Nächtliche Krämpfe im ganzen Körper: Ursachen, Behandlung und Prävention

Nächtliche Krämpfe im ganzen Körper, insbesondere Wadenkrämpfe, können eine schmerzhafte und störende Erfahrung sein. Sie beeinträchtigen die Nachtruhe und können die Lebensqualität erheblich mindern. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, diese Krämpfe zu lindern und vorzubeugen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und präventiven Maßnahmen für nächtliche Krämpfe im ganzen Körper.

Was sind nächtliche Krämpfe?

Ein Krampf ist eine plötzliche, unwillkürliche und schmerzhafte Kontraktion eines Muskels oder einer Muskelgruppe. Diese Krämpfe treten meistens in Ruhe auf, besonders häufig nachts, und betreffen dabei vor allem die Waden. Bei einem Krampf der großen Wadenmuskeln verhärtet sich die Rückseite des Unterschenkels spürbar. Nach ein paar Minuten löst sich der Krampf wieder, zurück bleiben häufig langanhaltende Schmerzen. Oft ist auch der Zehenbeuger, der ebenfalls an der Rückseite des Unterschenkels ansetzt, betroffen. Muskelkrämpfe können sehr belastend sein und die Lebensqualität Betroffener erheblich einschränken.

Ursachen nächtlicher Krämpfe im ganzen Körper

Die Ursachen für nächtliche Krämpfe im ganzen Körper sind vielfältig. In vielen Fällen liegt keine spezifische Erkrankung zugrunde. Dennoch gibt es eine Reihe von Faktoren, die das Auftreten von Krämpfen begünstigen können. Es ist wichtig zu wissen, warum Krämpfe entstehen, da nur so eine effektive Behandlungsmethode empfohlen und eine wirksame Vorbeugung ermöglicht werden kann.

Neurologische Ursachen

Gewöhnliche nächtliche Wadenkrämpfe sind meist neurogene Muskelkrämpfe, bedingt durch eine nervale Übererregbarkeit motorischer Nerven. Es wird angenommen, dass eine Übererregbarkeit der Alpha-Motoneurone durch Beteiligung afferenter Nervenfasern von Dehnungsrezeptoren in Sehnen und Muskeln eine Rolle spielt. Dieses würde auch erklären, dass Dehnen des betroffenen Muskels zu einer raschen Besserung führt. Des Weiteren wird angenommen, dass in den terminalen Aufzweigungen der motorischen Nerven eine Überaktivität von Ionenkanälen zu einer Übererregbarkeit von Nerven führt. Untersuchungen von Forschern haben gezeigt, dass die Muskeln durch elektrische Reizungen schon bei sehr viel niedrigerer Reizintensität auf Impulse reagieren.

Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt

Verschiebungen im Elektrolythaushalt des Körpers und eine Unterversorgung mit Magnesium sind eine häufig diagnostizierte Ursache für Wadenkrämpfe. Für die Muskelarbeit, das heißt, das Zusammenziehen und anschließende Entspannen unserer Muskeln, sind Mineralstoffe, u.a. Kalium, Kalzium und Magnesium, notwendig. Sie sind an der normal ablaufenden Erregungs­weiterleitung von den Nerven zu den Muskeln beteiligt. Gerät dieses Zusammenspiel durch den Mangel an einem Mineralstoff aus dem Gleichgewicht, kann es zu Muskelkrämpfen kommen. Eine häufige Ursache für Mineralstoffmangel ist eine falsche bzw. unausgewogene Ernährung. Zu einem Mangel kann es auch bei Sportlerinnen und Sportlern, Schwangeren oder Stillenden kommen, die einen erhöhten Mineralstoffbedarf haben.

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Magnesium ist in der Muskulatur der natürliche Gegenspieler von Kalzium, das zur Muskelanspannung beiträgt. Magnesium ist verantwortlich dafür, dass weniger Kalzium in den Muskel einströmt und sich dieser wieder entspannen kann. Ist zu wenig Magnesium vorhanden, verkrampft sich der Muskel.

In unserem Körper ist Wasser Bestandteil von Muskeln, Organen, Zellen und Knochen. Der körpereigene Wasserhaushalt sorgt dafür, dass über das Blut Nährstoffe zu Muskeln und Organen transportiert und Schad­stoffe ausgeschwemmt werden. Bei einer zu geringen Flüssig­keitszufuhr bzw. einem übermäßigen Flüssig­keitsverlust, z. B. über den Schweiß, wenn eine körperliche Anstrengung in großer Hitze erfolgt, nimmt die Fließ­eigenschaft des Blutes ab. In der Folge verschlechtert sich die Durchblutung - auch der Muskeln - und damit die Versorgung mit Mineralstoffen, die für die Muskel­funktion essenziell sind. Außerdem gehen über den Schweiß auch u. a. Kalium, Kalzium und Magnesium verloren, sodass die Konzentration der Mineralstoffe im Körper in ein Ungleich­gewicht gerät, was zu Muskelkrämpfen führen kann.

Alkohol und andere Substanzen

Wer regelmäßig Alkohol trinkt, hat häufiger unter solchen nächtlichen Wadenkrämpfen zu leiden. Zumindest ab einem gewissen Alter. Und dabei muss gar nicht viel Alkohol im Spiel sein. Eine kleine Studie an der Uni Straßburg aus dem Jahr 2018 mit 140 Versuchspersonen zwischen 60 und 86 Jahren aus dem Elsass fand heraus, dass diejenigen, die pro Woche ein alkoholisches Getränk zu sich nahmen, 6,5 Mal häufiger unter Wadenkrämpfen in der Nacht litten als diejenigen, die keinen Alkohol tranken.

Alkohol kann zu Muskelkrämpfen führen, vor allem, wenn er in größeren Mengen und regelmäßig getrunken wird. Die Ursachen dafür sind komplex. Zum einen kann Alkohol zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust führen, der sich wiederum negativ auf das Elektrolyt­­gleichgewicht auswirken und somit Muskelkrämpfe verursachen kann. Gleichzeitig beeinträchtigt Alkohol die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Darm, darunter Kalium, Kalzium und Magnesium, was das Auftreten von Muskelkrämpfen begünstigt. Zusätzlich kann Alkohol die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln stören, die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Muskulatur verringern und Entzündungen im Körper fördern - alles mögliche Ursachen für Muskelkrämpfe.

Auch Koffeinkonsum kann Muskelkrämpfe begünstigen.

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Überlastung und Bewegungsmangel

Werden Muskeln, z. B. im Rücken, überlastet, kann dies zu Muskel­krämpfen führen. Ursache der Überlastung kann eine Überan­strengung, schlechte Körperhaltung oder ein Mangel an körperlicher Aktivität sein. Durch ein unzureichendes Aufwärmen vor dem Sport kann die Muskulatur sich verhärten und die Durchblutung der Muskeln behindert werden. Dies und vorbestehende Muskelverletzungen oder Muskelverspannungen können ebenfalls das Risiko für das Auftreten von Muskelkrämpfen während der körperlichen Aktivität erhöhen.

Die Verkürzung der Muskeln im Alter ist oft auf mangelnde Bewegung und den altersbedingten Abbau der Muskelmasse zurückzuführen. Falsche Belastungen der Muskeln können dieses Problem weiter verschärfen.

Erkrankungen und Medikamente

Auch verschiedene Erkrankungen und die Einnahme bestimmter Medikamente können Muskelkrämpfe auslösen.

Begünstigende Faktoren sind hormonelle Störungen der Schilddrüse oder der Nebenniere sowie Unterzuckerungen. Auch in der Schwangerschaft treten Muskelkrämpfe häufiger auf.

Bestimmte Erkrankungen, die eine entscheidende Rolle in der Regulation des Mineralstoff- und Flüssigkeitshaushalts spielen, können zu Muskelkrämpfen führen, wie u. a.:

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  • Diabetes mellitus
  • Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • Nerven- und Muskelerkrankungen (z. B. Polyneuropathie, amyotrophe Lateralsklerose)

Auch Nebenwirkungen von Medikamenten können die Entstehung von Muskelkrämpfen begünstigen. Unter anderem bei den folgenden Medikamenten sind Wadenkrämpfe oder Krämpfe in anderen Körperregionen als Nebenwirkung möglich:

  • Cholesterinsenker (Statine)
  • Hormonelle Verhütungsmittel (z. B. Pille, Hormonspirale)
  • Arzneimittel gegen Bluthochdruck (z. B. Kalziumkanalblocker, Betablocker, ACE-Hemmer, Diuretika)
  • Bronchienerweiternde Mittel bei Asthma (Beta-2-Agonisten, β2-Mimetika)
  • Chemotherapeutika

Weitere Ursachen

Auch emotionaler oder psychischer Stress kann dazu führen, dass sich die Muskeln im Rücken verkrampfen.

Spezifischere Ursachen für Wadenkrämpfe können Vorerkrank­kungen der Gefäße wie z. B. Thrombose der tiefen Beinvenen, chronische Durchblutungs­störungen, Krampfadern in den Waden, aber auch orthopädische Probleme wie eine Fehlhaltung oder Erkrankungen des Skeletts sein.

Außerdem können Fußfehlstellungen Wadenkrämpfe begünstigen. Diese können angeboren sein, entstehen aber häufig erst im Laufe des Lebens durch falsches Schuhwerk.

Nächtliche Wadenkrämpfe können Symptom einer beginnenden Varikose bzw. Venenschwäche sein.

Diagnose

In den allermeisten Fällen sind Muskelkrämpfe harmlos und bedürfen keiner weiteren Diagnostik. Eine Untersuchung der Leber- und Nierenwerte, der Elektrolyte sowie der Schilddrüsenwerte kann durch Ihren Hausarzt erfolgen um evtl. internistische Ursachen aufzudecken.

Sollte es jedoch zu einer deutlichen Zunahme der Häufigkeit von Muskelkrämpfen führen oder Muskelkrämpfe in ungewöhnlichen Körperregionen außerhalb der Waden und Füße, z.B. auch am Rumpf oder den oberen Extremitäten auftreten oder Muskelkrämpfe durch körperliche Aktion selbst ausgelöst werden und nicht nur in Ruhe auftreten, ist eine weitere Diagnostik durch den Neurologen erforderlich. Dies gilt insbesondere, wenn Muskelkrämpfe zusammen mit Faszikulationen oder Muskelschwäche auftreten um zugrundeliegende neuromuskuläre Erkrankungen abzugrenzen und zu differenzieren.

Die Diagnose beruht im Wesentlichen auf der Beschreibung der Schmerzen und deren Verlauf. Wichtig ist dabei vor allem, in welchen Situationen die Krämpfe auftreten, ob enge Familienmitglieder ebenfalls häufig betroffen sind und ob Medikamente eingenommen werden.

In einer allgemeinen körperlichen Untersuchung wird nach Zeichen eines Flüssigkeitsmangels oder anderer z. B. hormoneller Erkrankungen gesucht.

Die Nervenfunktionen der betroffenen Gliedmaßen werden untersucht, um Krämpfe aufgrund anderer Ursachen auszuschließen.

Eine Laboruntersuchung des Blutes kann Hinweise auf zugrunde liegende Krankheiten geben.

Treten die Muskelkrämpfe ungewöhnlich häufig oder über einen sehr langen Zeitraum auf, sind womöglich weitere spezielle Blutuntersuchungen, Muskel-/Nervenuntersuchungen und Funktionstests notwendig.

Behandlung

Das Ziel der Therapie ist es, während der Muskelkrämpfe die Schmerzen zu lindern und langfristig die Häufigkeit der Anfälle zu senken, um die Schlaf- und Lebensqualität zu verbessern.

Akutmaßnahmen

Beim akuten schmerzhaften Muskelkrampf hilft sofortige Dehnung. Als Erste-Hilfe-Maßnahme bei einem nächtlichen Wadenkrampf wenden die meisten Personen oft instinktiv das richtige Mittel an: Sie dehnen die Wadenmuskulatur, indem sie - auch unter Zuhilfenahme der Hände - die Ferse nach vorne ausstrecken und die Zehen zurückziehen. Das führt in vielen Fällen dazu, dass sich der Krampf schnell auflöst.

Weitere Sofortmaßnahmen sind:

  • Massage: Massieren Sie die verkrampfte Muskulatur vorsichtig mit den Händen.
  • Wärme: Eine warme Dusche oder eine auf die betroffene Stelle gelegte Wärmflasche können hilfreich sein.
  • Aktive Bewegung: Stehen Sie auf und laufen Sie ein paar Schritte. Dies kann helfen, den Krampf zu lösen.
  • Ruhe bewahren: Panik kann den Krampf verschlimmern. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben und sich auf einen Punkt zu konzentrieren.
  • Zehen strecken: Strecken Sie Ihre Beine im Liegen gerade aus und bewegen Sie die Fußspitze so weit Sie können in Richtung Kopf, sodass Zug in der Wadenmuskulatur entsteht. Es kann auch helfen, den Fuß abwechselnd in Richtung Kopf und dann wieder nach vorne zu strecken.

Langfristige Maßnahmen

Falls Sie immer wieder von nächtlichen Wadenkrämpfen heimgesucht werden, sollten Sie die Ursache für Ihre Krämpfe unbedingt ärztlich abklären lassen, um gezielt gegensteuern zu können.

  • Regelmäßige Bewegung: Falls Sie nicht regelmäßig Sport treiben, legen Sie jeden Tag ein paar Übungen ein, die Ihre Beinmuskulatur gründlich bewegen. Hier bieten sich ein paar einfache Dehn- und Bewegungsroutinen an, die Ihnen beispielsweise ein Physiotherapeut oder ein Yogalehrer vermitteln kann. Aber auch ein paar Minuten auf dem Fahrrad-Ergometer oder dem Laufband helfen schon, die Muskeln vor dem Schlafengehen zu lockern.
  • Ernährung: Überprüfen Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten und stellen Sie sicher, dass Ihre Versorgung mit den wichtigsten Mineralstoffen, vor allem Magnesium, gewährleistet ist. Statt zu Nahrungsergänzungsmitteln zu greifen, sollten Sie auf natürliche Mineralstofflieferanten wie Vollkornprodukte, Hülsenfürchte, Obst, Gemüse und Fisch setzen.
  • Medikamente: Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, überprüfen Sie diese auf Muskelkrämpfe als mögliche Nebenwirkung und besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob diese pausiert werden können.

Medikamentöse Therapie

Die Einnahme von Magnesium kann hilfreich sein, häufig sind allerdings höhere Dosen erforderlich, limitierender Faktor sind dann häufig doch Nebenwirkungen des Magen-Darm-Traktes (Durchfall).

Die Anwendung von Chinin Sulfat, das in Deutschland seit 2015 wieder rezeptpflichtig ist wird kontrovers diskutiert. Einerseits ist es bei therapieresistenten Muskelkrämpfen eindeutig wirksam, welches auch in Studien belegt werden konnte. Andererseits bestehen Sicherheitsbedenken, da es insbesondere bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen, zu teilweise allergisch bedingten Blutbildveränderungen sowie Nieren- und Leberschäden kommen kann.

Weitere Medikamente zur Therapie von Muskelkrämpfen, z.B. durch so genannte Natrium- und Kalziumkanal blockierende Substanzen (Antiepileptika, Medikamente zur Behandlung neuropathischer Schmerzen), können hilfreich sein, bedürfen aber der regelmäßigen Einnahme und Begleitung durch einen Arzt.

Prävention

Es gibt viele Möglichkeiten, nächtlichen Krämpfen im ganzen Körper vorzubeugen.

Flüssigkeitszufuhr

Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist wichtig, um den Körper optimal zu versorgen. Ein erwachsener Mensch sollte ca. 1,5 Liter Wasser am Tag trinken, bei sportlicher Betätigung oder warmen Temperaturen etwas mehr. Trinken wir nicht genug, kann unser Körper Nährstoffe nicht richtig transportieren. Dehydrierung ist insbesondere auch bei Sportlern und bei Hitze ein Risiko. Mindestens 1,5 Liter Wasser oder andere kalorienfreie Getränke wie Tee sollte es täglich sein. Bei hohen Belastungen ist Apfelsaftschorle ideal oder auch Wasser, dem etwas Salz zugesetzt ist.

Ernährung

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung trägt wesentlich zur Mineralstoffversorgung bei. Eine Ernährung, die reich an Gemüse wie Salat, Gurken und Tomaten ist, kann den Körper mit vielen wichtigen Mineralien versorgen. Vollkornprodukte wie Müsli und Nüsse sind ebenfalls wertvolle Quellen für Mineralien und helfen dabei, den Mineralhaushalt im Gleichgewicht zu halten.

Bewegung und Dehnung

Regelmäßige Bewegung ist entscheidend, um Muskelkrämpfen im Alter vorzubeugen. Gelenkschonende Sportarten wie Gymnastik, Schwimmen oder Radfahren sind besonders empfehlenswert, da sie die Muskeln stärken, ohne die Gelenke zu belasten.

Zur nicht medikamentösen Prophylaxe kann bei Muskelkrämpfen die regelmäßige Dehnung der betroffenen Muskeln, z.B. abends vor dem Zubettgehen hilfreich sein und die Neigung zu Muskelkrämpfen reduzieren. Nimm dir vor dem Schlafengehen ein paar Minuten Zeit, um deine Waden- und Oberschenkelmuskulatur jeweils dreimal für zehn Sekunden zu dehnen, indem du die Fersen kräftig nach unten durchdrücken.

Weitere Tipps

  • Reduzieren Sie ggf. Ihren Alkohol- und Koffeinkonsum.
  • Vermeiden Sie zu enges Schuhwerk, in denen Ihre Füße gequetscht werden. Auch Schuhe mit hohen Absätzen sollten Sie seltener tragen, wenn Sie zu Krämpfen neigen, denn sie belasten die Wadenmuskulatur zusätzlich. Bei einer Fußfehlstellung können entsprechenden Einlagen die Füße entlasten und helfen, Krämpfen vorzubeugen.
  • Um nächtlichen Wadenkrämpfen vorzubeugen, kann es helfen, die Beine warm zu halten, indem Sie warme Socken anziehen oder die Beine auf eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen legen.
  • Auch regelmäßige Wechselduschen mit warmem und kaltem Wasser können Wadenkrämpfen vorbeugen. Sie wirken entkrampfend und trainieren gleichzeitig die Venen.

Wadenkrämpfe bei Venenschwäche

Wadenkrämpfe bei Venenschwäche treten typischerweise nachts im Ruhezustand auf. Dies liegt daran, dass sich tagsüber Flüssigkeit im Gewebe der Beine ansammelt, die nachts beim Liegen wieder in die Blutbahn zurückfließt. Dieser plötzliche Rückfluss von Gewebeflüssigkeit samt der darin gelösten Stoffe kann zu einer Überreizung der Muskulatur führen und schmerzhafte Krämpfe auslösen.

Eine Venenschwäche kann die eigentliche Ursache für Wadenkrämpfe sein, weshalb Magnesium in diesen Fällen nicht hilft. Bei einer Venenschwäche werden die Venenwände durch den erhöhten Druck porös und durchlässig. Tagsüber tritt Flüssigkeit ins Gewebe aus und sammelt sich dort an. Nachts, wenn die Beine hochgelagert sind, fließt diese Flüssigkeit mitsamt Elektrolyten und anderen Stoffen plötzlich zurück in die Blutbahn. Diese rasche Verschiebung kann zu Krämpfen führen - unabhängig vom Magnesiumspiegel.

Kalte Wadenwickel oder Wechselduschen sind bewährte Hausmittel bei venös bedingten Wadenkrämpfen. Die Kälte bewirkt eine Kontraktion der Venen, wodurch die Venenklappen besser schließen und der Blutrückfluss zum Herzen verbessert wird. Dies reduziert Stauungen und damit auch die nächtlichen Krämpfe.

Geschwollene Beine (Ödeme) und Besenreiser sind typische Begleitsymptome, die auf eine venöse Ursache der Wadenkrämpfe hindeuten.

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