbefinden, Stimmung und Umgebung einzugehen. So wird das Räuchern häufig eingesetzt, um Gedanken zur Ruhe zu bringen und besser in den Schlaf zu finden. Aber auch Konzentration und Kreativität können durch bestimmte Kräuter angeregt werden. Viele machen das Räuchern mit Kräutern zu einem festen Ritual innerhalb ihres Lebens und wenden es zum Beispiel an Geburtstagen, zu Neujahr oder bei Umzügen an. Am bekanntesten ist wohl das "Ausräuchern" von Räumen, bei dem man versucht, dichte und schwere Energien loszuwerden und mehr Leichtigkeit in sein Leben (und sein Zuhause) zu bringen.
Die richtige Ausstattung zum Räuchern
Die richtige Ausstattung zum Räuchern mit Kräutern besteht aus einer hitzebeständigen Unterlage, einem Räucherstövchen, auf das man die Kräuter, Gewürze oder Harze legt, sowie einem Teelicht, das die Kräuter erhitzt. Wer kein Räucherstövchen zur Verfügung hat, kann auch eine feuerfeste Schale mit etwas Sand füllen und mit Kohle räuchern. Dabei sollten Sie jedoch zusätzlich eine lange Zange beziehungsweise Pinzette zur Verfügung haben und einen Fächer oder eine große Feder, um den Rauch damit zu verteilen.
Methoden zum Räuchern
- Mit Kohle räuchern: Für die traditionelle Methode des Räucherns benötigen Sie eine feuerfeste Schale, die Sie etwas mehr als zur Hälfte mit Sand füllen. Danach halten Sie die Räucherkohle mit einer Zange über das Teelicht. Achten Sie darauf, dass die Kante der Kohle in die Flamme ragt. Da die Kohle sich selbst entzündet, beginnen nach ein paar Sekunden Glutfunken zu springen. Hier ist Vorsicht geboten. Glüht die Kohle, wird sie in den Sand gelegt. Mit einem Fächer oder einer Feder können Sie das Durchglühen beschleunigen. Das Räucherwerk darf erst aufgelegt werden, wenn die Kohle außen hellgrau oder ganz weiß ist. Gewürze sollten etwas zerkleinert werden, Harze werden am besten vorab mit dem Mörser bearbeitet. Es reicht aus, eine Messerspitze des Räucherwerks auf die glühende Kohle zu legen und mit dem Fächer oder der Feder den Rauch im Raum zu verteilen. Nach Wunsch, kann immer wieder nachgelegt werden. Tipp: Wird die Kohle zu heiß, können die Kräuter sehr schnell verbrennen. Streuen Sie einfach etwas Sand über die Kohle und legen Sie das Räucherwerk erst dann darauf. So wird die Hitze gedämpft und der Duft entfaltet sich langsamer.
- Räuchern mit einem Stövchen: Eine einfache Möglichkeit Kräuter zu räuchern, bietet ein Stövchen. Im Gegensatz zum Räuchern mit Kohle entsteht dabei weniger Rauch, weshalb sich die Methode für kleine Räume wesentlich besser eignet. Legen Sie einfach die Räucherware auf das Drahtsieb und zünden Sie das Teelicht im Stövchen an. Ist das Teelicht neu und hat eine dementsprechend große Flamme, kann es passieren, dass einzelne Rauchkringel nach oben steigen. Schieben Sie dann entweder das Räucherwerk mit Ihrer Zange an den Rand des Siebes oder verschieben Sie die Kerze. Tipp: Wenn Sie mit Harzen räuchern, verklebt nach einiger Zeit das Sieb. Verhindern können Sie dies, indem Sie eine kleine Menge Sand auf das Drahtsieb streuen. Falls Sie Ihr verklebtes Drahtsieb reinigen möchten, halten Sie es mit einer Zange direkt über eine Kerzenflamme. Dadurch entflammen die Harzreste, verflüssigen sich und brennen aus. Die letzten Reste kann man dann einfach mit einer Drahtbürste entfernen.
- Stövchen mit Lavasteinen: Ein Stövchen mit Lavasteinen eignet sich wunderbar für alle, die überwiegend mit Kräutern räuchern. Wer einen eigenen Garten hat und das Räucherwerk selbst anbaut und erntet, kann darauf eine ganze Handvoll auf einmal verbrennen. Sie können die Kräuter, Gewürze, Blüten, Nadeln oder Samen einfach direkt darauf legen.
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