Das Bezirksklinikum Mainkofen bietetPatienten mit neurologischen Erkrankungen ein umfassendes Spektrum an Diagnostik und Therapie. Dieser Artikel soll Ihnen helfen, sich während Ihres Aufenthalts oder dem Ihrer Angehörigen zurechtzufinden.
Willkommen im Bezirksklinikum Mainkofen
Im Bezirksklinikum Mainkofen stehen das Wohlergehen und die Würde des Patienten stets im Mittelpunkt. Um Ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, haben wir hier einige wichtige Informationen zusammengestellt.
Kontakt zu Familie und Freunden
Für Ihr Wohlbefinden ist der Kontakt zu Familie und Freunden enorm wichtig. Da sich unsere Patienten tagsüber in verschiedenen Therapien aufhalten, sind die Besuchszeiten darauf abgestimmt und daher auf den einzelnen Stationen völlig unterschiedlich. Bitte informieren Sie sich über die spezifischen Besuchszeiten Ihrer Station.
Besuchszeiten auf den Stationen
- Intensivstation: 15:30 - 17:30 Uhr (bzw. nach Absprache)
- Neurologische Frührehabilitation: 14:00 - 18:00 Uhr (bzw. nach Absprache)
- Parkinson-Station: 13:00 - 18:00 Uhr (bzw. nach Absprache)
Verpflegung
Unsere Klinikküche bereitet alle Speisen überwiegend aus regionalen Produkten frisch zu. Aktuelle Menüpläne liegen auf den Stationen aus.
Freizeitgestaltung
Auf den meisten Stationen besteht die Möglichkeit zu sportlicher Freizeitgestaltung, wie z.B. Tischtennis und Federball. Fernsehapparate stehen im Tagesraum jeder Station in der Psychiatrischen Klinik.
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Serviceangebote
- Friseur und Fußpflege: Auf Wunsch kommen Friseur und Fußpflege zu Ihnen.
- Fundbüro: Das hausinterne Fundbüro befindet sich in der Verwaltung, Gebäude A3, Zi. 87 37360.
- Gottesdienste: In unserer Dreifaltigkeitskirche sowie in der Franziskuskapelle finden regelmäßig Gottesdienste statt.
- Seelsorge: Für persönliche Gespräche stehen unsere Klinikseelsorger Hermann Josef Eckl (kath. Pfarrer) und Katrin Großmann-Bomhard (ev. Pfarrerin) zur Verfügung.
- Kiosk: Zeitschriften, Obst, Getränke und vieles mehr erhalten Sie in unserem Kiosk mit angrenzendem kleinen Café. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 8.00 bis 12.30 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr, sowie am Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr.
- Post: Alle an Sie adressierten Briefe und Postsendungen leiten wir umgehend an Sie weiter. Ihre eigenen Briefe können Sie über das Pflegepersonal an unsere Poststelle leiten.
Wichtige Hinweise
- Rauchverbot: Seit 01.01.2008 besteht Rauchverbot in allen öffentlichen Einrichtungen und Krankenhäusern. Für Raucher sind im Freien 'Raucherecken' ausgewiesen.
- Sozialdienst: Unser Sozialdienst berät Sie in sozialen und versicherungsrechtlichen Fragen und vermittelt Anschlussbehandlungen, ambulante Hilfen und Kontakte.
- Telefon: In der Regel befindet sich in jeder Station ein öffentliches Telefon.
- Wäsche: Für Patienten, die keine Möglichkeit haben, ihre Privatwäsche zuhause waschen zu lassen, bietet PROTEK e.V. einen Waschsalon in Haus B 19 an.
- Wertgegenstände: Wertgegenstände sollten nach Möglichkeit zuhause gelassen oder Angehörigen mitgegeben werden. Für persönliches Eigentum steht ein Privatfach zur Verfügung.
- Internet/WLAN: Die Patientenzimmer verfügen über keinen Internetanschluss/WLAN.
Neurologische Intensivstation
Unsere Neurologische Intensivstation ist eine Station im Neurologischen Zentrum des Bezirksklinikums Mainkofen, auf der schwer, oft lebensbedrohlich, erkrankte Patienten versorgt werden (Akutversorgung). Es werden Patienten aus dem gesamten Bereich der Neurologie behandelt, z.B. mit schweren Schlaganfällen, Infektionen des Gehirns und des Rückenmarks, anhaltenden epileptischen Anfällen, Erkrankungen der Nerven und Muskeln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Patienten, die so schwer erkrankt sind, dass kontinuierlich die Vitalparameter, wie vor allem Herz-Kreislauf und Atmung kontrolliert werden müssen. Die meisten dieser Patienten sind entweder bewusstlos, stark bewusstseinsgemindert oder können nicht mehr selbst effektiv atmen. Daher benötigen diese Patienten Unterstützung durch eine maschinelle Beatmung mittels eines Beatmungsgerätes.
Ausstattung und Überwachung
Unsere Intensivstation ist mit modernsten technischen Geräten ausgestattet. Für Patienten und Angehörige ist der Aufenthalt meist mit vielen neuen Eindrücken verbunden. Vor allem die vielen Geräte und Monitore mit vielen unterschiedlichen Geräuschen sind oft ungewohnt. Zumeist benötigen die Patienten Maschinen, welche die sogenannten Vitalfunktionen unterstützen, wie Beatmungsmaschinen, Spritzenpumpen und andere. Alle Patienten werden dabei rund um die Uhr mit einem Monitor überwacht.
Behandlungsspektrum
Auf unserer neurologischen Intensivstation mit insgesamt sechs Beatmungsplätzen werden Patienten mit schweren und akut lebensbedrohlichen neurologischen Erkrankungen behandelt. Als spezifisch neurologische Intensivstation ist die Station C3.5 des Bezirksklinikums Mainkofen ein zentraler Bestandteil der Patientenversorgung im Raum Niederbayern. Mit den sechs Einzelzimmern entspricht sie zudem den höchsten hygienischen Standards. Gleichzeitig erlauben die geräumigen Zimmer eine frühzeitige und intensivierte Therapie durch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden.
Auf unserer Intensivstation werden Patienten aus dem gesamten Bereich der Neurologie behandelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Behandlung von intensivpflichtigen und beatmeten Patienten:
- Schwere und lebensbedrohliche Hirninfarkte, Hirnblutungen, Subarachnoidalblutungen und Sinusvenenthrombosen
- ZNS-Infektionen wie Meningitis, Enzephalitis, Meningo-Enzephalitis oder Autoimmun-Enzephalitis
- Bewusstseinsstörungen (Koma, Delir, Vergiftungen, etc.)
- Status epilepticus und schwer einstellbare Epilepsien
- Enzephalopathien
- Akute Rückenmarks-Erkrankungen und Querschnittslähmungen
- Akute Entzündungen peripherer Nerven (z.B. Gullain-Barré-Syndrom, andere akute Polyradikuloneuropathien und Immun-Neuropathien)
- Neuromuskuläre Erkrankungen (z.B. myasthene Krise etc.)
Neurologische Diagnostik und Monitoring
- Diagnostik von Blut und Liquor, inkl. spezieller Autoimmundiagnostik
- Bildgebende Verfahren (CT- und MRT-Diagnostik, Röntgen)
- Elektrophysiologische Diagnostik (EEG, EMG, Neurographie, evozierte Potentiale)
- Langzeit-EEG-Ableitung
- Ultraschall-Diagnostik (extra- und intrakranielle Doppler-/Duplexsonographie)
- Plasmaphorese bzw. Immunadsorption
Intensivmedizinische Verfahren
- Hämodynamisches Monitoring (arterielle und zentralvenöse Zugänge, Herzechokardiographie, etc.)
- Invasive und nicht-invasive Beatmungsverfahren
- Weaning
- Dilatative Tracheotomie
- Bronchoskopie
- Pleuradrainage / Thoraxdrainage
Das Team
Das Team besteht aus Ärzten, hoch qualifiziertem Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern. Der Weg zurück ins Leben nach stattgehabter neurologischer Erkrankung ist manchmal lang und beschwerlich.
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Stationsleitungen
- Stationsleitung: Herr Robert Schiller
- Stellvertretende Stationsleitung: Frau Claudia Riedinger
- Stationsleitung: Frau Jasmin Berger
- Stellvertretende Stationsleitung: Frau Maria Zimmermann
- Komm. stellv. Stationsleitung: Herr Robert Kröll
Neurologische Frührehabilitation
Unsere Abteilung für Neurologische Frührehabilitation behandelt schwer und schwerst betroffene neurologische Patienten nach stattgehabten Schädigungen des zentralen und/oder peripheren Nervensystems. Das zentrale Nervensystem (ZNS) umfasst das Gehirn selbst und das Rückenmark. Das periphere Nervensystem umfasst die Nervenwurzeln, die peripheren Nerven und die Hirnnerven. Ursache dieser Schädigungen sind häufig Schlaganfälle. Das können Hirninfarkte sein, aber auch Hirnblutungen, z.B. bei einem schlecht eingestellten Bluthochdruck (Hypertonus). Auch langanhaltende epileptische Anfälle, Entzündungen der Hirnhaut oder des Gehirns selbst (erregerbedingt, manchmal auch autoimmunologisch), traumatische Schädel-Hirn-Verletzungen und Sauerstoffmangel, meist infolge eines Herzstillstandes, können zu schweren Schädigungen des zentralen Nervensystems führen.
Weiterhin behandeln wir Patienten mit schwerwiegenden Störungen des peripheren Nervensystems. Diese können zu Lähmungen, Sensibilitätsstörungen und/oder Regulationsstörungen des Herzschlags und des Blutdrucks (sogenannte autonome Störungen) führen, z.B. bei einem Guillain-Barré-Syndrom oder einer Critical Illness Polyneuro- oder Myopathie.
Patienten in der Frührehabilitation
Patienten in der neurologischen Frührehabilitation haben das akute Krankheitsereignis überlebt, sind aber noch schwer betroffen, teilweise auch noch instabil. Die zu behandelnden Störungen sind sehr vielgestaltig und können viele Bereiche des menschlichen Lebens unterschiedlich stark betreffen. Beispielsweise Sprache, Gedächtnis, Wahrnehmung der Umwelt und der eigenen Person, Bewegungsfähigkeit und sogar die Fähigkeit zu atmen und zu schlucken. Patienten mit Störungen der Atmung und des Schluckens müssen auf eine spezielle Überwachungsstation (C3/5), um schweren und potenziell sehr gefährlichen Komplikationen, wie Lungenentzündungen, vorzubeugen und diese nach Möglichkeit zu vermeiden. Trotzdem ist es wichtig, die Rehabilitation zu einem möglichst frühen Zeitpunkt zu beginnen und dann kontinuierlich fortzuführen. Dabei ist es eine besondere Herausforderung, die Patienten auf der einen Seite intensiv zu „beüben“, sie aber gleichzeitig nicht zu überfordern.
Stationäre Behandlung und Multimorbidität
Unsere Abteilung für neurologische/neurochirurgische Frührehabilitation umfasst 36 Betten. Entgegen der Namensgebung handelt es sich dabei um eine akutstationäre Behandlung in der Versorgungsphase B nach einem zumeist intensivmedizinischen Krankheitsverlauf. Die Patienten waren initial neurologisch bzw. neurochirurgisch schwer betroffen und haben darüber hinaus häufig multiple Komplikationen im Rahmen langer Klinikaufenthalte durchlebt. Da es sich um eine Weiterbetreuung im Krankenhaussektor handelt, muss auch keine Rehabilitationsgenehmigung durch die Kostenträger eingeholt werden. Aufgrund der nicht selten vorliegenden Multimorbidität und langen Vorbehandlungen treten oftmals auch spezielle hygienerelevante Probleme auf, wie das Vorhandensein multiresistenter Bakterienstämme. Daher muss auch die Möglichkeit einer Isolation gegeben sein, bei gleichzeitiger Fortführung des Rehabilitations- und Behandlungsprozesses.
Intermediate Care Einheit (IMC)
Von den ausgewiesenen 36 Behandlungsplätzen befinden sich 12 Betten auf einer so genannten Intermediate Care Einheit (IMC; Station C3/5). Hier können die klinisch noch instabileren Patienten durch mehrkanaliges Monitoring überwacht werden (Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz, EKG-Ableitung, ggf. EEG). Im Bedarfsfall kann die nahtlose Übernahme auf die, auf gleicher Ebene gelegene Intensiveinheit mit Beatmungsmöglichkeiten erfolgen und nach erfolgter Stabilisierung der Weaningprozess eingeleitet werden.
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Diagnostik und Eingriffe
In enger Zusammenarbeit mit unseren radiologischen und internistischen Abteilungen können auf kurzen Wegen Diagnostik und Eingriffe wie Endoskopien des oberen GI-Traktes sowie Anlagen von PEG-Sonden, Shaldonkatheter für Immunadsorptionen oder suprapubische Blasenfisteln durchgeführt werden. Des Weiteren halten wir 24 Behandlungsplätze auf einer Normalstation vor, auf die die Patienten in einer stabileren Krankheitsphase verlegt werden können.
Therapeutisches Konzept
Im Rahmen unseres therapeutischen Konzeptes bieten wir rehabilitative Leistungen in einem ganzheitlichen Setting an. In diesem arbeitet ein multiprofessionelles Team von unterschiedlichen Spezialisten, bestehend aus Ärzten, Pflegern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialarbeitern mit hoher fachlicher Kompetenz eng zusammen, um die vielfältigen, von Patient zu Patient unterschiedlichen, Behinderungen und Handicaps zu verbessern. Häufig kann keine „restitutio ad integrum“ erreicht werden. Ziel ist es dann, eine möglichst hohe Teilhabe und Lebensqualität im Alltag zu ermöglichen sowie den künftigen Pflege- und Hilfsbedarf zu verringern. In enger Absprache und Zusammenarbeit mit den Angehörigen kümmern wir uns auch um die Weiterversorgung unserer Patienten, z.B.
Parkinson-Zentrum
"Mit Parkinson zu leben, heißt, mit Veränderungen zu leben!" Dazu brauchen Sie den richtigen Neurologen, um mit ihm gemeinsam die optimale Behandlung zu finden!
Morbus Parkinson: Eine neurodegenerative Erkrankung
Der Morbus Parkinson stellt neben der Alzheimer-Erkrankung die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung dar und ist somit eine der bekanntesten und häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. Charakteristisch für die Parkinson-Krankheit ist nicht nur das Zittern (Tremor), sondern auch andere Bewegungsstörungen, wie Steife der Muskeln (Rigor), verlangsamte Bewegungen (Bradykinese) und Gleichgewichtsstörungen sind häufig anzutreffen. Zusätzliche Symptome können das „Einfrieren“ von Bewegungen (Freezing), Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken, Störungen der vegetativen Funktionen (z.B. Blutdruckregulation, Blasen- und Mastdarmstörung) sowie Schmerzen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und geistige Beeinträchtigung (bis hin zur Demenz) sein.
Ursachen und Behandlung
Beim Morbus Parkinson kommt es zu einem Abbau / Zerfall (Degeneration) Dopamin-produzierender Zellen im Hirnstamm. Dopamin ist ein Botenstoff (Neurotransmitter), der für die Signalübertragung in bestimmten Hirnregionen verantwortlich ist, welche v.a. bei der Optimierung von Bewegungsabläufen eine wichtige Rolle spielen. Die Behandlung beruht im Wesentlichen auf einem Ausgleich des Dopamin-Mangels durch Medikamente. Neben L-Dopa werden auch andere Medikamente, wie Dopamin-Agonisten, MAO B-Hemmer und COMT-Hemmer, einzeln oder in Kombination, eingesetzt. So wird eine möglichst lange und gute Wirksamkeit mit wenig Nebenwirkungen erzielt.
Nicht-medikamentöse Behandlung
Neben der Behandlung mit verschiedenen Medikamenten spielen nicht-medikamentöse Behandlungs-möglichkeiten eine wichtige Rolle in der Therapie des Morbus Parkinson. Dabei können, abhängig von den Symptomen und Wünschen des Einzelnen, verschiedene Behandlungsformen zum Einsatz kommen. Zu diesen Maßnahmen zählen unter anderem Krankengymnastik (Physiotherapie), Ergotherapie und Sprach-/Schlucktraining (Logopädie). Weitere aktivierende Therapieformen sind Sport-, Kunst-, Musik- und Tanz-Therapie.
Diagnose und Differenzierung
Die Parkinson-Erkrankung ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Die Kardinalsymptome sind Akinese, Rigor, Ruhetremor und die Störung der posturalen Instabilität. Neuropathologisch liegt eine Degeneration dopaminerger Neurone der Pars compacta der Substantia nigra zugrunde. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu einer Ausweitung der neurodegenerativen Prozesse auf andere Hirnregionen, sodass neben diesen motorischen Symptomen im Verlauf weitere nicht-motorische Symptome auftreten.
Die Diagnose eines Morbus Parkinson wird in erster Linie klinisch gestellt, unter zu Hilfenahme eines Diagnosealgorithmus (United Kingdom Brain Bank-Kriterien). Andere Untersuchungen wie pharmakologische Testungen (L-Dopa-Test; Apomorphin-Test), eine olfaktorische Testung oder auch die Durchführung einer Hirnparenchymsonographie können die Diagnose untermauern. Bei der Hirnparenchymsonographie wird transkraniell das Mittelhirn dargestellt, wobei typischerweise beim Morbus Parkinson die Substantia nigra hyperechogen zur Darstellung kommt. Diese Hyperechogenität lässt sich bei ca. 90% der Parkinson-Patienten nachweisen. Vom idiopathischen Parkinson-Syndrom müssen zum einen atypische Parkinson-Syndrome, zum anderen sekundäre oder symptomatische Parkinson-Syndrome abgegrenzt werden. Diese Unterscheidung ist besonders im Hinblick auf die therapeutischen Optionen, den Verlauf und die Prognose ganz entscheidend. Die Differenzierung kann zum Teil klinisch erfolgen und durch die Anwendung nuklearmedizinischer Verfahren unterstützt werden.
Therapie der motorischen Symptome
Im Mittelpunkt der Behandlung steht die Therapie der motorischen Symptome. Grundprinzip der Therapie ist es, aufgrund des bestehenden Dopamin-Mangels den Dopamingehalt wieder zu erhöhen. Hierzu stehen verschiedene Ansatzpunkte zur Verfügung: zum einen kann L-Dopa ersetzt bzw. der Abbau von Dopamin verhindert werden. Zum anderen ist es auch möglich, durch die sogenannten Dopaminagonisten die Dopaminrezeptoren direkt zu stimulieren. Des Weiteren gibt es noch Medikamente, die über nicht-dopaminerge Mechanismen wirken. Ein möglichst früher Therapiebeginn ist sehr wichtig, um die Lebensqualität der Betroffenen von Anfang an zu verbessern und aufrechtzuerhalten. Bei vielen Parkinson-Medikamenten bestehen Interaktionen untereinander und mit anderen Medikamenten.
Fortgeschrittene Therapieoptionen
Treten im Verlauf der Erkrankung unter der oralen Therapie zunehmende motorische Komplikationen auf (On-Off-Wirkfluktuationen, verlängerte Off-Phasen, On-Dyskinesien, Off-Dystonien, …), stehen weitere Therapie-Optionen zur Verfügung. Hierzu zählen die subkutane Gabe von Apomorphin, die intestinale Gabe von Duodopa über eine PEJ-Sonde sowie die Tiefen Hirnstimulation (deep brain stimulation: DBS). Die beiden Pumpentherapieformen haben zum Ziel, die Medikamenten-Plasmaspiegel zu glätten und somit eine kontinuierliche dopaminerge Stimulation herzustellen. Beide Verfahren werden in Mainkofen angeboten. Hinsichtlich der Tiefen Hirnstimulation besteht eine enge Kooperation mit der Universitätsklinik Würzburg (Herr Prof. Dr. Volkmann).
Parkinson-Zentrum Mainkofen
Das Bezirksklinikum Mainkofen ist eine neurologische Schwerpunktklinik für die Behandlung von Patienten mit Morbus Parkinson und atypischen Parkinsonsyndromen. Als spezialisiertes Zentrum bieten wir neben einer sicheren Diagnostik ein umfassendes Behandlungsspektrum nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen an. Dies kann unter anderem im Rahmen einer multimodalen Komplexbehandlung (OPS 8-97d) erfolgen, welche sich in der Regel über einen Zeitraum von 14 - 21 Tagen erstreckt und bestimmte Struktur- und Prozesskriterien voraussetzt. Durch die langfristige und persönliche Betreuung unserer Patienten können wir am Bezirksklinikum Mainkofen die Parkinson-Therapie den jeweiligen Lebensumständen und den persönlichen Vorstellungen und Zielen sowie dem Verlauf der Erkrankung im Rahmen eines ganzheitlichen Therapieansatzes anpassen. Dazu gehören Medikamentenneueinstellung, Medikamentenumstellung, aktivierende Therapien, wie Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und neuropsychologische Diagnostik / Therapie, aber auch die Versorgung mit Hilfsmitteln sowie die eingehende Beratung der Patienten und deren Angehörigen. Insbesondere, wenn sich die Wirkschwankungen im Rahmen der oralen Pharmakotherapie nicht mehr kontrollieren lassen, beraten wir unsere Patienten über weitergehende Möglichkeiten, wie zum Beispiel Pumpensysteme oder die Möglichkeit der Tiefen Hirnstimulation. Sämtliche Pumpenverfahren werden in unserer Klinik häufig und mit gutem Erfolg angewandt. Hinsichtlich der Tiefen Hirnstimulation besteht eine enge Kooperation mit der Universitätsklinik Würzburg (Herr Prof. Dr. Volkmann). Viele unserer Patienten erhalten mit diesen intensivierten Therapiesystemen oft eine neue Lebensqualität.
Wichtig hierbei ist eine gute Kenntnis des individuellen Krankheitsverlaufs, sowie der begleitenden Erkrankungen, aber auch der Wünsche, Vorstellungen und nicht zuletzt Ängste der Patienten, um mit den Patienten und deren Angehörigen zusammen die besten Therapieentscheidungen zu treffen.
Stationsleitungen
- Stationsleitung: Frau Eva Hüttinger
- Stellvertretende Stationsleitung: Herr Bernd Engelgeh
- Stellvertretende Stationsleitung: Frau Irmgard Habereder
- Leitender Oberarzt: Dr. med. H.
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