Nerv Durchtrennt Symptome Finger: Ein umfassender Überblick

Nerven spielen eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Informationen zwischen dem Körper und dem Gehirn. Wenn ein Nerv im Finger durchtrennt wird, kann dies zu einer Reihe von Symptomen und Funktionsstörungen führen. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Überblick über die Symptome, Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten bei einer Nervendurchtrennung im Finger.

Grundlagen der Nervenfunktion

Um die Auswirkungen einer Nervendurchtrennung zu verstehen, ist es wichtig, die Grundlagen der Nervenfunktion zu kennen. Nerven bestehen aus einer großen Anzahl einzelner Fasern, den Axonen, die von einer Nervenhülle umgeben sind. Diese Fasern sind in Bündeln, den Faszikeln, angeordnet, die wiederum Faszikelbündel bilden.

Jede Nervenfaser hat eine spezifische Funktion. Sensible Nervenfasern übertragen Informationen über Gefühl, Schmerz, Temperatur und Lageempfinden, während motorische Nervenfasern die Muskulatur steuern. Die meisten Nerven enthalten sowohl sensible als auch motorische Fasern in unterschiedlicher Anzahl und Verteilung.

Die Funktion eines Nervs kann durch verschiedene Erkrankungen oder mechanische Schädigungen beeinträchtigt werden. Mechanische Schädigungen können durch einmalige Verletzungen oder chronischen Druck entstehen.

Ursachen einer Nervendurchtrennung im Finger

Nervenverletzungen im Finger können durch verschiedene Ursachen entstehen, darunter:

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• Schnitt- und Stichverletzungen: Verletzungen mit scharfen Gegenständen können Nerven im Finger durchtrennen.
• Quetschungen: Stumpfe Traumata können Nerven quetschen und schädigen.
• Überdehnungen: Übermäßige Dehnung des Fingers kann zu Nervenverletzungen führen.
• Operationen: In seltenen Fällen können Nerven während Operationen unbeabsichtigt verletzt werden.
• Chronische Kompression: Längerer Druck auf einen Nerv, wie beim Karpaltunnelsyndrom, kann zu Schäden führen.

Symptome einer Nervendurchtrennung im Finger

Die Symptome einer Nervendurchtrennung im Finger hängen vom Ausmaß der Schädigung und den betroffenen Nervenfasern ab. Mögliche Symptome sind:

• Gefühlsstörungen: Verminderung oder kompletter Ausfall des Gefühls im vom Nerv versorgten Bereich des Fingers. Nächtliche Schmerzen in Daumen und Zeige-/Mittel-/Ringfinger, verbunden mit einem Taubheitsgefühl und „Ameisenlaufen“.
• Schmerzen: Elektrisierende Missempfindungen (Stromgefühl) und einschießende Schmerzsensationen.
• Motorische Ausfälle: Schwäche oder Lähmung der von dem Nerv versorgten Muskeln.
• Verminderte Hautfeuchtigkeit: Durch eine Verminderung der Schweißsekretion.
• Glattere Haut: Durch die Abflachung der Papillarleisten.
• Muskelschwund: Bei älteren Schädigungen kann es zu Muskelschwund kommen.
• Fehlstellungen der Gelenke: Infolge von Muskelschwund und Ungleichgewicht der Muskelkräfte.

Diagnose einer Nervendurchtrennung im Finger

Die Diagnose einer Nervendurchtrennung im Finger umfasst in der Regel:

• Klinische Untersuchung: Prüfung der Sensibilität und Motorik des Fingers. Der Verdacht auf eine Nervenverletzung kann durch eine klinische Untersuchung, bei der die Fähigkeit, spitze und stumpfe Gegenstände bzw.
• Anamnese: Erhebung der Krankheitsgeschichte und des Unfallhergangs.
• Apparative Untersuchungen: Messung der Nervenströme und deren Übertragung auf die Muskulatur (Elektroneurographie und Elektromyographie). Diese Untersuchung kann feststellen, ob die Nerven normal leiten.

Behandlung einer Nervendurchtrennung im Finger

Die Behandlung einer Nervendurchtrennung im Finger richtet sich nach der Art und dem Ausmaß der Schädigung. Mögliche Behandlungsoptionen sind:

• Konservative Behandlung: Bei teilweiser Durchtrennung oder Druckschädigung des Nervs kann eine vollständige Regeneration ohne Operation möglich sein.

  • Ruhigstellung: Nach einer durchtrennten Finger-Nerv Verletzung ist es wichtig, dem betroffenen Finger ausreichend Ruhe zu gönnen. Durch das Vermeiden von Belastung und Bewegung wird die Heilung gefördert und das Risiko für weitere Komplikationen minimiert. Die Ruhigstellung der Hand kann Linderung bringen. Mithilfe einer speziellen Schiene wird in der Nacht ein Abknicken der Hand verhindert. Während der Behandlung sollten unnötige Belastungen des Handgelenkes vermieden werden.
  • Physiotherapie: Physiotherapie spielt eine essentielle Rolle im Prozess der Heilung nach einer Finger-Nerv Verletzung. Durch gezielte Übungen und Techniken werden die Muskeln gestärkt, die Beweglichkeit verbessert und die sensorische Wahrnehmung im betroffenen Bereich wiederhergestellt. Zu dem kann bei zurückkehrender Gefühlsempfindung der Behandlungserfolg durch ergotherapeutisches Training verbessert werden.
  • Medikamente: Entzündungshemmende Medikamente können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Eine weitere Methode sind Kortisonspritzen. Sollte die Ruhigstellung des Handgelenkes keine Erleichterung gebracht haben, gibt es die Möglichkeit einer Behandlung mit Kortison. Es hemmt Entzündungen, führt zu einem Abschwellen des Bindegewebes und somit zu einer Druckentlastung des Mittelnervs. Das Kortison wird dabei direkt in den Karpaltunnel injiziert.

• Chirurgische Behandlung: Bei vollständiger Durchtrennung des Nervs ist in der Regel eine Operation erforderlich. Durch Versorgung mit einer mikrochirurgischen Nervennaht kann die Funktion der verletzten Nerven oft wiederhergestellt werden.

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  • Nervennaht: Die operative Behandlung von komplett durchtrennten Nerven kann nur mittels einer End-zu-End-Naht erfolgen. Im Falle einer glatten Durchtrennung sollte die Nervennaht bereits in den ersten Stunden nach dem Geschehen gesetzt werden, um eine gute Chance zu haben, dass sich der Nerv wieder regeneriert.
  • Nerventransplantation: Sind die beiden Enden aufgrund der Verletzung so weit voneinander entfernt, dass der Arzt sie nicht zusammenlegen kann, ist eine Nerventransplantation erforderlich, bei der ein Spendernerv zur Überbrückung des fehlenden Stücks eingenäht wird. Diesen entnimmt der Arzt meist aus dem Nervus suralis, der an der Außenkante des Fußes und des Unterschenkels verläuft7. Selten bzw. meist erst bei veralteten Durchtrennungen ist eine Defektüberbrückung durch Nerventransplantation (Verpflanzung eines anderen Nerven z.B.
  • Nervenrekonstruktion: Bei komplexen Nervenverletzungen kann eine umfassendere Rekonstruktion erforderlich sein, um die Funktion des Nervs wiederherzustellen.
  • Dekompression: Bei Nerveneinklemmungen, wie es beispielsweise beim Karpaltunnelsyndrom in der Hand der Fall ist, versucht der Chirurg den Nerv zu entlasten (Nervendekompression), indem er beispielsweise eine Sehne, die auf den Nerv drückt, durchtrennt.

  Um die mit sehr feinem Nahtmaterial durchgeführten Nervennähte zu schützen wird nach der Operation zunächst eine Gipsschiene für ca. 2 Wochen angelegt. Im Anschluss an die Operation muss die operierte Stelle - je nach Operationsart - für zehn Tage bis drei Wochen mit einem Gips ruhiggestellt werden. Über den Zeitpunkt für die Operation entscheidet der Neurologe (Facharzt für Nerven) beziehungsweise Chirurg.

Rehabilitation nach Nervenreparatur

Die Rehabilitationsmaßnahmen nach einer Finger-Nervenbehandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Genesung. Dazu gehören gezielte physiotherapeutische Übungen, die darauf abzielen, die Beweglichkeit des betroffenen Fingers zu verbessern und die Kraft in der Hand wiederherzustellen. Die regelmäßige Nachsorge und Kontrolluntersuchungen beim Handchirurgen sind ebenfalls wichtig, um den Fortschritt der Heilung zu überwachen und potenzielle Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Durch die konsequente Einhaltung der Rehabilitationsmaßnahmen und der empfohlenen Nachsorge können Patienten mit einem durchtrennten Finger-Nerv optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Genesung schaffen.

Komplikationen nach Nervenreparatur

Nach einer Finger-Nerv Behandlung können bestimmte Komplikationen auftreten, die den Heilungsprozess beeinflussen können. Bei der Behandlung von durchtrennten Finger-Nerven können verschiedene Komplikationen auftreten, die den Genesungsprozess verlängern oder beeinträchtigen können. Um diese Komplikationen zu minimieren, ist eine sorgfältige Nachsorge und regelmäßige Kontrolle der Heilung essenziell. Bei starken Schmerzen oder anderen ungewöhnlichen Symptomen sollten Betroffene umgehend ihren Arzt konsultieren. Chirurgische Eingriffe zur Behandlung von durchtrennten Finger-Nerven sind nicht frei von Risiken. Es ist wichtig, dass Patienten sich über potenzielle Risiken im Klaren sind, bevor sie sich für eine Operation entscheiden. Vor einer Operation sollten Patienten mit ihrem Chirurgen ausführlich über mögliche Risiken und Nebenwirkungen sprechen. Ein fundiertes Verständnis der Risiken kann dazu beitragen, informierte Entscheidungen zu treffen und den Erfolg des Eingriffs zu optimieren. Neben den allgemeinen Risiken einer operativen Therapie, besteht vor allem ein Misserfolgsrisiko durch eine ausbleibende Funktion des betroffenen Nerven bzw.

Prognose nach Nervenreparatur

Die Prognose nach einer Nervenreparatur im Finger hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

• Art und Ausmaß der Schädigung: Eine teilweise Durchtrennung hat in der Regel eine bessere Prognose als eine vollständige Durchtrennung.
• Alter des Patienten: Jüngere Patienten haben in der Regel eine bessere Prognose als ältere Patienten. Der Erfolg der Nervennaht ist vor allem vom Lebensalter aber auch von anderen Risikofaktoren wie z. B. Rauchen abhängig.
• Zeitpunkt der Behandlung: Eine frühzeitige Behandlung verbessert die Heilungschancen. Da die Erholung eines Nerven bereits unmittelbar nach seiner Schädigung einsetzt, ist die frühzeitige Versorgung, d.h.
• Art der Behandlung: Eine mikrochirurgische Nervennaht hat in der Regel eine bessere Prognose als eine konservative Behandlung.
• Individuelle Faktoren: Faktoren wie die allgemeine Gesundheit des Patienten und die Einhaltung der Rehabilitationsmaßnahmen spielen ebenfalls eine Rolle.

Die Nervenfasern wachsen von der Verletzungsstelle an dem als Leitschiene dienenden Nervenast mit einer Geschwindigkeit von 0,5 mm bis 1mm pro Tag entlang bis zum Muskel bzw. der Fingerspitze. Die Dauer bis zu einer Regeneration ist direkt vom Abstand des Schädigungsorts zur Körperperipherie abhängig. Die Regenerationsgeschwindigkeit beträgt dabei ca. 1 mm/Tag.

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