Gehirnläsionen im MRT: Ursachen, Diagnose und Behandlungsansätze

Die Magnetresonanztomographie (MRT) spielt eine entscheidende Rolle bei der Diagnose und Überwachung von Erkrankungen des Gehirns. Gehirnläsionen, die im MRT sichtbar werden, können vielfältige Ursachen haben und unterschiedliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte von Gehirnläsionen, die im MRT erkannt werden, einschließlich ihrer Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsansätze.

Was sind Gehirnläsionen?

Gehirnläsionen sind abnormale Bereiche im Gehirn, die durch bildgebende Verfahren wie MRT oder Computertomographie (CT) sichtbar gemacht werden können. Diese Läsionen können auf der Oberfläche oder innerhalb der tiefen Gewebe des Gehirns gefunden werden. Die Bestimmung der genauen Ursache dieser Läsionen kann oft schwierig sein, da sie auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein können.

Ursachen von Gehirnläsionen

Gehirnläsionen können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, darunter:

  • Traumata: Verletzungen des Kopfes können zu Läsionen im Gehirn führen.
  • Infektionen: Bestimmte Infektionen können Entzündungen und Schäden im Gehirn verursachen.
  • Tumore: Sowohl gutartige als auch bösartige Tumore können Läsionen im Gehirn verursachen.
  • Vaskuläre Erkrankungen: Erkrankungen, die die Blutgefäße betreffen, wie Schlaganfall oder vaskuläre Demenz, können zu Läsionen führen.
  • Neurodegenerative Störungen: Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Alzheimer können Läsionen im Gehirn verursachen.
  • COVID-19: Studien haben gezeigt, dass COVID-19 bei Patienten zu Hirnschäden führen kann, die die kleineren Blutgefäße betreffen und sowohl punktuelle Blutungen als auch lokale Entzündungsreaktionen verursachen können.

Symptome von Gehirnläsionen

Gehirnläsionen können eine Vielzahl von neurologischen Symptomen verursachen, abhängig von der Lage und Größe der Läsion. Einige häufige Symptome sind:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Seh- oder Hörprobleme
  • Sensorische Verluste
  • Muskelschwäche
  • Koordinationsstörungen
  • Kognitive Störungen
  • Abgeschlagenheit
  • Verlust des Geruchssinns

Es ist wichtig zu beachten, dass einige Gehirnläsionen keine Symptome verursachen und zufällig bei Bildgebungstests entdeckt werden können, die aus anderen Gründen durchgeführt werden.

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MRT-Diagnostik von Gehirnläsionen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein wichtiges Instrument zur Diagnose und Überwachung von Gehirnläsionen. Die MRT verwendet starke Magnetfelder und Radiowellen, um detaillierte Bilder des Gehirns zu erstellen. Diese Bilder können verwendet werden, um die Lage, Größe und Art der Läsion zu bestimmen.

MRT bei Multipler Sklerose (MS)

Die MRT-Diagnostik hat einen hohen diagnostischen und therapeutischen Stellenwert für die Betreuung von MS-Erkrankten. Bereits nach einem erstmaligen klinischen Schub kann bei entsprechender Verteilung von MS-typischen Entmarkungsherden in der initialen kranialen und spinalen MRT die Diagnose einer MS gestellt werden. Jedoch muss dann zusätzlich der Nachweis von einer kontrastmittelaufnehmenden Läsion als Kriterium für die zeitliche Dynamik vorliegen. Zwar kann dieses Kriterium durch einen passenden Nervenwasserbefund (Nachweis von sogenannten oligoklonalen Banden) ersetzt werden, doch sollte dies nicht zum Verzicht einer Kontrastmittelgabe führen.

Standardisierte MRT-Protokolle, die eine gute Vergleichbarkeit mit Voraufnahmen ermöglichen, sowie regelmäßige kraniale MRT-Aufnahmen, um insbesondere eine schleichende Krankheitsaktivität zu erkennen, sind Voraussetzungen für ein optimales Monitoring mittels MRT.

Vorsicht ist geboten, wenn man den Erfolg einer eingeleiteten Immuntherapie durch eine MRT-Verlaufskontrolle bewerten will. Hier sollte drei bis sechs Monate nach Therapieeinleitung eine MRT-Untersuchung als Ausgangsbefund angesehen werden (sogenanntes Re-Baselining), die dann als Vergleich für die weiteren MRT-Kontrollen maßgebend ist. Auch dass mit zunehmender Erkrankungsdauer auf eine Kontrastmittelgabe meist verzichtet wird, entspricht den bisherigen Erfahrungen aus Studien, die eine altersabhängige Abnahme von kontrastmittelaufnehmenden Läsionen bei MS zeigen.

Spezifische MRT-Befunde bei COVID-19

Eine Studie, die MRT-Befunde mit histologischen Präparaten verglich, zeigte, dass COVID-19 zu punktförmigen Läsionen im Gehirn führen kann, die entweder hypointens (dunkel) oder hyperintens (hell) sind. Hyperintense Läsionen erscheinen auf dem MRT als weiße Flecken und deuten häufig auf Entzündungsherde hin. Die dunklen Hypointensitäten weisen eher auf Blutungen hin.

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Behandlung von Gehirnläsionen

Die Behandlung von Gehirnläsionen hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Einige mögliche Behandlungsansätze sind:

  • Medikamente: Medikamente können verwendet werden, um Entzündungen zu reduzieren, Infektionen zu behandeln oder das Wachstum von Tumoren zu kontrollieren.
  • Operation: In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Läsion zu entfernen oder zu reparieren.
  • Strahlentherapie: Strahlentherapie kann verwendet werden, um Tumore zu verkleinern oder zu zerstören.
  • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Funktion nach einer Hirnverletzung oder einem Schlaganfall wiederherzustellen.
  • Immuntherapie: Bei Multipler Sklerose kann eine Immuntherapie eingesetzt werden, um das Immunsystem zu modulieren und die Entzündungsreaktion zu reduzieren. In bestimmten Fällen kann ein Wechsel auf eine hoch-effektive Immuntherapie von Vorteil sein, insbesondere wenn unter einer gering- bis moderat-effektiven Immuntherapie zwei oder mehr neue entzündliche MRT-Läsionen innerhalb eines Jahres auftreten, auch bei klinischer Stabilität.

Prävention von Gehirnläsionen

Einige Risikofaktoren für Gehirnläsionen können durch Änderungen des Lebensstils reduziert werden. Dazu gehören:

  • Kontrolle des Blutdrucks: Hoher Blutdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für vaskuläre Läsionen im Gehirn.
  • Gewichtsmanagement: Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen das Risiko für verschiedene Erkrankungen, die zu Gehirnläsionen führen können.
  • Nichtrauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für Schlaganfall und andere vaskuläre Erkrankungen.
  • Vitamin D-Spiegel: Ein höherer Vitamin-D-Spiegel ist mit einem geringeren Risiko für Multiple Sklerose verbunden.

Gehirnläsionen und Demenz

Winzige Gehirnverletzungen, die im MRT nachgewiesen werden können, sind eine häufige Ursache für Demenzen. Diese Läsionen, insbesondere Läsionen der weißen Substanz, sind Hinweise auf winzige Gefäßschädigungen im Gehirn. Bluthochdruck und ein hoher Body-Mass-Index (BMI) sind die stärksten Risikofaktoren für die Entstehung dieser Läsionen.

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