Magnesiumöl gegen Krämpfe: Information und Anwendung

Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der zahlreiche Körperfunktionen unterstützt. Besonders in Zeiten von Stress, bei Medikamenteneinnahme oder unausgewogener Ernährung kann ein Magnesiummangel entstehen. Auch Schwangere und Kinder im Wachstum haben einen erhöhten Bedarf. Magnesiumöl wird oft als schnelle Lösung bei Krämpfen, Stress und Schlafmangel angepriesen. Dieser Artikel beleuchtet die Fakten und gibt Hinweise zur richtigen Anwendung.

Was ist Magnesiumöl?

"Eigentlich" ist Magnesiumöl gar kein Öl! Es handelt sich um eine Magnesiumchlorid-Wasser-Lösung und enthält kein Öl. Die ölige Konsistenz entsteht durch die hohe Konzentration des Magnesiumchlorids. Häufig enthält diese Lösung rund 30 Prozent Magnesiumchlorid, was eine sehr hohe Konzentration darstellt. Durch diese Konzentration fühlt sich die Lösung auf der Haut leicht ölig und schmierig an, obwohl tatsächlich kein Fett enthalten ist.

Wirkung von Magnesium im Körper

Magnesium ist an Hunderten von Stoffwechselprozessen beteiligt. Es reguliert die Weiterleitung von Nervenreizen, entspannt die Muskulatur und fördert die Energieproduktion. Empfohlen wird eine tägliche Aufnahme von mindestens 400 mg Magnesium. Es werden aber 400 mg bis 900 mg empfohlen, besonders in Stresszeiten.

Anwendung von Magnesiumöl

Magnesiumöl wird meist als Spray direkt auf die Haut aufgetragen. Es kann gezielt bei Wadenkrämpfen oder Muskelbeschwerden unterstützend eingreifen. Dabei gilt es als gut verträglich, auf empfindlicher oder frisch rasierter Haut kann es allerdings zu Brennen oder Kribbeln kommen. Wenn Du sehr sensibel bist, kann es sein, dass Dir das leichte Kribbeln nicht gefällt. Du kannst natürlich jederzeit das Magnesiumöl wieder abwaschen, dann hört das Kribbeln sofort wieder auf. Es ist aber auch ein Zeichen dafür, dass das Magnesium arbeitet. Du kannst das Magnesium täglich und je nach Wunsch verwenden. Es sollte jedoch nicht auf offene Wunden oder Schleimhäute gelangen, da dies zu Reizungen führen kann. Bitte nicht auf offene Wunden geben, da das Öl (weil es ja ein Salz ist) sehr brennen kann. Bitte nicht mit den Schleimhäuten in Berührung kommen lassen. Auch bei frisch rasierten Körperstellen kann es unangenehm brennen.

Anwendungshinweise

  • Je nach Körperregion 5 - 10 Sprühstöße auf die Haut geben und einmassieren.
  • Nur zur äußerlichen Anwendung.
  • Kontakt mit Augen und Schleimhäuten vermeiden.
  • Außer Reichweite von Kindern aufbewahren.
  • Nicht für Kinder unter 12 Jahren geeignet.

Kann Magnesium über die Haut aufgenommen werden?

Die Frage, ob Magnesium tatsächlich über die Haut aufgenommen werden kann, ist umstritten. Unsere Haut schützt den Körper zuverlässig vor dem Eindringen von Stoffen. Nur fettlösliche Substanzen können sie durchdringen - wasserlösliche Stoffe wie Magnesiumchlorid hingegen kaum. Der Wirkstoff liegt zudem in geladener Form vor und ist zusätzlich von einem Wassermantel umgeben. Diese Kombination erschwert es erheblich, dass Magnesium über die Haut ins Blut gelangt.

Lesen Sie auch: MS-Medikamente im Detail erklärt

Als mögliche Eintrittspforten bleiben lediglich die Schweißdrüsen und Haarfollikel, doch diese machen nur einen sehr kleinen Teil der Hautoberfläche aus. Die darüber aufgenommene Menge wäre also sehr gering.

Nach aktuellem Wissensstand gibt es keine validen Studien, die eine effektive Aufnahme von Magnesium über die Haut belegen. Wissenschaftlich bislang bewiesen ist: Es können minimale Mengen über die Haut aufgenommen werden, doch diese gelangen nicht bis in den Blutkreislauf. Vielmehr bleiben sie in der obersten Hautschicht und werden mit den abgestorbenen Hautzellen wieder abgestoßen.

Magnesiumöl als Körperpflegeprodukt

In Deutschland ist kein Magnesiumöl als Arzneimittel zugelassen. Produkte wie das Magnesiumöl Vitalspray von Casida, die eine Pharmazentralnummer (PZN) haben, sind als Kosmetikum zugelassen und ausschließlich zur äußerlichen Anwendung gedacht. Laut Hersteller soll das Spray zum Beispiel vor oder nach dem Sport auf beanspruchte Hautstellen aufgetragen werden - etwa zur Pflege, zur Regeneration oder zur Massage.

Magnesiummangel ausgleichen

Ganz wichtig: Magnesiumöl kann keinesfalls einen echten Magnesiummangel ausgleichen. Wer darunter leidet, bekommt von der Ärzt*in ein Magnesiumpräparat als Kapsel, Granulat oder Lutschtablette verschrieben. Nur die Einnahme von Magnesium kann einen Mangel im Körper zuverlässig ausgleichen. Im Vergleich zur oralen Supplementation bietet die transdermale Aufnahme einen entscheidenden Vorteil: Der Darm kann immer nur circa 30 Prozent des Mineralstoffs aufnehmen. Überschüssiges Magnesium wird ausgeschieden, daher kommt es bei einer oralen Magnesiumtherapie oft zu negativen Begleiterscheinungen wie Durchfall. Über die Haut kann die gesamte Wirkstoffmenge aufgenommen werden, die Speicher werden schneller wieder aufgefüllt.

Weitere Anwendungsformen

Für die transdermale Anwendung gibt es verschiede Möglichkeiten. Generell gilt, dass mit einer geringen Anfangsdosis begonnen werden soll, die nach und nach gesteigert wird.

Lesen Sie auch: Cortison-Therapie bei Epilepsie im Detail

  • Voll- oder Fußbäder: Als Badezusatz hat Magnesiumöl den Vorteil, dass die Konzentration geringer ist, als wenn es direkt auf die Haut aufgetragen wird. Dadurch werden unangenehme Begleiterscheinungen gemildert. Für ein Vollbad sollte eine Anfangsdosis von 100 bis 200 ml Magnesiumöl verwendet werden. Bei Fußbädern kommen auf 4 bis 5 Liter körperwarmes Wasser etwa 100 ml oder maximal 400 g Substanz. Die Bäder sollten eine 4-prozentige Konzentration nicht überschreiten.
  • Mundspülung: 1 bis 2 ml in 20 ml Wasser sollten etwa eine Minute gespült werden. Die Anwendung sorgt für frischen Atem und beugt Zahnfleischentzündungen vor.

Mögliche Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Zu Beginn der Behandlung kann es zu einem wärmenden, kribbelnden Gefühl kommen, dass aber in manchen Fällen auch als unangenehmes Stechen oder Jucken beschrieben wird. Diese Nebenwirkung lässt aber bei wiederholter Anwendung nach. Falls die Beschwerden zu stark sind, kann das Öl mit Wasser verdünnt werden. Da die Konzentration dann geringer ist, lässt jedoch auch die Wirkung nach. Wegen der reizenden Wirkung sollte es nicht auf frisch rasierter oder offener Haut angewendet werden und nicht auf empfindliche Körperpartien wie zum Beispiel Schleimhäute oder das Gesicht aufgetragen werden.

Menschen mit sehr starken Nierenproblemen müssen genauer darauf achten, wie viel Magnesium sie zusätzlich einnehmen. Durch die Nierenprobleme können zum Beispiel Krämpfe ausgelöst werden und gerade deshalb ist es wichtig, zusätzlich Magnesium einzunehmen. Wenn Sie unter Nierenproblemen leiden, besprechen Sie bitte die genaue und beste Dosis für Sie mit ihrem Arzt.

Unser Magnesiumöl kann die mit niedrigem Blutdruck verbundenen Symptome wie zum Beispiel Schwindel oder Benommenheit, schwacher Puls und Übelkeit vorübergehend verstärken.

Magnesiumöl bei verschiedenen Beschwerden

Magnesiumöl kann unter anderem bei Muskelkrämpfen, Sportverletzungen, Arthritis und Gelenkschmerzen, Osteoporose, Multipler Sklerose, Restless-Leg-Syndrom und Hauterkrankungen wie zum Beispiel Akne oder Ekzemen eingesetzt werden. Auch bei Asthma, Diabetes oder Bluthochdruck zeigen sich positive Wirkungen. Der immunstärkende Effekt kommt zum Beispiel auch bei Erkältungen zum Tragen. Auch bei psychischen Erkrankungen oder Stress und Nervosität kann Magnesiumöl maßgeblich zur Entspannung beitragen.

Lesen Sie auch: Präventive Maßnahmen gegen Demenz

tags: #Magnesiumol #gegen #Krämpfe #Informationen