Neuralgie hinter dem Ohr: Ursachen, Symptome und Behandlung

Neuralgien hinter dem Ohr können äußerst unangenehm und beunruhigend sein. Die Ursachen für diese Schmerzen können vielfältig sein und reichen von harmlosen Verspannungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Neuralgien hinter dem Ohr.

Einführung

Schmerzen hinter dem Ohr sind ein weit verbreitetes Problem, dessen Ursache nicht immer sofort ersichtlich ist. Obwohl die Beschwerden im Bereich des Ohrs lokalisiert sind, können die eigentlichen Auslöser in anderen Körperregionen liegen. Die Ohren sind eng mit verschiedenen Teilen des Kopfes und Halses verbunden. Da sie über dieselben Nerven versorgt werden, können Zahnentzündungen, Kiefergelenksbeschwerden oder nervenbedingte Kopfschmerzen als Ursache für Schmerzen hinter dem Ohr in Frage kommen.

Occipitalis-Neuralgie

Ursachen und Symptome

Bei der Occipitalis-Neuralgie sind die beiden Hinterhauptnerven (Occipitalnerven, Nervus occipitalis major und Nervus occipitalis minor) betroffen. Die Occipitalis-Neuralgie entsteht durch Irritationen oder Reizung eines der beiden Hinterhauptnerven. Dies führt zu scharfen, einschießenden und stechenden Schmerzen im Bereich von Hinterhaupt (Os occipitale) und Nacken. Manchmal strahlt der Schmerz auch in Richtung Auge aus.

Die Ursachen einer Occipitalis-Neuralgie sind vielfältig. Die Nervenwurzeln, aus denen die Hinterhauptnerven hervorgehen, können durch arthrotische Veränderungen an der Halswirbelsäule (Spondylarthrose) eingeengt werden. Weitere Ursachen sind Verletzungen der Nerven, Tumoren im Bereich des Nervs oder Infektionen. In manchen Fällen wird der Nerv in seinem Verlauf auch durch benachbarte Arterien komprimiert und geschädigt.

Behandlung

Leider spricht die Occipitalis-Neuralgie oft nicht auf eine medikamentöse Behandlung an. In solchen Fällen wird eine lokale Nervenblockade empfohlen. Bei starken Beschwerden und einem nachgewiesenen Gefäß-Nerv-Kontakt kann eine mikrochirurgische Operation zur Entlastung des Nervs (Neurolyse) helfen.

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Glossopharyngeusneuralgie

Definition und Symptome

Plötzliche, schneidende oder brennende einseitige Schmerzen in Kiefer, Rachen oder Ohr können vom Gesichtsnerv Glossopharyngeus stammen. Glossopharyngeus ist der Name des 9. Hirnnervs, und Neuralgie bedeutet Nervenschmerzen. Es handelt sich also um Schmerzen, die von der Nervenbahn des Zungenschlundnerven ausgehen und dem Nervenverlauf folgen. Eine Glossopharyngeusneuralgie ist eine seltene Erkrankung, die sich durch einseitige, periodisch auftretende Schmerzen u. a. in Rachen, Zunge oder Ohr äußert.

Es kommt zu plötzlich auftretenden Schmerzepisoden im Bereich der Gaumenmandeln, der hinteren Zunge, des Rachens oder Kehlkopfes, im Mittelohr oder im Kieferwinkel. Die Schmerzen können in Nase, Auge, Kinn oder Schulter ausstrahlen. Sie werden als einschießend, brennend, elektrisierend, scharf oder brennend beschrieben. Sie treten meist einseitig auf, in 12 % der Fälle beidseitig und können mehrmals am Tag über Wochen oder Monate hinweg auftreten. Patient*innen berichten oft über einen dumpfen Dauerschmerz zwischen diesen Schmerzattacken. Die Schmerzen können zu nächtlichem Erwachen führen. Während eines Schmerzanfalls kann es zu niedrigem Blutdruck, niedriger Herzfrequenz, Ohnmacht oder einem epileptischen Anfall kommen. Die Schmerzanfälle können spontan auftreten oder z. B. durch Schlucken, Sprechen, Kauen, Husten oder Gähnen ausgelöst werden. Auch ein bestimmter Geschmack, Berührungen der Rachenschleimhaut oder des äußeren Gehörgangs können Schmerzen auslösen.

Da das Schlucken und Kauen häufig Schmerzen verursacht, verlieren viele Patient*innen an Gewicht. Die Erkrankung kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und zu Depressionen führen. Die Glossopharyngeusneuralgie ähnelt der Trigeminusneuralgie, einem weiteren Schmerzzustand eines Gesichtsnervs.

Ursachen und Häufigkeit

Man geht davon aus, dass die Erkrankung meist auf eine Nervenkompression (Nerveneinengung) zurückzuführen ist, die durch Gefäße entsteht, die in unmittelbarer Nähe verlaufen. Die räumliche Nähe und Pulsationen (Ausdehnung und Zusammenziehen) des Gefäßes führen zur Schädigung der schützenden Nervenhülle und lösen die typischen Schmerzen aus.

Auf 100.000 Einw. treten jährlich etwa 0,7 neue Fälle auf. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen. Eine Glossopharyngeusneuralgie ist deutlich seltener als die Trigeminusneuralgie (4-5 Fälle auf 100.000 Einw.). Die Erkrankung tritt in der Regel erstmals im Erwachsenenalter auf. Etwa die Hälfte der Patient*innen entwickeln Symptome vor dem 50. Lebensjahr.

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Diagnose und Behandlung

Die Diagnose wird üblicherweise aufgrund von Schilderungen der Beschwerden gestellt. Um andere Ursachen auszuschließen, wie z. B. multiple Sklerose, Autoimmunerkrankungen, Verletzungen der Halswirbelsäule oder Tumorerkrankungen wird üblicherweise eine MRT des Gehirns durchgeführt.

Die medikamentöse Behandlung mit dem Antiepileptikum Carbamazepin ist die erste Wahl. Andere Medikamente gegen Epilepsie (wie Pregabalin) oder Medikamente, die bei Depressionen verordnet werden, können in Betracht gezogen werden, vor allem bei einer mangelhaften Wirkung von Carbamazepin. Eine weitere Möglichkeit ist das Setzen einer lokalen Betäubungsspritze in den vom Nerv gereizten Bereich.

Die Behandlung mit Antiepileptika ist jedoch nicht immer erfolgversprechend, sodass eine Operation in Betracht kommen kann. Es stehen mehrere chirurgische Verfahren zur Verfügung:

  • Mikrochirurgische Operation: Der Druck des Gefäßes auf den Nerv kann reduziert werden, indem in einer mikrochirurgischen Operation Nerv und Gefäß voneinander getrennt werden und ggf. ein Teflonkissen dazwischen gelegt wird. Die Erfolgsraten liegen bei 90 % und die Komplikationsraten sind sehr gering.
  • Gamma-Knife-Bestrahlung: Bei der anderen Behandlungsmethode wird der Nerv mit einem Gamma-Knife, das ähnlich wie ein Brennglas arbeitet, durch Hitze verödet. Die Erfolgsquote liegt etwa 80 % nach der Operation, nach 5 Jahren etwa 50 %. Komplikationen können eine Minderung des Geschmackssinns, Gefühlsstörungen im betreffenden Bereich, eine Minderung des Würgereflexes und Schluckbeschwerden sein.

Die Krankheit kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Die Verläufe können individuell sehr unterschiedlich sein und bei vielen Betroffenen können sich Phasen von längerer Beschwerdefreiheit mit Schmerzphasen abwechseln. Die Wirkweise der medikamentösen Behandlung ist nicht immer zufriedenstellend, sodass ein operativer Eingriff eine weitere Behandlungsmöglichkeit darstellen kann.

Trigeminusneuralgie

Definition und Ursachen

Die Trigeminusneuralgie (TN) ist eine schmerzhafte Erkrankung des trigeminalen Nervs, die starke Gesichtsschmerzen verursachen kann. Die Trigeminusneuralgie ist eine neurologische Störung, die den trigeminalen Nerv betrifft, der für das Übertragen von Schmerz- und Tastempfindungen im Gesicht verantwortlich ist. Bei der trigeminalen Neuralgie kommt es zu unerklärlichen, scharfen, elektrisierenden Schmerzen, die in der Regel in einem bestimmten Bereich des Gesichts auftreten. Wenn der betroffene Bereich das Ohr ist, kann es zu intensiven Ohrenschmerzen und unangenehmen Ohrgefühlen kommen.

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Trigeminusneuralgie tritt auf, wenn der trigeminale Nerv, der für die Übertragung von Schmerz- und Tastempfindungen im Gesicht verantwortlich ist, beschädigt oder gereizt wird. Wenn dieser Nerv das Ohr betrifft, können Schmerzen und andere Symptome auftreten.

Mögliche Ursachen sind:

  • Blutgerinnsel oder Gefäßkompression: Ein Blutgefäß kann den trigeminalen Nerv komprimieren und so Schmerzen verursachen.
  • Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS): MS kann zu einer Schädigung des Nervs führen und trigeminusbedingte Schmerzen auslösen.
  • Verletzungen oder Traumata im Kopfbereich: Traumatische Verletzungen im Bereich des Nervs können zu einer Neuralgie führen.
  • Altersbedingte Veränderungen: Mit zunehmendem Alter können Veränderungen im Nervensystem zu einer erhöhten Anfälligkeit für Trigeminusneuralgie führen.

Auswirkungen auf das Ohr

Symptome der Trigeminusneuralgie im Ohr können sehr schmerzhaft und plötzlich auftreten. Die häufigste Symptomatik bei einer Trigeminusneuralgie im Ohr sind scharfe, stechende Ohrenschmerzen, die sehr intensiv und plötzlich auftreten können. Diese Schmerzen werden oft als elektrisierend beschrieben und können durch einfache Bewegungen wie Kauen oder Sprechen ausgelöst werden. Die Schmerzen sind in der Regel kurz, aber sehr intensiv und können einige Sekunden bis Minuten dauern.

Ein weiteres häufiges Symptom ist das Auftreten von Tinnitus (Ohrgeräuschen), der mit einem ständigen Rauschen oder Klingeln im Ohr verbunden sein kann. Dieser Zustand, der auch als "Ohrensausen" bezeichnet wird, kann die Lebensqualität der betroffenen Personen erheblich beeinträchtigen und das tägliche Leben stören.

Betroffene können das Gefühl haben, dass das Ohr "eingeschaltet" oder "überempfindlich" auf Geräusche reagiert. Dies kann zu einem ständigen Unbehagen und zu einer Verstärkung der Ohrenschmerzen führen, besonders bei lauten Geräuschen oder Wind.

Ein weiteres Symptom ist das Gefühl eines „verstopften Ohrs“ oder eines Völlegefühls im Ohr. Die Kompression oder Entzündung des Trigeminusnervs verursachte Schmerzen und Reizungen den Ohrbereich und seine Nervenverbindungen beeinträchtigen. Dieses Symptom kann besonders störend sein, da das Gefühl eines verstopften Ohrs die Wahrnehmung von Geräuschen verändern und die Kommunikation beeinträchtigen kann, was die mit der Trigeminusneuralgie verbundenen Beschwerden noch weiter verstärkt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome der Trigeminusneuralgie im Ohr leicht mit denen einer Ohrenentzündung verwechselt werden können, da beide ähnliche Beschwerden wie Schmerzen, Druckgefühl und Überempfindlichkeit im Ohr verursachen können. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der Art des Schmerzes, der bei der Neuralgie scharf und stechend ist, während eine Ohrenentzündung in der Regel dumpfe Schmerzen verursacht.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Trigeminusneuralgie im Ohr zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die je nach Schweregrad der Symptome und den individuellen Bedürfnissen des Patienten eingesetzt werden.

  • Medikamentöse Behandlung: Antikonvulsiva (z. B. Carbamazepin) werden häufig eingesetzt, um die Schmerzen zu lindern und die Nervenaktivität zu stabilisieren. In einigen Fällen können auch Schmerzmittel verschrieben werden.
  • Chirurgische Behandlung: Wenn die medikamentöse Behandlung nicht ausreichend wirkt, kann eine chirurgische Behandlung in Erwägung gezogen werden. Eine der gängigsten Methoden ist die Mikrovaskuläre Dekompression, bei der der Nerv von komprimierenden Gefäßen befreit wird.
  • Alternative Behandlungsmethoden: Zusätzlich zu den konventionellen Behandlungen können auch alternative Methoden zur Linderung der Schmerzen eingesetzt werden. Dazu gehören:
    • Heiße oder kalte Kompressen: Das Auflegen eines Eisbeutels oder eines warmen Tuchs auf die schmerzende Stelle Ihres Gesichts kann helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. Manche Patienten finden Linderung, indem sie - je nachdem, was für sie am besten wirkt - abwechselnd heiße und kalte Kompressen verwenden.
    • Leichte Massage: Eine sanfte Massage des Bereichs um Kiefer, Gesicht und Schläfen kann die Muskeln entspannen und die Durchblutung verbessern, wodurch Schmerzen vorübergehend gelindert werden.
    • Vermeiden Sie häufige Auslöser: Trigeminusneuralgie kann durch äußere Faktoren wie Kälte, helles Licht, Kauen oder Sprechen ausgelöst werden. Das Vermeiden dieser Auslöser kann hilfreich sein, um Schmerzattacken vorzubeugen.
    • Entspannungstechniken: Stress kann Schmerzen verschlimmern, daher können Übungen wie Meditation, tiefes Atmen oder Yoga helfen, Spannungen abzubauen und die Schmerzbehandlung zu verbessern.

Es ist jedoch wichtig, vor der Anwendung dieser Mittel mit Ihrem Arzt zu sprechen, um Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.

Vorbeugung und Pflege

Eine gute Pflege Ihrer Nerven- und Gefäßgesundheit kann das Risiko verringern. Da Stress ein wichtiger Faktor bei Schmerzepisoden sein kann, können Stressbewältigungstechniken wie Meditation, Yoga oder regelmäßige Bewegung hilfreich sein, um die Symptome zu minimieren. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Vitaminen und Nährstoffen, die die Nerven- und Gefäßgesundheit unterstützen, kann helfen, das Risiko von Trigeminusneuralgie zu verringern und den Allgemeinzustand zu verbessern. Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung, stärkt das Nervensystem und kann dazu beitragen, das Risiko für viele Erkrankungen, einschließlich Trigeminusneuralgie, zu senken.

Wann zum Arzt?

Obwohl die Trigeminusneuralgie in den meisten Fällen durch ein komprimierendes Blutgefäß oder andere neurologische Erkrankungen verursacht wird, kann es in seltenen Fällen ein Symptom für einen Tumor sein, der den Nerv komprimiert, wie zum Beispiel ein Neurinom oder Meningeom. Wenn die Schmerzen anhaltend oder untypisch sind oder von anderen Symptomen wie einem Verlust des Gesichtsgefühls begleitet werden, ist es ratsam, für weitere Diagnosetests einen Arzt aufzusuchen.

Nervus-auricularis-Neuralgie

Definition und Symptome

Die Nervus-auricularis-Neuralgie ist eine seltene Erkrankung, die durch Schmerzen im Bereich des Ohrs gekennzeichnet ist, die durch eine Reizung oder Schädigung des Nervus auricularis, eines der Nerven, der die Haut um das Ohr versorgt, hervorgerufen wird.

Typische Symptome der Nervus-auricularis-Neuralgie umfassen stechende, brennende oder pulsierende Schmerzen in und um das Ohr. Die Schmerzen können intermittierend oder kontinuierlich auftreten und werden oft durch Berührung oder Bewegungen des Kopfes und Nackens verstärkt.

Ursachen und Diagnose

Die Ursachen der Nervus-auricularis-Neuralgie können vielfältig sein und reichen von direkten Verletzungen, chirurgischen Eingriffen in der Nähe des Nervs bis hin zu viralen Infektionen, die zu einer Entzündung des Nervs führen. Die Diagnose dieser Erkrankung stützt sich typischerweise auf die klinische Untersuchung und die Anamnese des Patienten.

Auswirkungen auf Betroffene und Behandlung

Die Nervus-auricularis-Neuralgie kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen, insbesondere durch den anhaltenden, intensiven Schmerz, der die tägliche Aktivität und den Schlaf stören kann. Zur Linderung der Symptome können physiotherapeutische Maßnahmen wie sanfte Dehn- und Entspannungsübungen hilfreich sein. Speziell angeleitete Übungen zur Verbesserung der Nackenmuskulatur und zur Entspannung der umgebenden Bereiche können helfen, die Belastung des betroffenen Nervs zu reduzieren.

Weitere Ursachen für Schmerzen hinter dem Ohr

Neben den bereits genannten Neuralgien gibt es noch weitere mögliche Ursachen für Schmerzen hinter dem Ohr:

  • Mittelohrentzündung (Otitis Media): Ein druckartiger, stechender Schmerz ist eines der charakteristischsten Symptome.
  • Gehörgangsentzündung (Otitis Externa)
  • Verstopfte Ohren: Können durch Ohrenschmalz verursacht werden.
  • Kiefergelenksbeschwerden (Kraniomandibuläre Dysfunktion): Können sich in Schmerzen in und vor dem Ohr äußern, oft begleitet von Knackgeräuschen beim Kauen, Zähneknirschen, eingeschränkten oder ruckartigen Kieferbewegungen. Auch Kopf- oder Nackenschmerzen und Ohrgeräusche (Tinnitus) kommen vor. Oft ist die Wangenmuskulatur stark druckempfindlich.
  • Mastoiditis: Eine Knocheninfektion hinter dem Ohr, die meist als pochend beschrieben wird.
  • Oromandibuläre Dysfunktion: Gilt als somatoforme Störung, die z. B. durch Stress oder psychische Belastungen ausgelöst wird.
  • Lokale Entzündung am oberen Ohrmuschelrand: Zeigt sich häufig in einem schmerzhaften Ohrknötchen. Die Ursache ist unbekannt; manche Wissenschaftler*innen vermuten, dass länger zurückliegende Erfrierungen eine wichtige Rolle spielen.

Was Sie in der Arztpraxis erwartet

Bei einem Arztbesuch wird der Arzt wahrscheinlich eine körperliche Untersuchung des betroffenen Bereichs durchführen, z. B. der Ohren, des Kiefers, des Halses, des Mundes, der Lymphknoten und sogar der Haut um Ihr Gesicht. Der Arzt wird versuchen, die Art der Symptome zu verstehen, die bei Ihnen auftreten, und Sie möglicherweise für eine Blutuntersuchung ins Labor überweisen. Bildgebende Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen können ebenfalls erforderlich sein, um die Ursache des Problems zu ermitteln. Ihr Behandlungsplan hängt von den Befunden Ihres Arztes und der Diagnose ab, die Sie erhalten.

Hausmittel und Selbstmedikation

Einige Hausmittel und Selbstmedikationsansätze können zur Linderung von Ohrenschmerzen beitragen:

  • Zwiebelsäckchen: Ein bewährtes Hausmittel bei Ohrenschmerzen ist die Zwiebel. Ihre Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend und heilungsfördernd. Dazu wird eine rohe Zwiebel in kleine Würfel geschnitten und diese in ein Baumwolltaschentuch eingeschlagen. Damit der Saft austritt, walkt man das Säckchen mit einem Nudelholz und drückt es so stark wie möglich zusammen. Im letzten Schritt wird das Zwiebelsäckchen in der Mikrowelle, im Ofen oder auf der Heizung erwärmt und dann mit einem Schal oder Tuch am Ohr fixiert. Das Zwiebelsäckchen verbleibt 1-2 Stunden auf dem Ohr.
  • Halspastillen oder -tabletten: Bei Angina oder Ohrenschmerzen, die mit einer Halsentzündung zusammenhängen, sorgt das Lutschen von Halspastillen oder -tabletten für Linderung. Erhältlich sind zahlreiche Arzneimittel in unterschiedlicher Zusammensetzung. Neben desinfizierenden pflanzlichen Zusätzen wie Salbei oder Anis eignen sich auch betäubende und schmerzlindernde Wirkstoffe (z. B. Lidocain, Fluriprofen). Am besten wirken Halspastillen oder -tabletten, wenn sie nach oder zwischen den Mahlzeiten langsam gelutscht werden.
  • Inhalationen und Nasenspülungen: Um das Abschwellen der Schleimhaut zu unterstützen, eignen sich Inhalationen und Nasenspülungen mit Salz- oder Kamillenlösung. Auch abschwellende Nasentropfen und -sprays sorgen für Linderung.
  • Belüftung des Mittelohrs verbessern: Durch Gähnen, Schlucken oder Kaugummikauen kann der Druckausgleich zwischen Mittelohr und Umgebung gefördert werden.
  • Ohrenpflege: Regelmäßig die Ohrmuschel mit einem feuchten Waschlappen oder Wattepad reinigen. Von der Verwendung von Wattestäbchen raten Ärzt*innen dringend ab.

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