Leichte Getränke und Schlaganfallrisiko: Was Sie wissen sollten

Eine gesunde Ernährung ist ein Eckpfeiler der Prävention vieler Krankheiten, einschließlich des Schlaganfalls. Während exotische Diäten und starre Ernährungspläne oft schwer durchzuhalten sind, ist eine ausgewogene Nährstoffmischung, die sowohl dem Geschmack als auch der Verträglichkeit entspricht, der Schlüssel.

Grundlagen einer gesunden Ernährung

Bevor wir uns den spezifischen Auswirkungen von leichten Getränken zuwenden, ist es wichtig, die Grundlagen einer gesunden Ernährung zu verstehen. Hier sind einige Tipps für einen gesunden Lebensstil:

  • Reichlich trinken: Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag, vorzugsweise Wasser oder ungesüßter Tee.
  • Obst und Gemüse: Essen Sie reichlich davon, da sie voller Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundärer Pflanzenstoffe sind.
  • Hülsenfrüchte: Integrieren Sie mindestens einmal pro Woche Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, Bohnen und Erdnüsse in Ihre Ernährung.
  • Vollkornprodukte: Wählen Sie bei Brot, Nudeln, Mehl, Reis oder Müsli die Vollkornvariante.
  • Pflanzliche Öle: Bevorzugen Sie pflanzliche Öle wie Oliven- oder Rapsöl.
  • Milchprodukte: Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Käse oder Quark sollten Teil Ihres täglichen Ernährungsplans sein. Achten Sie bei pflanzlichen Milchalternativen auf die Versorgung mit Calcium, Vitamin B2 und Jod.
  • Fisch: Essen Sie ein- bis zweimal pro Woche Fisch, insbesondere fette Fische wie Lachs, Makrele und Hering, die wichtige Omega-3-Fettsäuren enthalten.
  • Fleisch: Fleisch liefert Eisen, Zink und Selen, aber zu viel Wurst und rotes Fleisch erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Dickdarmkrebs.
  • Weniger Fett, Zucker und Salz: Reduzieren Sie die Aufnahme von Fett, Zucker und Salz.
  • Zeit nehmen zum Essen: Essen Sie in Ruhe, um mehr davon zu haben.
  • Körperliche Aktivität: Ergänzen Sie eine gesunde Ernährung durch regelmäßige körperliche Aktivität.

Light-Getränke: Eine beliebte Alternative mit Fragen

Light-Getränke sind eine beliebte Alternative zu zuckerhaltigen Limonaden. Sie enthalten Süßstoffe anstelle von Zucker, was sie kalorienärmer macht. Doch wie wirken diese Süßstoffe auf den Körper? Sind sie schädlich? Und erhöhen sie möglicherweise sogar das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall?

Süßstoffe und Krebsrisiko

Ernährungsexperten beruhigen bezüglich des Krebsrisikos. Die in Light-Getränken enthaltenen Süßstoffe sind lange und intensiv untersucht worden, und die verschiedenen Forschungsarbeiten konnten eine krebsfördernde Wirkung nicht bestätigen. Auch zeigen Süßstoffe bislang keine akuten negativen Effekte auf die Gesundheit.

Auswirkungen auf den Körper

Wie Süßstoffe auf verschiedene Körperfunktionen wirken, ist dennoch Gegenstand der Forschung. Wissenschaftler untersuchen unter anderem, ob Süßstoffe die Darmflora beeinflussen.

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Light-Getränke und Herz-Kreislauf-Risiko

Oft diskutiert wird die Frage, ob Light-Getränke das Herzinfarkt- oder Schlaganfall-Risiko erhöhen. Auch hier beruhigen Herz- und Ernährungsexperten. Wer mit Süßstoffen gesüßte Getränke in einem normalen Maß trinkt, muss keine negativen Effekte befürchten. Ein bis zwei Gläser Light-Getränke am Tag werden in der Regel problemlos vertragen.

Eine Herausforderung für das Herz-Kreislauf-System können Light-Getränke dann darstellen, wenn sie im Übermaß getrunken werden und Koffein enthalten. Koffein wirkt auf Herz und Kreislauf anregend. Der Blutdruck steigt und der Herzschlag beschleunigt sich. Wer zu viel Koffein konsumiert, muss mit nachteiligen Effekten auf das Herz-Kreislauf-System rechnen. Vor allem Herz-Patienten sollten sich vorsichtig an koffeinhaltige Getränke herantasten und schauen, wie sie diese vertragen. Treten die genannten Beschwerden auf, sollten sie besser die Menge reduzieren oder ganz darauf verzichten. Es gibt ja auch viele koffeinfreie Alternativen.

Light-Getränke und Gewichtszunahme

Es gibt Studien mit Ratten, die einen Zusammenhang zwischen vermehrtem Hunger und Süßstoffen zeigen konnten. Die Ratten, die Süßstoffe bekommen hatten, fraßen mehr als die Tiere, die keine Süßstoffe verabreicht bekamen. Es wurde ein Insulinanstieg beobachtet, obwohl kein Zucker verabreicht wurde. Bei Menschen hingegen scheint das anders zu sein. Verschiedene Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass Süßstoffe Insulinfreisetzung und Heißhunger auslösen.

Das gelingt aber nur dann, wenn die durch die Light-Getränke eingesparten Kilokalorien nicht in Form von anderen Nahrungsmitteln aufgenommen werden. Wer das Light-Getränk als "Alibi" verwende, um sich dann den Schokoriegel zu gönnen, habe nichts gewonnen - beziehungsweise nichts abgenommen. Und: Abnehm-Wunder dürfen Sie bei Light-Getränken nicht erwarten. Die kalorienfreien Getränke sind aber für Menschen interessant, die gerne süßschmeckende Getränke konsumieren.

Die NOMAS-Studie und Kritik

Eine Studie der NOMAS (Northern Manhattan Stroke Study) untersuchte den Zusammenhang zwischen Softdrink-Konsum und Gefäßerkrankungen. Zu Beginn der Studie fragten die Forscher die NOMAS-Teilnehmer, wie viel und welche Art von Soft Drinks sie tranken. Im Laufe der darauf folgenden 10 Jahren erkrankten 559 Studienteilnehmer an einer Gefäßerkrankung. Davon erlitten 221 einen Schlaganfall und 149 einen Herzinfarkt. 338 starben an ihrer jeweiligen Gefäßerkrankung. Daraufhin bezog das Forscherteam außerdem das Alter, das Geschlecht, die ethnische Zugehörigkeit, die sportliche Betätigung, den Alkohol- und Tabakkonsum sowie die tägliche Kalorienaufnahme der Teilnehmer mit in die Auswertung mit ein.

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Kurz darauf kritisierte der Calorie Control Council die Studie. Das ist kein Wunder, denn es handelt sich um eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich für die Interessen der "Industrie für kalorienarme Getränke und Nahrungsmittel" stark macht.

Alternative Getränke

Statt Soft Drinks (ob mit Zucker oder Süßstoffen) lieber Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken. Zumal schon frühere Studien nichts Gutes über Light-Getränke herausfanden.

Energydrinks: Wachmacher mit Suchtpotential?

Energydrinks versprechen eine höhere Leistungsfähigkeit. Vor allem bei Jugendlichen kommen sie gut an. Doch wer die aufputschenden Getränke häufig und in großer Menge trinkt, erhöht sein Risiko für einen Herzinfarkt oder sogar plötzlichen Herztod.

Was Energydrinks von anderen zuckerhaltigen Getränken unterscheidet, ist eine Mixtur von Zusatzstoffen - vor allem Koffein, Taurin, Vitamin B, L-Carnitine oder Ginseng-Extrakt. Koffein und Taurin sollen die Aufmerksamkeit und die Leistungsfähigkeit erhöhen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hält bei Koffein maximal drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag für ungefährlich.

Besonders in Kombination mit Alkohol können Energydrinks das Herz-Kreislauf-System belasten. Denn Alkohol und Koffein erhöhen die Herzfrequenz. Das Koffein sorgt dafür, dass der Körper mehr Alkohol verträgt. Kommt körperliche Bewegung wie Tanzen oder Sport dazu, ist das Herz schnell überfordert.

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Eine Studie im Auftrag des Bundesinstituts für Risikobewertung hat gezeigt: Die Kombination mehrerer Wirkstoffe in Energydrinks belastet das Herz stärker als Koffein allein. Bei den Studienteilnehmern, die einen Liter des Wachmacher-Mixes getrunken hatten, stieg der Blutdruck stärker als bei Teilnehmern, die nur Koffein zu sich genommen hatten. Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass der erhöhte Konsum von Energydrinks auch die Leber schädigen kann.

Eine kleine Dose Energydrink enthält 54 Gramm Zucker. Das ist mehr als doppelt so viel wie die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene maximale Dosis pro Tag.

Weitere Risikofaktoren für Schlaganfall

Neben dem Konsum von zuckerhaltigen oder gesüßten Getränken gibt es eine Reihe weiterer Risikofaktoren, die das Schlaganfallrisiko erhöhen können:

  • Hoher Kochsalzkonsum: Studien zeigen, dass 10 g Salz/Tag das Risiko für einen Schlaganfall um 23 % erhöhen.
  • Erhöhte Cholesterinwerte: Durch erhöhte Zufuhr gesättigter Fettsäuren (tierische Fette, enthalten in Wurst, Fleisch, Käse). Stattdessen sollten vor allem mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Fetten sowie Fischen verzehrt werden.
  • Hohe Zufuhr stark zuckerhaltiger Lebensmittel:
  • Geringer Verzehr von Vollkornprodukten: Ballaststoffzufuhr ist invers assoziiert mit der Apoplex-Inzidenz.
  • Drogenkonsum: Kokain und Amphetamine/Methamphetamin ("Crystal Meth") sind eine häufige Ursache von Schlaganfällen, besonders in der Altersgruppe der 18- bis 44-Jährigen.
  • Langes Sitzen:
  • Lange Schlafdauer: Eine Schlafdauer von 9-10 Stunden kann das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöhen.
  • Abdominelle Adipositas: Erhöht das Schlaganfallrisiko weitestgehend unabhängig von systolischen Blutdruck und Glucosespiegel.
  • Einnahme oraler Kontrazeptiva: Die Einnahme von oralen Kontrazeptiva (Antibabypille) der neuen Generation steht mit einem erhöhten Risiko eines erstmaligen Hirninfarkts in Verbindung.

Präventive Maßnahmen

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihr Schlaganfallrisiko zu senken:

  • Gesunder Lebensstil: Eine Studie zeigt, dass ein "gesunder Lebensstil" zu einer Reduktion des Schlaganfallrisikos um 72 % führt.
  • Normalgewicht: Ein Body-Mass-Index unter 30 wird empfohlen.
  • Kardiovaskuläre Gesundheit: Durch eine optimale kardiovaskuläre Gesundheit lassen sich zusätzliche Lebensjahre ohne Schlaganfall gewinnen. Zu den kardiovaskulären Schutzfaktoren gehören: Verzicht auf das Rauchen, ausreichend körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und BMI, Cholesterin, Blutdruck und Glucosewerte im Referenzbereich.
  • Regelmäßige Bewegung: Sportlich aktive Menschen haben ein geringeres Schlaganfallrisiko.
  • Häufige Vollbäder: Ein tägliches oder fast tägliches heißes Vollbad reduzierte das Gesamtrisiko einer späteren kardiovaskulären Erkrankung um signifikant 28 % gegenüber Bademuffeln.
  • Geringer Alkoholkonsum: Der Konsum von 6 Gramm Alkohol pro Tag führte zu einem Rückgang kardiovaskulärer Ereignisse um 50 %.
  • Intensive Blutdrucksenkung: Zielwerte 120/80; gemäß einer Metaanalyse sinkt das relative Risiko auf einen weiteren Schlaganfall um 22 Prozent.
  • Frühzeitige Einleitung einer Therapie mit Acetylsalicylsäure (ASS): Bei Patienten mit transitorischer ischämischer Attacke (TIA) oder Apoplex (Schlaganfall) die effektivste Maßnahme einer Sekundärprävention sein könnte.
  • Behandlung eines Übergewichtes: Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf.
  • Diabetes mellitus: HbA1c-Wert von 6,5-7,0 % (< 65 Jahre) bzw. 6,5-7,5 % (> 65 Jahre) empfohlen.

Ernährung nach einem Schlaganfall

Nach einem Schlaganfall ist eine besondere Ernährung wichtig, um den Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen und das Risiko für einen weiteren Schlaganfall zu reduzieren.

Warum ist eine besondere Ernährung nötig?

Infolge eines Schlaganfalls kommt es häufig zu körperlichen Einschränkungen, die eine besondere Ernährung erfordern. Um den Körper trotz einer bestehenden Schluckstörung mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, muss die Ernährung nicht nur ausgewogen sein, sondern auch bedarfsgerecht serviert werden.

Wie kann Ernährung einem Schlaganfall vorbeugen?

Die Ernährungsweise spielt eine sehr große Rolle bei der Prävention eines Schlaganfalls. Eine ausgewogene, bewusste und abwechslungsreiche Ernährung wirkt einer Verkalkung der Gefäße (Arteriosklerose) entgegen. Übergewicht und Diabetes sind ebenfalls ernstzunehmende Risikofaktoren für einen Schlaganfall.

Welche Lebensmittel sind nach einem Schlaganfall geeignet?

Nach einem Schlaganfall sollten Sie Ihren Fett- und Zuckerkonsum reduzieren, um eine Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) zu verhindern. Bei einer eingeschränkten Nackenbeweglichkeit oder bestehenden Schluckstörung können Schlaganfall-Patienten so eigenständig trinken. Im Besonderen sind Nasenausschnittsbecher zu empfehlen. Schlaganfall-Patienten empfehlen wir, die Hauptmahlzeit, d.h. Für Schlaganfall-Patienten mit einer Schluckstörung sollten die Mahlzeiten in kleine Stücke geschnitten werden. zerkleinerte oder pürierte Kost, die leicht geschluckt werden kann und gleichzeitig nahrhaft ist.

Süßstoffe und Herz-Kreislauf-Risiko: Neue Erkenntnisse

Neue Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Süßstoffe, die oft als gesunde Zuckerersatzstoffe angepriesen werden, möglicherweise doch nicht so harmlos sind, insbesondere für Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Risiken.

Erythrit

Ein internationales Forscherteam hat anhand von Blutproben bei mehr als 4.000 Probanden aufzeigen können, dass erhöhte Blutkonzentrationen des Zuckeralkohols Erythritol mit thromboembolischen Komplikationen in Verbindung stehen. Die Einnahme von Erythritol führte zu einem starken und mehrere Tage anhaltenden Anstieg der Erythritolspiegel im Blut. Wissenschaftler bewerten die Ergebnisse mit Zurückhaltung und fordern umfassende Langzeituntersuchungen.

Xylit

Höhere Werte des Süßstoffs Xylit im Blut sind offenbar ebenfalls mit einem deutlich erhöhten Risiko für schwere Herzerkrankungen und Schlaganfälle verbunden. Xylit, auch bekannt als „Birkenzucker“, ist ein Zuckeralkohol ähnlich wie Erythrit, der als kalorienarmer Süßstoff in Lebensmitteln und Getränken verwendet wird.

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