Ein leichter Schlaganfall kann das Leben verändern, aber mit dem richtigen Wissen und den richtigen Maßnahmen können Betroffene ein erfülltes Leben führen und das Risiko eines erneuten Schlaganfalls minimieren. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über das Leben nach einem leichten Schlaganfall, von der Risikoreduktion bis hin zur Rehabilitation und den Herausforderungen im Alltag.
Erhöhtes Risiko und Prävention
Nach einem ersten Schlaganfall besteht ein erhöhtes Risiko für einen zweiten Schlaganfall. Jedes Jahr erleiden in Deutschland etwa 70.000 Menschen einen erneuten Schlaganfall. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, dieses Risiko zu senken.
Medikamentöse Behandlung
- Plättchenhemmer: Diese Medikamente verhindern, dass sich Blutplättchen an den Gefäßwänden anlagern und aneinanderhaften. Dadurch wird die Bildung von Blutgerinnseln verhindert, die ein Gefäß im Gehirn verstopfen könnten. Zu den gängigen Plättchenhemmern gehören ASS (Acetylsalicylsäure) und Clopidogrel.
- Medikamente zur Blutdrucksenkung: Ein erhöhter Blutdruck steigert das Schlaganfallrisiko. Medikamente zur Blutdrucksenkung können dieses Risiko verringern.
- Cholesterinsenker (Statine): Statine senken den Cholesterinspiegel, schützen und stabilisieren die Gefäßwände und können so der Bildung von Blutgerinnseln vorbeugen. Den meisten Menschen wird nach einem Schlaganfall die Einnahme von Statinen empfohlen, da sie auch das Risiko für einen Herzinfarkt senken.
- Medikamente bei Vorhofflimmern (Antikoagulanzien): Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung und erhöht langfristig das Risiko für Schlaganfälle. Antikoagulanzien wie direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) oder Vitamin-K-Antagonisten (Cumarine) können dieses Risiko senken.
Lebensstiländerungen
- Rauchstopp: Wer mit dem Rauchen aufhört, kann sein Schlaganfallrisiko deutlich senken.
- Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die sich beispielsweise an der „mediterranen Kost“ orientiert (viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, Olivenöl, Vollkornprodukte, Fisch und Geflügel), kann sich positiv auswirken. Eine salzärmere Ernährung kann den Blutdruck senken.
- Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität stärkt das Herz und die Gefäße, kann sich günstig auf die Cholesterinwerte auswirken und den Blutdruck senken. Empfohlen werden mindestens 150 Minuten mäßige körperliche Aktivität pro Woche und zweimal wöchentlich Krafttraining.
- Gewichtsabnahme: Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) können von einer Gewichtsabnahme profitieren.
- Alkoholkonsum einschränken: Ein übermäßiger Alkoholkonsum kann den Blutdruck erhöhen und das Schlaganfallrisiko begünstigen.
Operative Eingriffe
- Entfernung von Ablagerungen in der Halsschlagader: Schlaganfälle werden häufig durch Gefäßverengungen (Stenosen) ausgelöst, die durch Ablagerungen an den Wänden der Hirngefäße oder der Halsschlagader entstehen. Ablagerungen in einer Halsschlagader können operativ entfernt werden, wodurch das Risiko für einen erneuten Schlaganfall deutlich sinken kann.
- Einsetzen eines Stents: Um ein Blutgefäß dauerhaft offen zu halten, wird manchmal ein Stent eingesetzt. Das sind spezielle Gefäßstützen aus Drahtgeflecht, die verhindern sollen, dass sich ein Gefäß erneut verengt oder verschließt.
Folgen eines Schlaganfalls
Ein Schlaganfall kann vielfältige Folgen haben, die von der betroffenen Hirnregion und dem Ausmaß der Schädigung abhängen. Zu den häufigsten Folgen gehören:
- Lähmungen: Eine der häufigsten Folgen ist eine einseitige Lähmung (Hemiparese), die die gesamte Körperhälfte, den Arm, die Hand oder das Bein betreffen kann.
- Verkrampfte Muskulatur (Spastiken)
- Bewegungs- und Empfindungsstörungen
- Sprach- und Schluckstörungen
- Sehstörungen
- Bewusstseinsstörungen und Schwindel
- Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen
- Antriebslosigkeit
Folgen eines kleinen oder stummen Schlaganfalls
Bei "kleinen Schlaganfällen" wird das betreffende Blutgefäß nur vorübergehend oder lediglich teilweise verschlossen. Die Symptome sind die gleichen wie bei einem vollständigen, anhaltenden Verschluss, verschwinden aber innerhalb kurzer Zeit wieder. Sie sind trotzdem ein Notfall und bedürfen der unmittelbaren Behandlung, da das Risiko für einen vollständigen Schlaganfall mit den entsprechenden Folgen sehr hoch ist. Gleiches gilt für einen "stummen Schlaganfall", bei dem klassische Symptome meist ausbleiben.
Langzeitfolgen
Vor allem in den ersten Wochen und Monaten nach einem Schlaganfall klagen viele Betroffene über Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit wie Aufmerksamkeits-, Sprach- und Gedächtnisstörungen. Einschränkungen im Alltag werden in diesem Zeitraum von vielen als störend empfunden. Eine anhaltende Lähmung, die größere Teile des Körpers betrifft, kann Aktivitäten erschweren oder unmöglich machen. Da abgestorbene Nervenzellen nicht nachwachsen, können die Symptome eines Schlaganfalls dauerhaft bestehen bleiben. Das Gehirn kann sich wiederum bis zu einem gewissen Maße anpassen, wodurch sich Ausfallerscheinungen wie Gedächtnislücken bessern oder teilweise ausgeglichen werden können.
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Kann man nach einem Schlaganfall normal leben?
Bei etwa 40 Prozent der Patientinnen und Patienten bleiben erhebliche Beeinträchtigungen bestehen. Manchmal bleibt ein Schlaganfall aber auch gänzlich ohne Folgen, insbesondere bei betroffenen Kindern und Jugendlichen. Unter Umständen ist es nach einem Schlaganfall möglich, in den alten Beruf und ein selbstständiges beziehungsweise normales Leben zurückzukehren. Bei der Regeneration unterstützen gezielte Rehabilitationsprogramme mit Krankengymnastik, Ergotherapie und Sprachheilbehandlung. Etwa eine von drei betroffenen Personen muss ihre berufliche Tätigkeit wechseln, ungefähr ein Viertel bleibt dauerhaft arbeitsunfähig. Im schlimmsten Fall kann ein Schlaganfall den gesamten körperlichen und geistigen Zustand eines betroffenen Menschen derart beeinträchtigen, dass er dauerhaft pflegebedürftig bleibt.
Faktoren, die Ausgang und Langzeitfolgen beeinflussen
- Das Ausmaß der betroffenen Hirnregion: Kleine Infarkte sind günstiger als größere Defekte.
- Schnelle und spezialisierte Hilfe: Ein Schlaganfall muss so schnell wie möglich therapiert werden, es zählt jede Minute. Betroffene, die in spezialisierten Zentren behandelt werden ("Stroke Units"), haben bessere Überlebens- und Heilungschancen.
- Alter: Je jünger die betroffene Person, desto besser die Heilungschancen.
- Zustand nach dem Schlaganfall: Personen, die sich direkt nach der Erkrankung in einem guten geistigen und körperlichen Zustand befinden, haben auch längerfristig bessere Aussichten auf eine günstige Entwicklung der Erkrankung.
- Unterstützung durch Angehörige: Angehörige, die bei der Therapie und Bewältigung des Alltags helfen, unterstützen eine positive Entwicklung der Genesung.
- Therapietreue: Wer sich an die Empfehlungen der Ärztin oder des Arztes hält und Folgetermine konsequent wahrnimmt, hat eine bessere Prognose.
Psychische Folgen
Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Erlebnis, das dazu führen kann, dass betroffene Personen nicht mehr ihrer gewohnten Tätigkeit nachgehen können oder pflegebedürftig werden. Dies kann erhebliche Folgen für die Psyche haben. Ängste und Niedergeschlagenheit sind unmittelbar nach dem Vorfall normal, auch schwerwiegende Depressionen sind möglich. Es ist deshalb ratsam, sich gegebenenfalls entsprechende Hilfe zu suchen und psychische Probleme nicht ausschließlich als vorübergehendes oder unveränderliches Problem nach einem Schlaganfall anzusehen.
Rehabilitation
Ein großer Teil der Schlaganfall-Patienten absolviert nach der Akutklinik eine Rehabilitation. Die Rehabilitation findet meistens stationär, also in einer Rehabilitationsklinik, statt und wird in der Regel vom zuständigen Kostenträger für drei Wochen bewilligt. Sollten Ihre behandelnden Ärzte zum Ende dieser Zeit weiteren Bedarf sehen, kann die Maßnahme auf Antrag verlängert werden. Für ältere Schlaganfall-Patienten kommen grundsätzlich zwei medizinische Fachrichtungen in Frage, die neurologische und die geriatrische Rehabilitation. Neurologen werden in aller Regel die Rehabilitation in einer neurologischen Fachklinik empfehlen. Hier erhalten Patienten deutlich mehr Therapie-Einheiten als in der geriatrischen Rehabilitation. Wissenschaftliche Studien konnten nachweisen, dass hiervon auch ältere Patienten profitieren. Für Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen bzw. Neben der stationären Rehabilitation gibt es ambulante Rehabilitationszentren. Diese haben den Vorteil, dass Patienten abends und am Wochenende Zuhause sind und im heimischen Umfeld erproben können, ob das Training mit den Therapeuten sie gut auf die Aktivitäten ihres täglichen Lebens vorbereitet. Ambulante Zentren sind seltener als Kliniken, häufig befinden sie sich in größeren Städten oder Ballungszentren. Für die ambulante Rehabilitation müssen Patienten in der Lage sein, sich selbst zu versorgen oder die Versorgung im heimischen Umfeld muss durch Angehörige und/oder einen Pflegedienst gesichert sein. Die meisten Schlaganfall-Patienten durchlaufen eine stationäre neurologische Rehabilitation.
Ablauf einer stationären neurologischen Rehabilitation
Der Ablauf einer solchen Rehabilitation ist in allen Kliniken vergleichbar. Nach einer Eingangsuntersuchung und einem Aufnahmegespräch werden Therapieziele formuliert und ein Therapieplan erstellt. Das Ziel der Rehabilitation ist, verlorengegangene Funktionen so weit wie möglich wiederherzustellen oder - wo das nicht möglich erscheint - mit dem Patienten Kompensationsstrategien einzuüben, z.B. die linke Hand als „Ersatzhand“ zu trainieren. Die Ziele sollten sich jedoch immer am Lebensalltag des Patienten orientieren, d.h. Ein weiteres Ziel der Reha ist es, Patienten bei einer notwendigen Umstellung des Lebensstils zu unterstützen, um einen wiederholten Schlaganfall zu vermeiden. Zum Ende der Rehabilitation wird das Behandlungsteam mit Ihnen bzw. Ihrem Angehörigen die weitere, ambulante Versorgung besprechen und ggfs. erste Schritte in die Wege leiten. Neurologische Rehabilitation passiert leider nicht von allein, sie ist in der Regel harte Arbeit für den Patienten. Die körperliche Rehabilitation erfordert viel Fleiß, Willen und ständige Wiederholung, damit das Gehirn lernt. Die Therapie-Einheiten allein sind in der Regel nicht ausreichend.
Berufliche Wiedereingliederung
Für Menschen, die noch berufstätig sind, ist ein Schlaganfall nicht nur ein schwerer gesundheitlicher Einschnitt, sondern kann auch aus Sorge um den eigenen und den Lebensunterhalt der Familie zur großen Belastung werden. Mit verschiedenen gesetzlich verankerten Angeboten zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation ist jedoch ein erfolgreicher Wiedereinstieg ins Arbeitsleben möglich. Aber insbesondere nach einem leichteren Schlaganfall ist auch eine vollständige Erholung mit Rückkehr in den Job möglich. Ob und wann über die Wiederaufnahme einer Arbeit nachgedacht werden kann, hängt davon ab, wie erfolgreich die Reha-Maßnahmen verlaufen sind und welche realistischen Ziele nach der Beratung mit dem Arzt gesetzt werden können. Schon während der Krankschreibung ist eine stufenweise Wiedereingliederung als eine Maßnahme der Medizinischen Rehabilitation (sog. Hamburger Modell) möglich. Damit können arbeitsunfähige Arbeitnehmer nach längerer schwerer Krankheit schrittweise an die volle Arbeitsbelastung herangeführt und so der Übergang zur vollen Berufstätigkeit erleichtert werden. Darüber hinaus gibt es verschiedene Optionen für den Weg zurück in den bisherigen Beruf (z. B. Abschluss einer Inklusionsvereinbarung mit dem Arbeitgeber, Reha-Begleiter, individuelles Coaching, Beteiligung eines Betreuungsnetzwerks). Oder der Betroffene entscheidet sich für eine berufliche Neuorientierung (z. B. mittels Umschulung, (erneuter) Ausbildung, (Zweit-)Studiums). Zudem gibt es auch Möglichkeiten des Wiedereinstiegs mit einer Schwerbehinderung je nach Art und Schwere der Einschränkung.
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Ernährung nach einem Schlaganfall
Eine bewusste Ernährung spielt besonders nach einem Schlaganfall eine große Rolle. Infolge eines Schlaganfalls kommt es häufig zu körperlichen Einschränkungen, die eine besondere Ernährung erfordern. Um den Körper trotz einer bestehenden Schluckstörung mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, muss die Ernährung nicht nur ausgewogen sein, sondern auch bedarfsgerecht serviert werden. Eine bewusste Ernährung sorgt zudem dafür, das Risiko für einen weiteren Schlaganfall zu reduzieren und dient demnach der Prävention.
Wie kann Ernährung einem Schlaganfall vorbeugen?
Die Ernährungsweise spielt eine sehr große Rolle bei der Prävention eines Schlaganfalls. Eine ausgewogene, bewusste und abwechslungsreiche Ernährung wirkt einer Verkalkung der Gefäße (Arteriosklerose) entgegen. Übergewicht und Diabetes sind ebenfalls ernstzunehmende Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Wer sich bewusst und gesund ernährt, minimiert das Risiko an Diabetes zu erkranken und an Übergewicht zu leiden. Entsprechend lassen sich die Risiken für einen Schlaganfall mit der richtigen Ernährung verringern. Ein Schlaganfall lässt sich in vielen Fällen auch durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr verhindern. Durch zu wenig Flüssigkeit wird das Blut dickflüssiger, sodass das Herz stärker arbeiten muss, um Blut durch die Adern zu pumpen. Ein Flüssigkeitsmangel macht sich deshalb auch rasch im Gehirn bemerkbar und hat somit Einfluss auf das Schlaganfallrisiko.
Welche Lebensmittel sind geeignet?
Nach einem Schlaganfall sollten Sie Ihren Fett- und Zuckerkonsum reduzieren, um eine Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) zu verhindern. Ein Schlaganfall hat nicht selten auch eine Beeinträchtigung der Motorik zur Folge. Eine Lähmung des Gesichts, der Hand bzw. des Armes erschwert den Ess- und Trinkvorgang. Damit der Alltag nicht zum Hürdenlauf wird, empfehlen wir Ihnen oder Ihrem Angehörigen Essenshilfen und spezielles Essbesteck zu nutzen. Diese sollten groß genug sein und über Riemen verfügen, sodass Betroffene das Besteck bzw. die Essenshilfen problemlos greifen können. Es empfiehlt sich auch eine Gummimatte unterhalb des Tellers zu legen. So kann der Teller nicht verrutschen und das Verspeisen der Mahlzeit kann idealerweise selbständig erfolgen. Auch eine Randerhöhung bzw. Um den Betroffenen eine Rückkehr in die Selbständigkeit zu ermöglichen, empfehlen wir ebenfalls Trinkhilfen zu nutzen. Bei einer eingeschränkten Nackenbeweglichkeit oder bestehenden Schluckstörung können Schlaganfall-Patienten so eigenständig trinken. Denn mit einer Trinkhilfe muss der Kopf nicht in den Nacken gelegen werden . Im Besonderen sind Nasenausschnittsbecher zu empfehlen. Für Schlaganfall-Patienten mit einer Schluckstörung sollten die Mahlzeiten in kleine Stücke geschnitten werden. zerkleinerte oder pürierte Kost, die leicht geschluckt werden kann und gleichzeitig nahrhaft ist. So können herkömmliche Lebensmittel zu einer glatten, einheitlichen Konsistenz püriert werden.
Leben mit den Folgen: Pflege und Unterstützung
Viele Menschen sind nach einem Schlaganfall vorübergehend oder dauerhaft auf Unterstützung aus ihrem Umfeld angewiesen. Angehörige können wichtige Bezugspersonen sein, die den Kontakt zur Außenwelt herstellen.
Typische Pflegetätigkeiten
- Hilfe beim Ankleiden und bei der Mobilisation
- Körperpflege-Maßnahmen wie Zähneputzen, Unterstützung beim Duschen oder Baden
- Nahrungszubereitung und Hilfe bei der Nahrungsaufnahme
- Begleitung zu Arztterminen und Mitgestaltung der Freizeit
Kommunikation mit Schlaganfallpatienten
- Nehmen Sie dem Angehörigen die Wörter nicht vorweg. Warten Sie stattdessen, bis Ihr Familienmitglied seine Gedanken formuliert hat, auch wenn das einige Zeit dauert.
- Reden Sie langsam und deutlich. Ihrem Angehörigen hilft es, wenn Sie Ihr Anliegen in klare Worte packen - Mimik und Gestik sind sinnvolle Sprachbegleiter.
- Geben Sie Ihrem Angehörigen eine positive Rückmeldung.
- Lassen Sie Fehler, Fehler sein. Verzichten Sie darauf, Ihren Angehörigen zu korrigieren.
- Animieren Sie Freunde, Bekannte und Angehörige.
Prophylaktische Maßnahmen
Bei der Pflege von Patienten mit Schlaganfall ist es besonders wichtig, erneuten Schlaganfällen vorzubeugen.
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- Vermeiden Sie Bluthochdruck bei Ihrem Angehörigen.
- Motivieren Sie Ihren Angehörigen mit dem Rauchen aufzuhören.
- Lassen Sie die Zuckerkrankheit überwachen.
- Helfen Sie Ihrem Angehörigen dabei, Übergewicht zu verlieren.
Pflegestufen und Unterstützungsleistungen
Es gibt keine allgemeingültige Pflegestufe (neu Pflegegrad) für Schlaganfallpatienten. Welchen Pflegegrad die Pflegekasse erteilt, hängt maßgeblich davon ab, inwieweit die Selbstständigkeit Ihres Angehörigen eingeschränkt ist. Je höher der Pflegegrad ausfällt, desto häufiger ist er auf eine pflegerische Unterstützung im Alltag angewiesen.
Wohnumfeldanpassung und Hilfsmittel
Sie können bis zu 4.180 Euro (Neuer Stand 2025) der Pflegekasse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen erhalten. Erkundigen Sie sich am besten direkt bei der Pflegekasse nach den Voraussetzungen.
Auf folgende Hilfsmittel können Angehörige nach einem Schlaganfall setzen:
- Technische Hilfsmittel: Zum Beispiel Rollator, Rollstuhl, Pflegebett, Badewannenlift oder Hausnotruf - auf medizinische Anordnung trägt die Krankenkasse bzw. Pflegekasse die Kosten.
- Elektronische Hilfsmittel und Alltagshilfen: wie sprechende Zeigetafeln oder Kombinationsgeräte mit Touchscreen und Sprachausgabe. Bei Bewegungseinschränkungen sind einfache Hilfsmittel wie besonderes Besteck, Dosenöffner, Teleskopschuhanzieher oder Greifzangen sinnvoll.
- Pflegehilfsmittel zum Verbrauch: Bettschutzeinlagen und Schutzkittel zur Inkontinenz-Pflege bei Schlaganfall.
Lebenserwartung nach einem Schlaganfall
Obwohl ein Schlaganfall noch immer eine recht häufige Todesursache ist, überleben ihn die meisten Menschen bei rechtzeitiger Behandlung. Der entstandene Schaden am Gehirn kann die Lebenserwartung allerdings in den darauffolgenden Monaten und Jahren erheblich beeinflussen. Das liegt zum einen daran, dass die zugrunde liegenden Erkrankungen, etwa Arteriosklerose oder Diabetes mellitus, auf vielfältige Art und Weise zu Komplikationen führen und die Lebenserwartung verkürzen können. Außerdem ist das Risiko für weitere Ereignisse stark erhöht: Etwa eine von zehn betroffenen Personen erleidet innerhalb eines Jahres erneut einen Schlaganfall. Mehr als 80 Prozent der Betroffenen überleben das erste Jahr nach dem Schlaganfall, mehr als die Hälfte der Betroffenen unter 50 Jahren auch die nächsten fünf. Das Alter ist ein entscheidender Faktor: Zum einen sinkt mit zunehmendem Alter die verbleibende Lebenserwartung nach einem Schlaganfall. Zum anderen ist die Erkrankung bei jüngeren Personen seltener unmittelbar lebensbedrohlich. Daneben spielt die Ursache für den Schlaganfall eine Rolle: An Hirnblutungen versterben kurz- und mittelfristig mehr Menschen als an einem ischämischen Infarkt.
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