Nervenschmerzen, auch Neuralgien oder neuropathische Schmerzen genannt, können das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Sie äußern sich oft durch einschießende, brennende, stechende oder dumpfe Schmerzen, die im Versorgungsgebiet eines oder mehrerer Nerven auftreten. Die Ursachen für Nervenschmerzen sind vielfältig und reichen von Stoffwechselstörungen über Entzündungen bis hin zu mechanischen Einflüssen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Therapieansätze, die zur Linderung der Beschwerden beitragen können. Neben konventionellen medizinischen Behandlungen spielen auch naturheilkundliche Verfahren, einschließlich Massagen, eine wichtige Rolle.
Polyneuropathie als Ursache von Nervenschmerzen
Eine häufige Ursache von Nervenschmerzen ist die Polyneuropathie, eine Erkrankung des peripheren Nervensystems. Dabei sind Gehirn und Rückenmark nicht betroffen. Typischerweise kommt es bei einem Befall der sensiblen Nerven zu symmetrischen Empfindungsstörungen an Füßen und Unterschenkeln. Taubheit, Kribbeln, Brennen, aber auch Schmerzen oder eine nachlassende Empfindlichkeit sollten Anlass zu einer genaueren Untersuchung sein. Häufig ist auch das Gefühl von zu engen Socken. Außer den sensiblen Störungen können auch Schäden an den motorischen Nerven auftreten, die sich durch Reflexausfälle und Schwäche oder Lähmungen der betroffenen Muskulatur bemerkbar machen. Das autonome Nervensystem kann ebenfalls erkrankt sein und Funktionsstörungen an den inneren Organen verursachen.
In vielen Fällen ist die Polyneuropathie Folge einer Grunderkrankung, am häufigsten von Diabetes mellitus. Ein schlecht eingestellter Diabetes ist in Deutschland die häufigste Ursache einer Polyneuropathie und nimmt in der westlichen Welt stark zu. Nach Ergebnissen einer neueren PROTECT-Studie [10] entwickelt sich im Lauf der Zeit bei jedem 2. Diabetiker eine schmerzhafte oder schmerzlose Form der Nervenerkrankung. Bei 70 % der Erkrankten war aber die Diagnose nicht gestellt, das heißt die Betroffenen wussten nichts von der Erkrankung.
Weitere Ursachen können sein:
- Stoffwechselstörungen und Vitaminmangel
- Schwere Organ- oder Allgemeinerkrankungen mit „Selbstvergiftung“, z. B. Nieren- oder Leberinsuffizienz
- Malabsorption bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen
- Polyneuropathien bei Krebserkrankungen
- Arterielle Durchblutungsstörungen
- Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, z. B. Borreliose
- Andere seltene neurologische Erkrankungen
- Thalassämie (besonders in den Mittelmeerländern)
- Toxisch bedingte Polyneuropathien
- Chronischer Alkoholismus
- Nebenwirkungen von Medikamenten, insbesondere bei Chemotherapien, häufig auch bei älteren AIDS-Medikamenten, seltener nach Antibiotika
- Chronischer Heroinkonsum
- Früher bei Tankwarten durch häufigen Kontakt mit verbleitem Benzin
- Umwelt- oder Alltagsgifte, wie Blei, Kupfer, Amalgam oder Cadmium
Ist keine Grunderkrankung feststellbar, spricht man von einer „idiopathischen Polyneuropathie“.
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Symptome und Diagnose von Nervenschmerzen
Die Symptome von Nervenschmerzen sind vielfältig und hängen von der Art und dem Ausmaß der Nervenschädigung ab. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Brennende, stechende oder einschießende Schmerzen
- Taubheitsgefühle oder Kribbeln
- Überempfindlichkeit gegenüber Berührungen
- Muskelschwäche oder Lähmungen
- Funktionsstörungen der inneren Organe
Die Diagnose von Nervenschmerzen umfasst in der Regel eine ausführliche Anamnese, eine neurologische Untersuchung und gegebenenfalls weitere diagnostische Maßnahmen wie Elektroneurografie oder die histologische Untersuchung eines Nervs. Wegweisend sind in vielen Fällen die Anamnese und eine Diagnose wie Diabetes. Zur neurologischen Untersuchung gehören Reflexprüfungen, Testen des Berührungs-, Temperatur- und des Vibrationsempfindens (Stimmgabel). Schweißteste, Kipptisch-Untersuchungen, Bestimmung der Herzfrequenzvariabilität oder der Magenentleerungszeit können ergänzend zum Einsatz kommen. Eine weitergehende Diagnostik kann mit der Elektroneurografie und ggf. der histologischen Untersuchung eines zur Diagnose entnommenen Teils des Nervus suralis (Demyelinisierung? Axonale Schädigung?) erfolgen.
Konventionelle und naturheilkundliche Therapieansätze
Die konventionelle Therapie von Nervenschmerzen umfasst in der Regel die Behandlung der Grunderkrankung sowie die Linderung der Schmerzen mit Medikamenten. Dabei kommen häufig Schmerzmittel wie Antikonvulsiva, Antidepressiva oder Opioide zum Einsatz. Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig. Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, wie das jeweilige Mittel zu dosieren und anzuwenden ist.
Die konventionelle Therapie ist langfristig angelegt und verursacht oft Nebenwirkungen, so dass die Suche nach naturheilkundlichen Alternativen gut nachzuvollziehen ist. Ergänzend oder alternativ zur konventionellen Therapie können auch naturheilkundliche Verfahren eingesetzt werden. Dazu gehören:
- Hydro- und Thermotherapie
- Ernährung und Vitamine
- Ordnungstherapie
- Phytotherapeutische Präparate
- Bewegungstherapie und Krankengymnastik
Hydro- und Thermotherapie bei Nervenschmerzen
Die Hydro- und Thermotherapie nutzt die Wirkung von Wasser und Temperaturreizen zur Linderung von Nervenschmerzen. Die mildeste Form, um die Durchblutung anzuregen und einen Reiz auf die Nervenrezeptoren auszuüben, ist das Trockenbürsten. Ein Igelball, Sandbäder oder Klopfungen wirken ähnlich.
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Intensiver sind tägliches Wassertreten nach Kneipp oder kalte Unterschenkelgüsse, die ebenfalls die Durchblutung verbessern. Ansteigende Teilbäder mit allmählich steigenden Temperaturen dienen genauso der Gefäßerweiterung. Entweder können sie lokal an den am häufigsten betroffenen Unterschenkeln angewandt werden oder auch als Armbäder, um die konsensuelle Fernwirkung auszunutzen. Je nach Befund können auch Vollbäder mit Zusatz von Fichtennadeln oder Heublumen zum Einsatz kommen. Lehmpackungen (Heilerde) wird auch bei Neuralgien ein schmerzlindernder und antiphlogistischer Effekt zugesprochen. Man sollte sie täglich anwenden [7]. Allgemein ist bei einer Polyneuropathie die Hydro- und Thermotherapie dann indiziert, wenn noch eine ausreichende Durchblutung gewährleistet ist. Zu intensive Warm- bzw. Heißanwendungen sollten wegen möglicher Gewebeschäden aufgrund des nicht verspürten Hitzereizes bei einer sensiblen Polyneuropathie und bei höhergradigen Durchblutungsstörungen vermieden werden. Analog können zu intensive, nicht wahrgenommene Kaltreize zu Erfrierungen führen.
Die Sauna stellt einen intensiven thermischen Wechselreiz für die Haut dar. Sie wirkt auch schmerzlindernd und umstimmend am vegetativen Nervensystem, setzt aber eine Belastbarkeit von mindestens 75 Watt und eine ausreichende Durchblutung voraus.
Ein besonders starker Reiz ist ein für nur wenige Sekunden durchgeführtes Eisbad der Füße. Eine ausreichende Durchblutung und Sensibilität sind Voraussetzung. Diese Anwendung sollte nur unter Aufsicht durchgeführt werden. Zur Kontrolle ist es üblich, dass der Behandler immer die eigene Hand mit in das Wasser eintaucht, um Kälteschäden zu vermeiden.
Eine andere Variante eines intensiven Kaltreizes ist die lokale Kaltlufttherapie, die aber an bestimmte Physiotherapie-Einrichtungen gebunden ist. Sie kann - wiederum eine gute Durchblutung vorausgesetzt - zur Behandlung brennender Schmerzen an den Unterschenkeln versucht werden.
Ernährung und Vitamine bei Nervenschmerzen
Eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Nervenschmerzen. Ein Ziel der Ernährungsberatung ist es, extreme Diäten mit einem resultierenden Vitamin- und Mineralmangel zu vermeiden. Sinnvoll ist eine ovolaktovegetabile vollwertige Kost. Dabei werden chronische Entzündungsprozesse auch durch eine Reduktion von tierischen Produkten eingedämmt. Der Blutzucker sollte durch Ernährung und Bewegung so gut wie möglich eingestellt werden, toxische Einflüsse (Alkohol) sind zu meiden. Eine Umstellung des Stoffwechsels in Richtung einer basischen Ernährung kann sich ebenfalls positiv auswirken, z. B. sind Kartoffeln, Gemüse und Obst gute Basenlieferanten.
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Die Motivation zur Ernährungsumstellung kann oft durch ein ärztlich oder zumindest durch einen Fastenleiter überwachtes einleitendes Heilfasten gesteigert werden. Heilfasten kann auch der Einstieg in eine Stoffwechselnormalisierung bei bestehendem Diabetes sein. Auch das erfordert eine ärztliche Begleitung, da ggf. die Insulin- und übrige Medikamentendosierung angepasst werden muss. Eine gute Eisenversorgung kann durch den gemeinsamen Verzehr von Eisen- und Vitamin-C-reichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse erreicht werden. Schwarzer Tee hemmt die Eisenresorption und sollte daher nicht zu den Mahlzeiten genossen werden [7].
Häufig besteht bei einer diabetischen Polyneuropathie ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin), weshalb Patienten mit gesicherter Diagnose oft mit Benfotiamin behandelt werden [10]. Nicht nur ein Vitamin-B1-, auch ein Vitamin-B12- oder Folsäuremangel sollten ausgeglichen werden. Ebenso ist die Gabe von Alpha-Liponsäure (ein Koenzym, u. a. mit antioxidativen Effekten) üblich.
Die Ursache eines Vitaminmangels ist nicht immer in der Ernährung zu suchen. In der modernen Medizin führt nicht selten eine längerfristige Therapie mit einem Protonenpumpenhemmer zumindest zu einem Vitamin-B12-Mangel und dadurch zu einer Neuropathie. Im Einzelfall kann auch ein Vitamin-B6-Mangel zu einer Neuropathie beitragen. Das betrifft z. B. Patienten mit Absorptionsstörungen oder extremen Diäten zur Gewichtsabnahme. Raucher haben ebenfalls eine schlechtere Vitamin-B6-Versorgung. Bei künstlicher Zufuhr von Vitamin B6 sollte eine Überdosierung mit evtl. nachfolgender sensibler Polyneuropathie als Nebenwirkung vermieden werden. Diese tritt aber nach gegenwärtigem Wissensstand nur auf, wenn über Monate oder Jahre extrem hohe Dosen von 500 mg oder mehr eingenommen wurden, wie das z. B. bei Bodybuildern beobachtet wurde. Dosen bis 100 mg/Tag gelten als unbedenklich [1].
Mitunter wird auch Glutathion als „Radikalfänger“ eingesetzt. Experimentell kamen im Frühstadium einer diabetischen Polyneuropathie Wachstumsfaktoren zur Anwendung. Spezielle Schmerzmittel gegen „neuropathische“ Schmerzen sind trotz der vielfältigen beschriebenen Therapieansätze oft nicht zu vermeiden.
Ordnungstherapie und Entspannungstechniken bei Nervenschmerzen
Chronischer Stress kann die Schmerzverarbeitung beeinflussen. Da chronischer Stress auch die Schmerzverarbeitung beeinflusst, können im Einzelfall Entspannungsverfahren, Yoga oder vergleichbare Maßnahmen indiziert sein. Akupunktur ist in ähnlicher Weise wirksam.
Hierzu gehört allgemein eine individuelle Diskussion über Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, Alkoholkonsum etc. Da chronischer Stress auch die Schmerzverarbeitung beeinflusst, können im Einzelfall Entspannungsverfahren, Yoga oder vergleichbare Maßnahmen indiziert sein. Akupunktur ist in ähnlicher Weise wirksam.
Phytotherapeutische Präparate bei Nervenschmerzen
Vorrangig geht es bei der symptomatischen Therapie um eine Beeinflussung der oft quälenden Schmerzen. Die Chronizität erfordert eine Dauerbehandlung, die das Risiko von pharmakologischen Nebenwirkungen erhöht. Jedoch sind auch Phytotherapeutika nicht ohne Nebenwirkungen, was man bei der Therapie beachten sollte.
Hinzu kommt, dass viele pflanzliche Präparate ihre volle Wirkung erst nach ca. 6 Wochen entfalten, was Geduld beim Patienten erfordert. Häufig kommen Teufelskrallen-Präparate zum Einsatz, wobei deren Wirkstärke nicht immer ausreicht. Ein Ziel kann jedoch sein, die Dosis konventioneller Schmerzmittel zu reduzieren. Über mögliche Interaktionen und Nebenwirkungen sollte der Patient informiert werden, wobei Apotheker oft gute Ratgeber sind.
Zur äußeren Anwendung kommen z. B. Aconit-Nervenöl, Nelken-, Rosmarin- oder Minzöl infrage. Johanniskraut-Rotöl und Einreibungen mit capsaicinhaltiger Salbe (Chili- oder Paprikaschoten; botanisch korrekter eigentlich „Beeren“) oder Cayennepfeffer werden ebenfalls empfohlen. Senfmehl-Fußbäder, die wegen des gestörten Empfindens nicht heiß zubereitet werden sollten, wirken ähnlich, sollten aber vorsichtig und nur nach Anleitung angewendet werden.
Bewegungstherapie und Krankengymnastik bei Nervenschmerzen
Ein Ziel einer Bewegungstherapie ist die Besserung der Ausdauer und einer möglichen Muskelschwäche. Das kann durch Trainingstherapie, selbstständiges Walking, Geräte- oder Ergometertraining und Bewegungsbäder erreicht werden. Bewegungstherapie verbessert auch eine diabetische Stoffwechsellage sowie die Durchblutung. Ein physiotherapeutisch angeleitetes gezieltes Training geschwächter Muskelgruppen ist je nach Befund angezeigt. Die sog. „Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitationstherapie“ (PNF) dient ebenfalls zur Stärkung einer geschwächten Muskulatur [7]. Es handelt sich dabei um eine spezifische Stimulation der Propriozeptoren zur komplexen Aktivierung von Muskelketten. Ziele einer Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage (z. B. nach dem Bobath-Konzept) sind eine günstige Beeinflussung der Oberflächen- und Tiefensensibilität und eine „Bahnung“ im Zentralnervensystem. Derartig spezielle krankengymnastische Techniken setzen einen entsprechend ausgebildeten Therapeuten voraus.
Bestehen fortgeschrittene Gangstörungen oder gravierendere (insbesondere motorische) Ausfälle, kann eine physio- oder ergotherapeutische Gangschulung indiziert sein. Ebenfalls kann eine Hilfsmittelversorgung wie Fußheberorthesen, orthopädischen Schuhen, einem Gehstock oder Rollator erforderlich sein.
Funktionelle Störungen an der Wirbelsäule können durch Krankengymnastik, manualtherapeutische Techniken oder mit einer befundorientierten Physiotherapie behandelt werden. Übungen auf dem Kreisel oder eine Gangschulung auf weicher Unterlage zur Gleichgewichtsschulung sind bei Unsicherheit oder Schwindel angezeigt.
Seit einigen Jahren kommen auch Geräte zum Vibrationstraining zum Einsatz. Bekannt sind sie vor allem unter dem Namen „Galileo“ (USA: „Vibraflex“). Ganz neu ist die Idee nicht, denn schon Ende des 19. Jahrhunderts hat man mit einem vibrierenden Stuhl zur Behandlung des M. Parkinson experimentiert. In den 1960er Jahren versuchte man in Deutschland „zyklische Oszillationen“ [3], in den 1970er Jahren propagierte Wladimir Nasarow in der damaligen Sowjetunion die „biomechanische Stimulation“ (BMS) als Teil der Trainingstherapie. Beim Vibrationstraining vibriert eine Platte sowohl vertikal als auch horizontal, die Frequenz und die Intensität lassen sich variieren und sollen unterschiedliche Wirkungen haben. Es wird beschrieben, dass sich die Leistungsfähigkeit der Muskulatur und die Koordination verbessern [2], [5]. Hinzu kommen eine Verbesserung des Blutzuckers bei Diabetes mellitus und eine Prophylaxe einer Osteoporose nach Immobilisation. Bei einer Polyneuropathie wird man als Therapieziel eine erhöhte Sicherheit und Sturzprophylaxe im Blick haben. Die Verträglichkeit des Geräts kann man nur durch eine Probebehandlung erkennen.
Ein Posturomed-Training ist ebenso wie Übungen auf dem Kreisel oder eine Gangschulung auf weicher Unterlage insbesondere bei Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen zur Gleichgewichtsschulung angezeigt. Dadurch wird auch das Sturzrisiko gesenkt. Diese Therapie wurde Mitte der 1990er Jahre entwickelt. Vorläufer war ein ähnliches Gerät, das aus einer schwingungsfähige… Lesedauer ca. Die richtige Schmerztherapie durch eine manuelle Therapie, Osteopathie oder eine Rückenschule bekämpft die Ursachen Ihrer Beschwerden. Was ruft unsere Schmerzen hervor und wie kann der Physiotherapeut diese Nervenschmerzen und Muskelschmerzen behandeln? Die Schmerzen im Knie oder auch Rücken- und Fußschmerzen beeinträchtigen unseren Alltag und mindern unsere Lebensqualität. Bei der Vielzahl unserer Schmerzen handelt es sich oft um Nervenschmerzen oder auch s.g. neuropathische Schmerzen. Aber auch um die durch Verspannungen hervorgerufene Muskelschmerzen. Oft sind geschädigte oder überstrapazierte Nerven bzw. Muskelverhärtungen die Ursache für die lästigen Schmerzen. Die Nervenschmerzen und Muskelschmerzen sind immer subjektiv, d.h. sie werden von jedem Patienten individuell wahrgenommen. Die Art und Intensität des empfundenen Schmerzes ist dabei abhängig von körperlichen Erfahrungen, dem Wissen über die Ursachen und damit deren Bewertung, der Stimmungslage (gestresst, entspannt, zufrieden), dem Lebensstil (sportlich, Ernährung, Drogen) sowie evtl. Vorerkrankungen und Verletzungen. Unsere Patienten leiden oft unter Nackenschmerzen, Rückenschmerzen, Fußschmerzen oder Gelenkschmerzen, welche allein mit den üblichen Schmerzmitteln nicht dauerhaft zu bekämpfen sind. Gerade bei Rückenschmerzen und Nackenschmerzen sind Verspannungen eine häufige Ursache. Durch körperliche Fehlhaltungen werden dabei die Muskeln fest und drücken auf einen Nerv, welcher dann in benachbarte Körperbereiche ausstrahlen kann. Bei den Rückenschmerzen sind oft die Nerven entlang des Rückenmarks betroffen. Einseitige Belastungen und Fehlhaltungen am Arbeitsplatz können hier die Ursachen für diese Muskelverhärtungen sein. Muskelschmerzen und Nervenschmerzen sollten frühzeitig vom Physiotherapeuten behandelt werden. Rezeptfreie Schmerzmittel können für diese Schmerzen wegen der vielfältigen Nebenwirkungen keine Dauerlösung sein. Diese Schmerzmittel können zwar sowohl den Schmerz lindern als auch die Entzündungen hemmen, die Ursachen Ihrer Nervenschmerzen und Muskelschmerzen werden damit aber nicht behoben. Hier setzt der Physiotherapeut mit einer individuell abgestimmten Schmerztherapie an.
Massage als Therapie bei Nervenschmerzen
Die Massage ist eine weitere Methode, die bei der Linderung von Nervenschmerzen helfen kann. Sie fördert die Durchblutung und lockert das Bindegewebe. Massagen werden daher in einigen Fällen als wohltuend empfunden. Eine Masseur Ausbildung schafft nicht nur fachliche Grundlagen, sondern vermittelt auch medizinisches Fachwissen, welches bei der Anwendung dazu dient, irritierte Nerven zu entlasten und vorhandene Neuralgien abklingen zu lassen.
Muskelschmerzen und Nervenschmerzen sollten frühzeitig vom Physiotherapeuten behandelt werden. Rezeptfreie Schmerzmittel können für diese Schmerzen wegen der vielfältigen Nebenwirkungen keine Dauerlösung sein. Diese Schmerzmittel können zwar sowohl den Schmerz lindern als auch die Entzündungen hemmen, die Ursachen Ihrer Nervenschmerzen und Muskelschmerzen werden damit aber nicht behoben. Hier setzt der Physiotherapeut mit einer individuell abgestimmten Schmerztherapie an.
Kräutermassage
Ein eigenes Massageöl aus Kräutern schaffen Sie durch die Mischung aus Brennnessel-Geist und Apfelessig. Das Verhältnis sollte dabei 1:5 sein. Mit dem Öl reiben Sie anschließend sanft die betroffenen Stellen ein. Nicht nur die enthaltenen Wirkstoffe, auch die Massage selbst kann Nervenschmerzen lindern.
Fußreflexzonenmassage
Die Nervenschmerzen, die der Patient verspürt, können maßgeblich durch die Stimulation der Fußreflexzonen gelindert werden. In der Praxis haben viele Therapeuten und Mediziner festgestellt, dass bestimmte Massageformen, die auf die Beschwerden und die neurologischen Probleme der Patienten zugeschnitten sind, eine sehr vielversprechende Therapieform darstellen.
Die unruhigen Beine können noch nicht vollständig geheilt werden, aber die Nervenschmerzen können durch die Stimulierung und Entspannung an bestimmten Triggerpunkten behandelt werden. Eine Massage dient also lediglich der Behandlung der Symptome und nicht einer endgültigen Heilung der unruhigen Beine.
Die Füße vereinen die Endpunkte aller Nerven. Damit sind die empfindlichen Teile des Körpers, an denen man durch Massage viele weitere Körperteile stimulieren oder entspannen kann. Diese bestimmte Art der Massage nennt sich Fußreflexzonen Massage. Darüber können allgemein Nervenschmerzen gelindert werden, aber vor allem auch die Schmerzen der unruhigen Beine.
Die langjährige Praxis und Anwendung von Massage bei Schmerzen und Schlafproblemen hat gezeigt, dass diese Beschwerden sichtlich gelindert werden können und Patienten ihre Nervenschmerzen durch eine Fußreflexzonen Massage abmildern können. Bei dieser Massageform werden die Füße in Fußreflexzonen eingeteilt. Der Therapeut unterscheidet zwischen stimulierenden oder entspannenden Massageformen.
Bei unruhigen Beinen wird eher die entspannende Form angewandt. Zum Einen können durch Bewegung bestimmte Punkte stimuliert werden. Bei einer anderen Methode wird solange ein Punkt durch bewegungslosen Druck stimuliert, bis der Schmerz nachlässt.
Sollten Sie für sich feststellen, dass Sie unter einem unruhigen Schlaf leiden und vielleicht unangenehme Gefühle in den Beinen haben, dann konsultieren Sie Ihren Arzt.
Hausmittel gegen Nervenschmerzen
Einige Menschen mit Nervenschmerzen berichten, dass ihnen bestimmte Hausmittel Linderung verschaffen. Demnach können vor allem Wärme und/oder Kälte gegen die Schmerzen helfen. Für Kälteanwendungen eignen sich Kühlkompressen, für Wärmeanwendungen warme Bäder oder Heizkissen. Manche profitieren auch von Wechselbädern in warmem und kaltem Wasser.
Falls die Nervenschmerzen von Taubheit oder Missempfindungen begleitet sind, gilt es darauf zu achten, dass Wärme- und Kälteanwendungen nicht zu Verbrühungen und Verbrennungen sowie im Fall von Kälte zu Erfrierungen führen. Schließlich spüren Betroffene unter Umständen nicht oder nur eingeschränkt, wenn es zu kalt oder zu heiß ist.
Auch eine gesunde Ernährung, die viele B-Vitamine enthält, ist bei Nervenschmerzen hilfreich. Vor allem Vitamin B6 und B12 benötigt der Körper für eine optimale Nervenversorgung. Diese kommen vor allem in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milch vor, aber auch in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten.
Einige weitere Hausmittel, die gegen Nervenschmerzen helfen können, sind:
- Kräuter und Tee: Brennnessel-Tee oder Ingwer-Tee mit jeweils entzündungshemmender und schmerzstillender Wirkung. Grüner Tee kann das Allgemeinbefinden durch einen positiven Einfluss auf den Blutdruck, das Herz und den Zuckerstoffwechsel stärken. Ebenfalls hat sich Weidenrinde-Tee bewährt.
- Chili: Der in Chili- und Cayenne-Pfeffer enthaltenem Wirkstoff Capsaicin wirkt beispielsweise in Salbenform oder als Schmerzpflaster wärmend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und anregend für die betroffenen Nerven.
- Johanniskraut: Vor allem, wenn Sie an Nervenschmerzen im Rückenbereich leiden, vermag Ihnen ein Öl aus Johanniskraut Linderung verschaffen. Auch für die innere Anwendung eignet sich Johanniskraut, etwa als Tee oder in Tablettenform. Es wirkt entzündungshemmend und ist daher als Hausmittel gegen eine Nervenentzündung beliebt. Auch aufgrund seiner beruhigenden Eigenschaften kann es in der Schmerztherapie und bei durch die Schmerzen bedingten Depressionen helfen.
- Pfefferminzöl: Herrlich kühlend wirkt Pfefferminzöl, das als Bestandteil von Massageölen Verwendung findet. Die Nervenschmerzen werden durch den kühlenden und krampflösenden Effekt oft reduziert oder im besten Fall gänzlich beseitigt.
- Olivenöl: Oleocanthal in Olivenöl wirkt entzündungshemmend und blutverdünnend, was sich positiv bei einer Nervenentzündung und damit verbundenen Nervenschmerzen auswirken kann.
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