Medikamente zur Beruhigung der Nerven: Ein umfassender Überblick

Nervosität, innere Unruhe und Schlafstörungen sind weit verbreitete Probleme, die durch den stressigen Alltag verstärkt werden können. Rasendes Herz, ein nicht endendes Gedankenkarussell und Einschlafprobleme sind typische Anzeichen dafür, dass Nervosität und Unruhe den Alltag bestimmen. Wer dauerhaft Belastungen erlebt und kein inneres Gleichgewicht mehr herstellen kann, entwickelt Beschwerden. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Medikamenten und natürlichen Mitteln, die helfen können, die Nerven zu beruhigen und das innere Gleichgewicht wiederherzustellen.

Ursachen von Nervosität und Unruhe

Die Ursachen für Nervosität und Unruhe können vielfältig sein. Stress im Berufsleben oder Familienalltag, Sorgen aufgrund von gesundheitlichen Problemen oder Zukunftsängsten, Nervosität bei anstehenden Ereignissen wie Prüfungen, Reisen und Präsentationen sowie Konflikte können die Psyche stark belasten. Auch hormonelle Veränderungen, insbesondere die Wechseljahre, können eine Rolle spielen. Es ist wichtig, die individuellen Auslöser zu identifizieren, um gezielt entgegenwirken zu können. Anhaltende Nervosität und Unruhe können Ausdruck von schwerwiegenden psychischen Problemen sein. Bei Depressionen, Zwangs- oder Angststörungen sollten sich Betroffene immer professionelle Hilfe suchen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten oder sich verschlimmern. Auch wenn die Symptome zwei Wochen nach Beginn einer Selbstbehandlung, beispielsweise mit pflanzlichen Beruhigungsmitteln, unverändert bestehen, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Treten zusätzlich Symptome wie Depressionen, Zwangs- oder Angststörungen auf, ist eine professionelle Behandlung unerlässlich.

Rezeptfreie Medikamente und natürliche Mittel

Eine Vielzahl rezeptfreier Medikamente und natürlicher Mittel kann bei der Beruhigung der Nerven und der Förderung des Schlafs helfen. Die Stiftung Warentest hat 25 rezeptfreie Mittel bewertet, darunter Tabletten, Kapseln, Tinkturen und Tees von verschiedenen Anbietern. Es ist wichtig zu wissen, dass auch wenn zwei Präparate Bestandteile der gleichen Pflanze enthalten, sie nicht immer die gleiche Wirkung haben. Vier der getesteten Präparate enthalten Alkohol, was insbesondere von Leberkranken, Menschen mit Anfallsleiden und Schwangeren beachtet werden sollte. Keines der getesteten Medikamente eignet sich für Kinder.

Pflanzliche Beruhigungsmittel

Pflanzliche Beruhigungsmittel sind eine beliebte Option zur Behandlung von Nervosität und Schlafstörungen. Zu den bekanntesten und am häufigsten verwendeten Heilpflanzen gehören:

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  • Baldrian: Baldrian gehört zu den meistverwendeten Beruhigungsmitteln und verbessert die Schlafqualität und Schlaftiefe. Er ist in Form von Tropfen, Tabletten oder Kapseln erhältlich.
  • Passionsblume: Die Passionsblume hilft gegen innere Unruhe und Schlaflosigkeit. Sie hat eine beruhigende und entspannende Wirkung auf das zentrale Nervensystem.
  • Johanniskraut: Das Johanniskraut ist ein pflanzlicher Seelentröster, der bei depressiven Verstimmungen, Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen und Unruhe eingesetzt wird. Es ist als Tee, Kapseln oder Tabletten erhältlich.
  • Hopfen: Hopfentee wirkt beruhigend und schlaffördernd.
  • Lavendel: Lavendelöl kann helfen, zur Ruhe zu kommen und Entspannung zu fördern. Es kann als Badezusatz, Öl oder in Form von Kapseln angewendet werden.
  • Hafer: Hafer kräftigt und stärkt den Organismus, wirkt bei Überforderung sowie Schlafstörungen.

Homöopathische Arzneimittel

Auch homöopathische Arzneimittel können bei Nervosität und Schlafstörungen eingesetzt werden. Ein bekanntes Beispiel ist Neurexan®, das eine Kombination aus Passionsblume, Hafer, Kaffeesamen und Zinksalz enthält. Es soll bei innerer Unruhe und Schlafstörungen helfen, ohne Benommenheit am nächsten Tag zu verursachen. Calmvalera von Hevert-Arzneimittel ist ein weiteres homöopathisches Arzneimittel, das bei nervösen Störungen wie Schlafstörungen und Unruhe sowie Verstimmungszuständen eingesetzt wird.

Antihistaminika

In bestimmten Fällen können auch Antihistaminika wie Doxylamin und Diphenhydramin zur Beruhigung und Schlafförderung eingesetzt werden. Diese sollten jedoch nur kurzfristig und nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden, da sie Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Benommenheit verursachen können.

Nahrungsergänzungsmittel

Vitamine, insbesondere der Vitamin-B-Komplex, sind essenziell für den Hormon-, Energie- und Nervenstoffwechsel. Bei seelischen und körperlichen Belastungen und in der Schwangerschaft steigt der Vitamin-B-Bedarf. Auch Zink kann eine positive Wirkung auf die Nerven haben. Es ist jedoch wichtig, auf die empfohlene Tagesdosis zu achten und auf die Einnahme weiterer zinkhaltiger Nahrungsergänzungsmittel zu verzichten.

Weitere Tipps zur Beruhigung der Nerven

Neben Medikamenten und natürlichen Mitteln gibt es eine Reihe weiterer Maßnahmen, die helfen können, die Nerven zu beruhigen und das innere Gleichgewicht wiederherzustellen:

  • Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und zur Ruhe zu kommen.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann Stresshormone abbauen und die Stimmung verbessern.
  • Ausreichend Schlaf: Ein gesunder Schlafrhythmus ist essenziell für die Regeneration von Körper und Geist.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann die Nerven stärken und die Stimmung verbessern.
  • Vermeidung von Stressoren: Soweit möglich sollten Stressoren im Alltag reduziert oder vermieden werden.
  • Soziale Kontakte: Der Austausch mit Freunden und Familie kann helfen, Stress abzubauen und sich unterstützt zu fühlen.
  • Achtsamkeit: Achtsamkeitspraxis kann helfen, den Moment bewusst wahrzunehmen und Stressoren gelassener zu begegnen.
  • Rituale: Regelmäßige Rituale vor dem Schlafengehen, wie ein warmes Bad oder eine Tasse Kräutertee, können helfen, zur Ruhe zu kommen und den Schlaf einzuleiten.
  • Optimierung der Schlafumgebung: Eine ruhige, dunkle und kühle Schlafumgebung kann den Schlaf fördern. Technische Geräte wie Fernseher und Smartphones sollten aus dem Schlafzimmer verbannt werden.

Die Rolle von Stress im Alltag

Termindruck, Leistungsanforderungen im Beruf und belastende Situationen in der Familie können zu Stress führen. Auf Stress reagiert der Körper mit der verstärkten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann zu nervöser Unruhe, Unkonzentriertheit, Gereiztheit und Schlafstörungen führen. Es ist daher wichtig, Stressoren zu identifizieren und Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln.

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Medikamente bei Burnout

Burnout ist kein Randphänomen, und die Kurve zeigt steil nach oben. Zu Beginn treten vor allem Schlafstörungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Rücken- und Nackenschmerzen und Magenbeschwerden auf. Warten Sie nicht zu, bis ein Burnout droht. Unruhe, Ängste und Stimmungstiefs sind Begleiter bei belastenden Lebensumständen, aber auch im Winter.

Besonderheiten bei Frauen

Besonders Frauen leiden unter der Gewichtszunahme, da das emotional eating, also das Frustessen stark zum Druckausgleich genutzt wird. Bei Stress wird das Hormon Cortisol ausgeschüttet und kann sogar die Wirkung des Östrogens aufheben oder zumindest deutlich verringern. Fühlen Sie sich müde, gestresst, unruhig und haben keine Zeit für Wellness? Vertrauen Sie den Energiespender aus der Natur.

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