Multiple Sklerose Selbsttest: Ein erster Anhaltspunkt bei Verdacht

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die Gehirn und Rückenmark betrifft. Sie beeinträchtigt die Weiterleitung und Verarbeitung von Nervenimpulsen. Die Symptome sind vielfältig und individuell verschieden, was die Diagnose oft erschwert. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die Symptome, Diagnose und den Umgang mit MS.

Was ist Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift. Bei MS werden die Nervenfasern beschädigt, da durch Entzündungen die schützende Myelinschicht, die die Nervenfasern umgibt, angegriffen wird. Diese Myelinschicht ist wichtig für die reibungslose Übertragung von Nervenimpulsen. Die Folge ist, dass Informationen nicht mehr einwandfrei übertragen werden können. Es entstehen Vernarbungen (Sklerosen/Läsionen) an den Nervenfasern.

Die Krankheit ist nicht ansteckend, nicht zwangsläufig tödlich, kein Muskelschwund und keine psychische Erkrankung. Die meisten Betroffenen sind zwischen 20 und 40 Jahre alt, wobei Frauen etwa doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. In einigen Fällen tritt MS auch bei Kindern und Jugendlichen auf.

Frühsymptome der Multiplen Sklerose

Die ersten Anzeichen einer MS sind oft unspezifisch und können von Person zu Person variieren. Ärzte deuten diese Symptome oft erst im Nachhinein als Anzeichen von MS. Zu den häufigsten Frühsymptomen gehören:

  • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen, Sehverlust, Schmerzen bei Augenbewegungen (Optikusneuritis), Doppelbilder. Die Sehstörungen werden durch eine Entzündung des Sehnervs (Optikusneuritis) verursacht. Die Erkrankten sehen verschwommen, als würde ein nebeliger Schleier über allem liegen. Die Sehnerventzündung (Optikusneuritis) bei MS betrifft in mehr als 99 Prozent der Fälle pro Schub nur ein Auge. Sie äußert sich zunächst durch Schmerzen bei der Augenbewegung, die meist hinter dem Augapfel beim Blick in eine bestimmte Richtung auftreten. Meist kommt es nach Stunden bis Tagen zusätzlich zu Sehstörungen, vor allem in der Mitte des Gesichtsfeldes. Die meisten Patient:innen mit Optikusneuritis berichten, dass sie alles dunkler und blasser, teilweise auch unscharf sehen. Manche Betroffene leiden zusätzlich unter Lichtblitzen oder anderen irritierenden Lichterscheinungen. Objektiv ist zwar meist nur ein Auge betroffen, es kann jedoch trotzdem sein, dass Betroffene subjektiv auf beiden Augen eine Einschränkung empfinden. Die Sehverschlechterung dauert meist nur wenige Tage und verbessert sich anschließend in der Regel auch ohne Behandlung. Trotzdem ist es wichtig, dass Sie bei plötzlicher Sehverschlechterung und Augenbewegungsschmerzen einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, da dies ein typischer Hinweis für die Diagnose MS sein kann. Die Symptome können mit den sogenannten visuell evozierten Potenzialen (VEPs) objektiviert werden. Dabei wird die Nervenleitungsgeschwindigkeit des Sehnervs gemessen, die bei einer Entzündung deutlich verlangsamt ist.
  • Motorische Störungen: Unsicherheit beim Gehen, Krämpfe in den Händen, krampfartige Lähmungen. Betroffene fühlen sich beim Gehen unsicher. Auch Krämpfe in den Händen gehören zu den ersten Anzeichen.
  • Gefühlsstörungen: Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Missempfindungen (z.B. "Ameisenlaufen") in einzelnen Hautarealen, meist an Armen oder Beinen. Bei den Gefühlsstörungen werden einzelne Hautareale als kribbelnd oder taub empfunden. Sie treten an Armen oder Beinen (Extremitäten) auf.
  • Fatigue: Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, eine Art "Unausgeschlafenheit".
  • Kopfschmerzen: Häufige Frühsymptome der MS sind vor allem Kopfschmerzen.

Die Symptome treten zu Beginn oft einseitig auf. Die Sehstörung betrifft am Anfang nur ein Auge. Auch die Motorik und Sensibilität der Extremitäten sind nur auf einer Seite zu finden.

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Typische Symptome der Multiplen Sklerose

Die typischen Symptome der Multiplen Sklerose sind vielfältig und individuell verschieden. Manche Betroffene haben eher mit Sehstörungen zu kämpfen, bei anderen ist die motorische Komponente stärker beeinträchtigt. Hier ein Überblick über die wichtigsten MS-Symptome:

  • Sehstörungen: Wie verschwommenes Sehen, Sehverlust, Schmerzen bei Augenbewegungen infolge einer Entzündung des Sehnervs (Optikusneuritis), Doppelbilder infolge gestörter Koordination der Augenmuskeln.
  • Gefühlsstörungen der Haut (Sensibilitätsstörungen): Wie Kribbeln, (schmerzhafte) Missempfindungen (z.B. „Ameisenlaufen“) oder Taubheitsgefühle. Diese Störungen sind meist vorübergehend, manchmal aber auch dauerhaft. Gefühlsstörungen der Haut, etwa in Form von Kribbeln, Jucken oder einem drückenden beziehungsweise pochenden Schmerz, sind ein häufiges Symptom bei Multipler Sklerose. Möglich sind auch ein gestörtes Temperaturempfinden an bestimmten Körperstellen sowie Taubheitsgefühle.
  • Krampfartige, schmerzhafte Lähmungen (Spastiken): Vor allem an den Beinen.
  • Muskelschwund: Der nicht durch die MS entsteht, sondern eine Folge der eingeschränkten Beweglichkeit ist, die von Multiple Sklerose ausgelöst wird
  • Störung der Koordination von Bewegungen (Ataxien): Unsicherheit beim Greifen oder Gangstörungen
  • Fatigue: Erhebliche anhaltende Schwäche und schnelle Erschöpfbarkeit
  • Störungen der Blasen- und/oder Darm-Entleerung: Z. B. Harninkontinenz, Harnverhalt, Verstopfung. Bei einer Multiplen Sklerose treten häufig Blasen- und Darmstörungen auf. Dabei werden die „Kommandos“ nicht mehr oder nur verlangsamt über die Nervenbahnen weitergeleitet. Verstopfungen können sehr schmerzhaft sein. Ungewollter Harnverhalt (Ischurie; Wasserlassen kaum bis nicht möglich). In diesen Fällen ist die Blase zwar voll, aber die betroffene Person kann sie nicht entleeren. Harn- oder Darmstörungen sind für viele betroffene Menschen besonders unangenehm.
  • Sprachstörungen: „Verwaschene“ Sprache. Weil die Gesichts- und Halsmuskulatur nicht mehr jene exakten Nervenimpulse erhält, die sie für ein reibungsloses Funktionieren benötigt, gehen meist auch Sprech- und Schluckstörungen (Dysphagie) mit einer MS einher.
  • Schluckstörungen
  • Unwillkürliches, rhythmisches Zittern (Tremor): Von Körperteilen bei zielgerichteten, bewussten Bewegungen (Intentionstremor), z.B. Zittern der Hände beim Greifen nach einem Glas
  • Unwillkürliches, rhythmisches Augenzittern (Nystagmus)
  • Kognitive Störungen: Verminderte Aufmerksamkeit, Konzentrationsprobleme, beeinträchtigtes Kurzzeitgedächtnis. Ein Hinweis auf Multiple Sklerose können Gedächtnisstörungen sein. Betroffene haben etwa Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Auch die Merkfähigkeit ist häufig eingeschränkt.
  • Sexuelle Funktionsstörungen: Ejakulationsprobleme und Impotenz bei Männern, Orgasmusprobleme bei Frauen, nachlassende sexuelle Lust (Libidoverlust) bei allen Geschlechtern
  • Schmerzen: Z.B. Kopfschmerzen, Nervenschmerzen (etwa in Form von Trigeminusneuralgie), Rückenschmerzen, Muskelschmerzen (Schmerzen in den Oberschenkeln und Schmerzen in den Füßen gehören beispielsweise dazu). Multiple Sklerose verursacht vor allem Schmerzen in den Armen und Beinen. Häufig kommen die Arm- oder Beinschmerzen morgens direkt nach dem Aufstehen. Kommt es im Rahmen einer Erkrankung wie MS zu einer Trigeminusneuralgie, sprechen Fachleute von einer Post-Zoster-Neuralgie (PZN). Ursache für die Lähmungen oder Schmerzen im Gesicht ist die Nervenscheide (Myelinschicht), die bei Multipler Sklerose stark angegriffen ist. Typisch sind einschießende Schmerzen, die einige Sekunden bis wenige Minuten andauern.
  • Schwindel

Ein zuckendes Augenlid wird oft falsch interpretiert als Zeichen für eine MS. Muskelzuckungen des Augenlids gehören nicht zu den Symptomen der Multiplen Sklerose.

Die MS-Symptome von Frauen und Männern unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander. Einzelne Formen der MS kommen bei Frauen häufiger vor als bei Männern. Von der schubförmig remittierenden MS (RRMS) sind Frauen zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer.

Fatigue-Syndrom

Betroffene von Multipler Sklerose fühlen sich oft übermäßig erschöpft, müde und antriebslos - ohne erkennbaren Grund. Fachleute sprechen hier vom chronischen Fatigue. Auch körperliche Erschöpfung ist möglich: Typisch ist etwa Kraftlosigkeit in den Gliedmaßen. Fatigue (ausgesprochen: fatieg) - das Phänomen der Erschöpfung - haben viele Menschen mit Multipler Sklerose. Betroffene fühlen sich matt. Schon die kleinsten Anstrengungen fallen ihnen schwer. Ausruhen oder Schlaf wirken nicht erholsam. Viele Betroffene fühlen sich zusätzlich schuldig, weil sie nicht leistungsfähig sind.

Psychische Symptome

Zu den psychischen Symptomen gehören Depressionen, Angststörungen, Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und Wesensveränderung durch MS.

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  • Depression: Menschen mit MS leiden häufig unter Depressionen. Die Belastung durch die Krankheit selbst, der Verlust einzelner Körperfunktionen, die sozialen Auswirkungen oder neurologische Veränderungen im Gehirn können sie verursachen. Studien zufolge entwickeln rund die Hälfte aller Menschen mit MS im Laufe ihrer Erkrankung eine Depression oder depressive Verstimmung.
  • Angststörungen: Angststörungen wie die generalisierte Angststörung, Panikstörungen oder soziale Ängste können bei MS auftreten. Die Unsicherheit über den Verlauf der Krankheit, die Sorge um körperliche Beeinträchtigungen und die Auswirkung der Erkrankung auf das alltägliche Leben können Ängste verstärken.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Zu den MS-bedingten kognitiven Einschränkungen gehören zum Beispiel Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten, Problemlösungsdefizite und verlangsamtes Denken. Manche Patienten empfinden dies als emotionale Belastung.
  • Wesensveränderung: Die Wesensveränderungen im Rahmen einer Multiple-Sklerose-Erkrankung umfassen emotionale Labilität und Stimmungsschwankungen. Das Denkmuster und die Denkgeschwindigkeit verändern sich. Eine tatsächliche Wesensveränderung tritt allerdings selten auf. Eine Wesensveränderung ist bei MS durchaus möglich. Gerade bei langjährigen Verläufen treten psychiatrische Symptome häufig auf. Wobei sich die Medizin jedoch einig ist: Die psychischen Beschwerden müssen bei jedem MS-Patienten professionell erfasst und ganzheitlich beleuchtet werden.

Stellen Sie Symptome wie Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit an sich fest, ist eine Psychotherapie ratsam. Psychische Probleme können auch von Medikamenten ausgelöst werden. In diesem Fall sollte eine Umstellung auf eine andere medikamentöse Therapie in Betracht gezogen werden.

Seltene Symptome

Vor allem im Spätstadium kommt es zu MS-Symptomen, die nur selten anzutreffen sind.

  • Demenz: Manchmal kommt es zu einer Demenz, die auf die Erkrankung zurückzuführen ist.
  • Inkontinenz: Von einer Stuhlinkontinenz sind nur wenige MS-Erkrankte betroffen. Stattdessen treten Funktionsstörungen auf, die keine vollständige Inkontinenz bedeuten. So kommt es zum Beispiel eher zu Verstopfung. Manche Erkrankte leiden unter einer Dranginkontinenz. Auch das ist keine vollständige Inkontinenz, weil der Urin kurzfristig zurückgehalten werden kann. Sobald die Patienten den Harndrang bemerken, müssen sie jedoch sofort zur Toilette gehen.
  • Atem- und Schluckbeschwerden: Sind ebenfalls selten und treten meist erst bei fortgeschrittener Erkrankung auf.
  • Haarausfall: Mitunter kommt es auch zu Haarausfall. Die Beeinträchtigung der Nerven bei MS verändert das Haarwachstum allerdings nicht. Haarausfall ist eher eine Folge von Stress oder eine Nebenwirkung der MS-Medikamente.
  • Persönlichkeits- und Wesensveränderungen: Sie sind selten und treten erst im späteren Krankheitsverlauf auf.

Sexuelle Funktionsstörung

Studien zeigen, dass Sexualstörungen bei Personen mit Multipler Sklerose drei- bis viermal häufiger vorkommen als bei gesunden Menschen. Fachleute unterscheiden verschiedene Formen: Bei einer primären Sexualfunktionsstörung wird die Libido durch Läsionen im Rückenmark oder Gehirn unmittelbar beeinträchtigt.

Schluck- und Sprechstörungen

Im Rahmen von MS kann es zu diversen Sprechstörungen (Dysarthrie) sowie Schluckbeschwerden (Dysphagie) kommen. Die grundsätzliche Kompetenz, sich zu artikulieren, ist nicht betroffen. Vielmehr ist die Koordination der am Sprech- und Schluckvorgang beteiligten Gehirnregionen und Muskelgruppen gestört. Mögliche Folgen sind verwaschenes Sprechen, eine zu hohe oder tiefe Stimmlage sowie Kurzatmigkeit beim Sprechen.

Lähmungen

Ist die Erkrankung schon etwas weiter fortgeschritten, können Lähmungserscheinungen auftreten. Diese beginnen zunächst oft mit Muskelkrämpfen oder Steifheit in den Extremitäten.

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Uhthoff-Phänomen

Erhöht sich die Umgebungstemperatur, etwa im Sommer oder in der Sauna, können sich die Symptome verschlimmern. Das gilt auch für die Körpertemperatur: Leiden Betroffene unter Fieber, verstärken sich die MS-Beschwerden. Fachleute sprechen beim Uhthoff-Phänomen auch von einem Pseudoschub. In vielen Fällen verschlimmert starke Hitze (zum Beispiel bei sehr heißem Wetter, Fieber oder bei einem heißen Bad) die MS-Symptome vorübergehend. Mediziner bezeichnen dies als Uhthoff-Phänomen.

MS-Schub

Die MS-Symptome treten bei den meisten Menschen in Schüben auf. Ein MS-Schub ist definiert als das Auftreten neuer oder als die Reaktivierung bereits früher aufgetretener neurologischer Funktionsstörungen, von denen Betroffene berichten oder die durch eine medizinische Untersuchung festgestellt werden.

Die Störungen müssen für eine Schub-Definition folgende Kriterien erfüllen:

  • Sie halten mindestens 24 Stunden an.
  • Sie sind mindestens 30 Tage nach Beginn des letzten Schubes aufgetreten.
  • Die Symptome wurden nicht durch eine Veränderung der Körper-Temperatur (Uhthoff-Phänomen), eine Infektion oder andere physische oder organische Ursachen hervorgerufen.

Diagnose von Multipler Sklerose

Eine verlässliche MS-Diagnose kann nur ein Arzt stellen. Für die Diagnostik einer Multiplen Sklerose kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Da es keine Einzel-Diagnose gibt, mit der sich Multiple Sklerose sicher feststellen lässt, haben Experten eine Reihe von Kriterien festgelegt, deren Auftreten die Diagnose MS zumindest nahelegen.

Wichtig: Einen MS-Selbsttest gibt es nicht und einen Multiple Sklerose-Test online zu suchen, wird Betroffene nicht weiterbringen.

Zur Diagnose einer Multiplen Sklerose erfolgt eine ausführliche Anamnese.

Liquoruntersuchung

Eine kleine Menge des sogenannten Nervenwassers (Liquor) wird mithilfe einer Nadel aus dem Wirbelkanal entnommen (Lumbalpunktion).

Oligoklonale Banden

Oligoklonale Banden sind sogenannte Immunglobuline, das heißt: Antikörper. Sie liefern Hinweise auf entzündliche Prozesse im Körper. Bei rund 95 Prozent aller MS-Patienten liegen sie vor. Weil sie aufgrund ihrer Größe die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden können, befinden sie sich nur in der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor) und nicht im Blut. Dies spricht für eine Entzündung, die ihren Ausgangspunkt im Gehirn hat. Allerdings liegen die oligoklonalen Banden erst im späteren Verlauf einer MS-Erkrankung vor, selten schon zu Anfang. Die Untersuchungen sind nicht nur technisch aufwändig, sie dauern auch lange.

MS-Diagnose bei Kindern

Bei der MS-Diagnostik im Kindesalter orientieren sich Ärzte an denselben Kriterien wie bei erwachsenen Patienten.

Leben mit Multipler Sklerose

Für die meisten Neupatienten ist die MS-Diagnose im ersten Moment ein Schock. Doch geht für sie das Leben weiter - wenn auch anders als zuvor. MS-Patienten müssen Schritt für Schritt lernen, mit ihrer Krankheit umzugehen. So massiv eine MS-Diagnose auch ist, nicht jede Erkrankung endet damit, dass der Betroffene fast bewegungsunfähig im Rollstuhl sitzen muss. Gerade zu Beginn der Erkrankung heilen die meisten Entzündungen wieder ab, sodass sich auch die Symptome zurückbilden.

Wenn ein Familienmitglied die Diagnose MS bekommt, steht zunächst die Welt still. Sie trifft alle Beteiligten wie ein Schlag. Doch am Ende steckt das familiäre Umfeld nicht im Körper der erkrankten Person.

Patientenverfügung

Eine Patientenverfügung stellt sicher, dass Ihre medizinischen Wünsche auch in unerwarteten Situationen respektiert werden und bewahrt so Ihre Selbstbestimmung. Sie greift in Situationen, in denen Sie aufgrund von Krankheit oder Verletzung nicht in der Lage sind, sie selbst auszudrücken. Dieses Dokument entlastet zudem Ihre Angehörigen von schwierigen Entscheidungen, vermeidet Missverständnisse und schützt vor unerwünschter Über- oder Unterbehandlung.

Pflegegrad und Grad der Behinderung

Beeinträchtigen die MS-Beschwerden die Selbstständigkeit der betroffenen Person, so hat sie unter Umständen Anspruch auf einen Pflegegrad. Sollten Sie oder eine Person in Ihrem Umfeld eine diagnostizierte MS haben, prüfen Sie am besten frühzeitig, ob möglicherweise Anspruch auf einen Pflegegrad besteht. Beeinträchtigt die MS-Krankheit die Teilhabe oder Funktionen der betroffenen Person, so kann sie beim Versorgungsamt einen Grad der Behinderung (GdB) beantragen.

In einem Pflegetagebuch können Sie die Beeinträchtigungen im Alltag genauer beobachten und dokumentieren. Ein Pflegetagebuch unterstützt Sie gegebenenfalls beim Antrag auf Pflegegrad.

Stuhlprotokoll

Bestenfalls haben Sie einen guten Überblick über alle Stuhlgänge im Pflegealltag und bemerken so rechtzeitig, wenn etwas untypisch ist. In einem Stuhlprotokoll können Sie alle Stuhlabgänge dokumentieren. Das Protokoll liefert unter anderem Hinweise auf Verdauungsprobleme oder Nebenwirkungen von Medikamenten.

Familiäres Umfeld

Es sind mehrere Faktoren, die zusammenkommen müssen, um eine MS auszulösen. Mediziner sprechen deshalb von einem „multifaktoriellen“ Geschehen. Genetische Komponenten können eine Rolle spielen. Von einer direkten Vererbung einer MS kann also nicht die Rede sein.

elevida

elevida ist eine anerkannte digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) für Menschen mit MS und Fatigue. Das Online-Programm besteht aus verschiedenen Modulen, wie zum Beispiel Schlafmanagement oder Stressbewältigung. Ziel des Programms ist, Ihre Fatigue-Symptome zu lindern und Ihnen den Umgang mit ihnen zu erleichtern. Die Kosten übernimmt Ihre Krankenkasse. Voraussetzung hierfür ist ein Rezept, das Sie von Ihrem Arzt bekommen.

Ursachen von Multipler Sklerose

Es sind mehrere Faktoren, die zusammenkommen müssen, um eine MS auszulösen. Mediziner sprechen deshalb von einem „multifaktoriellen“ Geschehen. Genetische Komponenten können eine Rolle spielen. Von einer direkten Vererbung einer MS kann also nicht die Rede sein. Die MS-Krankheit ist keine klassische Erbkrankheit, da nicht die Krankheit selbst vererbt wird, sondern nur eine genetische „Neigung“, an MS zu erkranken.

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