Nervensystem spielt verrückt: Ursachen und Behandlungen

Das Nervensystem ist ein hochkomplexes Netzwerk, das aus Abermilliarden von Nervenzellen, den Neuronen, besteht. Es steuert körperliche Prozesse, überwacht den Status des Organismus und ermöglicht es uns, die Umwelt wahrzunehmen. Wenn dieses System aus dem Gleichgewicht gerät, kann es zu einer Vielzahl von Störungen kommen. Dieser Artikel beleuchtet einige Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten, wenn das Nervensystem "verrückt spielt".

Aufbau und Funktion des Nervensystems

Das Nervensystem lässt sich in das zentrale Nervensystem (ZNS), bestehend aus Gehirn und Rückenmark, und das periphere Nervensystem (PNS) unterteilen. Das PNS umfasst alle anderen Nervenbahnen im Körper. Funktionell unterscheidet man das willkürliche (somatische) und das unwillkürliche (autonome oder vegetative) Nervensystem. Das vegetative Nervensystem reguliert lebenswichtige Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und Stoffwechsel, die nicht bewusst gesteuert werden können. Es besteht aus dem Sympathikus, der in Stresssituationen aktiv wird, und dem Parasympathikus, der in Entspannungsphasen überwiegt.

Vegetative Dystonie: Ein Nervensystem im Ungleichgewicht

Eine vegetative Dystonie beschreibt ein Ungleichgewicht im vegetativen Nervensystem. Dieses System durchzieht den ganzen Körper und regelt alle lebensnotwendigen Grundfunktionen des Körpers. Da das vegetative Nervensystem nicht durch den bewussten Willen beeinflussbar ist, wird es auch als „autonomes“ Nervensystem bezeichnet.

Ursachen einer vegetativen Dystonie

Für eine vegetative Dystonie gibt es oft keine konkrete Ursache. Es können sowohl körperliche als auch psychische Faktoren eine Rolle spielen. Nicht selten ist es eine Kombination aus beiden. Zu den häufigsten körperlichen Ursachen zählt Diabetes mellitus (Typ 2). Die Stoffwechselerkrankung kann das autonome Nervensystem, einschließlich des Sympathikus, schädigen.

Ebenso kann die vegetative Dystonie durch neurologische Erkrankungen, wie Parkinson oder Erkrankungen des peripheren Nervensystems ausgelöst werden. Weitaus seltener sind Verletzungen des Rückenmarks, Medikamente oder Virusinfektionen die Ursache für eine Funktionsstörung des vegetativen Nervensystems.

Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei Problemen mit dem vegetativen Nervensystem

Da Körper und Psyche über das vegetative Nervensystem eng miteinander verbunden sind, können sich auch psychologische und soziale Faktoren wie Stress, Sorgen oder Überforderung auf das vegetative Nervensystem auswirken. Oftmals lösen die Beschwerden weitere Ängste bei den Betroffenen aus, da sie befürchten, es könne eine schwerwiegende Erkrankung zugrunde liegen. Auf diese Weise können sich die Symptome zusätzlich verschlimmern.

Symptome einer vegetativen Dystonie

Die Symptome einer vegetativen Dystonie sind vielfältig und oft schwer einzuordnen. Sie reichen von Herzbeschwerden wie Herzstechen oder Herzklopfen bis hin zu Schwindel, Verdauungsbeschwerden, Schlafstörungen und sexuellen Funktionsstörungen. Auch übermäßiges Schwitzen oder mangelndes Schwitzen, Probleme beim Entleeren der Blase und Schluckbeschwerden können auftreten.

Die Vielfalt an unspezifischen Symptomen macht es oft schwierig, ein überreiztes Nervensystem unmittelbar zu erkennen. Daher ergibt sich das Krankheitsbild einer vegetativen Dystonie in der Regel über das Ausschlussverfahren anderer Erkrankungen. Grundsätzlich gilt: Wenn einzelne oder mehrere der genannten Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen, sollten diese unbedingt ärztlich abgeklärt werden, um eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen.

Behandlung einer vegetativen Dystonie

Je nach Ursache und Schweregrad der Störung kann eine vegetative Dystonie ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, doch lässt sie sich in den meisten Fällen erfolgreich behandeln. Die Behandlung erfordert eine individuelle Herangehensweise, die sich an der eigentlichen Ursache und der Lebenssituation der Patienten orientiert. Während beispielsweise die Behandlung von Typ-2-Diabetes-Patienten auf eine optimale Blutzuckereinstellung abzielt, benötigen Parkinson-Patienten andere Medikamente.

Wenn kein Hinweis auf eine organische Ursache zugrunde liegt, zählen sowohl psycho- und physiotherapeutische Maßnahmen, als auch der Einsatz bestimmter Medikamente zu den möglichen Behandlungsmethoden. Pflanzliche oder homöopathische Mittel können hierbei eine unterstützende Therapieoption sein, da sie eine gute Verträglichkeit bei geringem Gewöhnungspotenzial aufweisen, dies trifft jedoch nicht auf alle pflanzlichen Arzneimittel zu. Zur Linderung der Beschwerden bei innerer Anspannung durch Stress, haben sich vor allem homöopathische Arzneipflanzen bewährt: Die Passionsblume kann bei Unruhezuständen oder Schlafstörungen helfen.

Lesen Sie auch: Enterisches Nervensystem vs. Vegetatives Nervensystem: Ein detaillierter Vergleich

Gelber Jasmin und Schlangenwurzel können bei Schwindel, nervlich bedingtem Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Beschwerden Linderung verschaffen. Und die gelbe Nieswurz kann Kreislaufproblemen vorbeugen.

Bei einer vegetativen Störung ist es wichtig, die Balance zwischen Körper und Psyche wiederherzustellen. Helfen können dabei verschiedene Entspannungsmethoden, eine ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Schlafroutine.

  • Entspannungsmethoden erlernen und anwenden: Entspannungsmethoden wie Yoga, Meditation oder andere Achtsamkeitsübungen können dabei helfen, das Stresslevel zu senken und das Nervensystem wieder zu beruhigen. Ebenso fördert regelmäßige Bewegung wie Ausdauertraining oder Krafttraining den Stressabbau.
  • Ausgewogen ernähren: Vitaminmangel, insbesondere ein Mangel an Vitamin B12, kann die Funktion des Nervensystems beeinträchtigen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten kann die Gesundheit des autonomen Nervensystems unterstützen. Um möglichen Beschwerden vorzubeugen, empfiehlt es sich außerdem, auf Alkohol und Koffein zu verzichten.
  • Ausreichend schlafen: Ein gesunder Schlaf ist unerlässlich für die Stressbewältigung und Regeneration des Nervensystems. Dazu sollte die Schlafumgebung eine Temperatur von etwa 18 Grad haben und sich gut abdunkeln lassen. Ebenso wichtig ist ein ruhiges Schlafumfeld. Fernseher oder mobile Geräte wie Smartphones sollten abends ausgeschaltet werden, um Ablenkung und laute Geräusche zu vermeiden. Deftiges Essen, Alkohol und Stress am Abend können die Schlafqualität erheblich beeinträchtigen. Besser sind daher leicht verdauliche Speisen und warme Getränke wie Tee am Abend. Ebenso unterstützen regelmäßige Zubettgehzeiten und Aufstehzeiten, regelmäßige Bewegung und eine ergonomische Matratze einen gesunden Schlaf und stärken damit auch indirekt das vegetative Nervensystem.

Polyneuropathie: Schädigung peripherer Nerven

Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, also der Nerven, die außerhalb von Gehirn und Rückenmark verlaufen. Bei einer Polyneuropathie sind mehrere periphere Nerven geschädigt. Dadurch ist die Weiterleitung von Signalen zwischen Gehirn, Rückenmark und den übrigen Körperregionen beeinträchtigt.

Ursachen von Polyneuropathie

Häufig ist Diabetes die zugrundeliegende Ursache für eine Polyneuropathie. Ein hoher Blutzuckerspiegel schädigt die Nerven. Zu weiteren Auslösern zählen Infektionen, beispielsweise Borrelien oder Herpes zoster Viren. Eine weitere Ursache kann eine Autoimmunreaktion sein, bei der das Immunsystem die eigenen Nerven angreift, was beispielsweise beim Guillain-Barré-Syndrom oder bei der chronisch inflammatorisch demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP)zu beobachten ist. Stoffwechselkrankheiten und Vitaminmangel sind seltener verantwortlich, während in einigen Fällen auch erbliche Formen der Polyneuropathie vorliegen können. Gar nicht so selten sind zudem Medikamente, insbesondere Chemotherapie bei Krebserkrankungen als Auslöser teils schwerer Nervenschädigungen. Häufig spielen aber auch Alterungsprozesse eine Rolle.

Symptome von Polyneuropathie

Die Symptome variieren je nach betroffenem Nerventyp und können sehr unterschiedlich sein. Die Schädigung der kleinen Nervenfasern, die Schmerz-, Temperatur- und Berührungsempfindungen vermitteln, führt dazu, dass Betroffene Hitze, Kälte und Schmerzen nur noch abgeschwächt oder gar nicht mehr wahrnehmen. Oft treten zusätzlich Taubheitsgefühle auf, insbesondere in Händen und Füßen, sodass sich die Haut pelzig oder fremd anfühlt. Dadurch steigt die Verletzungsgefahr erheblich: So kann zum Beispiel nicht mehr zuverlässig einschätzt werden, ob das Wasser beim Baden oder Duschen zu heiß ist oder ob heiße Untergründe Verbrennungen verursachen. Kleine Verletzungen wie Schnittwunden, Brandblasen oder Druckstellen bleiben häufig unbemerkt und werden erst spät entdeckt.

Lesen Sie auch: Wie das vegetative Nervensystem die Blase beeinflusst

Sind motorische Nerven betroffen, die für die Muskelsteuerung verantwortlich sind, können die Impulse, die die Muskeln zum Bewegen anregen, nicht mehr richtig weitergeleitet werden. Dies führt zu Muskelschwäche oder Lähmungen, besonders in den Beinen und Füßen, in manchen Fällen sind auch die Arme und Hände betroffen. Manchmal kommt es auch zu schmerzhaften Muskelkrämpfen.

Schäden an den autonomen Nerven, die das vegetative Nervensystem steuern, können Kreislaufprobleme wie Schwindel oder Ohnmacht beim Aufstehen verursachen. Auch die Verdauung kann beeinträchtigt sein, was zu Symptomen wie Verstopfung, Durchfall oder Inkontinenz führen kann. Bei Männern kann es dadurch schwieriger werden, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, da die Nervensignale nicht mehr richtig weitergeleitet werden. Frauen spüren oft eine geringere Empfindlichkeit im Intimbereich, was die Erregung und den Orgasmus beeinträchtigen kann. Zusätzlich kann die Erkrankung die Durchblutung verschlechtern, was die sexuelle Reaktionsfähigkeit weiter einschränkt.

Behandlung von Polyneuropathie

Liegt die Polyneuropathie beispielsweise an einem schlecht eingestellten Diabetes, ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Das gelingt durch eine angepasste Ernährung, ausreichend Bewegung und gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie. Wenn eine Entzündung im Körper die Nervenschädigung verursacht, kann eine Therapie mit Antibiotika oder eine antivirale Medikation helfen. Bei einer Autoimmunentzündung können hingegen Cortison oder Immunglobuline indiziert sein. Ist Alkohol der Auslöser, gibt es nur eine Lösung: konsequenter Verzicht. Auch Vitaminmangel kann eine Rolle spielen - dann kann eine gezielte Ernährungsumstellung oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln notwendig sein, wobei aber auch hier eine Überdosierung von z.B. Vitamin B6 vermieden werden sollte.

Neben der Ursachenbehandlung spielt die Linderung der Beschwerden eine wichtige Rolle. Besonders belastend sind oft die Schmerzen. Hier helfen spezielle Medikamente, die ursprünglich gegen Epilepsie oder Depressionen entwickelt wurden, aber auch gegen Nervenschmerzen wirksam sind. Im Alter treten häufig zusätzliche Erkrankungen zur Polyneuropathie auf, was zu einer multifaktoriellen Gangstörung führen kann. Begleitende Diagnosen wie Arthrose der Gelenke oder eine lumbale Spinalkanalstenose (Verengung des Rückenmarkskanals) sind dabei keine Seltenheit. Umso wichtiger ist es, die Mobilität möglichst lange zu erhalten. Im Mittelpunkt der Behandlung stehen Maßnahmen der physikalischen Therapie: Physiotherapie, Gleichgewichts- und Gehtraining sowie gelenkschonende Sportarten wie Aqua-Fitness. Sie helfen dabei, Beweglichkeit, Kraft und Gleichgewicht zu verbessern. Bei starkem Kraftverlust oder einem unsicheren Gang können spezielle Schienen oder orthopädische Einlagen zusätzliche Stabilität bieten. Ein sicheres Wohnumfeld mit rutschfesten Böden, ausreichender Beleuchtung und Entfernen von Stolperfallen wie losen Teppichen trägt zudem wesentlich zur Sturzprävention bei.

Eine zentrale Rolle spielt eine gründliche Körperkontrolle. Besonders Füße und Hände brauchen Aufmerksamkeit: Gibt es Rötungen, kleine Schnitte oder Druckstellen? Ein Handspiegel kann helfen, schwer einsehbare Stellen zu überprüfen. Auch passende, weiche Schuhe sind ein Muss - harte Nähte oder enge Modelle können unbemerkt Blasen verursachen. Zudem sollten die Schuhe vor dem Anziehen auf Steinchen, Knicke oder Fremdkörper kontrolliert werden. Auch im Umgang mit Hitze und Kälte ist Vorsicht geboten. Wassertemperaturen sollten stets mit einem Thermometer geprüft werden, da ein zu heißes Bad oder eine heiße Dusche schnell Verbrennungen verursachen kann. Auf Wärmflaschen oder Heizdecken sollte ganz verzichtet werden, um Überhitzungen zu vermeiden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die richtige Hautpflege. Trockene Haut bietet Keimen eine Angriffsfläche. Regelmäßiges Eincremen hält die Haut geschmeidig und schützt vor kleinen Rissen. Bei Auffälligkeiten - etwa Wunden oder Entzündungen - sollte frühzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden.

Stiff-Person-Syndrom: Wenn Muskeln verrückt spielen

Schmerzhafte Anfälle von Muskelsteifheit und -krämpfen in Beinen und Rücken sind typische Symptome beim Stiff-Person-Syndrom. Frauen sind von der Autoimmunerkrankung Stiff-Person-Syndrom etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer - ein berühmtes Beispiel ist die Sängerin Céline Dion, die seit Jahren an der Krankheit leidet.

Ursachen des Stiff-Person-Syndroms

Das Stiff-Person-Syndrom (SPS) ist eine chronische Autoimmunerkrankung. Häufig bestehen bei Betroffenen gleichzeitig weitere Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Diabetes mellitus Typ I. Auslöser sind Antikörper, die ein wichtiges Enzym im Gehirn angreifen: die Glutamatdecarboxylase (GAD). Das Enzym spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle der Nervenzellen. Fällt es aus, spielt das Nervensystem verrückt.

Symptome des Stiff-Person-Syndroms

Die Muskeln am Rücken und Bauch sind meist zuerst betroffen: Sie werden immer steifer und fester, krampfen sich zusammen, so dass es zu Rückenschmerzen und Verbiegungen der Wirbelsäule kommt, bis hin zum extremen Hohlkreuz. Darüber hinaus entwickeln die Muskeln der Hüften und Beine ebenfalls eine Muskelsteifheit und erhöhte Anspannung. Die schmerzhaften Muskelspannungen können anfallsweise zunehmen. Vor allem bei plötzlichen Reizen wie Geräuschen, Berührung, Schreck oder Stress ziehen sich die Muskeln blitzartig zusammen und werden steif wie ein Brett. Bei solchen Muskelkrämpfen erstarren Betroffene kurzfristig zur Bewegungslosigkeit. Langfristig kann es zu Gelenk-Fehlstellungen kommen. Außerdem kommen beim Stiff-Person-Syndrom auch Symptome wie Herzrasen, Bluthochdruck und übermäßiges Schwitzen hinzu.

Diagnose und Behandlung des Stiff-Person-Syndroms

Das Stiff-Person-Syndrom wird oft nicht gleich erkannt und die Diagnose erst spät gestellt, denn das Stiff-Person-Syndrom ist eine sehr seltene Erkrankung. Sie beginnt oft im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, kann aber in jedem Lebensalter auftreten. Die vielfältigen Beschwerden werden oft erst als Funktionsstörungen, neurologische oder psychiatrische Probleme verkannt. Für die Diagnose sind neurologische Tests und elektrophysiologische Untersuchungen wichtig. Bei einer Elektromyographie (EMG) wird mit feinen Untersuchungsnadeln die andauernde elektrische Aktivität in den betroffenen Muskeln gemessen. Die Untersuchung von Nervenwasser kann weitere wichtige Hinweise auf die Erkrankung geben.

Das Stiff-Person-Syndrom lässt sich nicht heilen - mit einer dauerhaften Behandlung können aber stabile Phasen über Monate oder Jahre erreicht werden. Basis ist die symptomatische Therapie mit Physiotherapie und muskelentspannenden Maßnahmen. Symptomatische Therapie: Physiotherapie, Krankengymnastik und Muskelentspannung können die Muskeln lockern und die Bewegungsfähigkeit verbessern. Außerdem sollen auslösende Reize wie Lärm oder Stress bestmöglich vermieden werden, um Anfälle zu verhindern. Zusätzlich helfen muskelentspannende Medikamente (zum Beispiel Baclofen, Tizanidin und Diazepam). Kausale Therapie: Gegen das Stiff-Person-Syndrom helfen Medikamente, die das fehlgeleitete Immunsystem dämpfen. Zum Einsatz kommen Kortisonpräparate (zum Beispiel Prednisolon, Methylprednisolon). In akuten Fällen können auch Antikörper (intravenöse Immunglobuline) gespritzt oder per Infusion verabreicht oder eine Blutwäschebehandlung (Plasmapherese) durchgeführt werden. Die Krankheit verläuft oft chronisch, Rückfälle und eine schleichende Verschlechterung der Symptome sind auch unter Therapie möglich. Bei eingeschränkter Bewegungs- oder Gehfähigkeit verwenden Erkrankte häufig Gehhilfen oder einen Rollstuhl.

Weitere Nervenleiden

Neben den oben genannten Erkrankungen gibt es eine Vielzahl weiterer Nervenleiden, die das Nervensystem beeinträchtigen können. Dazu gehören beispielsweise:

  • Querschnittslähmung: Hierbei ist das Rückenmark verletzt, meist durch Unfälle.
  • Epilepsie: Plötzlich auftretende Anfälle, die durch Störungen im Gehirn hervorgerufen werden.
  • Parkinson: Eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die zu Bewegungsstörungen führt.
  • Alzheimer: Eine degenerative Erkrankung des Gehirns, die mit Gedächtnisverlust und kognitiven Beeinträchtigungen einhergeht.
  • Multiple Sklerose (MS): Eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der die Nerven beschädigt werden.

Nervosität und ihre Ursachen

Nervosität ist ein Zustand, den jeder Mensch kennt. Sie kann durch Stress, Leistungsdruck, Ängste oder Selbstüberschätzung ausgelöst werden. In manchen Fällen können aber auch körperliche Ursachen wie eine Schilddrüsenerkrankung vorliegen. Gegen Nervosität können verschiedene Kräuter und Gewürze helfen, wie Kamille, Melisse, Lavendel, Baldrian, Johanniskraut, Hopfen und Passionsblume.

tags: #Nervensystem #spielt #verrückt #Ursachen