MRT des Gehirns: Interpretation der Ergebnisse, Verfahren und Anwendungsbereiche

Die Magnetresonanztomographie (MRT) hat sich zu einem unverzichtbaren bildgebenden Verfahren in der modernen Medizin entwickelt, insbesondere zur detaillierten Darstellung des Kopfes und des Gehirns. Bei Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel oder neurologischen Auffälligkeiten wird häufig eine MRT-Untersuchung des Kopfes durchgeführt, um die Ursache der Beschwerden zu identifizieren und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Was ist eine Schädel-MRT?

Ein MRT des Kopfes, auch Schädel- oder Kopf-MRT genannt, ist eine schmerzfreie und nicht-invasive Untersuchung, bei der detaillierte Bilder des Gehirns, des Schädels, der Nasennebenhöhlen und der umliegenden Strukturen erstellt werden. Im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder Computertomographie (CT) bietet die MRT eine deutlich höhere Präzision, insbesondere bei der Darstellung von Weichgewebe.

Ablauf einer MRT-Untersuchung des Kopfes

Eine MRT-Untersuchung des Kopfes ist in der Regel ein unkomplizierter Prozess. Der Patient wird auf einer Liege platziert, die in das MRT-Gerät hineingeschoben wird. Während der Untersuchung, die üblicherweise zwischen 20 und 30 Minuten dauert, erzeugen Magnetfelder, die sich an- und abschalten, laute Klopfgeräusche. Daher erhalten die Patienten Ohrstöpsel und Kopfhörer zum Geräuschschutz. Es ist wichtig, dass der Patient während der gesamten Untersuchung still liegt, da Bewegungen die Bildqualität beeinträchtigen können.

Vorbereitung auf die Untersuchung

Für eine MRT müssen Sie in der Regel nicht nüchtern zu Ihrem Termin erscheinen. Vor der Untersuchung füllen Sie einen Anamnesebogen aus und unterschreiben den Aufklärungsbogen. Das medizinische Personal bittet Sie, alle Kleidungsstücke und Gegenstände abzulegen, die magnetische Metalle enthalten, da diese die Bildqualität beeinträchtigen können.

Mit oder ohne Kontrastmittel?

MRT-Untersuchungen vom Kopf können mit oder ohne Kontrastmittel durchgeführt werden. Das Kontrastmittel hilft dem MRT-Gerät, detailliertere Bilder Ihres Kopfes zu machen. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, ob Sie eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel durchführen lassen sollten und ob Sie sich vor der MRT-Untersuchung besonders vorbereiten müssen. Wenn bei Ihnen keine grundsätzlichen Ausschlusskriterien für eine MRT-Untersuchung vorliegen und für diese MRT-Untersuchung kein Kontrastmittel erforderlich wird, ist bei einer Kopf-MRT im Vorfeld nichts weiter zu beachten.

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MRT mit Gefäßdarstellung

Bei einer Kopf-MRT mit Gefäßdarstellung/Angiographie lassen sich die hirnversorgenden Arterien abbilden und beurteilen, d.h. sowohl die Gefäße im Kopf (die in der Regel ohne eine Kontrastmittelgabe dargestellt werden) als auch die Halsgefäße (Untersuchung mit Kontrastmittelgabe).

Was kann eine MRT des Kopfes zeigen?

Die Ergebnisse einer MRT können zahlreiche Veränderungen und Details im Bereich des Kopfes sichtbar machen. Mit einer MRT lassen sich Tumore, Hirnblutungen oder Gefäßverengungen im Kopfbereich genau erkennen - und das ohne Strahlenbelastung. Ein Kopf-MRT ist nicht nur bei akuten Beschwerden sinnvoll, sondern auch ein wertvolles Werkzeug zur Früherkennung von Erkrankungen, die noch keine Symptome zeigen.

Häufige Anwendungsbereiche

  • Kopfschmerzen: Eine Kopf-MRT kann helfen, die Ursache von Kopfschmerzen zu finden, insbesondere wenn diese von anderen Symptomen wie Sehstörungen, Lähmungen oder starker Übelkeit begleitet werden.
  • Schwindel: Bei anhaltendem Schwindel kann eine MRT des Kopfes Aufschluss über mögliche Ursachen im Gehirn oder Innenohr geben.
  • Neurologische Erkrankungen: Die MRT ist ein wichtiges Instrument zur Diagnose und Verlaufskontrolle von neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Schlaganfall, Parkinson oder Demenz.
  • Tumore: Mit einer MRT lassen sich Hirntumore frühzeitig erkennen und deren Größe, Lage und Ausdehnung genau beurteilen.
  • Verletzungen: Nach Kopfverletzungen, z. B. durch Sportunfälle, kann eine MRT Klarheit über mögliche Schäden im Gehirn oder Schädel bringen.

Zufallsbefunde

Bei MRT-Untersuchungen des Gehirns können auch Zufallsbefunde auftreten, die nicht im Zusammenhang mit den ursprünglichen Beschwerden des Patienten stehen. Am häufigsten sind dies Meningeome (Hirnhauttumoren; meist gutartig) und zerebrale Aneurysmen (Arterienerweiterung).

Interpretation der MRT-Ergebnisse

Ein unklarer MRT-Befund kann für Patienten und ihre Angehörigen eine enorme emotionale Belastung sein. Oft entstehen Ängste und Unsicherheiten, weil man nicht weiß, was die Ergebnisse bedeuten. Ein persönliches Gespräch kann dabei helfen, den Befund besser zu interpretieren. Es ist wichtig, zu verstehen, was bestimmte Veränderungen im Bereich des Schädels oder Gehirns bedeuten.

Aufbau eines MRT-Befundes

Ein MRT-Befund ist in der Regel aus verschiedenen Abschnitten aufgebaut:

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  • Patientendaten: Name, Geburtsdatum und Anschrift des Patienten zur eindeutigen Zuordnung.
  • Indikation: Erklärung, warum die Untersuchung durchgeführt wurde und Informationen über die Krankengeschichte des Patienten.
  • Technik: Informationen zum genauen Vorgehen bei der Untersuchung und zu den Aufnahmetechniken.
  • Befund: Beschreibung der auf den MRT-Bildern sichtbaren Strukturen und Veränderungen.
  • Beurteilung: Interpretation des Gesehenen durch den Radiologen und eventuelle Diagnose.

Was bedeuten die Grautöne auf den Bildern?

Das Gewebe stellt sich in den unterschiedlichen Sequenzen je nach Signal in verschiedenen Grautönen dar. Der Unterschied zwischen Hirntumor und gesundem Gehirn ist in einem MRT erkennbar und somit eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden für dieses Krankheitsbild. Die Dichte, der Wasserstoffgehalt und die Bindung von Wasserstoffatomen ermöglichen es, einen Hirntumor im MRT zu erkennen.

Weiße Flecken auf MRT-Bildern

Die weißen Flecken, die man auf MRT-Bildern sieht, können viele Ursachen haben. Im Falle einer MRT vom Kopf können die weißen Punkte unter anderem als Liquor (Hirnwasser), Narbe oder Entzündung gedeutet werden. Weiße Flecken auf MRT-Kopfscans können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Es kann auf normalen Alterungsprozess eines Patienten bis hin zu sehr seltenen Krankheiten wie Multiple Sklerose, eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, hinweisen.

Künstliche Intelligenz in der MRT-Auswertung

Für die Auswertung der Kopf-MRT-Scans kann der Einsatz einer Künstlichen Intelligenz (KI) sinnvoll sein. Die KI unterstützt Radiologen bei der Befundung, insbesondere bei komplexen Fragestellungen. Verantwortlich für die Befundung bleibt jedoch immer der Radiologe.

Vorteile der MRT

  • Hohe Präzision: Die MRT bietet eine sehr hohe Auflösung und ermöglicht die detaillierte Darstellung von Weichgewebe.
  • Keine Strahlenbelastung: Im Gegensatz zu Röntgen und CT kommt die MRT ohne schädliche Röntgenstrahlung aus.
  • Früherkennung: Die MRT kann Erkrankungen frühzeitig erkennen, auch wenn noch keine Symptome vorhanden sind.
  • Vielseitigkeit: Die MRT ist in vielen medizinischen Bereichen einsetzbar, z. B. Neurologie, HNO, Kieferorthopädie und Notfallmedizin.

Einschränkungen der MRT

  • Kontraindikationen: Patienten mit bestimmten Herzschrittmachern, elektronischen Geräten oder Metallfremdkörpern im Körper dürfen in der Regel nicht im MRT untersucht werden.
  • Bewegungsartefakte: Bei unruhigen Patienten können Bewegungen die Bildqualität beeinträchtigen.
  • Überwachung: Schwer kranke Patienten sind nur schwer im Gerät in ihren Lebensfunktionen zu überwachen.
  • Schwangerschaft: Bei Frauen in der Frühschwangerschaft wird aus Sicherheitsgründen von einer MRT abgeraten.
  • Verkalkungen: In der Erkennung von Verkalkungen hat die MRT gegenüber der CT einen erheblichen Nachteil.

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