Multiple Sklerose: Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze

Multiple Sklerose (MS), oft als die "Krankheit mit den tausend Gesichtern" bezeichnet, ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Sie betrifft vor allem jüngere Erwachsene und manifestiert sich durch vielfältige Symptome und unterschiedliche Verlaufsformen. Die Erkrankung ist durch Entzündungsprozesse gekennzeichnet, die die Nervenstrukturen zerstören und zu neurologischen Ausfällen führen können. Obwohl MS nicht heilbar ist, gibt es eine Reihe von Therapiemöglichkeiten, die das Fortschreiten der Erkrankung hinauszögern und die Beschwerden lindern können.

Was ist Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), bei der das Immunsystem fälschlicherweise die Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark angreift. Dies führt zur Schädigung der Myelinscheiden, der Schutzschicht der Nervenzellen. Die Folge sind vielfältige neurologische Symptome wie Taubheitsgefühle, Lähmungen, Sehstörungen und Probleme beim Gehen. MS verläuft in Schüben oder fortschreitend, wobei der Krankheitsverlauf von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein kann. Manche Patienten haben über Jahre hinweg nur wenige Beschwerden zwischen den Schüben, während andere einen schnellen und schweren Verlauf erleben.

Verlaufsformen der Multiplen Sklerose

Mediziner unterscheiden verschiedene Stadien und Verläufe der Multiplen Sklerose:

  • Klinisch-isoliertes Syndrom (KIS): Dies ist das Anfangsstadium, in dem die Symptome erstmalig auftreten. Es handelt sich um die mutmaßlich erste klinische Manifestation, also den ersten Schub mit neurologischen Funktionsstörungen, die mit MS vereinbar sind. Da aber nicht alle Diagnosekriterien erfüllt sind, kann man (noch) keine Multiple Sklerose diagnostizieren. Im weiteren Verlauf kann das klinisch isolierte Syndrom in eine schubförmig remittierende MS übergehen, muss aber nicht.
  • Schubförmiger Verlauf (Relapsing-remitting MS, RRMS): Im akuten Schub bilden sich Entzündungsherde im Gehirn, Rückenmark oder den Sehnerven, die unterschiedliche Beschwerden auslösen. Nach Abklingen der Entzündung bessern sich die Symptome innerhalb von sechs bis acht Wochen oder verschwinden sogar vollständig. Diese Verlaufsform betrifft anfangs mehr als 80 Prozent der Erkrankten.
  • Sekundär chronisch progredienter Verlauf (Secondary progressive MS, SPMS): Bei etwa jedem zweiten Patienten geht die Erkrankung unbehandelt nach etwa zehn Jahren in einen sekundär progredienten Verlauf über. Die Beschwerden verschwinden nicht mehr vollständig nach jedem Schub, da sich die Nervenzellen weniger gut erholen und vernarben. Die Beschwerden verschlimmern sich kontinuierlich oder mit jedem weiteren Schub.
  • Primär progredienter Verlauf (Primary progressive MS, PPMS): Bei etwa 10 bis 15 Prozent der Patienten treten von Anfang an keine Schübe auf, sondern die Beschwerden verschlimmern sich ab dem Krankheitsausbruch kontinuierlich.

Ursachen der Multiplen Sklerose

Die genauen Ursachen der Multiplen Sklerose sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass mehrere Faktoren zusammenwirken müssen, um die Erkrankung auszulösen.

Autoimmunreaktion

Am wahrscheinlichsten ist eine Störung der körpereigenen Abwehrkräfte (Autoimmunerkrankung). Das fehlgesteuerte Immunsystem greift die Myelinscheiden und Nervenfortsätze an, was zu Entmarkung (Demyelinisierung) und gestörter Signalübertragung zwischen den Zellen führt. Bei schweren Verläufen bleiben Narben (Plaques) im Gehirn und Rückenmark zurück, die die Arbeit der Nervenzellen auch zwischen den Schüben behindern.

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Genetische Veranlagung

Auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle. Personen mit nahen Blutsverwandten, die an Multipler Sklerose erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. Es wird jedoch keine direkte Vererbung der Erkrankung geben - vererbt wird eher eine "Neigung", die Erkrankung möglicherweise zu bekommen, eine sogenannte Prädisposition.

Umweltfaktoren

Umweltfaktoren wie der Lebensstil, Virus-Infektionen (z.B. Masern-, Herpes- oder Epstein-Barr-Viren), Vitamin-D-Mangel und Rauchen scheinen ebenfalls bei der Entstehung der Erkrankung eine Rolle zu spielen.

Symptome der Multiplen Sklerose

Multiple Sklerose kann sich sehr unterschiedlich äußern, was die Diagnose im frühen Stadium erschwert. Die Entzündungsherde können überall im Gehirn und Rückenmark auftreten und so unterschiedliche Symptome hervorrufen. Es gibt eine Vielzahl von Symptomen, die das Vorliegen einer Multiplen Sklerose anzeigen können. Da es kein spezifisches Symptom gibt, dass das Vorliegen einer Multiplen Sklerose anzeigt, ist besonders Diagnosestellung im Anfangsstadium der Erkrankung oft schwierig und wird nicht im ersten Schritt gestellt.

Frühe Symptome

Frühe Symptome können sein:

  • Sensibilitätsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln in den Gliedmaßen
  • Sehstörungen
  • Unsicherheit beim Gehen und Stehen
  • Schnelles Ermüden
  • Blasenentleerungsstörungen

Spätere Symptome

Im späteren Verlauf können beispielsweise auftreten:

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  • Muskelschwäche
  • Lähmungen
  • Krampfhafte Muskelspannungen (Spastiken)
  • Ungewöhnliche Müdigkeit (Fatigue)
  • Sehstörungen
  • Erektionsstörungen
  • Verlust der sexuellen Lust
  • Sprechstörungen
  • Darmentleerungsstörungen
  • Schwierigkeiten bei gezielten Bewegungen (Ataxie)
  • Störungen des Denkens (Konzentrationsstörungen)
  • Psychische Störungen wie Depressionen

Weitere mögliche Symptome

Weitere mögliche Symptome sind:

  • Sehstörungen z.B. mit Verschwommen- oder Nebelsehen, Sehausfall
  • Krämpfe, Muskelzuckungen, Schwerfälligkeit, spastische Lähmungserscheinungen, die vor allem die Beine betreffen, teils auch die Hände
  • Müdigkeit, allgemeine Mattigkeit oder Konzentrationsstörungen („Fatigue“)
  • Gefühlsstörungen der Haut z.B. Kribbeln, Taubheitsgefühl
  • Unsicherheiten beim Gehen, Störungen der Bewegungskoordination
  • Lähmungen oder Störungen beim Entleeren von Darm oder Blase

Welche Beschwerden auftreten und wie schmerzhaft sie ausfallen, ist von Patient zu Patient verschieden.

Diagnose der Multiplen Sklerose

Bei Verdacht auf Multiple Sklerose sind verschiedene Untersuchungen sinnvoll. Jede einzelne kann Hinweise darauf liefern, ob die Erkrankung tatsächlich vorliegt. Die Diagnose ist ein Puzzlespiel, das durch die Familien- und Krankengeschichte ergänzt wird. Manchmal dauert es Monate oder Jahre, bis die Diagnose feststeht.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Zu Beginn erhebt der Arzt die Krankengeschichte und fragt den Patienten nach seinen Beschwerden, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme. Dann folgt eine körperliche Untersuchung. Im Kopf des Patienten können auf…

Magnetresonanztomografie (MRT)

Mit einer MRT lassen sich Entzündungsherde oder Plaques im Gehirn und Rückenmark erkennen. Dies ist bereits im Anfangsstadium möglich, auch wenn der Patient noch keine Beschwerden hat. Die MRT wird auch zur Verlaufskontrolle eingesetzt.

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Untersuchung des Nervenwassers (Liquoruntersuchung)

Durch eine Untersuchung des Nervenwassers lassen sich Entzündungen des Gehirns und Rückenmarks feststellen. Dazu wird mit einer feinen Nadel etwas Nervenwasser (Liquor) aus dem Bereich zwischen den Wirbelkörpern entnommen. Hinweise auf MS liefern erhöhte Mengen bestimmter Abwehrzellen sowie Antikörper wie Immunglobulin G (IgG) im Liquor. Außerdem lassen sich durch diese Untersuchung Infektionen ausschließen, die mit ähnlichen Symptomen wie MS einhergehen.

Messung evozierter Potenziale

Mithilfe sogenannter evozierter Potenziale lässt sich die Funktionstüchtigkeit der Nervenbahnen testen. Solche Potenziale sind elektrische Spannungen, die in den Nerven- und Muskelzellen auftreten, sobald diese gereizt werden. Zur Untersuchung des Sehnervs betrachtet der Patient beispielsweise ein Schachbrettmuster, dessen Felder ihre Farbe wechseln. Die nachfolgenden Hirnreaktionen, die ein EEG registriert, geben Auskunft über die Reizweiterleitung. Auf ähnliche Weise lassen sich auch die Nervenbahnen der Gliedmaßen und des Hörnervs überprüfen.

Neurologische und motorische Funktionstests

Sie dienen in der Regel der Verlaufskontrolle. Die "Multiple Sclerosis Functional Composite-(MSFC-) Skala" umfasst verschiedene Tests. Gemessen wird beispielsweise, in welcher Geschwindigkeit der Patient eine bestimmte Gehstrecke zu Fuß bewältigen kann oder wie schnell er Elemente in ein Steckbrett stecken kann.

Aufmerksamkeits- und Konzentrationstest

Auch der "Paced Auditory Serial Addition Test (PASAT)" dient der Verlaufskontrolle und überprüft Aufmerksamkeit und Konzentration des Patienten. Dazu müssen die Patienten Zahlenreihen addieren.

Miktionsprotokoll und Restharnbestimmung

Patienten, die Probleme beim Wasserlassen haben, empfiehlt der Arzt ein Miktionsprotokoll. Darin notiert der Patient, wie oft er Wasser lässt. Überdies ermittelt der Arzt, wie viel Urin nach dem Wasserlassen in der Blase zurückbleibt. Auch dieser Test dient der Verlaufskontrolle.

Behandlungsmöglichkeiten für MS

Bislang ist Multiple Sklerose nicht heilbar. Es gibt aber eine Reihe von Therapiemöglichkeiten, die das Fortschreiten der Erkrankung hinauszögern und die Beschwerden lindern können.

Ziele der Therapie

Ziele der Therapie sind:

  • Möglichst vollständige Rückbildung von Symptomen, die während eines Schubs auftreten
  • Vorbeugung weiterer Krankheitsschübe
  • Verhinderung bleibender neurologischer Defizite (zum Beispiel Lähmungen)
  • Stabilisierung bleibender Störungen, sodass sie nicht weiter fortschreiten

Medikamentöse Therapie

Welche Medikamente ein MS-Patient einnimmt, ist abhängig von seinem aktuellen Befinden.

Medikamente im akuten Schub

Während eines Schubes erhalten viele Patienten hochdosiertes Kortison intravenös verabreicht. Bessert sich der Zustand nicht und sind die Beschwerden gravierend, kommen weitere Maßnahmen wie beispielsweise eine Blutwäsche (Plasmapherese) infrage. Verlaufen die Schübe schwer, ohne dass sich die Beschwerden anschließend vollständig zurückbilden, werden weitere Wirkstoffe verordnet. Dies stellt schon den Übergang zur Langzeittherapie dar.

Medikamente zur Langzeittherapie

Um den Verlauf einer Multiplen Sklerose günstig zu beeinflussen, werden schon früh Medikamente eingesetzt, die Schübe verringern und Behinderungen hinauszögern sollen. Diese sogenannte Immuntherapie soll die Reaktionen des Immunsystems dämpfen. Die verschiedenen Medikamente werden im Rahmen einer Stufentherapie verabreicht. Das gilt vor allem für schubförmig verlaufende Erkrankungsformen. Bei der primär progredienten Verlaufsform ist der Nutzen einer Immuntherapie bisher nicht gesichert.

  • Basistherapie: Die Basis der Langzeittherapie sind die Wirkstoffe Interferon beta oder Glatiramerazetat.
  • Alternative Basistherapie: Verträgt der Patient diese Medikamente nicht oder lehnt er die regelmäßigen Injektionen ab, können ersatzweise andere Wirkstoffe als Basistherapie dienen, zum Beispiel Azathioprin.
  • Eskalationstherapie: Kann der Krankheitsverlauf im Rahmen der Basistherapie nicht ausreichend gestoppt werden, kommt als nächste Stufe die Gabe von Fingolimod oder Natalizumab infrage. Wirkstoffe zweiter Wahl sind hierfür Mitoxantron oder Cyclophosphamid.

Übersicht der Medikamente für Patienten mit schubförmiger MS

Für Patientinnen und Patienten mit schubförmig verlaufender Erkrankung stehen mehrere Medikamente zur Verfügung, die den Angriff des Immunsystems auf die Nervenzellen abschwächen. Bei akuten Schüben können u.a. Cortison-Präparate die Symptome dämpfen. Zu den schon am längsten verfügbaren Basistherapeutika zählen die Betainterferon-Präparate und das synthetische Peptidgemisch Glatirameracetat; sie alle müssen regelmäßig gespritzt werden. Schlägt eins dieser Basistherapeutika an, kann das etwa ein Drittel bis die Hälfte aller neuen Schübe verhindern und die Schwere vermindern. Das Spritzen allerdings fällt manchen Patienten schwer; und die Mittel wirken nur bei rund 70% der Patienten. Etliche Patienten erleben auch belastende Nebenwirkungen wie grippeähnlichen Symptome durch die Basistherapie mit diesen Mitteln.

Schon seit 2011 kamen aber auch Basistherapeutika in Tablettenform heraus, mit den Wirkstoffen Fingolimod, Siponimod, Ponesimod, Ozanimod, Teriflunomid, Dimethylfumarat und Cladribin. Diese neueren Medikamente - und darin unterscheiden sie sich nicht grundsätzlich von den älteren - eliminieren bestimmte Zellen des Immunsystems oder dämpfen ihre Aktivität, damit deren Angriffe im ZNS unterbleiben. Die genauen Wirkprinzipien, mit denen das erzielt wird, sind jedoch andere; und einige Patienten begrüßen es sehr, dass sie ihre Medikamente nicht spritzen müssen.

Leiden Patienten trotzdem an einer hohen Schubrate, kann auch ein Antikörperpräparat oder ein Chemotherapeutikum (zur Schub- oder Dauerbehandlung) eingesetzt werden, was jedoch mit höheren Risiken für die Patienten durch belastende, in Einzelfällen auch schweren Nebenwirkungen verbunden sein kann. Drei Antikörperpräparate (Natalizumab, Ocrelizumab und Ofatumumab) werden in Dauertherapie eingesetzt, für ein weiteres (Alemtuzumab) genügen zwei kurze Behandlungsphasen für eine langanhaltende Wirkung.

Medikamente für Patienten mit primär-progredienter MS

Für Patienten mit primär-progredienter MS (PPMS) gab es lange Zeit trotz intensiver Forschung kein zugelassenes Basis-Medikament. Im Jahr 2018 kam erstmals ein solches Medikament heraus; das Präparat enthält den Antikörper Ocrelizumab und kann die Krankheitsaktivität dämpfen. Besonders bei jüngeren Betroffenen mit kürzerer Erkrankungsdauer und nachweisbarer Krankheitsaktivität kann das Fortschreiten der Erkrankung durch die Behandlung mit Ocrelizumab gebremst werden.

Symptomatische Therapie

Multiple Sklerose geht mit verschiedenen Symptomen einher, welche die Lebensqualität beeinträchtigen. Dazu gehören Spastiken, Schmerzen, sexuelle Störungen, Blasenentleerungsstörungen, Verstopfung und Depressionen. Sie können durch spezielle Medikamente, zum Teil aber auch durch physio- und psychotherapeutische Behandlungen gebessert werden.

Physiotherapie

Von einer Physiotherapie profitieren insbesondere Patienten mit Gehbehinderungen und Koordinationsstörungen. Dabei geht es weniger darum, körperliche Fähigkeiten zurückzuerlangen, als die auftretenden Störungen zu kompensieren.

Psychotherapie

Eine Psychotherapie hilft Patienten, die die Krankheit nur schwer bewältigen können oder unter Depressionen leiden.

MS-Forschung und neue Medikamente für die Multiple Sklerose-Therapie

Dennoch ist vieles bis heute nicht zufriedenstellend: Im Jahr 2024 kann keines der Basistherapeutika alle Schübe verhindern. Und für die Behandlung bestimmter Formen der Krankheit sind sind erst wenige Medikamente wie Mayzent oder Ocrevus zugelassen. Deshalb versuchen Pharmaforscher weiterhin, für die Patienten Medikamente zu entwickeln, die noch wirksamer und noch besser verträglich sind. Und sie arbeiten an weiteren Medikamenten gegen die stetig fortschreitende (die sogenannte "primär-progrediente" oder "sekundär-progrediente“) MS.

Liste weiterer MS Medikamente in Erprobung oder Zulassungsverfahren

Ein wichtiger Schwerpunkt der klinischen Forschung liegt 2024 wie auch in den vergangenen Jahren auf der Weiterentwicklung von immunmodulatorischen Substanzen, die das Voranschreiten der Behinderung effektiver unterbinden sollen. Durch Immunmodulatoren kann die Immunantwort im Körper beeinflusst und neu ausgerichtet werden. Sie können beispielsweise Botenstoffe sein, die therapeutisch eingesetzt werden, um die Kommunikation zwischen den Immunzellen zu beeinflussen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Erforschung der Zelle, insbesondere der Rolle von T-Zellen und B-Zellen, um die Mechanismen der Autoimmunreaktion besser zu verstehen. Andere Studien zielen darauf ab, den Anwendungskomfort durch längere Anwendungsintervalle oder eine orale Verabreichung zu erhöhen.

Folgeerkrankungen bei Multipler Sklerose

Die häufige Müdigkeit (Fatigue), Konzentrationsstörungen oder psychische Störungen wie die Depression gehören zu den typischen Beschwerden einer Multiple Sklerose-Erkrankung. Im späteren Verlauf können sie sich jedoch auch zu eigenständigen Folgeerkrankungen entwickeln - die Übergänge sind oft fließend.

Weitere Folgeerkrankungen

Als weitere Folgeerkrankungen gelten:

  • Chronische Schmerzen und Spastiken
  • Sprechstörungen und Schluckbeschwerden
  • Druckgeschwür (Dekubitus)
  • Thrombose
  • Entzündungen der Harnwege
  • Inkontinenz
  • Stuhlverstopfung (Obstipation)
  • Sexuelle Störungen

Unterschiede bei MS zwischen Mann und Frau

Multiple Sklerose tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Insbesondere von der schubförmig verlaufenden Form sind Frauen etwa dreimal häufiger betroffen. Die seltenere primär progrediente Multiple Sklerose tritt dagegen bei beiden Geschlechtern ungefähr gleich oft auf.

Unterschiede bei MS zwischen jung und alt

Bei schubförmigen Verläufen von Multipler Sklerose erkranken die meisten Patienten im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Die seltenere primär progrediente Multiple Sklerose hingegen tritt meist später, nämlich im vierten und fünften Lebensjahrzehnt auf.

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