Einführung
In der heutigen schnelllebigen Welt, in der Kinder und Erwachsene ständig mit Informationen und Anforderungen konfrontiert sind, ist es wichtiger denn je, die Gehirnleistung zu optimieren. Einfache Körperübungen können hierbei eine wertvolle Unterstützung bieten, indem sie das Gehirn aktivieren und die Aufnahmefähigkeit verbessern. Eine besonders effektive Methode ist die "Liegende Acht"-Übung, die im Folgenden näher erläutert wird.
Kinesiologie und Gehirnforschung: Eine Verbindung
Das Wort Kinesiologie stammt aus dem Griechischen, wobei „kinesis“ für Bewegung und „logos“ für Lehre steht. Die angewandte Kinesiologie ist ein alternatives Diagnose- und Therapieverfahren (Naturheilkunde), das davon ausgeht, dass gesundheitliche Störungen, wie Lern- und Konzentrationsschwächen, durch Blockaden im Energiefluss des Körpers verursacht werden. Diese Energiebahnen werden auch Meridiane genannt und sind aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bekannt.
Im Zentrum der angewandten Kinesiologie steht die Muskelkraft bestimmter Muskelgruppen. Der kinesiologische Muskeltest wird zur Diagnose eingesetzt. Da die Steuerung der Muskeln über die beiden Gehirnhälften erfolgt, besteht eine enge Verbindung zwischen Kinesiologie und Gehirnforschung.
Die Rolle der Gehirnhälften
Die rechte Gehirnhälfte steuert die linke Körperseite, während die linke Gehirnhälfte die rechte Körperseite kontrolliert. Die linke Gehirnhälfte ist vor allem für logische und informationsverarbeitende Prozesse zuständig, während die rechte Gehirnhälfte Emotionen, Musikalität und intuitive Handlungen ermöglicht. Demnach ist die linke Gehirnseite für rationales, analytisches und mathematisches Denken verantwortlich, während die rechte Gehirnseite für Intuition, Kreativität und Gefühle zuständig ist.
Obwohl beide Gehirnhälften miteinander kommunizieren, ist häufig eine Seite stärker ausgeprägt. Durch gezielte Körperübungen kann man das Gehirn beidseitig aktivieren, um eine bessere Leistungsfähigkeit zu erzielen. Diese Übungen sind besonders hilfreich für Kinder, um sich bei Diktaten, Tests und Klassenarbeiten besser zu konzentrieren. Regelmäßige Durchführung kann die Lernfähigkeit steigern.
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Einfache Körperübungen zur Gehirnaktivierung
Neben der "Liegenden Acht"-Übung gibt es weitere einfache Körperübungen, die die Gehirntätigkeit anregen können:
- Überkreuz-Übungen: Linke Hand zum rechten Knie führen, dann rechte Hand zum linken Knie. Im Stehen kann man den linken Arm nach vorn und gleichzeitig das rechte Bein nach hinten führen, dann umgekehrt.
- Drehen um die eigene Achse: Regt die Gehirntätigkeit an und schult den Gleichgewichtssinn.
- Ohrenreiben: Sanftes Massieren der Krempe des Außenohrs von innen nach außen.
Die "Liegende Acht"-Übung: Eine detaillierte Anleitung
Die "Liegende Acht"-Übung ist eine einfache, aber effektive Methode, um beide Gehirnhälften zu aktivieren und die Zusammenarbeit zwischen ihnen zu fördern. Hier ist eine detaillierte Anleitung:
- Materialien: Benötigt werden lediglich ein Blatt Papier und ein Stift.
- Vorbereitung: Lege das Blatt Papier vor dich hin.
- Durchführung: Fahre mit dem Stift auf dem Papier mehrfach die Form einer liegenden Acht (∞) ab. Beginne in der Mitte und bewege dich dann abwechselnd nach links und rechts.
- Konzentration: Konzentriere dich auf die Bewegung des Stifts und versuche, die Form der liegenden Acht gleichmäßig und fließend zu zeichnen.
- Wiederholung: Wiederhole die Übung mehrmals hintereinander.
Erweiterung der Übung: Spiegelbildliches Zeichnen
Eine weitere kreative Möglichkeit zur Anregung beider Gehirnhälften ist das spiegelbildliche Zeichnen. Hierbei nimmt man in jede Hand einen Stift und zeichnet auf einem Blatt Papier spiegelbildlich Figuren. Es empfiehlt sich, mit einfachen Figuren wie Kreisen zu beginnen und sich langsam zu steigern.
Vorteile der "Liegenden Acht"-Übung
Die "Liegende Acht"-Übung bietet eine Vielzahl von Vorteilen:
- Verbesserte Konzentration: Durch die Aktivierung beider Gehirnhälften kann die Konzentrationsfähigkeit gesteigert werden.
- Erhöhte Lernfähigkeit: Die Übung fördert die Zusammenarbeit der Gehirnhälften und kann somit die Lernfähigkeit verbessern.
- Stressabbau: Die fließenden Bewegungen der Übung können beruhigend wirken und Stress abbauen.
- Förderung der Kreativität: Die Anregung beider Gehirnhälften kann die Kreativität fördern.
- Verbesserte Koordination: Die Übung kann die Hand-Augen-Koordination verbessern.
Zielgruppen
Die "Liegende Acht"-Übung ist für Menschen jeden Alters geeignet, insbesondere für:
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- Kinder: Zur Verbesserung der Konzentration und Lernfähigkeit in der Schule.
- Erwachsene: Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit im Beruf und Alltag.
- Senioren: Zur Förderung der geistigen Fitness und zur Vorbeugung von altersbedingten kognitiven Beeinträchtigungen.
- Personen mit Lernschwierigkeiten: Zur Unterstützung des Lernprozesses und zur Verbesserung der Konzentration.
- Kreative Köpfe: Zur Anregung der Kreativität und zur Förderung neuer Ideen.
Integration in den Alltag
Die "Liegende Acht"-Übung lässt sich leicht in den Alltag integrieren. Sie kann beispielsweise vor dem Lernen, Arbeiten oder einer wichtigen Aufgabe durchgeführt werden, um die Konzentration und Leistungsfähigkeit zu steigern. Auch als kurze Entspannungspause zwischendurch ist die Übung ideal geeignet.
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