Kräuter gegen Nervenschmerzen: Natürliche Hilfe bei Neuralgien und Neuropathien

Nervenschmerzen, auch Neuralgien genannt, können plötzlich auftreten und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Sie äußern sich typischerweise in heftigen, regelmäßig wiederkehrenden Schmerzanfällen, die durch eine Schädigung einzelner Nervenbahnen entstehen. Neben mechanischen Ursachen wie einem Bandscheibenvorfall können auch Entzündungen, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder chronischer Alkohol- und Nikotinmissbrauch Nervenschmerzen auslösen. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Heilpflanzen und natürlichen Mitteln, die zur Linderung von Nervenschmerzen eingesetzt werden können.

Ursachen von Nervenschmerzen

Um die Behandlung von Nervenschmerzen gezielt anzugehen, ist es wichtig, die möglichen Ursachen zu kennen. Neuropathie, ein allgemeiner Begriff für Erkrankungen des peripheren Nervensystems, kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:

  • Mechanische Schädigung: Ein Bandscheibenvorfall kann beispielsweise Nervenbahnen einklemmen und Schmerzen verursachen.
  • Entzündungen: Virusinfektionen wie Herpes Zoster (Gürtelrose) können Nervenentzündungen hervorrufen.
  • Stoffwechselerkrankungen: Diabetes mellitus ist eine häufige Ursache für Neuropathien, da ein erhöhter Blutzuckerspiegel die Nerven schädigen kann. Auch Gicht kann Nervenschmerzen verursachen.
  • Toxische Substanzen: Chronischer Alkohol- und Nikotinmissbrauch können Nervenschäden verursachen.
  • Grippale Infekte: Auch nach einem grippalen Infekt können Nervenschmerzen auftreten.
  • Krebstherapien: Strahlentherapie kann ebenfalls Nerven schädigen und Gliederschmerzen auslösen.

Symptome von Nervenschmerzen

Nervenschmerzen äußern sich vielfältig. Typische Symptome sind:

  • Plötzlich auftretende, regelmäßig wiederkehrende heftige Schmerzanfälle
  • Brennende, stechende oder schneidende Schmerzen
  • Ausstrahlung der Schmerzen in Arme oder Beine
  • Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Schwäche in den betroffenen Gebieten
  • Erhöhte Schmerzempfindlichkeit, selbst leichte Berührungen können Schmerzen verstärken

Heilpflanzen und natürliche Mittel gegen Nervenschmerzen

Die Natur bietet eine Vielzahl von Heilpflanzen, die bei Nervenschmerzen Linderung verschaffen können. Diese können entweder innerlich in Form von Tees, Kapseln oder Tinkturen angewendet oder äußerlich als Salben, Öle oder Wickel eingesetzt werden.

Gelsemium comp. Hevert Tropfen

Gelsemium comp. Hevert Tropfen sind ein homöopathisches Arzneimittel, das speziell zur Behandlung von Nervenschmerzen entwickelt wurde. Die Kombination naturheilkundlicher Wirkstoffe wie Eisenhut (Aconitum), Kockelskörner (Cocculus), Koloquinte (Colocynthis), Giftsumach (Rhus toxicodendron) und wilder Jasmin (Gelsemium) zielt darauf ab, die Schmerzempfindung zu reduzieren und die Druckempfindlichkeit zu verringern. Aconitum wird besonders bei heftigen, akuten Beschwerden eingesetzt.

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Mutterkraut (Tanacetum parthenium)

Ein Düsseldorfer Forscherteam hat entdeckt, dass ein Inhaltsstoff aus der Heilpflanze Mutterkraut das Nachwachsen von geschädigten Nervenfasern beschleunigen und verbessern kann. Der Wirkstoff Parthenolide zeigte in Zellkulturexperimenten, dass er das Wachstum von Nervenfasern (Axonen) erheblich beschleunigt. In Tierversuchen konnten Mäuse mit geschädigten Ischiasnerven ihre gelähmten Zehen schneller wieder bewegen, nachdem sie mit Parthenolide behandelt wurden. Obwohl noch weitere Studien notwendig sind, ist dieser Ansatz vielversprechend für die Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung von Nervenleiden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Anwendung von reinem Pflanzenextrakt nicht die gleiche Wirkung wie der isolierte Wirkstoff haben muss.

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Johanniskraut ist bekannt für seine stimmungsaufhellende Wirkung und kann auch bei Nervenschmerzen im Rückenbereich Linderung verschaffen. Ein Öl aus Johanniskraut kann zur Massage der betroffenen Stellen verwendet werden. Es wirkt entzündungshemmend und beruhigend und kann so zur Schmerzlinderung beitragen. Johanniskraut kann innerlich als Tee oder in Tablettenform eingenommen werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Johanniskraut die Wirkung bestimmter Medikamente beeinträchtigen kann und die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht macht.

Cayennepfeffer (Capsicum annuum)

Der in Cayennepfeffer enthaltene Wirkstoff Capsaicin kann bei Nervenschmerzen helfen. Er wirkt wärmend, schmerzlindernd und durchblutungsfördernd. Capsaicin ist in Salben und Schmerzpflastern enthalten, die äußerlich auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden können. Die Wirkung beruht auf der Desensibilisierung der Nervenrezeptoren.

Pfefferminzöl

Pfefferminzöl wirkt kühlend und krampflösend und kann bei Nervenschmerzen die Beschwerden reduzieren. Es kann als Bestandteil von Massageölen verwendet werden.

Weitere Heilpflanzen und Hausmittel

  • Weidenrinde: Weidenrinde enthält Salicylate, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Weidenrinde-Tee kann bei Nervenschmerzen getrunken werden.
  • Kräutertee: Brennnessel-Tee oder Ingwer-Tee können entzündungshemmend und schmerzstillend wirken. Grüner Tee kann das Allgemeinbefinden stärken und sich positiv auf Nervenschmerzen auswirken.
  • Kräuterwickel: Ein Kräuterwickel mit Kümmel-Samen kann auf die betroffene Stelle aufgelegt werden.
  • Olivenöl: Oleocanthal in Olivenöl wirkt entzündungshemmend und kann sich positiv auf Nervenschmerzen auswirken.
  • Teufelskrallenwurzel: Die Teufelskrallenwurzel soll schmerzlindernde Eigenschaften haben und kann in Form von Kapseln eingenommen werden.

Weitere Maßnahmen zur Linderung von Nervenschmerzen

Neben Heilpflanzen und natürlichen Mitteln gibt es weitere Maßnahmen, die zur Linderung von Nervenschmerzen beitragen können:

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  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit Vollkornprodukten, Omega-3-Fettsäuren und Tryptophan kann das Nervensystem stärken und die Schmerzempfindung reduzieren.
  • Entspannung: Stress kann Nervenschmerzen verstärken. Entspannungstechniken wie Meditation, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und die Schmerzen zu lindern.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann helfen, die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern. Spezielle Übungen können bei Nervenschmerzen im Rückenbereich Linderung verschaffen.
  • Wärme- und Kälteanwendungen: Wechselbäder oder die Anwendung von Eisbeuteln und Wärmeauflagen können helfen, die Schmerzen zu lindern.
  • Akupunktur, Neuraltherapie oder Osteopathie: Diese naturheilkundlichen Methoden können ebenfalls zur Behandlung von Nervenschmerzen eingesetzt werden.

Wichtiger Hinweis

Es ist wichtig zu beachten, dass Hausmittel und Heilpflanzen bei Nervenschmerzen zwar Linderung verschaffen können, aber nicht immer ausreichend sind. Bei starken oder chronischen Schmerzen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Therapie einzuleiten.

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