Innere Unruhe: Ursachen, Symptome und wirksame Lösungsansätze

Viele Menschen erleben Nervosität vor Herausforderungen wie Prüfungen oder Arztbesuchen. Der Körper signalisiert Leistungsbereitschaft, was sich in Energie und Konzentration äußert. Problematisch wird es, wenn Nervosität zum Dauerzustand wird.

Was ist innere Unruhe?

Innere Unruhe ist ein Zustand ständiger Anspannung, der sich bei jedem Menschen anders äußern kann. Typische Symptome sind zittrige Hände, Konzentrationsschwierigkeiten, Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit, Durchfall oder erhöhter Puls. Betroffene beschreiben es oft so, "als ob die Nerven blank liegen".

Ursachen von innerer Unruhe

Die Ursachen für innere Unruhe sind vielfältig. Oft stecken psychische Anspannung und Stress dahinter. Schlafmangel kann ebenfalls zu innerer Unruhe führen. In manchen Fällen können auch körperliche oder psychische Erkrankungen die Ursache sein.

Mögliche Ursachen sind:

  • Psychische Anspannung und Stress
  • Schlafmangel
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Bluthochdruck
  • Beginnende Unterzuckerung bei Diabetes
  • Wechseljahre
  • Depressionen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Niedriger Blutdruck
  • Psychiatrische Erkrankungen (ADHS, bipolare Störungen)
  • Funktionelle Herzbeschwerden
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Schizophrenie
  • Suchtmittel (Koffein, Nikotin, Alkohol, Drogen)
  • Medikamente (Antidepressiva, Grippe- und Asthmamedikamente)
  • Belastende Lebenssituationen (Trennungen, beruflicher Stress, Tod eines Angehörigen)

Die Rolle des Unterbewusstseins

Innere Unruhe, die nicht mit einer Krankheit einhergeht, kann als eine Reaktion aus dem Unterbewusstsein gesehen werden. Der Körper signalisiert, dass es im Leben möglicherweise eine Veränderung gibt, die unbewusst als Verschlechterung wahrgenommen wird.

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Symptome von innerer Unruhe

Die Symptome von innerer Unruhe sind vielfältig und können sich von Person zu Person unterscheiden. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Zittrige Hände
  • Unkonzentriertheit
  • Schweißausbrüche
  • Schlaflosigkeit
  • Durchfall
  • Erhöhter Puls
  • Herzklopfen
  • Spannungskopfschmerzen
  • Magenbeschwerden
  • Verspannungen
  • Reizbarkeit
  • Gedankenrasen
  • Angstgefühle
  • Bewegungsdrang
  • Fingernägelkauen
  • Wackeln mit den Füßen
  • Trommeln mit den Fingern

Folgen von innerer Unruhe

Dauerhafte innere Unruhe kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit, das Arbeitsleben und die sozialen Beziehungen haben.

Gesundheitliche Folgen

  • Belastung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Schwächung des Immunsystems
  • Magen- und Darmprobleme
  • Erhöhtes Risiko für Infektionen
  • Depressionen
  • Angsterkrankungen
  • Schlafstörungen
  • Erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes

Folgen für das Arbeitsleben und soziale Beziehungen

  • Beeinträchtigung von Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit
  • Ineffizientes Arbeiten
  • Konflikte mit Kollegen, Vorgesetzten und Freunden
  • Negative Auswirkungen auf berufliche und private Beziehungen
  • Sozialer Rückzug

Was tun gegen innere Unruhe?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um innere Unruhe zu lindern. Dazu gehören:

  • Pflanzliche Mittel: Baldrian, Hopfen, Lavendel, Melisse, Passionsblume, Rosenwurz
  • Homöopathische Mittel: Aurum metallicum, Kalium phosphoricum, Ferrum Quarz, Aethusa, Arsenicum album, Aconitum, Rhus toxicodendron
  • Schüßler-Salze: Nr. 5 (Kalium phosphoricum), Nr. 7 (Magnesium phosphoricum)
  • Entspannungstechniken: Autogenes Training, Meditation, Yoga, Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Atemübungen
  • Bewegung: Spaziergänge in der Natur, Joggen, Schwimmen, Radfahren
  • Ernährung: Vollwertige und vielseitige Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten
  • Achtsamkeit: Bewusstes Wahrnehmen der Gegenwart
  • Gedankenkontrolle: Bewusstes Auswählen von Gedanken und Loslassen von ängstigenden Gedanken
  • Gefühle annehmen: Bewusstes Wahrnehmen und Akzeptieren von Gefühlen
  • Eigene Ressourcen kennen: Identifizieren von Kraftquellen und Aktivitäten, die guttun
  • Soziale Kontakte pflegen: Austausch mit Freunden und Familie
  • Auszeiten nehmen: Bewusste Pausen und Erholungszeiten einplanen
  • Professionelle Hilfe suchen: Bei anhaltender Unruhe einen Arzt oder Therapeuten aufsuchen

Pflanzliche Helfer bei innerer Unruhe

Die Natur bietet eine Vielzahl von Wirkstoffen, die innere Anspannung und Nervosität lindern können. Bewährt haben sich die folgenden pflanzlichen Helfer:

  • Baldrian: Wirkt beruhigend und kann bei Schlafstörungen und nervöser Anspannung helfen.
  • Hopfen: Wirkt schlaffördernd und entspannend. Ideal bei innerer Anspannung und Nervosität, die die Nachtruhe rauben.
  • Lavendel: Wirkt beruhigend und hilft bei innerer Unruhe, die mit Angstgefühlen und Reizbarkeit einhergeht. Fördert einen tieferen und länger andauernden Schlaf, ohne tagsüber müde zu machen.
  • Melisse: Beruhigt und stärkt die Nerven und kann so zu mehr Gelassenheit beitragen.
  • Passionsblume: Wirkt gegen Nervosität, Reizbarkeit und Angstgefühle.
  • Rosenwurz: Erhöht die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegenüber Stressauslösern.

Homöopathie und Schüßler-Salze

Viele Menschen haben auch mit homöopathischen Mitteln oder Schüßler-Salzen gute Erfahrungen gemacht, um der Anspannung zu begegnen. Eine Kombination aus Aurum metallicum, Kalium phosphoricum und Ferrum Quarz gilt bei Stress und Erschöpfung als ausgleichend. Das Schüßler-Salz Nr. 5 ist das Mineralsalz für die Nerven, es soll beruhigen und die Konzentration fördern und kann sehr gut mit dem Schüßler-Salz Nr. 7 kombiniert werden.

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Wann zum Arzt?

Wenn einfache Hausmittel sowie Entspannungsmethoden nicht helfen, die Unruhe zu bekämpfen, und die Beschwerden länger anhalten, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt auch, wenn weitere Symptome wie Depressionen oder Bluthochdruck hinzukommen.

Diagnose von innerer Unruhe

Innere Unruhe kann ein Symptom körperlicher oder psychischer Erkrankungen sein. Für die Diagnosestellung wird der Arzt die Krankengeschichte erheben und verschiedene Untersuchungen vornehmen. Dazu gehören:

  • Körperliche Untersuchung
  • Blutdruckmessung
  • Blutanalyse
  • Computertomografie
  • Röntgen
  • Ultraschall
  • Szintigrafie
  • Psychologische Tests

Therapie von innerer Unruhe

Die Therapie von innerer Unruhe richtet sich nach der vorliegenden Grunderkrankung. Kann beispielsweise ein niedriger Blutdruck beseitigt werden, dann legt sich auch die innere Nervosität. Ist die Unruhe eine Begleiterscheinung von Depressionen oder einer anderen psychischen Erkrankung, wird eine psychotherapeutische Behandlung voraussichtlich Besserung bringen.

Selbsthilfemöglichkeiten bei innerer Unruhe

  • Entspannungstechniken lernen und regelmäßig praktizieren
  • Beruhigungstees über den Tag verteilt trinken
  • Arzneimittel aus beruhigenden Kräutern einnehmen
  • Ein Glas Buttermilch trinken
  • Ein warmes Vollbad nehmen
  • Körperliche Bewegung
  • Hausmittel anwenden (Tees, Einreibungen, Bäder, Wadenwickel)

Akute Belastungsreaktion und Nervenzusammenbruch

Ein Nervenzusammenbruch ist ein Begriff aus der Alltagssprache, der in der Fachsprache als akute Belastungsreaktion bezeichnet wird. Gemeint ist damit eine vorübergehende, aber extreme Reaktion auf ein ebenso extremes Ereignis. Die Ursachen können vielfältig sein, wie schwere Unfälle, Körperverletzungen, Krieg, Naturkatastrophen oder der Tod eines Angehörigen.

Symptome einer akuten Belastungsreaktion

  • Sprachlosigkeit
  • Veränderte Wahrnehmung
  • Einengung des Bewusstseins
  • Nacherleben der Situation in Form von Alpträumen und Flashbacks
  • Lücken in der Erinnerung
  • Überreizung
  • Stimmungsschwankungen
  • Körperliche Reaktionen wie Schweißausbrüche, Herzrasen, Blässe und Übelkeit

Hilfe bei einer akuten Belastungsreaktion

Wichtig ist schnelle, professionelle Unterstützung im Falle eines traumatischen Erlebnisses. Anlaufstellen dafür sind beispielsweise eine psychiatrische Praxis oder Klinik, der bundesweite Bereitschaftsdienst, die Telefonseelsorge oder die Nummer gegen Kummer für Jugendliche und Kinder.

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Stress und seine Auswirkungen auf den Körper

Langanhaltender psychischer Stress kann zu einem Nervenzusammenbruch führen. Er äußert sich durch ein Gefühl von Ungleichgewicht zwischen den eigenen Leistungsmöglichkeiten, Zielen, Bedürfnissen und den äußeren Ansprüchen.

Stressfaktoren

  • Beruflicher Druck
  • Konflikte im privaten oder beruflichen Umfeld
  • Mehrfachbelastungen durch Familie und Beruf
  • Ständiger Termindruck und das Gefühl, immer erreichbar sein zu müssen
  • Kritische Lebensereignisse
  • Eigene Ansprüche, Sorgen und Ängste
  • Fehlen sozialer Unterstützung

Symptome bei psychischem Dauerstress

  • Körperliche Anzeichen wie Zittern, Weinen, Schwitzen, Übelkeit, Herzklopfen und Kopfschmerzen
  • Emotionale Anzeichen wie Nervosität, innere Unruhe, Niedergeschlagenheit und Kraftlosigkeit
  • Geistige Anzeichen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen

Ärztliche Hilfsangebote bei Stress

Bei anhaltenden Stresssymptomen sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Erste Anlaufstelle ist in der Regel der Hausarzt. Je nach Befund kann dieser eine Überweisung an einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ausstellen.

B-Vitamine für starke Nerven

Die B-Vitamine spielen eine wichtige Rolle für die Funktion, Regeneration und das Wachstum der Nerven. Sie sind unerlässlich für die Energieversorgung der Nerven, des Gehirns und der Muskeln. Ein Mangel an B-Vitaminen kann zu Erschöpfung, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsproblemen, Gereiztheit und innerer Anspannung führen.

Die 8 lebenswichtigen Vitamine des B-Komplexes

  • Vitamin B1 (Thiamin)
  • Vitamin B2 (Riboflavin)
  • Vitamin B3 (Niacin)
  • Vitamin B5 (Pantothensäure)
  • Vitamin B6 (Pyridoxin)
  • Vitamin B7 (Biotin)
  • Vitamin B9 (Folsäure)
  • Vitamin B12 (Cobalamin)

B-Vitamine für die innere Balance

Die B-Vitamine helfen bei der Bereitstellung von Nervenbotenstoffen, die für die innere Balance wichtig sind. Vitamin B6 ist beispielsweise an der Bildung der Nervenbotenstoffe Dopamin, Serotonin und Noradrenalin beteiligt, die Wohlbefinden und Glücksgefühle hervorrufen können.

Schutz für gute Nerven

Vitamin B12 ist für die Synthese von Myelin beteiligt, einer Schutzschicht um unsere Nervenzellen. Riboflavin ist für seine antioxidativen Eigenschaften bekannt und schützt die Nervenzellen vor oxidativem Stress.

B-Vitamine und Schlaf

Die B-Vitamine sind auch beim Thema Schlaf nicht ganz unbeteiligt. Damit aus dem Glückshormon Serotonin das Schlafhormon Melatonin gebildet werden kann, wird sowohl Vitamin B6 als auch B12 benötigt.

Vitamin B-Mangel

Unser Körper kann, mit Ausnahme von Vitamin B12 und in Maßen B3, die B-Vitamine nicht speichern. Wir sind also auf eine regelmäßige Zufuhr angewiesen. Bei Krankheit oder in bestimmten Lebenssituationen, wie Stress, kann der Bedarf erhöht sein.

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