Stress, Ängste und Erschöpfung sind weit verbreitete Probleme in der heutigen Gesellschaft. Viele Menschen suchen nach natürlichen Wegen, um ihre Nerven zu stärken und ihr allgemeines Wohlbefinden zu verbessern. Schüssler-Salze sind eine beliebte Option, die auf den Erkenntnissen des deutschen Arztes Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler basiert. Sie werden oft als sanfte Unterstützung bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt.
Was sind Schüssler-Salze?
Im 19. Jahrhundert entwickelte Dr. Schüßler eine Therapieform mit Mineralsalzen, die er als Biochemie bezeichnete. Nach seiner Lehre entstehen Krankheiten und Beschwerden durch Störungen im Mineralhaushalt des Körpers. Durch die Einnahme von fehlenden Salzen in stark verdünnter Form soll der Körper in die Lage versetzt werden, Defizite auszugleichen.
Insgesamt gibt es zwölf Schüßler-Salze, die von Dr. Schüßler selbst bestimmt wurden. Später kamen 15 Ergänzungssalze hinzu. Jedes der Salze hat die Aufgabe, bestimmte Zellen im Körper zu unterstützen.
Schüßler-Salz Nr. 5: Kalium phosphoricum - Das Nervensalz
Das Schüßler-Salz Nr. 5, Kalium phosphoricum (Kaliumphosphat), gilt als ein wichtiges Funktionsmittel bzw. Basissalz und soll eine bedeutende Rolle im Nervensystem spielen. Es wird daher auch als Nerven- oder Gehirnsalz bezeichnet. Kalium phosphoricum kommt im Körper in Gehirn-, Nerven-, Muskel- und Blutzellen sowie in der Milz vor. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des zellulären Membran-Ruhepotenzials.
Wirkung und Anwendungsgebiete
Laut Schüßler-Lehre soll Kalium phosphoricum bei Stress und Ängsten helfen. Es wird oft bei geistiger und körperlicher Erschöpfung eingesetzt und gilt als Generalmittel der Energie und Leistung.
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Anwendungsgebiete im Überblick:
- Stress
- Ängste
- Depressive Verstimmungen
- Geistige und körperliche Erschöpfung
- Konzentrationsschwäche
- Nervosität
- Schlafstörungen
- Muskelschwäche
- Muskellähmungen
- Herzrasen
- Gewebebeschädigungen mit unangenehm riechenden Ausscheidungen
- Mundgeruch, Zahnfleischbluten, Zahnfleischschwund
- Hohes Fieber (über 38,5°C)
- Nagel- und Hautpilz
Darüber hinaus wird Kalium phosphoricum als unterstützendes Antiseptikum zur Behandlung von Krankheitserregern eingesetzt, insbesondere bei Fieber über 38,5 Grad. Es soll auch Körpergewebe aufbauen und dessen Zerfall verhindern, zusammen mit dem Schüßler-Salz Nr. 8 Natrium chloratum.
Symptome bei Mangel an Kalium phosphoricum
Da Kalium phosphoricum als Energiemittel für die geistige und körperliche Leistung gesehen wird, treten bei einem Mangel Beschwerden vor allem im Zusammenhang mit den Nerven und Muskeln auf.
Mögliche Mangelanzeichen:
- Platzangst
- Allgemeine Nervenschwäche
- Burn-out
- Depressive Verstimmungen
- Schlafstörungen
- Muskelschwäche, Muskellähmungen, Muskelschwund
- Herzrasen
- Gewebeschäden mit unangenehm riechenden Ausscheidungen
- Mundgeruch, Zahnfleischbluten, Zahnfleischschwund
- Ständiges Hungergefühl nach dem Essen
- Hohes Fieber (über 38,5°C)
- Nagel- und Hautpilz
Anwendung von Kalium phosphoricum
Das Schüßler-Salz Nr. 5 wird zur innerlichen und äußerlichen Anwendung empfohlen.
Innerliche Anwendung:
Meist wird die Potenzierung Kalium phosphoricum D6 empfohlen. Die Anzahl der Tabletten pro Tag sollte mit einem erfahrenen Therapeuten besprochen werden. Nach der chinesischen Organuhr ist der Nachmittag der beste Zeitpunkt für die Einnahme.
Äußerliche Anwendung:
Eine Kalium-phosphoricum-Salbe kann bei Säuglingen mit wundem Po verwendet werden. Begleitend zur ärztlichen Behandlung von Hautinfektionen wie Wundrose wird die Salbe ebenfalls empfohlen. Bei Lähmungserscheinungen wird Kalium phosphoricum D6 oftmals sowohl als Salbe als auch in Tablettenform angewendet.
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Charakterliche Ursachen für einen Mangel an Kalium phosphoricum
Dr. Schüßler machte zwanghafte charakterliche Strukturen für den übermäßigen Verbrauch von Mineralstoffen verantwortlich. Für einen hohen Verbrauch an Kalium phosphoricum sollen demnach unter anderem ein übertriebener Einsatz im Leben, häufige Überforderungen und zu hohe Erwartungen an sich selbst verantwortlich sein.
Wenn die Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten und die Lebensformen der Mitmenschen einen überfordern oder sich idealistische, nicht verwirklichbare Vorstellungen manifestieren, zehrt dies an der Leistung. Weinerlichkeit, Entmutigung und Schwäche können emotionale Folgen sein.
Wer seine Belastungsgrenze begreifen und anerkennen lernt und sich auf seine tatsächlich realisierbaren Handlungen konzentriert, wird laut Dr. Schüßler eine Besserung erfahren.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass aufgrund bestimmter Mangelanzeichen nicht automatisch auf problematische Charakterzüge zurückgeschlossen werden darf. Auch ist es falsch zu glauben, dass die Einnahme eines Mineralsalzes einen zwanghaften Charakter einfach "heilt". Vielmehr soll die Gabe des Salzes, für das ein mögliches Defizit besteht, Menschen die Arbeit an ihren Zwängen und Problemen erleichtern, indem innere Blockaden gelöst und ein biochemisches Gleichgewicht wieder hergestellt wird.
Mangelanzeichen im Gesicht
Die Antlitzanalyse ist ein wichtiges Instrument nach der Lehre des Dr. Schüßler, um Mangelerscheinungen aufzudecken. Herrscht ein Mangel an Kalium phosphoricum, zeigt das Gesicht demnach folgende Merkmale:
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- Eingefallene Schläfen
- Matter Glanz der Augen
- Aschgraue Haut am Kinn, möglicherweise auch im gesamten Gesicht
- Aschgraue Augenlider
Weitere Schüssler-Salze zur Unterstützung der Nerven
Neben Kalium phosphoricum gibt es weitere Schüssler-Salze, die zur Stärkung der Nerven und zur Förderung des Wohlbefindens eingesetzt werden können.
Schüßler-Salz Nr. 7: Magnesium phosphoricum - Das Entspannungssalz
Das Schüßler-Salz Nr. 7, Magnesium phosphoricum (Magnesiumphosphat), gilt als Betriebsstoff für die Muskeltätigkeit und Nervenfunktion. Es ist an vielen Prozessen beteiligt, die von den Muskeln gesteuert werden, beispielsweise die Tätigkeit des Magen-Darm-Traktes oder die Rhythmik des Herzens.
Magnesium spielt auch in der Funktionsfähigkeit der Drüsen eine Rolle. Das Schüßler-Salz Nr. 7 wird als Mittel zur Behandlung von Krämpfen, als Nervenmittel und zur Stärkung des Lymphsystems empfohlen. Unter anderem wird Magnesium phosphoricum deshalb eine Wirkung gegen Stress nachgesagt.
Anwendungsgebiete im Überblick:
- Krämpfe (Muskelkrämpfe, Menstruationsbeschwerden)
- Nervosität
- Innere Unruhe
- Seelische Belastung durch Stress
- Schlafstörungen
- Häufiger Heißhunger auf Süßigkeiten
Anwendung von Magnesium phosphoricum:
Magnesium phosphoricum wird innerlich als Tabletten oder Globuli und äußerlich in Form von Salben oder Gelen angewendet.
- Innerliche Anwendung: In der Regel in der Potenz D6. Bei akuten Schmerzen und Krämpfen wird oft die "Heiße 7" empfohlen (sieben bis zehn Tabletten in heißem Wasser auflösen und schluckweise trinken).
- Äußerliche Anwendung: Als Salbe bei Hautjucken oder Muskelverspannungen.
Kombination von Schüssler-Salzen
Schüssler-Salze können gut miteinander kombiniert werden, um ihre Wirkung zu verstärken. Um mit mehr Energie durch den Alltag zu kommen, empfiehlt sich die Kombination von Nr. 5 Kalium phosphoricum mit Nr. 2 Calcium phosphoricum und Nr. 7 Magnesium phosphoricum.
Zusätzliche Tipps zur Stärkung der Nerven
Neben der Einnahme von Schüssler-Salzen gibt es weitere Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihre Nerven zu stärken und Stress abzubauen:
- Stressmanagement: Finden Sie gesunde Wege, um mit Stress umzugehen, wie z.B. Entspannungsübungen, Yoga oder Meditation.
- Ausgewogene Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
- Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern.
- Ausreichend Schlaf: Sorgen Sie für ausreichend Schlaf, um Ihrem Körper und Geist die Möglichkeit zur Erholung zu geben.
- Soziale Kontakte: Pflegen Sie soziale Kontakte und verbringen Sie Zeit mit Menschen, die Ihnen guttun.
- Digitale Auszeiten: Reduzieren Sie die Zeit, die Sie vor Bildschirmen verbringen, und gönnen Sie sich digitale Auszeiten.
Wichtiger Hinweis
Das Konzept der Schüßler-Salze und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt. Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen nicht die Beratung durch einen Arzt oder Heilpraktiker.