Magnesium und seine Wirkung auf das Gehirn: Ein umfassender Überblick

Magnesium ist ein essentieller Mineralstoff, der an über 300 biochemischen Reaktionen im Körper beteiligt ist. Es unterstützt die Gesundheit des Gehirns, insbesondere im Alter. Da die meisten Menschen nicht genug Magnesium über ihre Ernährung aufnehmen und der Magnesiumspiegel mit zunehmendem Alter sinkt, ist eine Ergänzung oft ratsam. Allerdings werden nicht alle Magnesiumpräparate vom Gehirn gleich gut aufgenommen. Eine spezielle Form, Magnesium-L-Threonat, hat sich als besonders effektiv erwiesen, um den Magnesiumspiegel im Gehirn zu erhöhen und kognitive Funktionen zu verbessern.

Die Bedeutung von Magnesium für die allgemeine Gesundheit

Magnesium spielt eine entscheidende Rolle für verschiedene Körperfunktionen. Es unterstützt die Herz-Kreislauf- und Knochengesundheit, regt den Energiestoffwechsel an und fördert die Stimmung. Darüber hinaus ist es unerlässlich für das Nervensystem und die Gehirnfunktion. Studien deuten darauf hin, dass Magnesium auch dazu beitragen kann, den Blutdruck zu senken, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und Herzrhythmusstörungen zu reduzieren. Ein niedriger Magnesiumspiegel wird mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter Herzerkrankungen, Diabetes, Alzheimer, Migräne, ADHS und Depressionen. Ein Magnesiummangel kann auch den antioxidativen Status beeinträchtigen und chronische Entzündungen fördern, was wiederum zu chronischen Krankheiten beitragen kann.

Magnesium und seine spezifische Rolle für die kognitive Gesundheit

Magnesium spielt eine wichtige Rolle für die psychische Gesundheit. Es gibt Hinweise darauf, dass der Magnesiumspiegel in den Gehirnzellen direkt mit der Energieproduktion zusammenhängt. Wenn Gehirnzellen nicht genügend Energie produzieren, ist der Magnesiumspiegel oft niedrig. Dies kann sich direkt auf Migräne auswirken, da bei Patienten während Migräneanfällen niedrige Magnesiumwerte festgestellt wurden. Ähnlich wie Vitamin B2 (Riboflavin), CoQ10 und Melatonin hat die Forschung auch eine Reduktion von Migräne durch Magnesiumergänzung festgestellt.

Einfluss auf Neurotransmitter

Magnesium spielt eine entscheidende Rolle in verschiedenen Neurotransmittersystemen, darunter Serotonin, Gamma-Aminobuttersäure (GABA) und Glutamat.

  • Serotonin: Magnesium kann die Serotoninaktivität verbessern, während Serotoninwerte bei Magnesiummangel sinken können.
  • GABA: Magnesium aktiviert direkt eine Untergruppe von GABA-Rezeptoren, was angstlösende Wirkungen haben kann, indem es eine überaktive Gehirnfunktion verlangsamt.
  • Glutamat: Magnesium wirkt als Bremse für die Glutamataktivität und kann die Exzitotoxizität durch überschüssiges Glutamat verhindern.

Neuroprotektive Effekte

Magnesium hat entzündungshemmende Wirkungen und verbessert den antioxidativen Status. Es kann auch vor Hirnschäden bei Risikopatienten schützen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt intravenöses Magnesium zur Reduzierung oder Vorbeugung von Hirnschäden und Behinderungen bei Frühgeborenen.

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Magnesium-L-Threonat: Eine spezielle Form für das Gehirn

Nicht alle Magnesiumpräparate werden gleich gut vom zentralen Nervensystem aufgenommen. Magnesium-L-Threonat ist eine Form von Magnesium, die nachweislich besser vom Gehirn aufgenommen wird. Es wurde am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt, um den Magnesiumspiegel im Gehirn effektiv zu erhöhen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Magnesium-L-Threonat

Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie mit Erwachsenen im Alter von 50 bis 70 Jahren zeigte, dass eine tägliche Dosis von 1,5 bis 2 Gramm Magnesium-L-Threonat über 12 Wochen die kognitive und exekutive Funktion deutlich verbesserte. Präklinische Studien haben gezeigt, dass Magnesium-L-Threonat die Funktion von Signalwegen verbessert, die für ein gesundes Gedächtnis notwendig sind. Tierstudien haben gezeigt, dass Magnesium-L-Threonat das Kurz- und Langzeitgedächtnis fördert und die Funktion und Anzahl synaptischer Verbindungen zwischen Gehirnzellen aufrechterhält. In einer Tierstudie erhöhte Magnesium-L-Threonat den Magnesiumspiegel in der Zerebrospinalflüssigkeit um etwa 15 % in nur 24 Tagen.

Wie Magnesium-L-Threonat die Blut-Hirn-Schranke überwindet

Die Blut-Hirn-Schranke reguliert den Stoffaustausch zwischen Blutkreislauf und Gehirn und schützt das Gehirn vor schädlichen Substanzen. Viele herkömmliche Magnesiumverbindungen können diese Barriere nicht effektiv überwinden, wodurch ihre Wirkung auf die Gehirnfunktionen begrenzt ist. Magnesium-L-Threonat hingegen kann die Blut-Hirn-Schranke leichter passieren und so den Magnesiumspiegel im Gehirn erhöhen. Studien an Nagetieren haben gezeigt, dass die orale Einnahme von Magnesium-L-Threonat den Magnesiumspiegel in der Hirnflüssigkeit um bis zu 54 % erhöhen kann.

Mögliche Vorteile bei spezifischen psychischen Erkrankungen

Die Forschung deutet darauf hin, dass Magnesium bei verschiedenen psychischen Erkrankungen von Nutzen sein kann. Einige der vielversprechendsten Bereiche sind:

  • Depression: Studien haben einen Zusammenhang zwischen niedrigem Magnesiumspiegel und Depressionen festgestellt. Eine kleine Studie bei älteren, magnesiumdefizienten Diabetikern mit Depressionen zeigte, dass eine Magnesiumergänzung genauso wirksam sein kann wie Antidepressiva.
  • Angst: Magnesium kann bei Angstsymptomen helfen, obwohl die Datenlage hier weniger eindeutig ist als bei Depressionen. Einige Studien haben gezeigt, dass Magnesium bei ängstlichen Personen und bei Angstzuständen in Kombination mit dem prämenstruellen Syndrom positive Auswirkungen haben kann.
  • ADHS: Es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen niedrigem Magnesiumspiegel und ADHS-Symptomen. Einige Studien haben gezeigt, dass eine Magnesiumergänzung bei Kindern mit ADHS die Hyperaktivität reduzieren und die Symptome verbessern kann.
  • Alzheimer und kognitive Alterung: Magnesium könnte helfen, Demenz vorzubeugen, indem es Gehirntoxine entfernt, Entzündungen reduziert und die Bildung von Plaques und Tangles im Gehirn blockiert. Eine kleine Studie an Patienten mit leichter bis mittelschwerer Demenz zeigte, dass Magnesium-L-Threonat die Hirnfunktion und die kognitiven Fähigkeiten verbessern kann.

Studienlage zu Magnesium und Demenzrisiko

Eine Studie der Australian National University untersuchte den Zusammenhang zwischen Magnesiumzufuhr und Demenzrisiko. Die Forscher analysierten Gesundheitsdaten von rund 6000 Teilnehmern im Alter von 40 bis 73 Jahren. Die Ergebnisse zeigten, dass eine höhere Magnesiumzufuhr mit einem größeren Gehirnvolumen und weniger Läsionen der weißen Substanz einherging. Eine tägliche Zufuhr von 550 Milligramm Magnesium führte zu einem um etwa ein Jahr verjüngerten Gehirn im Vergleich zu einer Zufuhr von 350 Milligramm. Besonders Frauen könnten von einer höheren Magnesiumzufuhr profitieren, da diese bei ihnen neuroprotektiver wirkte.

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Ernährungsempfehlungen zur Erhöhung der Magnesiumzufuhr

Um die Magnesiumzufuhr zu erhöhen, empfiehlt es sich, magnesiumreiche Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren. Dazu gehören:

  • Kerne und Samen (z. B. Mandeln, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne)
  • Getreideprodukte aus Vollkorn
  • Kakaopulver und Bitterschokolade
  • Hülsenfrüchte
  • Grünes Blattgemüse (z. B. Spinat)
  • Fisch

Magnesiummangel: Ein weit verbreitetes Problem

Ein Magnesiummangel kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, darunter ein geschwächter antioxidativer Status und chronische Entzündungen. Studien deuten darauf hin, dass die Aufrechterhaltung eines angemessenen Magnesiumspiegels eine wichtige Rolle für die langfristige Gesundheit spielen könnte. Da viele Menschen ihren Magnesiumbedarf nicht über die Ernährung decken, kann eine Ergänzung sinnvoll sein.

Formen der Magnesiumergänzung

Bei der Einnahme von Magnesiumpräparaten sollten gut absorbierbare Formen wie Magnesiumcitrat, Magnesiumglycinat und Magnesiumchlorid bevorzugt werden. Für die Gehirngesundheit könnte Magnesium-L-Threonat besonders effektiv sein, da es die Blut-Hirn-Schranke besser überwinden kann.

Empfohlene Einnahme von Magnesium-L-Threonat

Die empfohlene Dosis für Magnesium-L-Threonat beträgt in der Regel 1.500 bis 2.000 mg pro Tag, aufgeteilt in 2-3 Portionen. Es wird empfohlen, das Produkt gemäß den Dosierungs- und Anwendungsrichtlinien auf der Packungsbeilage oder nach Anweisung eines Arztes einzunehmen. Magnesium-L-Threonat hat eine geringere abführende Wirkung als andere Magnesiumformen.

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