Neurochirurgie Friedberg Hessen: Spezialisierungen und Behandlungsspektrum

Die Neurochirurgie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der operativen Behandlung von Erkrankungen, Fehlbildungen und Verletzungen des zentralen und peripheren Nervensystems befasst. Im Gegensatz zur Neurologie, die sich auf die nichtoperative Behandlung von Fehlfunktionen und Funktionsausfällen des Gehirns, des Rückenmarks, der Sinnesorgane und der peripheren Nerven konzentriert, bietet die Neurochirurgie operative Lösungen für eine Vielzahl von neurologischen Problemen.

In Friedberg, Hessen, gibt es spezialisierte neurochirurgische Praxen, die ein umfassendes Spektrum an Behandlungen für Erkrankungen der Wirbelsäule und des Nervensystems anbieten. Ein Beispiel hierfür ist die Gemeinschaftspraxis für Neurochirurgie Dres. Düsing, Hübner u.w. mit Standorten in Hanau, Offenbach und Friedberg. Diese Praxis hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1988 auf die Diagnose und Therapie von Wirbelsäulenleiden konzentriert und verfügt über ein erfahrenes Team von Fachärzten.

Spezialisierungen und Behandlungsschwerpunkte

Die Neurochirurgie in Friedberg bietet ein breites Spektrum an Spezialisierungen und Behandlungsschwerpunkten, insbesondere im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie. Zu den häufigsten Erkrankungen, die behandelt werden, gehören:

  • Bandscheibenvorfälle: Bandscheibenvorfälle können sowohl an der Hals- als auch an der Lendenwirbelsäule auftreten. Dabei tritt Knorpelgewebe aus dem Kern der Bandscheibe aus und drückt auf das Rückenmark oder die Nervenwurzeln, was zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Lähmungen führen kann.
  • Spinalkanalstenosen: Verschleißerkrankungen können zu Verengungen des Spinalkanals führen, wodurch Druck auf das Rückenmark und die Nervenwurzeln ausgeübt wird. Dies kann ebenfalls Schmerzen, Taubheit und Lähmungserscheinungen verursachen.
  • Wirbelgleiten: Beim Wirbelgleiten verschieben sich die Wirbel gegeneinander, was zu einer Einengung des Rückenmarks und der Nervenwurzeln führen kann.
  • Gelenkzysten (Juxtafacettenzysten): Diese Zysten können sich an den Wirbelgelenken bilden und Druck auf die Nervenstrukturen ausüben.
  • Zervikale Myelopathie: Eine chronische Druckbelastung des Rückenmarks im Bereich der Halswirbelsäule kann zu einer Zervikalen Myelopathie führen, die sich durch Taubheit, Lähmungen und andere neurologische Symptome äußern kann.
  • Karpaltunnelsyndrom: Eine Einengung des Nervus medianus im Karpaltunnel des Handgelenks kann zu Schmerzen, Taubheit und Kribbeln in den Fingern führen.
  • Sulcus-Ulnaris-Syndrom: Eine Einklemmung des Nervus ulnaris im Bereich des Ellenbogens kann zu Gefühlsstörungen im Kleinfinger und Handballen führen.

Diagnostik

Vor Beginn einer Behandlung ist eine umfassende Diagnostik erforderlich, um die Ursache der Beschwerden zu ermitteln. Zu den gängigen diagnostischen Verfahren gehören:

  • Anamnese: Eine ausführliche Befragung des Patienten zu seiner Krankengeschichte und seinen aktuellen Beschwerden.
  • Klinisch-neurologische Untersuchung: Eine körperliche Untersuchung zur Beurteilung der neurologischen Funktionen.
  • Bildgebende Verfahren: Kernspintomographie (MRT) und Computertomographie (CT) zur Darstellung der Wirbelsäule und des Nervensystems.
  • Nervenmessungen: Elektrophysiologische Untersuchungen zur Beurteilung der Funktion der Nerven.

Konservative und operative Behandlungsansätze

Viele neurochirurgische Krankheitsbilder können zunächst konservativ behandelt werden. Zu den konservativen Behandlungsmethoden gehören:

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  • Schmerzmittel: Orale Schmerzmittel zur Linderung von akuten oder chronischen Schmerzen.
  • Physiotherapie: Maßnahmen wie Massage, Krankengymnastik und manuelle Therapie zur Verbesserung der Beweglichkeit und zur Schmerzlinderung.
  • Wärmetherapie: Lokale Wärmeanwendungen zur Entspannung der Muskulatur und zur Schmerzlinderung.
  • CT-gesteuerte Schmerztherapie: Präzise Injektion von schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten an die schmerzenden Strukturen.

Wenn konservative Behandlungen nicht ausreichend helfen oder neurologische Ausfälle vorliegen, kann eine Operation erforderlich sein. Zu den gängigen operativen Verfahren gehören:

  • Mikrochirurgische Bandscheibenoperation: Entfernung des Bandscheibenvorfalls unter dem Mikroskop.
  • Dekompression des Spinalkanals: Erweiterung des Spinalkanals zur Entlastung des Rückenmarks und der Nervenwurzeln.
  • Stabilisierungsoperationen: Versteifung von Wirbelsäulenabschnitten zur Stabilisierung bei Wirbelgleiten oder Instabilität.
  • Einsetzen von Bandscheibenprothesen: Ersatz der defekten Bandscheibe durch eine künstliche Bandscheibe.
  • Foraminotomie nach Frykholm: Erweiterung des Nervenaustrittsloch (Foramen) zur Entlastung der Nervenwurzel.
  • Minimal-invasive und endoskopische Bandscheibenoperationen: Gewebeschonende Verfahren zur Entfernung von Bandscheibenvorfällen.
  • Karpaltunnelspaltung: Operative Erweiterung des Karpaltunnels zur Entlastung des Nervus medianus.
  • Ulnarisnerv-Dekompression: Operative Entlastung des Nervus ulnaris im Bereich des Ellenbogens.

Spezielle OP-Techniken im Überblick:

  • Klassische Stabilisierung der Halswirbelsäule von vorne mit Cage: Nach Entfernung des Bandscheibengewebes wird ein Cage (Abstandhalter) aus Kunststoff oder Titan in den Bandscheibenraum eingesetzt, um die Wirbel zu stabilisieren.
  • Halsbandscheibenprothese: Anstelle eines Cages wird eine Prothese eingesetzt, die die Funktion der Bandscheibe erhalten soll.
  • Stabilisierung bei Instabilität der Halswirbelsäule mit Cage und Platte: Zusätzlich zum Cage wird eine Platte an der Vorderseite der Wirbel angebracht, um die Stabilität zu erhöhen.
  • Entfernung eines Bandscheibenvorfalls von hinten/Foraminotomie nach Frykholm: Der Bandscheibenvorfall wird von hinten durch eine Erweiterung des Nervenaustrittsloch entfernt.
  • Klassische minimal-invasive Bandscheibenoperation: Durch einen kleinen Hautschnitt wird der Bandscheibenvorfall entfernt.
  • Endoskopische Bandscheibenoperation: Der Bandscheibenvorfall wird mit Hilfe eines Endoskops entfernt.
  • Erweiterung des Wirbelkanals: Knöcherne Verdickungen werden abgetragen, um den Wirbelkanal zu erweitern und das Rückenmark und die Nervenwurzeln zu entlasten.
  • Stabilisierung bei Wirbelgleiten - offen oder perkutan: Die Wirbel werden mit einem Schrauben-Stab-System fixiert, um ein weiteres Verrutschen zu verhindern.

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