Muskelschmerzen und Krämpfe: Ursachen, Behandlung und Prävention

Muskelprobleme sind vielfältig und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Sie reichen von alltäglichen Verspannungen bis zu schmerzhaften Muskelzerrungen.

Muskelziehen: Ursachen und Lösungen

Muskelziehen ist ein weit verbreitetes Problem, das durch plötzliche Bewegungen oder übermäßige Belastung beim Sport oder im Alltag entstehen kann. Dies reizt die Muskeln und verursacht ein gelegentliches oder dauerhaftes Ziehen.

Überanstrengte Muskeln sollten ernst genommen werden, da sie in einigen Fällen durch Zerrungen bedingt sein können. Bei einer Zerrung werden Muskelfasern überdehnt oder sogar gerissen. Dies tritt häufig auf, wenn der Muskel über seine Belastungsgrenze hinaus beansprucht wird, beispielsweise durch intensives Training oder das Heben schwerer Gegenstände. Eine Muskelzerrung oder -prellung äußert sich durch Druck- und Bewegungsschmerzen. Ein Muskelfaser- oder Muskelriss geht mit stechenden Schmerzen und der Bildung eines Blutergusses an der betroffenen Stelle einher. Vollständige Muskelrisse lassen sich oft von außen anhand der typischen Delle im Gewebe ertasten.

Vermeidung von Muskelziehen

  • Aufwärmen und Dehnen: Regelmäßiges Dehnen und Aufwärmen vor und nach körperlicher Aktivität sind entscheidend, um Verletzungen zu vermeiden. Je nach Intensität des Trainings können 5 - 15 Minuten Aufwärmprogramm ausreichen, um die Flexibilität zu verbessern.
  • Richtige Technik: Gerade beim Erlernen einer neuen Sportart oder Übungen mit Gewichten, ist es wichtig, die richtige Technik zu beherrschen. Ein Trainer oder ein erfahrener Sportler kann helfen, Bewegungen korrekt auszuführen und Gewichte einzusetzen, die dem eigenen Fitnesslevel entsprechen.

Muskelkrämpfe: Die schmerzhafte Kontraktion

Muskelkrämpfe sind unwillkürliche und schmerzhafte Muskelkontraktionen, die plötzlich auftreten können, sei es während des Schlafs oder beim Sport. Sie können verschiedene Muskeln betreffen, zeigen sich am häufigsten jedoch an den Beinen und Waden. Ein Muskelkrampf kann mehrere Minuten andauern und erzeugt oft erhebliche Schmerzen, besonders wenn ein Fuß sich wie eine Kralle verformt. In einigen Fällen werden Menschen regelmäßig von Muskelkontraktionen heimgesucht. Muskelkrämpfe können plötzlich auftreten und wieder verschwinden oder den Betroffenen dauerhaft quälen. Besonders oft treten Muskelkrämpfe in den Waden auf. Die Muskelschmerzen äußern sich dann mitunter auch nachts. Sie können in Muskelkater oder Wadenschmerzen übergehen.

Ursachen und Maßnahmen zur Vorbeugung von Muskelkrämpfen

  • Dehydration: Dehydration oder Flüssigkeitsmangel ist eine häufige Ursache für Muskelkrämpfe. Insbesondere bei heißem Wetter oder intensivem Training sollte ausreichend Wasser getrunken werden, um die Muskeln hydratisiert zu halten.
  • Elektrolytungleichgewicht: Ein Mangel an bestimmten Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Kalzium kann ebenfalls Muskelkrämpfe auslösen. Die Ursache der Muskelkrämpfe ist meist ein Magnesiummangel, der wiederum durch körperliche Belastung beim Sport entstehen kann. Denn durch starkes Schwitzen beim Sport verliert der Körper reichlich Magnesium. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an diesen Mineralstoffen ist, kann dazu beitragen, solche Mängel zu verhindern.
  • Überanstrengung: Eine häufige Ursache für Muskelkrämpfe ist Überanstrengung, insbesondere wenn intensive körperliche Aktivität ohne ausreichende Dehnung und Erwärmung der Muskeln stattfindet. Es ist wichtig, sich vor dem Training angemessen aufzuwärmen und zu dehnen, um das Risiko von Muskelkrämpfen zu reduzieren.
  • Weitere mögliche Ursachen: Falsche Körperhaltung, Stress, Verletzungen, Vorerkrankungen der Gefäße (Thrombosen der tiefen Beinvenen, chronische Durchblutungsstörungen, Krampfadern), Erkrankungen des Bewegungsapparats und des Skeletts, Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung, Nebenwirkungen von Medikamenten (Cholesterinsenker, hormonelle Verhütungsmittel, Blutdrucksenker, bronchienerweiternde Arzneimittel, Chemotherapeutika etc.), Erkrankungen (Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz, Schilddrüsenunterfunktion [Hypothyreose]), Schwangerschaft und Stillzeit, Alkohol- und Tabakkonsum.

SOS - Das hilft bei einem akuten Muskelkrampf

Wenn Sie einen Muskelkrampf erleiden, können Sie versuchen, den betroffenen Muskel sanft zu dehnen, um den Krampf zu lösen, und ihn dabei vorsichtig massieren. Eine andere effektive Soforthilfe-Methode: Greifen Sie die Zehen, mit Hilfe Ihrer Hand, und ziehen Sie sie sanft in Richtung Ihres Schienbeins. Halten Sie diese Position für einige Sekunden. Auch eine warme Dusche oder ein warmes Bad können dazu beitragen, die Muskulatur zu entspannen. Falls Dehydration vermutet wird, sollten Sie ausreichend Wasser oder eine isotonische Getränkemischung trinken. Wenn ein Mineralstoffmangel als Ursache in Betracht gezogen wird, können Sie Nahrungsmittel essen, die reich an Kalium, Magnesium und Kalzium sind, oder Nahrungsergänzungsmittel in Erwägung ziehen, dabei halten Sie am besten Rücksprache mit einem Arzt. Um einen akuten Krampf zu unterbrechen, hilft oft zunächst die Entlastung des betroffenen Fußes oder Beins. Bei einem akuten Krampf, etwa in der Wade oder im Oberschenkel, kann durch Dehnen des betroffenen Muskels oder durch aktives Anspannen des entgegengesetzten Muskels der Krampf unterbrochen werden.

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Muskelschmerzen: Ursachen und Behandlung

Wenn Muskeln stark beansprucht werden, können Muskelschmerzen, auch als Myalgien bezeichnet, auftreten. Diese Schmerzen können sich in unterschiedlichen Formen manifestieren - ziehend, stechend oder krampfartig.

Häufig resultieren Muskelschmerzen aus einseitigen Belastungen und Verspannungen von Schulter, Nacken, Knie oder Rückenbereich. Muskelschmerzen können durch Verletzungen, Entzündungen oder Überbeanspruchung der betroffenen Regionen verursacht werden. Ein ganzheitlicher Blick auf den Bewegungsapparat hilft, Fehlhaltungen und Probleme in anderen Körperregionen zu detektieren. So können Knieschmerzen beispielsweise mit dem Rumpf zusammenhängen oder sich Verspannungen und Fehlfunktionen im Kiefer auf die Nackenmuskulatur auswirken.

Muskelschmerzen treten meist im Rahmen von Muskelverspannungen, Muskelkater, leichten Muskelzerrungen oder Virusinfektionen auf und sind in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Muskelschmerzen (Myalgie) sind Schmerzen, die lokal in einzelnen Muskeln, bzw. Muskelgruppen oder diffus in der Muskulatur des ganzen Körpers wahrgenommen werden. Häufig können diese Schmerzen auch Muskelschwäche und muskulär bedingte Bewegungseinschränkungen auslösen.

Myalgie kann akut (nach Belastungen, Verletzungen oder bei viralen Infekten) oder chronisch (aufgrund von anhaltenden Fehlhaltungen/-belastungen oder Nährstoffmangel) auftreten. In manchen Fällen können Muskelschmerzen auch Begleitsymptom bestimmter Erkrankungen oder muskulärer Funktionsstörungen sein. Akute Muskelschmerzen lassen in der Regel nach wenigen Tagen nach.

Myalgie äußert sich in der Regel durch Schmerzen, die sich dumpf, ziehend, stechend, brennend und/oder krampfartig anfühlen. Muskelschmerzen können auf Druck, in Ruhe oder bei Belastung entstehen. Am häufigsten werden sie in den Beinen und Armen sowie als Rückenschmerzen, Nackenschmerzen oder Schulterschmerzen wahrgenommen. In den meisten Fällen werden Muskelschmerzen durch Muskelverspannungen ausgelöst. Psychische Faktoren wie Zeitdruck, Angst, Depression und/oder Erschöpfung (z.B. wegen Schlafmangel) können die Schmerzwahrnehmung verstärken. Daraus können sich Muskelschmerzen durch Stress, z. B. bei verspannungsbedingten Rückenschmerzen nach dem Joggen) oder intensiver körperlicher Arbeit auftreten. Bei Muskelkater entstehen kleine Faserrisse in der Muskulatur und es kommt zu einem kurzfristigen Entzündungsprozess mit Spannungsschmerz. Muskelkrämpfe treten meist plötzlich unter Belastung oder in Ruhephasen auf. Muskelzerrungen, -prellungen und Muskel(faser-)risse können ebenfalls Myalgie auslösen.

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Bestimmte Substanzen können Myalgie auslösen. Muskelschmerzen durch Medikamente (in Form von Neben-/Wechselwirkungen, z. B. Statine), Muskelschmerzen durch Alkohol (geschätzte 40 bis 60 % aller alkoholkranken Menschen leiden an chronischen Muskelerkrankungen inkl. Muskelschmerzen durch Impfungen (lokal an der Einstichstelle oder in anderen Muskelregionen aufgrund einer Nebenwirkung, z. B. Grippeimpfung) können auftreten.

Eine Reihe von Erregern können kurzfristig oder chronisch Muskel- und Gelenkschmerzen verursachen, als Begleitsymptome einer Entzündung oder von Fieber. Viren (z. B. Grippe, COVID-19), Bakterien (z. B. Borreliose) oder Parasiten (z. B. Trichinellose) können Myalgie verursachen.

Myalgie kann ein Symptom verschiedener Erkrankungen und Störungen des Organismus sein. Diese können sowohl nur die Muskulatur betreffen als auch im Rahmen einer autoimmunbedingten oder neurologischen Erkrankung mit weiteren Begleiterscheinungen auftreten. muskuläre Funktionsstörungen, z. B. Fibromyalgie, Stoffwechselerkrankungen, z. B. Schilddrüsenunterfunktion oder Erkrankungen des Nervensystems, z. B. Multiple Sklerose können Myalgie auslösen.

Wie man Muskelschmerzen behandelt

  • Ruhe: Bei akuten Muskelschmerzen, die durch Überanstrengung oder Sportverletzungen verursacht wurden, ist Ruhe oft die beste erste Maßnahme. Durch Schonung kann sich der betroffene Muskel erholen und heilen.
  • Kälte- und Wärmeanwendungen: Die Anwendung von Kälte in Form von Eispackungen kann helfen, Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren, insbesondere in den ersten 48 Stunden nach einer Verletzung. Wärmeanwendungen wie warme Bäder, Wärmflaschen oder Heizkissen können bei chronischen Muskelschmerzen oder Muskelverspannungen zur Linderung beitragen, indem sie die Durchblutung fördern und die Muskulatur entspannen. Wärmetherapie kurbelt die Durchblutung in der Muskulatur an und unterstützt die Regeneration des verspannten Gewebes bei Verspannungen, Muskelkater und Muskelkrämpfen aufgrund eines erhöhten Muskeltonus. Wärmepflaster, z. B. ThermaCare bei Rückenschmerzen, Infrarotlicht oder ein Gang in die Sauna nach dem Training können die Intensität des Muskelkaters vermindern.Kälteanwendungen, wie z. B. Kühlpacks oder kühlende Schmerzgele, vermindern die Durchblutung und reduzieren Schwellungen und Entzündungsreaktionen. Sie eignen sich deshalb für die Behandlung von Verletzungen und Muskelentzündungen. Während Wärme meist gut gegen verspannungsbedingte Muskelschmerzen wirkt, ist sie nicht angeraten bei Schmerzen aufgrund von Muskelverletzungen oder Entzündungen. Hier wirkt Kälte in der Regel besser.
  • Physiotherapie: In schwereren Fällen oder bei anhaltenden Beschwerden kann eine Physiotherapie empfohlen werden, um die Muskulatur zu stärken und Verspannungen zu lösen. Ein Physiotherapeut kann Übungen und Techniken zur Stärkung, Dehnung und Entspannung der Muskulatur vermitteln. Physiotherapie, manuelle Therapie und Rücken- und Nackenübungen aus der Krankengymnastik helfen bei Verspannungen aufgrund von Fehlhaltungen oder -belastungen. Bei Muskelkater sollte sich die Muskulatur erholen. Schonende Bewegung und Dehnübungen können die Regeneration unterstützen. Ist der Muskel verletzt, sollte er ruhiggestellt und nur nach ärztlicher oder physiotherapeutischer Anleitung bewegt werden. Expert:innen der Physiotherapie, Ergotherapie und manuellen Therapie können bei schmerzhaften Muskelerkrankungen Verspannungen lösen, die Muskulatur beweglicher machen und den Betroffenen helfen, den Alltag besser zu bewältigen.Auch durch regelmäßige Bewegung, Krankengymnastik und spezielle Übungen kann die chronisch schmerzende Muskulatur gedehnt, mobilisiert und gestärkt werden. So kann schonendes Ausdauertraining, z. B. Walking, Radfahren oder Schwimmen, die Beschwerden lindern.
  • Schmerzlinderung: In einigen Fällen kann die Einnahme von rezeptfreien Schmerzmitteln wie Ibuprofen helfen. Rezeptfreie Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika (z. B. Ibuprofen oder Diclofenac), nicht-opioide Analgetika (z. B Paracetamol) und andere Medikamente gegen Muskelschmerzen (z. B. Muskelrelaxanzien zur Muskelentspannung, vornehmlich verschreibungspflichtig) sorgen bei starken, akuten Muskelschmerzen für kurzfristige Linderung. Sie sollten aufgrund von möglichen Nebenwirkungen nur kurzzeitig eingesetzt werden. Sind die chronischen Muskelschmerzen eine Nebenwirkung eingenommener Medikamente, sollte in ärztlicher Absprache falls möglich eine Medikamentenumstellung erfolgen. Bei starken, wiederkehrenden Muskelkrämpfen können Epilepsie- und Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Bei heftigen anhaltenden Muskelschmerzen verschreiben Schmerztherapeut:innen unter Umständen stärkere Schmerzmittel (z. B. das Opioid Tramadol), Muskelrelaxanzien und Antidepressiva, die krampflösend wirken bzw. die Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Bei Muskelschmerzen (Myalgie) helfen kurzfristig rezeptfreie Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika, z. B. Ibuprofen oder Diclofenac, nicht-opioide Analgetika, z. B. Paracetamol, und Muskelrelaxanzien. Bei starken chronischen Muskelschmerzen müssen, abhängig von der Ursache, u. U. auch stärkere Schmerzmittel wie Opioide, z. B. Tramadol, eingesetzt werden.
  • Akupunktur und Akupressur: Akupunktur und Akupressur sind traditionelle Methoden aus der chinesischen Medizin, die auf die Stimulation bestimmter Punkte am Körper abzielen. Bei der Akupunktur werden dünnste Nadeln verwendet, während bei der Akupressur Druck auf diese Punkte ausgeübt wird. Beide Techniken können Muskelschmerzen lindern, indem sie die Durchblutung verbessern und Spannungen abbauen. Ebenso können Akupunkturnadeln in den Knoten eingestochen und im Anschluss auf und ab bewegt werden, bis der Muskel entspannt.
  • Stressabbau und Entspannungstechniken: Stress kann Muskelverspannungen verstärken und Muskelschmerzen verschlimmern. Sie können aber auch im Zusammenhang mit einer Erkrankung des Stoffwechsels, der Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Statine), übermäßigem Alkoholkonsum, Autoimmunerkrankungen oder Entzündungen auftreten. Wärmeanwendungen und Massagen können die Durchblutung verbessern und die Muskelverspannungen lösen. Der Behandlungserfolg kann durch Dehnübungen im Rahmen einer Bewegungstherapie gesteigert werden. Darüber hinaus kommen mit Muskelrelaxanzien Arzneistoffe zum Einsatz, die die Entspannung der betroffenen Muskeln fördern. In hartnäckigen Fällen werden Kochsalzlösung oder Lokalanästhetika in die schmerzhaften Muskelverhärtungen gespritzt. Ist Stress die Ursache der Schmerzen können Entspannungsverfahren zur Linderung beitragen. Fibromyalgie-Patienten wird oftmals darüber hinaus zu einer Psychotherapie geraten. Chronische Muskelschmerzen belasten die Psyche, was sich wiederum negativ auf die Schmerzwahrnehmung niederschlägt. Deshalb werden heutzutage immer öfter psychotherapeutische und entspannungsfördernde Verfahren therapiebegleitend eingesetzt. In manchen Fällen kommen auch alternative Heilverfahren wie die Reizstromtherapie (z. B. TENS) zum Einsatz. Ergonomische Gestaltung des alltäglichen Umfelds, z. B. am Arbeitsplatz, kann ebenfalls helfen.
  • Komplementäre Behandlungen: Wärmeanwendungen, Massagen, Akupunktur, Akupressur, Entspannungsübungen (Yoga, autogenes Training) können helfen, Muskelverspannungen zu reduzieren und die Schmerzwahrnehmung positiv zu beeinflussen.

Gelenkschmerzen

Häufige Ursachen von Gelenkschmerzen sind Verschleiß (Arthrose) und Entzündungen (Rheuma). Schmerzen von Gelenken können aber auch durch Infektionen mit einem Erreger sowie Ablagerungen von Harnsäure (Gicht) oder anderer Mineralstoffe bedingt sein.

Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung von Erwachsenen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter. Betroffen sind etwa 35% der 50- bis 59-jährigen Frauen und mehr als 50% der über 70-jährigen Frauen in Deutschland sowie ungefähr 25% der 50- bis 59-jährigen Männer und etwa 38% der über 70-jährigen Männer. Abnutzungen (Arthrose) im Bereich der Gelenke gehen meist mit einer Morgensteifigkeit und Anlaufschmerzen einher, d.h. die Schmerzen lassen bei verstärkter Aktivität nach. Nach längerer Belastung können die Schmerzen dann wieder zunehmen. Im fortgeschrittenen Stadium treten Arthrose-Schmerzen auch in Ruhe auf. Anfällig für Arthrose sind vor allem die Hüft- und Kniegelenke, sowie die Finger- und Schultergelenke. Verschleißerscheinungen der Gelenke können altersbedingt sein, aber auch Folge von Fehlstellungen, Übergewicht oder Überlastung. Patienten mit einer genetisch bedingten Veranlagung für Arthrose sind häufiger betroffen als andere Menschen. Anfangs betreffen die Abnutzungen nur den Stoßdämpfer im Gelenk, den Knorpel.

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Zur Behandlung der Arthrose können Substanzen in das Gelenk gespritzt werden, die den Knorpel schützen. Hierzu gehört die Hyaluronsäure. Ihre Effektivität ist zwar wissenschaftlich umstritten, dennoch lindert sie bei vielen Betroffenen die Beschwerden. Darüber hinaus können schmerzlindernde Wirkstoffe auf das betroffene Gelenk aufgetragen oder eingenommen werden. Krankengymnastik und Massagen sowie entzündungshemmende Wirkstoffe (Glucocorticoide), die direkt ins Gelenk gespritzt werden, runden die konservativen Behandlungsmöglichkeiten ab. Bei Übergewicht profitieren die Betroffenen zudem von einer Ernährungsumstellung.

Entzündungen der Gelenke werden den rheumatischen Erkrankungen zugeordnet, einem Obergriff für eine Vielzahl möglicher Autoimmunerkrankungen. Hierzu zählen neben der rheumatoiden Arthritis, eine rheumatische Erkrankung des Rückens, die ankolysierende Spondylitis sowie der systemische Lupus erythematodes und andere entzündliche, rheumatische Erkrankungen der Gelenke. Während das Erkrankungsrisiko für die rheumatoide Arthritis im 5. bis 8. Lebensjahrzehnt am höchsten ist, erkranken am systemischen Lupus erythematodes vornehmlich Frauen im 20. bis 30. Bei den Betroffenen greifen einzelne Elemente der Immunabwehr das körpereigene Gewebe an. Werden Knorpel und Knochengewebe dabei zerstört, treten Schmerzen und Entzündungen auf. Die betroffenen Gelenke sind dann in der Regel auch gerötet und geschwollen. Häufig beginnt die Erkrankung symmetrisch an den Gelenken von Fingern und Zehen.

Eine Rheuma-Erkrankung erfordert eine engmaschige ärztliche Betreuung mit einer frühzeitigen, spezifischen Behandlung mit Medikamenten, die ein Fortschreiten der Zerstörung aufhalten. Hierzu gehören neben Glucocorticoiden und sogenannten Basistherapeutika, die Biologicals. Einen wichtigen Beitrag zur Schmerzlinderung kann auch eine Ernährungsumstellung leisten, da die körpereigenen Entzündungsstoffe aus einer Fettsäure, der sogenannten Arachidonsäure aufgebaut werden. Diese Omega-6-Fettsäure ist vornehmlich Bestandteil tierischer Fette. Streichen Rheuma-Patienten Lebensmittel, die viel Arachidonsäure enthalten (z.B. viele Fleischwaren, Eigelb), von ihrem Speiseplan, bildet der Körper weniger Entzündungsstoffe.

Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt eine Reihe von rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Medikamenten zur Behandlung von Muskel- und Gelenkschmerzen.

Rezeptfreie Medikamente

  • VoltaDexibu Schmerztabletten 200 mg Filmtabletten: Wirkstoff: Dexibuprofen. Anwendungsgebiete: Bei Erwachsenen zur symptomatischen kurzzeitigen Behandlung von akuten leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Zahnschmerzen, Regelschmerzen, Kopfschmerzen. Warnhinweis: Ohne ärztlichen Rat nicht länger anwenden als in der Packungsbeilage vorgegeben! Apothekenpflichtig.
  • Voltaren Dolo 25 mg überzogene Tablette: Wirkstoff: Diclofenac-Kalium. Anwendungsgebiete: Zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen. Warnhinweis: Enthält Saccharose (Zucker). Bei Schmerzen oder Fieber ohne ärztlichen Rat nicht länger anwenden als in der Packungsbeilage vorgegeben! Apothekenpflichtig.
  • Voltaren Dolo Liquid 25 mg Weichkapsel: Wirkstoff: Diclofenac-Kalium. Anwendungsgebiete: Zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen; Fieber. Warnhinweis: Enthält Sorbitol. Bei Schmerzen oder Fieber ohne ärztlichen Rat nicht länger anwenden als in der Packungsbeilage vorgegeben! Apothekenpflichtig.
  • VoltaMed pflanzliche Schmerzcreme: Wirkstoff: Pfefferminzöl, Eukalyptusöl, Rosmarinöl. Anwendungsgebiete: Zur äußerlichen Anwendung zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Beschwerden und Muskelschmerzen. Apothekenpflichtig.
  • Voltaren Schmerzgel 11,6 mg/g Gel: Wirkstoff: Diclofenac-N-Ethylethanamin. Anwendungsgebiete: Erwachsene: Zur symptomatischen Behandlung von Schmerzen bei akuten Zerrungen, Verstauchungen oder Prellungen in Folge stumpfer Traumen, z.B. Sport- und Unfallverletzungen; Schmerzen der gelenknahen Weichteile (z.B. Schleimbeutel, Sehnen, Sehnenscheiden, Bänder, Muskelansätze und Gelenkkapseln) bei Arthrose der Knie- und Fingergelenke; bei Epicondylitis; bei akuten Muskelschmerzen z. B. im Rückenbereich. Jugendliche ab 14 Jahren: Zur Kurzzeitbehandlung; zur lokalen, symptomatischen Behandlung von Schmerzen bei akuten Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen infolge eines stumpfen Traumas. Warnhinweis: Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren! Enthält Propylenglycol und einen Duftstoff mit Benzylbenzoat, Benzylalkohol, Citral, Citronellol, Cumarin, D-Limonen, Eugenol, Farnesol, Geraniol und Linalool. Packungsbeilage beachten. Apothekenpflichtig.
  • Voltaren Actigo Schmerzgel 11,6 mg/g Gel: Wirkstoff: Diclofenac-N-Ethylethanamin. Anwendungsgebiete: Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren: Zur lokalen, symptomatischen Behandlung von Schmerzen bei akuten Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen infolge eines stumpfen Traumas, z. B. Sport- und Unfallverletzungen. Bei Jugendlichen ab 14 Jahren ist das Arzneimittel zur Kurzzeitbehandlung vorgesehen. Warnhinweis: Enthält Propylenglycol und einen Duftstoff mit Benzylbenzoat, Benzylalkohol, Citral, Citronellol, Cumarin, D-Limonen, Eugenol, Farnesol, Geraniol und Linalool. Apothekenpflichtig.
  • Voltaren Schmerzgel forte 23,2 mg/g Gel: Wirkstoff: Diclofenac-N-Ethylethanamin. Anwendungsgebiete: Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren: Zur lokalen, symptomatischen Behandlung von Schmerzen bei akuten Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen infolge eines stumpfen Traumas, z. B. Sport- und Unfallverletzungen. Bei Jugendlichen ab 14 Jahren ist das Arzneimittel zur Kurzzeitbehandlung vorgesehen. Warnhinweis: Enthält Propylenglycol, Butylhydroxytoluol und einen Duftstoff mit Eukalyptus, Benzylalkohol, Citronellol, Cumarin, D-Limonen, Eugenol, Geraniol und Linalool. Apothekenpflichtig.
  • Voltaren 24 Stunden Schmerzpflaster 140 mg wirkstoffhaltiges Pflaster: Wirkstoff: Diclofenac-Natrium. Anwendungsgebiete: Zur lokalen, symptomatischen Kurzzeitbehandlung (max. 7 Tage) von Schmerzen bei akuten Zerrungen, Verstauchungen oder Prellungen der Extremitäten infolge eines stumpfen Traumas bei Jugendlichen ab 16 Jahren und Erwachsenen. Apothekenpflichtig.

Verschreibungspflichtige Medikamente

  • Muskelrelaxanzien: Diese Medikamente fördern die Entspannung der betroffenen Muskeln.
  • Stärkere Schmerzmittel (Opioide): In schweren Fällen können Schmerztherapeuten stärkere Schmerzmittel wie Tramadol verschreiben.
  • Antidepressiva: Einige Antidepressiva wirken krampflösend oder beeinflussen die Schmerzwahrnehmung.

Wichtiger Hinweis: Vor der Einnahme von Medikamenten sollte immer ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden, um mögliche Risiken und Nebenwirkungen zu besprechen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

In folgenden Fällen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen:

  • Bei sehr heftigen oder plötzlich wiederkehrenden Schmerzen
  • Wenn Schmerzen in mehreren Muskelpartien gleichzeitig oder im Wechsel auftreten
  • Bei schwerwiegenden Verletzungen, zum Beispiel einem Muskelriss
  • Bei dauerhaften Schmerzen über Tage oder gar Wochen
  • Bei Beinschmerzen im Gehen, die im Sitzen nachlassen
  • Bei Muskelkrämpfen, die auch nach Magnesiumzufuhr nicht abnehmen
  • Bei anhaltenden Wadenschmerzen im Ruhezustand

Prävention von Muskel- und Gelenkproblemen

  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige gelenk- und rückenschonende Aktivitäten wie Fahrradfahren, Schwimmen oder Wandern halten beweglich und sorgen für starke Knochen und Muskeln. Bauen Sie das Training schonend auf und planen Sie stets eine Aufwärmphase ein.
  • Ausgewogene Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung mit ausreichend Elektrolyten (Magnesium, Kalium und Calcium).
  • Genügend trinken: Trinken Sie genug - mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag und nach Anstrengungen und an warmen Tagen mehr!
  • Stress vermeiden: Stress kann Muskelverspannungen verstärken. Sorgen Sie für regelmäßige Entspannung und Stressabbau.
  • Ergonomischer Arbeitsplatz: Achten Sie auf eine ergonomische Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes, um Fehlhaltungen und Verspannungen zu vermeiden.
  • Vermeiden Sie Alkohol- und Tabakkonsum!
  • Bei Fußfehlstellungen geeignete Einlagen tragen.

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