Das HWS-Syndrom, auch Halswirbelsäulensyndrom genannt, ist ein Sammelbegriff für Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein und von Nackenschmerzen und -steifheit über Kopfschmerzen und Schwindel bis hin zu Empfindungsstörungen in den Armen und Händen reichen. Das HWS-Syndrom wird auch als Zervikobrachialgie (oder Nacken-Schulter-Arm-Syndrom) bezeichnet. Dieser Sammelbegriff steht für Störungen verschiedenster Ursachen mit ausstrahlenden Schmerzen in den Stirnbereich oder in den Schultergürtel bzw. in die Arme.
Was ist das HWS-Syndrom?
Das Halswirbelsäulensyndrom (HWS-Syndrom oder Zervikalsyndrom genannt) ist ein Sammelbegriff für Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule. Treten Rückenschmerzen oder Nackenschmerzen im Bereich der Halswirbelsäule auf, spricht man von einem HWS-Syndrom oder auch Zervikalsyndrom. Als HWS-Syndrom - auch Halswirbelsäulen-, Zervikal- oder Cervicalsyndrom - bezeichnet man Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule. Häufig treten dabei Verspannungen, Schwindel sowie Kopfschmerzen auf. Unter diesem Begriff lassen sich alle Symptome zusammenfassen, die den Nackenbereich betreffen und bis in Schulter und Arme ausstrahlen können.
Der Begriff „Syndrom“ beschreibt das Auftreten verschiedener Symptome und ist somit eine zwar ungenaue, aber dennoch häufige, ärztlich attestierte Diagnose. In der Medizin und Psychologie wird das Wort „Syndrom“ verwendet, wenn eine Gruppe von Symptomen gleichzeitig auftritt. Verschiedene Krankheiten können Ursache für einen solchen Symptomenkomplex sein. „Syndrom“ ist also nicht gleichbedeutend mit dem Wort „Krankheit“. Denn damit ist die Störung einer Organfunktion, der Psyche oder des gesamten Organismus gemeint.
Die Begriffe „Zervikalsyndrom“ und „Zervikalneuralgie“ werden synonym verwendet und beschreiben im Grunde das gleiche: schmerzhafte Zustände, die von der Halswirbelsäule ausgehen. Der Begriff „cervical“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „den Hals betreffend“.
Einteilung des HWS-Syndroms
Das Zervikalsyndrom lässt sich unter anderem danach einteilen, wo die Schmerzen auftreten:
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- Oberes HWS-Syndrom: Schmerzen im Bereich der Halswirbel eins bis zwei. Beim oberen HWS-Syndrom verspüren betroffene Patienten oft ausstrahlende Schmerzen im Hinterkopf, z. T. bis über die Ohren in die Stirnregion ziehend. Ursächlich kann eine Uncovertebralarthrose sein.
- Mittleres HWS-Syndrom: Schmerzen im Bereich der Halswirbel drei bis fünf. Beim mittleren HWS-Syndrom äußern sich die Beschwerden typischerweise durch ausstrahlende Schmerzen zwischen den Schulterblättern und über die Schulter hinaus. Es kann auch zu Störungen der Nervenfunktion mit entsprechender Symptomatik in den Armen kommen.
- Unteres HWS-Syndrom: Schmerzen im Bereich der Halswirbel sechs bis sieben. Beim unteren HWS-Syndrom kommt es ähnlich wie beim mittleren HWS-Syndrom zu Störungen in den Armen. Neben den bekannten Armschmerzen strahlen die Schmerzen charakteristischerweise bis in die Hand aus. Jedem Halswirbel wird ein bestimmter Arm- oder Handabschnitt zugeordnet. C steht dabei für Zervikalwirbel. Anhand der Schmerzen und Ausfallerscheinungen in Arm oder Hand beim Patienten kann der Arzt auf das betroffene Segment der Halswirbelsäule schließen.
Ein HWS-Syndrom lässt sich außerdem danach einordnen, wann die Schmerzen entstehen:
- Akutes HWS-Syndrom: Die Beschwerden entstehen plötzlich und halten nur kurzfristig (einige Tage) an; Ursache ist meist eine akute Verletzung durch Überbelastung der Halswirbelsäule (z.B. sogenanntes Halswirbelsäulen-Schleudertrauma durch einen Verkehrsunfall). Bei den akuten HWS-Syndromen sind oft Verletzungen durch plötzliche Überbeanspruchung als Ursache festzustellen. Hierunter gehören z. B.
- Chronisches HWS-Syndrom: Die Symptome halten länger als drei Monate an; die Schmerzen lassen sich meist nicht punktuell bestimmen.Chronische HWS-Syndrome basieren meistens auf degenerativen Veränderungen der tragenden Strukturen im Bereich der Halswirbelsäule. Beim chronischen HWS-Syndrom auf der Basis degenerativer Veränderungen der Halswirbelsäule ist allerdings mit einer wiederkehrenden Symptomatik zu rechnen. Auch ist eine vollständige Beschwerdefreiheit oft nicht mehr zu erreichen.
Zudem lässt sich ein Halswirbelsäulen-Syndrom danach gliedern, wohin die Schmerzen ausstrahlen:
- Lokales HWS-Syndrom: Die Schmerzen treten nur an einer bestimmten Stelle auf (lokal begrenzt); die Schmerzen strahlen nicht aus.
- Pseudoradikuläres HWS-Syndrom: Die Schmerzen sind unspezifisch und örtlich begrenzt, sie strahlen wiederkehrend einseitig in einen Arm oder ein Bein aus.
- Radikuläres HWS-Syndrom: Die Nervenwurzel ist betroffen; die Schmerzen strahlen über die Schulter bis in einen oder beide Arme aus.
Ursachen von Nervenschmerzen im HWS-Bereich
Wie auch bei Rückenschmerzen sind die Ursachen für das Halswirbelsäulensyndrom sehr vielfältig. Die Auslöser von HWS-Syndromen müssen in ihre biomechanischen Ursachen eingeteilt werden. Die Ursachen des Zervikalsyndroms sind vielfältig und lassen sich nicht immer eindeutig auf einen einzelnen Faktor zurückführen. Häufig spielen mehrere Faktoren zusammen, die zu einer Reizung der Nerven und/oder zu Verschleißerscheinungen in der Halswirbelsäule führen.
Häufige Ursachen
- Muskuläre Verspannungen: Durch Fehlhaltung, Bewegungsmangel oder Stress kann es zu Verspannungen der Nacken- und Schultermuskulatur kommen. Die häufigste Ursache des HWS-Syndroms ist die akute Blockade von Wirbelgelenken. Diese Wirbelgelenkblockierungen äußern sich in schmerzhaften Einschränkungen beim Drehen oder Neigen der Halswirbelsäule. Die Folge sind ausstrahlende Schmerzen in die Schulter oder in den Arm. Reflektorisch kommt es zusätzlich zu einer Verspannung der Nackenmuskulatur. Dieser bei gesunden Halswirbelsäulen als steifer Nacken bezeichnete kurzfristige und vollkommen reversible Veränderung stehen die chronischen langanhaltenden Blockierungen bei degenerativen Veränderungen der Halswirbelsäule entgegen. Es kann zur Ausbildung eines chronischen HWS-Syndroms kommen.
- Fehlbelastungen: Häufiges Arbeiten im Sitzen und eine hohe Bildschirmnutzung im Alltag trägt bei vielen Menschen dazu bei, dass ihre Halswirbelsäule (HWS) immer längere Zeit in der gleichen Stellung verharren muss.
- Degenerative Veränderungen: Mit zunehmendem Alter kommt es zu Verschleißerscheinungen an den Bandscheiben und Wirbelgelenken der Halswirbelsäule. Chronische HWS-Syndrome basieren meistens auf degenerativen Veränderungen der tragenden Strukturen im Bereich der Halswirbelsäule. Diese können zu einer Verengung des Wirbelkanals führen und die Nervenwurzeln beeinträchtigen. Hierzu zählen zervikaler Bandscheibenschaden, z. B. Arthrose (Verschleiß) an der Halswirbelsäule (Spondylose).
- Bandscheibenvorfall: Bei einer Bandscheibenprotrusion wölbt sich der Gallertkern der Bandscheibe in den Wirbelkanal vor. Der feste Faserring ist noch intakt, aber aufgrund von Verschleißprozessen geschädigt. Bei einem Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) durchbricht der Gallertkern den Faserring und tritt nach außen. Durch das Bandscheibenmaterial kann ein Spinalnerv oder das Rückenmark eingeengt werden. Am häufigsten von einem HWS-Bandscheibenvorfall sind die Halswirbelkörper C5 und C6 bzw. C6 und C7 betroffen.
- Facettengelenksarthrose: Bei Spondylarthrose verschleißen die Zwischenwirbelgelenke, die die einzelnen Wirbel miteinander verbinden. Es handelt sich bei der Spondyl- oder Facettengelenksarthrose um eine der häufigsten Erkrankungen der menschlichen Wirbelsäule. Jeder Zweite leidet irgendwann in seinem Leben an dieser Wirbelsäulenerkrankung.
- Spinalkanalstenose: Bei beiden Stenosen handelt es sich um degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule, bei denen der zentrale Spinalkanal bzw. das Zwischenwirbelloch verengt ist. Für den verringerten Durchmesser können ein Bandscheibenvorfall oder knöcherne Anbauten (Spondylophyten) verantwortlich sein. Die Verengung sorgt für eine Kompression des Rückenmarks oder des Spinalnerven, letztere meist einseitig.
- Fehlstellungen: Angeborene oder erworbene Fehlstellungen der Halswirbelsäule, wie z. B. Skoliose.
- Unfälle: Bei den akuten HWS-Syndromen sind oft Verletzungen durch plötzliche Überbeanspruchung als Ursache festzustellen. Hierunter gehören z. B.
- Psychische Faktoren: Chronischer Stress und psychische Anspannung lösen ebenso häufig psychosomatische Beschwerden wie Nacken- oder Rückenschmerzen aus.
Seltenere Ursachen
- Angeborene Entwicklungsstörung: z. B. das Klippel-Feil-Syndrom.
- Stoffwechselerkrankungen: z. B. Osteoporose.
- Entzündliche Erkrankungen: z.B. Rheuma, rheumatoide Arthritis.
- Infektionen: Entzündung der Wirbelkörper (Spondylitis).
- Tumore: Krebserkrankungen (z.B. Knochenkrebs oder Metastasen in der Wirbelsäule).
- Fehlgeschlagene Wirbelsäulenoperation: Seltener kommt es zum Beispiel durch eine fehlgeschlagene Wirbelsäulen-OP zu Folgeschäden.
Symptome des HWS-Syndroms
Häufige Symptome beim Halswirbelsyndrom sind dumpfe Schmerzen in Armen, Schultern und Nacken, die sich zudem oft nicht eindeutig verorten lassen. Die Betroffenen leiden beim HWS-Syndrom unter Schmerzen, die bis in Arme, Hände und Schultern ausstrahlen können. Gleichzeitig lassen sich Verspannungen und Verhärtungen in der angrenzenden Muskulatur feststellen. Klassische Symptome sind Schmerzen und schmerzhaftes Ziehen im Nacken durch Verspannungen. Die Beschwerden können dabei auch in Schultern und Arme ausstrahlen.
Typische Symptome
- Nackenschmerzen: Nackenschmerzen aufgrund von eingeklemmten Nerven können in die Schulter und in den Arm ausstrahlen.
- Kopfschmerzen: Die Schmerzen können nicht nur in die Arme, sondern auch in den Kopf ausstrahlen und zu starken Kopfschmerzen führen.
- Schwindel: Die Schmerzen können nicht nur in die Arme, sondern auch in den Kopf ausstrahlen und zu starken Schwindel führen.
- Verspannungen: Dabei ist die umliegende Muskulatur häufig verspannt und verhärtet.
- Bewegungseinschränkungen: Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule, z. B. beim Drehen des Kopfes.
- Ausstrahlende Schmerzen: Je nachdem, auf welcher Höhe der Halswirbelsäule die Probleme bestehen, strahlen die Schmerzen in die entsprechenden Regionen aus.
- Neurologische Ausfälle: In extremeren Fällen kann das HWS-Syndrom auch zu Taubheitsgefühlen in Armen und Händen führen, vor allem Daumen und Zeigefinger können betroffen sein. Besonders unangenehm sind neurologische Ausfälle in Armen und Händen.
- Sehstörungen und Tinnitus: Die Schmerzen können nicht nur in die Arme, sondern auch in den Kopf ausstrahlen und zu starken Sehstörungen und Tinnitus führen.
Diagnose des HWS-Syndroms
Bei der Diagnose des HWS-Syndroms wird vor allem auf die körperliche Untersuchung Wert gelegt. Nach einer ausführlichen Anamnese führt der Arzt die körperliche Untersuchung durch. Hierbei prüft er die Beweglichkeit und Funktionalität der Wirbelsäule und der einzelnen Zwischenwirbelgelenke. Auch die Muskulatur wird auf Verspannungen, Verhärtungen und druckschmerzhafte Stellen abgetastet. Außerdem testet der Rückenspezialist Gefühl, Kraft und Reflexe in den Armen. Auch die verspannte oder verhärtete Muskulatur wird genauestens untersucht.
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Anamnese
Zunächst führen Arzt und Patient ein ausführliches Gespräch (Anamnese). Folgende Fragen gehören zur Diagnose des HWS-Syndroms:
- Welche Symptome haben Sie?
- Wann sind die Beschwerden aufgetreten?
- Haben Sie weitere körperliche Beschwerden, zum Beispiel ein Kribbeln in den Armen oder Beinen oder Schwindel?
- Gibt es Vorerkrankungen (z.B. Rheuma, Arthrose, Bandscheibenvorfall)?
- Wie sind Ihre Lebensgewohnheiten: Bewegen Sie sich regelmäßig?
- Üben Sie einen Beruf aus, beim dem Sie viel stehen oder sitzen?
Häufig stellt der Arzt oder die Ärztin auch Fragen zu den psychischen und sozialen Begleitumständen (z.B. mögliche Ängste, depressive Verstimmung, berufliche Probleme etc.).
Körperliche Untersuchung
Da man häufig nicht sofort eine eindeutige Ursache für die Verspannungen und die Schmerzen findet, steht die körperliche Untersuchung bei der Diagnose eines Zervikalsyndroms im Vordergrund. Dazu tastet man die Schulter- und Nackenmuskulatur ab und untersucht, ob Berührungen an den inneren Rändern der Schulterblätter sehr schmerzhaft sind. Außerdem prüft man die Reflexe in den Muskeln und die Beweglichkeit der Gelenke.
Weitere Untersuchungen
Ergänzend können bildgebende Untersuchungsverfahren wie Röntgen, Magnetresonanztomographie oder Computertomographie hinzugezogen werden. Beim HWS-Syndrom muss der Arzt primär eine Nervenwurzel- oder Halsmarkschädigung ausschließen. Das bedeutet, dass insbesondere beim wiederkehrenden HWS-Syndrom das gesamte Spektrum der klinischen wie radiologischen und neurologischen Diagnostik genutzt werden muss. Hierunter fällt auch die elektromyografische (EMG) und kernspintomographische (MRT) Diagnostik von Veränderungen der Halswirbelsäule.
- Röntgenaufnahme: Ein weiterer wichtiger Schritt in der Diagnosestellung ist das Anfertigen einer Röntgenaufnahme. Röntgenuntersuchungen zeigen weiterhin den Zustand der Halswirbelsäule und eventuelle Verschleißerscheinungen.
- Computertomografie (CT): Lassen Symptome auf einen Bandscheibenvorfall schließen, wird in der Regel noch eine Computertomografie durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen.
- Magnetresonanztomografie (MRT): Wenn sich die Beschwerden des HWS-Syndroms nicht verbessern oder sehr stark ausgeprägt sind (z.B. andauernde Taubheit in den Armen), veranlasst der Arzt oder die Ärztin Röntgenaufnahmen, eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT).
Behandlung des HWS-Syndroms
Je nach Ursache sind verschiedene Behandlungsmethoden beim Halswirbelsäulensyndrom möglich. Kann der Arzt eine Operationsindikation ausschließen, so lässt sich beim HWS-Syndrom ein breites Spektrum von konservativen Therapiemethoden nutzen. Zur Behandlung eines HWS-Syndroms kommen zunächst konservative Methoden zum Einsatz. Hier erfolgt häufig eine Schmerzreduktion mit Schmerzmitteln oder Injektionen.
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Konservative Behandlungsmethoden
- Schmerzmittel: Schmerzmittel mit entzündungshemmenden Substanzen wie Diclofenac oder Ibuprofen.In Einzelfällen kann die Injektion von Lokalanästhetika mit neurotrophen (auf die Nerven wirkenden) Medikamenten in die schmerzhafte Muskulatur oder - radiologisch gesteuert - bis an die Wirbelgelenke erforderlich sein. Sind Nerven eingeklemmt oder handelt es sich um einen Bandscheibenvorfall, können auch Spritzen im Rahmen der Schmerztherapie zum Einsatz kommen (minimal-invasive Injektionstherapie).
- Physiotherapie: Die Behandlung des HWS-Syndroms kommt auf die Ursache an. In den allermeisten Fällen und bei den meisten Formen des Halswirbelsäulensyndroms kommen für die Behandlung aber konservative Therapien in Frage, weil es um Probleme der Muskulatur geht. Das bedeutet vor allem: Patientinnen und Patienten möglichst schnell wieder in eine normale und gesunde Haltung und Bewegung zu bringen, beispielsweise mit Hilfe von Physiotherapie sowie Übungen zur Entspannung und zur Kräftigung. Physiotherapie dient der Stärkung der Wirbelsäulenmuskulatur.
- Manuelle Therapie: Manuelle Therapie nutzt spezielle Grifftechniken, um Blockaden und Funktionsstörungen in der HWS zu lösen.
- Wärme: Wärme trägt zur Entspannung der Muskulatur bei, viele Betroffene empfinden diese als wohltuend und schmerzlindernd. Durchblutungsfördernde Salben oder Pflaster funktionieren auch mit der lindernden Wirkung der Wärme. Häufig finden hier Präparate auf Hitzereiz erzeugender Capsaicin-Basis Anwendung.
- Massagen: Massagen (mind. 6 Behandlungen) können die Muskeln lockern. Massagen helfen dabei, verspannte Muskeln zu lockern und die Durchblutung zu fördern.
- Bewegung und Sport: Um den typischen Ursachen des Halswirbelsäulensyndroms aber wirklich nachzukommen, braucht es auf Dauer oft mehr Bewegung und Sport, eine gesunde Haltung im Alltag und gegebenenfalls auch die Reduktion von Stress. Regelmäßige Bewegung ist wichtig, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit der Halswirbelsäule zu erhalten.
Operative Behandlungsmethoden
Nach einem Unfall oder in schweren Fällen bei einem Bandscheibenvorfall kann eine OP infrage kommen. Operation (wenn konservative Methoden nicht die gewünschte Wirkung erzielen, z.B. bei Bandscheibenvorfällen). Eine Bandscheibenprothese kann die Bandscheibe des Patienten in der Halswirbelsäule ersetzen.
Vorbeugung des HWS-Syndroms
Einige der Ursachen eines HWS-Syndroms liegen in der Lebensweise begründet und werden daher von jedem Menschen selbst beeinflusst.
- Ergonomie: Achten Sie auf eine ergonomische Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes und Ihrer Freizeitaktivitäten. Der Bildschirm sollte auf Augenhöhe sein, und die Tastatur und Maus sollten so positioniert sein, dass Ihre Hände und Arme entspannt sind. Entsprechende Stühle und Schreibtische helfen Ihnen, eine gute Haltung anzunehmen. Der Kopf sollte immer gerade sein.
- Bewegungsmangel und langes Sitzen: Bewegungsmangel und langes Sitzen - beides keine Seltenheit bei Büroarbeit - können Sie im Alltag durch sportliche Aktivitäten ausgleichen.
- Kräftiger Rücken und aufrechte Haltung: Ebenfalls wichtig zur Prophylaxe eines Halswirbelsäulensyndroms sind ein kräftiger Rücken und eine aufrechte Haltung. Um eine gesunde Körperhaltung zu erlernen und die Rückenmuskulatur zu trainieren, ist eine Rückenschule sinnvoll.
- Pausen: Vermeiden Sie es, lange Zeit in derselben Position zu verharren.
- Stress vermeiden: Stress kann die Symptome eines Zervikalsyndroms verschlimmern.
- Schlafposition: Falsches Liegen und eine ungeeignete Schlafumgebung können zu Verspannungen und Schmerzen im Nackenbereich führen beziehungsweise die Symptome des HWS-Syndroms verschlimmern. Am schonendsten ist das Liegen auf dem Rücken oder auf der Seite. Verwenden Sie ein passendes Kissen und eine hochwertige Matratze.
Dauer des HWS-Syndroms
Die Dauer der Schmerzen hängt stark von der Ursache ab. Ganz allgemein gilt für ein gelegentlich auftretendes, akutes HWS-Syndrom, dass die Beschwerden in der Regel nach ein bis zwei Wochen wieder verschwunden sind. Von Arzt oder Ärztin empfohlene Übungen können diesen Prozess beschleunigen und Verspannungen aktiv mindern. Ab einer Dauer von mehr als drei Monaten sprechen Expertinnen und Experten davon, dass ein Halswirbelsäulensyndrom chronisch geworden ist. Die Dauer eines HWS-Syndroms ist bei jedem unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je nach Ursache und auftretenden Symptomen hält ein akutes Zervikalsyndrom wenige Tage bis zu drei Wochen an.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Ein HWS-Syndrom ist zwar sehr unangenehm, hat in den meisten Fällen aber keine Ursache, die sofort medizinisch behandelt werden muss. Suchen Sie jedoch bei Nackenschmerzen möglichst rasch einen Arzt auf, wenn:
- Sie sich zuvor verletzt haben, z.B. bei einem Unfall oder Sturz (mögliches Schleudertrauma).
- Sie Fieber über 38,5 Grad Celsius haben.
- Bei Ihnen Nachtschweiß auftritt.
- Sich Ihre Nackenschmerzen stark verschlimmern.
- Ein plötzlicher "Vernichtungsschmerz" (extrem starker Schmerz, bei dem unter Umständen Todesängste aufkommen) einsetzt.
- Sie Lähmungserscheinungen haben (z.B. kein Gefühl in den Armen).
- Ihr Kraft-, Schmerz- oder Berührungsempfinden beeinträchtigt ist (z.B. keine Kraft in den Armen).
- Sie Osteoporose (Knochenschwund) haben.
- Sie von einer Krebserkrankung betroffen sind.
- Sie plötzlich an Gewicht verlieren, ohne es zu wollen oder ohne eine Erklärung dafür zu haben.
- Sie eine rheumatische Erkrankung (z.B. rheumatoide Arthritis) haben.
- Sie mit HIV infiziert sind (bei einer Infektion mit HIV treten häufig auch Kopfschmerzen auf).
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