Leichter Schlaganfall der Wirbelsäule: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Schlaganfall der Wirbelsäule, auch Rückenmarksinfarkt genannt, ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung, die durch eine Unterbrechung der Blutzufuhr zum Rückenmark verursacht wird. Im Vergleich zum Schlaganfall im Gehirn tritt ein Rückenmarksinfarkt deutlich seltener auf. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten eines leichten Schlaganfalls der Wirbelsäule, um Betroffenen und Interessierten ein umfassendes Verständnis dieser Erkrankung zu ermöglichen.

Was ist ein Rückenmarksinfarkt?

Ein Rückenmarksinfarkt entsteht, wenn die Durchblutung in einer der Arterien, die das Rückenmark versorgen, unterbrochen ist. Am häufigsten ist die vordere Spinalarterie (Arteria spinalis anterior) betroffen. Durch die verminderte Blutzufuhr erhalten die Nervenbahnen im Rückenmark zu wenig Sauerstoff, was zu Schädigungen führen kann. In den meisten Fällen ist die Aorta, die Hauptschlagader, für die Blutversorgung des Rückenmarks verantwortlich. Eine Aussackung (Aneurysma) der Aorta kann die Durchblutung der Rückenmarksarterie unterbrechen.

Wie häufig ist ein Rückenmarksinfarkt?

Rückenmarksinfarkte sind im Vergleich zu Schlaganfällen im Gehirn sehr selten. Nur ein bis zwei Prozent aller durch Unterversorgung bedingten Schlaganfälle ereignen sich im Rückenmark. Von 100.000 Menschen sind pro Jahr nur zwei bis drei betroffen, verglichen mit über 120 von 100.000 Menschen, die in Deutschland jährlich einen Schlaganfall erleiden. Das Durchschnittsalter bei einem Rückenmarksinfarkt liegt bei 60 bis 65 Jahren.

Ursachen und Risikofaktoren

Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Arteriosklerose, Nikotinkonsum, Diabetes und Herzrhythmusstörungen erhöhen auch das Risiko für einen Rückenmarksinfarkt. Diese Faktoren können die Entwicklung einer Aussackung der Aorta oder einen Gefäßwandeinriss der Aorta begünstigen, die jeweils einen Rückenmarksinfarkt zur Folge haben können.

Symptome eines Rückenmarksinfarkts

Die Beschwerden und Symptome eines Rückenmarksinfarkts richten sich danach, welche Nervenbahnen betroffen sind und in welcher Höhe der Wirbelsäule er auftritt. Da in den allermeisten Fällen die vordere Rückenmarksarterie betroffen ist, besteht oft eine beidseitige Lähmung der Beine.

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Das Empfinden hingegen ist häufig nur teilweise beeinträchtigt: Schmerz- und Temperaturempfinden sind gestört, aber Berührungen können Betroffene spüren. Ist der Rückenmarksinfarkt eher oben in der Wirbelsäule, etwa in der Brustwirbelsäule, kann es auch zu einer Blasenentleerungsstörung kommen.

Diagnose

Die Diagnose eines Rückenmarksinfarkts erfordert eine umfassende neurologische Untersuchung und bildgebende Verfahren. Mittels Magnetresonanztomographie (MRT) kann das Rückenmark dargestellt und ein Infarkt nachgewiesen werden. Auch eine Computertomographie (CT) kann zur Beurteilung der Wirbelsäule und der umliegenden Strukturen eingesetzt werden.

Behandlung

Im Vergleich zu einem Schlaganfall im Gehirn sind die Behandlungsmöglichkeiten bei einem Rückenmarksinfarkt begrenzt. Die Therapie konzentriert sich zunächst auf die Suche nach der Ursache und deren Beseitigung. Eine Aussackung der Aorta kann in manchen Fällen mit einem operativen Eingriff behandelt werden.

In den meisten Fällen bleiben jedochRestbeschwerden zurück, etwa Lähmungen oder Gefühlsstörungen. Physiotherapie, bei der die Funktionen etwa der Beine gezielt stimuliert werden, kann im Rückenmark teilweise auch geschädigte Nerven anregen. Selbst nach mehreren Wochen oder Monaten kann es noch zu einer Besserung der Beschwerden kommen.

Heilungschancen

Auch wenn ein Rückenmarksinfarkt akut häufig kaum behandelbar ist, so ist der Verlauf mittelfristig mitunter doch so, dass Besserungen der Beschwerden erreicht werden können. Das liegt daran, dass sich Nervenverbindungen auf Rückenmarksebene zumindest teilweise erholen oder neu ausbilden können.

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Schlaganfall: Ursachen, Diagnose und Behandlung

Ein Schlaganfall, medizinisch auch Apoplex oder Insult genannt, ist eine akute Störung der Hirnfunktion, die durch eine plötzliche Unterbrechung der Blutzufuhr zum Gehirn oder durch eine Hirnblutung verursacht wird. Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Behandlung erfordert, um langfristige Schäden zu minimieren.

Ursachen

Die häufigsten Ursachen für einen Schlaganfall sind:

  • Ischämischer Schlaganfall: Verstopfung eines Blutgefäßes im Gehirn durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) oder eine Embolie.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall: Blutung im Gehirn aufgrund eines geplatzten Blutgefäßes.

Risikofaktoren

Zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall gehören:

  • Bluthochdruck
  • Arteriosklerose
  • Vorhofflimmern
  • Diabetes
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Erhöhte Cholesterinwerte

Symptome

Die Symptome eines Schlaganfalls treten plötzlich auf und können je nach betroffenem Hirnbereich variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Plötzliche Schwäche oder Lähmung einer Körperseite (Arm, Bein, Gesicht)
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln auf einer Körperseite
  • Sprachstörungen (undeutliches Sprechen, Schwierigkeiten, Worte zu finden oder zu verstehen)
  • Sehstörungen (verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Gesichtsfeldausfall)
  • Gleichgewichtsstörungen, Schwindel
  • Plötzliche, starke Kopfschmerzen
  • Bewusstseinsverlust

Diagnose

Die Diagnose eines Schlaganfalls umfasst eine neurologische Untersuchung, bildgebende Verfahren (Computertomographie oder Magnetresonanztomographie) und Blutuntersuchungen. Diese Untersuchungen helfen, die Art des Schlaganfalls (ischämisch oder hämorrhagisch) zu bestimmen und andere mögliche Ursachen auszuschließen.

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Behandlung

Die Behandlung eines Schlaganfalls hängt von der Art des Schlaganfalls und der Schwere der Symptome ab. Zu den wichtigsten Behandlungsansätzen gehören:

  • Akuttherapie:
    • Thrombolyse: Auflösung des Blutgerinnsels bei einem ischämischen Schlaganfall innerhalb von 4,5 Stunden nach Symptombeginn.
    • Thrombektomie: Mechanische Entfernung des Blutgerinnsels bei einem ischämischen Schlaganfall.
    • Blutdruckkontrolle: Senkung des Blutdrucks bei einem hämorrhagischen Schlaganfall.
    • Chirurgische Intervention: Entfernung des Blutergusses oder Reparatur des geplatzten Blutgefäßes bei einem hämorrhagischen Schlaganfall.
  • Rehabilitation:
    • Physiotherapie
    • Ergotherapie
    • Logopädie
    • Psychotherapie

Vorbeugung

Die Vorbeugung eines Schlaganfalls umfasst die Kontrolle der Risikofaktoren durch:

  • Gesunde Ernährung
  • Regelmäßige körperliche Aktivität
  • Nichtrauchen
  • Kontrolle des Blutdrucks, Cholesterinspiegels und Blutzuckers
  • Behandlung von Vorhofflimmern

Transitorische ischämische Attacke (TIA)

Eine transitorische ischämische Attacke (TIA), auch bekannt als "Mini-Schlaganfall", ist eine vorübergehende Störung der Hirnfunktion, die durch eine kurzzeitige Unterbrechung der Blutzufuhr zum Gehirn verursacht wird. Die Symptome einer TIA sind ähnlich wie bei einem Schlaganfall, verschwinden jedoch innerhalb von 24 Stunden. Eine TIA ist ein Warnsignal für einen möglichen Schlaganfall und sollte daher ernst genommen und umgehend ärztlich abgeklärt werden.

Schlaganfall bei Kindern und Jugendlichen

Obwohl ein Schlaganfall hauptsächlich ältere Menschen betrifft, können auch Kinder und Jugendliche einen Schlaganfall erleiden. Die Ursachen für einen Schlaganfall im Kindesalter sind vielfältig und können genetische Faktoren, Herzfehler, Blutgerinnungsstörungen oder Infektionen umfassen. Die Symptome sind ähnlich wie bei Erwachsenen, können jedoch bei Säuglingen und Kleinkindern schwerer zu erkennen sein.

Schlaganfall-Schnelltest (FAST-Test)

Der FAST-Test ist ein einfacher und schneller Test, um die Symptome eines Schlaganfalls zu erkennen:

  • F (Face): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
  • A (Arms): Bitten Sie die Person, beide Arme nach vorne zu strecken und die Handflächen nach oben zu drehen. Kann die Person beide Arme gleichmäßig heben?
  • S (Speech): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen. Ist die Sprache verwaschen oder unverständlich?
  • T (Time): Wenn eines dieser Anzeichen zutrifft, wählen Sie sofort den Notruf 112.

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