Liz Mohn und der Kampf gegen den Schlaganfall: Ursachen, Prävention und Engagement

Als Liz Mohn vor 25 Jahren die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe gründete, wurde der Schlaganfall in der Medizin oft vernachlässigt. Heute sind das Wissen um Vorsorge, Anzeichen eines Schlaganfalls und das richtige Verhalten im Notfall weit verbreitet. Auch die Akutversorgung hat sich dank Hunderter Schlaganfall-Spezialstationen in den Krankenhäusern deutlich verbessert.

Liz Mohns Engagement für die Schlaganfall-Hilfe

Liz Mohn, Präsidentin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, hat sich seit 1993 bundesweit für die Vorbeugung und Aufklärung über Risikofaktoren sowie für eine bessere Versorgung von Schlaganfall-Patienten eingesetzt. Durch zahlreiche Kampagnen und persönliche Initiativen wie den Rosenball ist es Liz Mohn gelungen, den Schlaganfall ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und die zentrale Botschaft zu vermitteln: „Jeder Schlaganfall ist ein Notfall!“

Der Rosenball als Benefizveranstaltung

Um diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben, laden Liz Mohn und das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen Bertelsmann regelmäßig zum Rosenball ein. Die Spenden, die im Rahmen der glanzvollen Charity-Gala gesammelt werden, sollen vor allem in eine verbesserte Nachsorge fließen. Dazu zählen Projekte wie Schlaganfall-Lotsen, ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer und innovative Selbsthilfegruppen, die Schlaganfall-Betroffenen den Weg zurück ins Leben erleichtern.

Prominente Unterstützung für die gute Sache

Zum Rosenball werden rund 600 namhafte Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur erwartet. Sie können sich auf musikalische Darbietungen freuen, die den Gästen einen unvergesslichen Abend bereiten sollen. Bryan Ferry und Marius Müller-Westernhagen treten live auf. Zur Eröffnung des Rosenballs singt Patricia Kelly eine Ballade, während Video-Portraits von jeweils 25 prominenten und nicht-prominenten Schlaganfall-Betroffenen an das Schicksal der Erkrankten und das Engagement der Schlaganfall-Hilfe erinnern.

Schlaganfall: Eine weit verbreitete Erkrankung

Jedes Jahr erleiden in Deutschland schätzungsweise 270.000 meist ältere Menschen einen Schlaganfall, aber auch junge Menschen und selbst kleine Kinder sind betroffen. Der Schlaganfall gilt als häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Nahezu 270.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Schlaganfall. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter.

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Ursachen und Risikofaktoren

Ein Schlaganfall kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Die Erkrankung äußert sich meist auf zwei unterschiedliche Arten - entweder durch einen Hirninfarkt, der durch einen Gefäßverschluss entsteht, oder eine Hirnblutung, die aus einem geplatzten Gefäß resultiert. Risikofaktoren sind unter anderem:

  • Hoher Blutdruck
  • Herzkrankheiten
  • Diabetes
  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
  • Stress
  • Erhöhtes Lebensalter
  • Familiäre Vorbelastung

Schlaganfall bei jungen Menschen und Kindern

Viele Menschen denken, dass der Schlaganfall eine Alte-Leute-Krankheit ist. Ein Blick auf die Fakten enttarnt diese Annahme jedoch als Irrglaube. So erkranken jedes Jahr rund 33.000 Menschen unter 55 Jahren daran. Liz Mohn, Gründerin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, warnt im Interview: „Schlaganfall kann jeden treffen“. Jedes Jahr erleiden etwa 30.000 Menschen unter 55 Jahren einen Schlaganfall - Tendenz steigend. Selbst Kinder können betroffen sein - „sogar im Leib der Mutter“.

Die Arbeit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe wurde 1993 von Liz Mohn gegründet. Unabhängig und gemeinwohlorientiert widmet sie sich ihrem Satzungsauftrag, Schlaganfälle zu verhindern und zur Verbesserung der Versorgung von Schlaganfall-Patienten beizutragen.

Verbesserte Versorgung durch Stroke Units

So hat die Einrichtung von bundesweit mehr als 300 „Stroke Units“ - spezialisierten Zentren zur Erstbehandlung von Schlaganfallpatienten in Krankenhäusern, die von der Stiftung zertifiziert werden - maßgeblich dazu beigetragen, die Überlebenschancen nach einem Schlaganfall deutlich zu erhöhen. Mittlerweile gibt es 350 Schlaganfall-Spezialstationen (Stroke Units). Dort versorgen Expertenteams die Patienten schnell und 24 Stunden am Tag. Dank vieler Studien und moderner Technik können sie inzwischen weitaus effektiver und individueller behandelt werden. Auf die Einrichtung der Stroke Units ist Mohn besonders stolz. „Heute überleben fast doppelt so viele Patienten einen Schlaganfall wie noch vor 30 Jahren“, sagt sie.

Beratung und Unterstützung für Betroffene und Angehörige

Die Stiftung bietet Beratung und Hilfe für Betroffene und ihre Angehörigen an, und sie unterstützt die Weiterbildung in den entsprechenden medizinischen Fachberufen. Sie initiierte den Einsatz sogenannter Schlaganfall-Lotsen, die Betroffene mit Rat und der Organisation von Rehabilitation, Hilfsmitteln und anderen Unterstützungsangeboten zur Seite stehen. Bundesweit sind rund 450 Selbsthilfegruppen entstanden, in denen offen über die Krankheit gesprochen, Beistand geleistet und das Wissen über Rehabilitationsmaßnahmen weitergetragen wird. Auch viele ehrenamtliche Regionalbeauftragte beraten Erkrankte und deren Familien.

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Schlaganfall-Lotsen als Wegweiser im Gesundheitssystem

Die Stiftung setzt an einem wichtigen Punkt an - mit einem „Leuchtturmprojekt“: der Ausbildung von Patientenlotsen. Das sind hauptamtliche Krankenpfleger und Therapeuten mit einer Zusatzausbildung in Case Management. Im Zuge eines Modellprojektes begleiten sie die Patienten ein Jahr lang, bis diese ihr Leben wieder eigenständig organisieren können. Das Ziel der Stiftung ist, dass es bald für alle Menschen in Deutschland ausgebildete Patientenlotsen gibt.

Aufklärung und Prävention

Die Schlaganfall-Hilfe hat jetzt einen Kreis von rund 15 000 Förderern. Sie leisten sehr viel Aufklärung. Zum Beispiel haben sie etwa 20 Millionen Fragebogen über Apotheken, Bundesbahn und Zeitschriften verteilt. Die Auskunft aller Experten lautet, daß durch mehr Wissen bei den Bürgern und eine optimale Behandlung in der Vorsorge rund 70 Prozent der Schlaganfälle vermieden werden könnten.

Persönliche Erfahrungen und Motivation von Liz Mohn

Liz Mohn - eine mutige, starke Frau, die aus Sorge um ihren Sohn eine der wichtigsten Stiftungen Deutschlands gründete! Die dreifache Mutter ist Gründerin und Präsidentin der Deutschen Schlaganfall-Hilfe - bedrückender Anlass für das Engagement: Ihr jüngster Sohn erleidet als Teenager Lähmungen.

Familiäre Erfahrungen mit dem Schlaganfall

Liz Mohn beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Schlaganfall: „250 000 bis 300 000 Menschen wurden nach den offiziellen Statistiken jährlich Opfer einer solchen Erkrankung, an der jeder fünfte Patient starb. Nur ein Viertel der Betroffenen wurde überhaupt wieder arbeitsfähig. Je mehr ich mich mit dieser Krankheit auseinandersetzte, umso deutlicher wurde mir, mit wie viel Tabus dieses Thema behaftet war. Wen immer ich spontan ansprach, er oder sie zeigte sich eher peinlich berührt.“

Die Gründung der Stiftung als Reaktion auf Hilflosigkeit

Die Ehefrau von Reinhard Mohn gründet daraufhin eine Stiftung: „Die selbstständige Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe wurde errichtet und am 29. Januar 1993 durch den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen genehmigt.“ Die Stiftung entwickelt sich bald zu einem Fulltime-Job: „Der flächendeckende Aufbau von spezialisierten Schlaganfallstationen gehört zu unseren vordringlichsten Stiftungszielen. Wir sind stolz darauf, dass die von uns initiierten Stroke Units die Behandlungsprognosen um 25 Prozent verbessern.“

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Liz Mohns persönlicher Einsatz

Für die Stiftung geht sie in die Krankenhäuser, sogar zu OPs. "Oh, ja", und ihre Augen werden groß, "Herzklappen und Hirn. Ich kann nicht am Schreibtisch lernen. Ich muss sehen: Was machen die Menschen, wie empfinden sie." Die Arbeit mit den Patienten habe sie sensibler gemacht.

Vorbeugung und Prävention: Was kann man tun?

Die Menschen müssen wissen, welche Folgen erhöhter Blutdruck hat: Schon eine Senkung um zehn Millimeter auf der Quecksilbersäule mindert das Schlaganfallrisiko entscheidend, denn es ist nicht das Gehirn, das primär erkrankt, sondern die zum Hirn führenden Blutgefäße. Oftmals sind es auch Herzkrankheiten, die den Schlaganfall verursachen.

Empfehlungen zur Vorbeugung

  • Regelmäßige sportliche Betätigung (Laufen, Schwimmen, Radfahren)
  • Gesunde Ernährung
  • Vermeidung von Übergewicht
  • Kontrolle des Blutdrucks
  • Vermeidung von Rauchen
  • Stressreduktion
  • Regelmäßige Check-ups beim Arzt

Die Rolle von Acetylsalicylsäure

Viele Mediziner empfehlen zur Vorbeugung die temporäre Einnahme von Acetylsalicylsäure, enthalten etwa im Aspirin. Liz Mohn persönlich nimmt, wenn sie sehr anstrengende Tage oder Reisen mit Langstreckenflügen zu absolvieren hat, ein Babyaspirin mit nur 100 Milligramm des Wirkstoffs. Das verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, und die Gerinnselbildung wird verringert.

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