Multiple Sklerose: Frühe Symptome erkennen und verstehen

Multiple Sklerose (MS) ist eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Die Krankheit manifestiert sich meist im jungen Erwachsenenalter, wobei Frauen etwa doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. MS kann zu vorübergehenden oder dauerhaften Beeinträchtigungen führen, die weitreichende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben können. Glücklicherweise haben sich die Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt, sodass viele Medikamente den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen können. Zudem gibt es bewährte Methoden zur Linderung von Symptomen und zur Verbesserung der Lebensqualität.

Was ist Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Nervensystems. Der Krankheitsprozess ist zumindest teilweise durch eine Entzündung bedingt. Dabei greift das fehlgeleitete Immunsystem eigene Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark an - es handelt sich also um eine Autoimmunerkrankung. Der Name „Multiple Sklerose“ leitet sich davon ab, dass sich an vielen (multiplen) Stellen in Gehirn und Rückenmark verhärtete Vernarbungen (Sklerosen) bilden.

Typisch für MS ist, dass die Entzündung in unterschiedlichen Zeitabständen erneut an anderen Stellen des Nervensystems auftreten kann. Meist beginnt die MS mit einem innerhalb von Stunden bis Tagen sich entwickelnden Symptom, wie zum Beispiel einer Lähmung, einer Sehstörung oder einem Sensibilitätsverlust eines Körperteils. Dieses rasche Auftreten nennt man „Schub“. 85 Prozent aller Betroffenen haben einen schubartigen Verlauf mit unterschiedlicher Symptom-Rückbildung und zwischenzeitlicher Ruhe. Bei der Hälfte dieser Patienten kommt es nach mehreren Jahren jedoch zu einer schleichenden Verschlechterung, der sogenannten „sekundären Progression“.

Es ist bekannt, dass Multiple Sklerose genetisch bedingt sein und deshalb in einer Familie gehäuft auftreten kann. Auch bestimmte Umwelteinflüsse und geografische Bedingungen können das Risiko für MS beeinflussen. Je näher ein Mensch in Richtung Äquator aufwächst, desto geringer ist sein MS-Risiko. Weiter südlich und nördlich steigt das Risiko. Nordeuropa und Nordamerika haben die höchste Erkrankungsrate.

Vielfältige Frühsymptome der MS

Die Frühsymptome bzw. Erstsymptome der MS sind vielfältig, was die Diagnose oft erschwert. Da MS nahezu alle Bereiche des Zentralnervensystems (ZNS) betreffen kann, gibt es keine typischen MS-Symptome im Anfangsstadium. MS wird auch die "Krankheit mit den 1.000 Gesichtern" genannt. Sie kann so unterschiedlich verlaufen, dass sich allgemeingültige Aussagen nur bedingt treffen lassen. Bei Multiple Sklerose treten Anfangssymptome meistens völlig unerwartet und ohne Ankündigung auf. Genauso unvorhersehbar ist es, welche Symptome zu Beginn einer MS im Vordergrund stehen. Sie können sich als einzelnes Symptom (KIS: Klinisch isoliertes Syndrom), aber auch in unterschiedlicher Kombination, Ausprägung und zeitlicher Abfolge zeigen.

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Prägnante Anzeichen einer Multiplen Sklerose sind neurologische Störungen, und zwar stunden- bis tagelange Ausfallerscheinungen in unterschiedlichen Körperregionen. Anfangs verschwinden die Störungen wieder oder es bleiben nur geringe Beschwerden zurück. Mit der Zeit kommen dann neue hinzu, die teils dauerhaft sind. Typisch für den Verlauf von MS: Der Schweregrad der Symptome nimmt mit dem Krankheitsverlauf zu, einige Störungen treten jedoch nur vorübergehend auf.

Ein sehr häufig auftretendes Erstsymptom ist eine Sehnerv-Entzündung (Retrobulbärneuritis). Hier sieht der Patient auf einem Auge verschwommener oder teilweise Farben nicht so kräftig wie sonst; manchmal können Bewegungen beim Schauen auch schmerzhaft sein - das sind die klassischen Symptome bei einer Sehnerv-Entzündung. Typisch ist hier auch, dass der Augenarzt nichts Auffälliges erkennen kann, der Patient selbst aber sehr wohl eine Einschränkung bemerkt.

Weitere mögliche Frühsymptome sind:

  • Spastische Lähmungen und Koordinationsstörungen: Spastische (= krampfartige) Lähmungen und Koordinationsstörungen sind meist ein frühes Symptom der Multiplen Sklerose.
  • Sehstörungen: Bei ca. 30% der Patienten kommt es als erstes Anzeichen auch zu Sehstörungen. Eine Sehnervenentzündung verursacht verschwommenes Sehen, eingeschränktes Farbensehen, das Sehen von Doppelbildern oder Schmerzen bei Augenbewegungen. Sind Nerven entzündet, die die Augen steuern, können verschiedene Symptome an den Augen auftreten: Eingeschränkte Sicht: Man schaut wie durch Milchglas, wie durch einen Schleier, sieht evtl.
  • Gefühlsstörungen: Auch Gefühlsstörungen mit Missempfindungen auf der Haut treten häufig als frühes Symptom auf. Diese beschränken sich meist auf eine Körperhälfte und führen dazu, dass sich beispielsweise Hände und Füße plötzlich taub oder kribbelig anfühlen. Ansonsten treten sensible Ausfälle bzw. Gefühlsstörungen auf; diese machen sich beim Patienten oft halbseitig bemerkbar. Das ist typisch für das verschaltete Gehirn, welches diese halbseitigen Ausfälle macht. Wenn das Gefühl entsteht, dass sich ein Arm „bamstig“ (müde) anfühlt, so kann das weiter aufsteigen oder so bleiben; das geht nicht weg. Das Kriterium ist, dass das konstant ist - das ist nichts, was plötzlich kommt und dann wieder geht wie etwa eine Muskelverspannung; das bleibt.
  • Gleichgewichtsprobleme und Schwindel: Gleichgewichtsprobleme und Schwindel können auftreten, wenn bestimmte Gehirnbereiche betroffen sind, die die Koordination und den kontrollierten Bewegungsablauf steuern. Durch eine Änderung der Position, beispielsweise vom Liegen zum Stehen, kann ein schwummeriges Gefühl ausgelöst werden. Auch ein unsicherer Gang und die Neigung in eine Richtung können auftreten. Der Patient bzw. die Patientin hat teilweise das Gefühl, dass er/sie wie leicht betrunken ist. Das ist meist vom Lagewechsel abhängig; so kann es Sie etwa beim Gehen in eine Richtung ziehen. Das ist oft ein Hinweis dafür, dass zum Beispiel Entzündungsherde im Kleinhirn bestehen; wenn das nicht weggeht, sprechen Sie das bitte bei ihrem behandelnden Arzt an.
  • Fatigue: Ausgeprägte Erschöpfung, anhaltende Müdigkeit und Antriebsschwäche werden als Fatigue bezeichnet. Fatigue ist ein sehr häufiges MS-Symptom und kann verschiedene Ursachen haben. Andere Symptome wie Schlafstörungen, Bewegungseinschränkungen oder Infektionen können ebenfalls die körperliche Leistungsfähigkeit einschränken.
  • Lähmungserscheinungen: Seltener gibt es, je nachdem, wo der Entzündungsherd sitzt, Lähmungserscheinungen - das äußert sich durch feinmotorische Störungen. Durch diese kann man nicht mehr so gut schreiben, man hat weniger Kraft in einem Arm oder Bein bzw. auch halbseitige Einschränkungen. Das Wichtigste ist hier zu beachten, dass sich das langsam aufbaut. Das ist nie schlagartig wie bei einem Schlaganfall; das kommt, baut sich auf und bleibt.
  • Verschlechterung bei Wärme: Eine vorübergehende Erhöhung der Körpertemperatur, beispielsweise durch Fieber oder heißes Wetter, kann zu einer plötzlichen Verschlechterung von Symptomen führen. Durch die Wärme wird die Funktion der Nerven beeinträchtigt, sodass sich Beschwerden verstärken. Prinzipiell können sich Symptome verstärken, wenn Sie Fieber haben, wenn es draußen sehr heiß ist oder wenn Sie zu heiß gebadet haben. Dann kann es passieren, dass es zu einem Leitungsblock kommt und infolgedessen die Nerven schlechter leiten; dadurch verstärken sich die Symptome.
  • Kognitive Einschränkungen: Eine Multiple Sklerose kann auch die kognitiven Fähigkeiten einschränken - und dazu gehört auch das Gedächtnis. Dass das Gedächtnis nachlässt, kann sogar recht früh im Verlauf der Erkrankung auftreten. Etwa 40-80 Prozent der Menschen mit MS haben Einschränkungen in diesem Bereich. Grund ist auch hier, dass Hirnareale entzündet sind, in denen das Gedächtnis seinen Platz im Gehirn hat.
  • Schmerzen: Schmerzen bei einer MS können durch die neurologische Erkrankung an sich oder durch Folgeschäden (wie Fehlhaltungen) entstehen. Wichtig ist, den Grund für die Beschwerden zu finden.
  • Krämpfe: Einige Betroffene klagen über Krämpfe in den Händen. Ein Arzt oder eine Ärztin wird herausfinden, ob z. B. eine MS-bedingte Spastik dafür verantwortlich ist. Die Beschwerden können aber auch eine andere Ursache haben, u. a.

Es ist wichtig zu betonen, dass all diese Symptome nicht zwangsläufig auf eine Multiple Sklerose hindeuten müssen. Deshalb ist die Diagnose „MS“ eine Ausschlussdiagnose. Viele Betroffene verspüren schon Jahre vor der Diagnose verschiedene Beschwerden, die sie häufiger eine Arztpraxis aufsuchen lassen. Die Symptome sind vielfältig und können verschiedenste Ursachen haben. Die Beschwerden, die Jahre vor der MS-Diagnose auftreten können, sind vielfältig. Sie reichen von Blasen- oder Darmstörungen über Schmerzen bis hin zu Depressionen, Schlafstörungen und Fatigue. Zudem treten Gangstörungen und Missempfindungen der Haut häufiger bei Menschen auf, die später eine MS-Diagnose erhalten. Auch durch Entzündungen der Haut kann sich eine MS ankündigen. Einige betroffene Frauen empfinden diese Beschwerden, mit denen sich eine MS ankündigen kann, sogar als so schwerwiegend, dass sie auf ihren Kinderwunsch verzichten.

Der Weg zur Diagnose

Wenn Ihnen diese Art von Symptomen auffällt, besprechen Sie dies mit Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt. Viele Hausärzte denken an MS als zugrundeliegende Erkrankung, initiieren dann schon oft das MRT vom Kopf und zeitgleich einen Termin beim Neurologen/bei der Neurologin. Es sollte ein/e Facharzt/Fachärztin für Neurologie, welche/r im besten Fall in größerem Umfang Erfahrung mit Multiple Sklerose hat, aufgesucht werden. Diese/r kann auch bei Vorliegen von feinen Symptomen meist eine MS erkennen und daraufhin mit Ihnen die weiterführende Abklärung vornehmen. Außerdem ist es wichtig, dass Sie zu Ihrem Arzt Vertrauen haben und mit ihm Ihre Symptome besprechen können, auch wenn Sie sich nicht sicher sind, wo Sie eine Anlaufstelle haben bzw. ob dieser Sie weiterhin betreut. Meistens muss man hier ein bisschen suchen; es gibt aber auch zertifizierte Ärzte, die von der ÖGN (Österreichische Gesellschaft für Neurologie) aufgelistet werden.

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Zunächst steht eine sorgfältige Erhebung der Krankheitsgeschichte an, die Anamnese. Klassischerweise folgt dann eine neurologische Untersuchung von Bewegungsapparat, Koordination, Gleichgewicht und Sinnesorganen. Weiter werden im Wege der Kernspintomografie (MRT) Bilder des Gehirns und Rückenmarks erstellt. Eine sogenannte Lumbalpunktion (die Entnahme von Nervenwasser mit einer Hohlnadel aus dem Rückenmark in Höhe der Lendenwirbelsäule) gibt Aufschluss über Entzündungszellen und bestimmte verdächtige Eiweißkörper. Das klinische Erscheinungsbild ist mit dem bisherigen Krankheitsverlauf abzugleichen, das neurologische Untersuchungsergebnis und die Befunde aus den Zusatzuntersuchungen sind dann in einer Gesamtschau zu betrachten.

Die Magnetresonanztomografie erlaubt sehr genaue und frühe Diagnostik. Durch ein starkes Magnetfeld werden Signale aus unterschiedlichen Geweben des Gehirns und Rückenmarks aufgefangen und mit sehr hoher Auflösung in Schichtbilder umgewandelt. Gehirn und Rückenmark sind von Nervenwasser umspült. Die Lumbalpunktion ist eine neurologische Routine-Untersuchung dieses Nervenwassers. Sie dient zum Nachweis einer Entzündung des Nervensystems. Bestimmte Eingänge in das Nervensystem lassen sich durch minimale elektrische, akustische oder visuelle Reize anregen.

Eine Eigendiagnose ohne Hilfsmittel werden Sie nicht schaffen. Es gibt wie gesagt eindeutige Symptome bzw. welche, die sehr verdächtig für eine MS sind, aber eine selbstständige Diagnosestellung ist nicht möglich. Hier benötigen wir nach wie vor die zerebrale Bildgebung mittels MRT vom Kopf und am besten auch noch vom Rückenmark, zusätzlich dazu Laboruntersuchungen und Nervenwasser. Wir beginnen mit einem MRT vom Gehirn; dabei werden Kontrastmittel eingesetzt, nachdem sich hier auch Entzündungsherde anfärben können. Zusätzlich ist ein MRT der Halswirbelsäule auch sehr wichtig, ergänzend eventuell auch noch der Brustwirbelsäule, um stumme Herde abgrenzen zu können. Nicht jeder Entzündungsherd macht eine Ausfallsymptomatik oder eine Klinik - hier gibt es sehr typische Verteilungsmuster und internationale radiologische Kriterien, die für die Diagnose der Multiplen Sklerose erfüllt sein sollten. Der nächste Schritt ist dann die Messung des Sehnervs, ob auch dieser langsamer leitet; das ist oft auch ein stilles Symptom, was zur Diagnose dazu passt. In weiterer Folge wird der Kreuzstich mit dem Nervenwasser gemacht, bei dem Autoimmunzellen in Form von oligoklonalen Banden nachgewiesen werden.

Ja, eine MS kann man am MRT immer erkennen; es gibt keine MS ohne Entzündungsherde im Gehirn oder im Rückenmark. Das wurde eine Zeit lang in den USA so gemacht; man hat versucht, sich die Lumbalpunktion zu ersparen, dabei sind jedoch immer wieder falsche Diagnosen gestellt worden. Um dies zu vermeiden, ist es immer noch Goldstandard, die Lumbalpunktion durchführen zu lassen.Manchmal entstehen diese Grauzonen. Wenn Sie zum Beispiel wegen Kopfschmerzen ein MRT durchführen lassen haben und man dort ein, zwei verdächtige Läsionen, die einer Multiplen Sklerose entsprechen könnten, findet und Sie noch nie Ausfälle hatten, wird das radiologisch-isoliertes Syndrom genannt. Das ist ein sogenannter Zufallsbefund und Sie erfüllen damit auch noch nicht die MRT-Kriterien für eine vollständige MS, weil sie einfach zu wenige Herde haben. Hier entsteht eine Belastung, da man nicht weiß, ob sich daraus eine MS entwickelt. Das ist jedoch nicht bei jedem Patienten der Fall; hier ist es wichtig, einfach ganz normal weiterzuleben. Sollte es zu einem Schub kommen, dann ist das etwas, das Sie bemerken und dann gehen Sie auch zum Arzt. Ständig in Angst zu leben, dass daraus vielleicht einmal eine Multiple Sklerose entstehen könnte, ist meiner Meinung nach Lebenszeitverschwendung.

Therapie und Lebensqualität

MS ist bislang nicht heil-, aber behandelbar. Es geht darum, den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität weitestmöglich zu erhalten. Bei akuten Schüben erhalten Patienten hochdosierte Entzündungshemmer, meist Steroidhormone (Kortikosteroide). Immunstimulierende Interferone sowie Immunsuppressiva - also Medikamente, die die Immunabwehr dämpfen -, werden zur sogenannten Basis- und Eskalationsbehandlung verschrieben. Hinzu kommen physio- und ergotherapeutische Maßnahmen, logopädische Hilfe und - ganz wichtig - psychotherapeutische Unterstützung. Akupunktur oder anthroposophische Heilmethoden (wie etwa künstlerische Therapie, Wickel und Auflagen) können die Therapie ergänzen. Wenn Medikamente kaum oder gar nicht wirken und die MS rasch und aggressiv voranschreitet, kann aus eigenen Stammzellen ein neues, gesundes Immunsystem entstehen.

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Wenn die Diagnose bereits gestellt wurde und Sie vom Krankenhaus entlassen worden sind, wird meistens noch in der Ambulanz ein Befundbesprechungstermin vereinbart, nachdem es oft dauert, bis diese speziellen Liquor-Untersuchungen und Laboruntersuchungen ausgewertet sind. Es macht trotzdem Sinn, sich zusätzlich gleich einen Termin bei seinem zukünftigen behandelnden Arzt zu vereinbaren, da man dort meist sowieso ein wenig Wartezeit hat. Oft bekommt man auch mehrere Therapieoptionen zur Verfügung gestellt. Wenn man das nicht selbst ausreichend gut ordnen kann, ist es immer gut, wenn man bei Bedarf auch nochmal mit einem zweiten Arzt darüber spricht. Mit der Behandlung sollte früh begonnen werden, da durch Entzündungsherde Gehirnzellen verloren gehen und man somit ja nicht auf den nächsten Schub warten will. Selbst wenn am Anfang Reparaturmechanismen mithelfen, ist das immer ein Kampf zwischen Zellen, die entzündlich sind und Zellen, die antientzündlich sind.

Es ist sehr wichtig, dass Sie, wenn Sie Symptome haben, nicht den Kopf in den Sand stecken und die Symptome verneinen. Manche Symptome gehen, auch wenn man sie nicht behandelt, nach einigen Wochen von selbst wieder weg - gerade dann denkt man sich, dass alles wieder in Ordnung sei. Es ist jedoch für uns Behandelnde und auch für den Patienten selbst wichtig, diese auftretenden Symptome früh abzuklären. So kann es früh zu einer Therapie kommen; man will ja zukünftige Entzündungsherde verhindern oder auch Behinderungseinschränkungen bzw.

Ernährung und Lebensstil

Mit der Ernährung können MS-Betroffene versuchen, ihre Immunabwehr zu stärken und das Entzündungsgeschehen zu minimieren. Die Ernährung sollte deshalb vor allem aus Gemüse, hochwertigen Ölen, Nüssen und Samen bestehen. Positiv wirken sich insbesondere die entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren aus. Ein weiterer Ansatz ist, für mehr gute Darmbakterien zu sorgen: und zwar mit Pro- und Präbiotika. Denn aus ballaststoffreichen Lebensmitteln stellen Darmbakterien wertvolle kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat und Propionat her. Laut neueren Studien kann Propionsäure das Immunsystem stärken.

Zudem ist ausreichend körperliche Bewegung von Vorteil; Übergewicht und Bewegungsmangel wirken sich negativ auf den Krankheitsverlauf aus, deshalb sollte Bewegung immer wieder eingeplant werden, sodass man mobil bleibt. Weiters bin ich sicher, dass eine positive Lebenseinstellung immer gut ist, weil ständiger Stress Cortisol bzw. Stresshormone verursacht, welche für das Nervensystem auch nicht gut sind. Die Familie wird meist Bescheid wissen und wird sich natürlich auch Sorgen machen und vor allem am Anfang mitbelastet sein. Umso wichtiger ist es deshalb, die Familie oder auch enge Freunde miteinzubinden. Diese werden dann Verständnis dafür haben und auch sehen, dass Ihr Leben gut weitergeht, dass sie weiterhin sehr viel machen können, auch wenn es vielleicht die ein oder andere Einschränkung gibt. Das ist am Anfang sehr oft notwendig, da der Patient dann um seine Gesundheit trauert und das tut weh. Man muss sic…

Es gibt keine die eine MS-Diät. Man sollte darauf achten, gesunde Öle bzw. möglichst ungesättigte Fettsäuren statt tierischen Fetten zu sich zu nehmen; diese gängige Mittelmeerkost mit viel Obst, Gemüse und auch Fisch wirkt sich positiv aus. Das Wichtigste ist, nicht zu rauchen. Rauchen ist bei MS ein Brandbeschleuniger; stellen Sie das somit ein.

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