Die Neurochirurgische Klinik der Technischen Universität München am Klinikum rechts der Isar, eingebettet in das Neuro-Kopf-Zentrum, hat sich als eine der führenden Einrichtungen in Deutschland etabliert. Die räumliche Nähe der verschiedenen neurologischen Disziplinen innerhalb des Zentrums optimiert die Zusammenarbeit und erweitert das Leistungsspektrum der Neurochirurgie erheblich. Im Folgenden werden die Struktur, das Leistungsspektrum, die Expertise und die Patientenerfahrungen dieser Klinik detailliert beleuchtet.
Struktur und Team
Das ärztliche und medizinisch-technische Team der Neurochirurgie präsentiert sich mit einer jungen und modernen Struktur und legt großen Wert auf patientenorientierte Dienstleistungen. Die Klinik betont ihre ausgezeichnete Infrastruktur und die lange Tradition einer interdisziplinären Versorgung.
Leitung und Expertise
An der Spitze der Klinik steht Univ.-Prof. Dr. med. Bernhard Meyer, ein international renommierter Spezialist für komplexe Eingriffe am Gehirn und an der Wirbelsäule. Seit 2006 leitet er die Klinik und gilt als treibende Kraft für Innovationen. Professor Meyer fordert von seinen Mitarbeitern viel und scheut sich auch selbst nicht vor einem immensen Arbeitspensum.
Förderung des Nachwuchses
Die Klinik legt großen Wert auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dies zeigt sich darin, dass zahlreiche ehemalige Oberärzte der Klinik auf hochkarätige Chefarztpositionen und wissenschaftliche Lehrstühle berufen wurden. Klinikdirektor Professor Bernhard Meyer betonte, dass die Berufung seiner Kollegen an große und renommierte Kliniken eine Bestätigung für die medizinische und wissenschaftliche Expertise des Klinikums rechts der Isar sei und die Nachwuchsarbeit sehr gut funktioniere.
Bekannte Namen
Einige der bekannten Namen, die aus dem Klinikum rechts der Isar hervorgegangen sind, umfassen:
Lesen Sie auch: Interdisziplinäre Versorgung in München
- Professor Sandro Krieg (neuer Direktor der Neurochirurgie an der Uniklinik Heidelberg)
- Professor Gempt (Leitung der Neurochirurgie an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf)
- Professor Florian Ringel (Uniklinik Mainz)
- Professor Ehab Shiban (Uniklinik Augsburg)
- Professor Jens Lehmberg (München Klinik Bogenhausen)
- Professor Michael Stoffel (Helios Klinikum Krefeld)
- Professor Yu-Mi Ryang (Helios Klinikum Berlin-Buch)
- Dr. Dr. Dominique Kuhlen (Klinische Leiterin der Privatklinikgruppe Hirslanden, Lugano)
- Professor Maria Wostrack (Neue leitende Oberärztin)
Schwerpunkte und Leistungen
Die Neurochirurgische Klinik deckt ein breites Spektrum an neurochirurgischen Eingriffen ab, wobei besondere Schwerpunkte auf Operationen an der Wirbelsäule und am Gehirn liegen. Jährlich werden etwa 4500 Operationen durchgeführt, jeweils zur Hälfte am Gehirn und an der Wirbelsäule, wobei Klinikchef Meyer selbst bei etwa 1000 Eingriffen am Tisch steht.
Wirbelsäulenzentrum Level 1
Seit 2016 ist die Klinik als deutschlandweit erstes „Level 1 Wirbelsäulenzentrum“ zertifiziert. Dieses interdisziplinäre Zentrum, das von der Neurochirurgischen Klinik geleitet wird, versorgt sämtliche Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule, einschließlich komplexer Fälle. Es werden stabilisierende Eingriffe bei traumatischen, tumorösen, infektiösen oder degenerativen Erkrankungen sowie bei Verformungen der gesamten Wirbelsäule durchgeführt.
Die operative Behandlung der Wirbelsäule erfolgt über Zugänge von hinten, vorne und der Seite, oft unter Anwendung minimal-invasiver Techniken. Die Klinik bietet Diagnostik und Therapie auf höchstem technischen Niveau, einschließlich verschiedener bildgebender Verfahren vor und während der Operation. Alle stabilisierenden Verfahren werden unter Neuro-Navigation durchgeführt, einem computergestützten Operationsverfahren der Neurochirurgie.
Vaskuläre Eingriffe
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf vaskulären Eingriffen, also Operationen an den Blutgefäßen, beispielsweise nach Schlaganfällen oder Hirnblutungen. Professor Maria Wostrack hat sich als neue leitende Oberärztin auf komplexe Eingriffe an der Wirbelsäule sowie vaskuläre Eingriffe spezialisiert.
Schlaganfallforschung
Die Klinik hat auch im Bereich der Schlaganfallforschung auf sich aufmerksam gemacht. Professor Meyer und sein Team haben im vergangenen Jahr mit einer spektakulären Schlaganfall-OP für Furore gesorgt, bei der sie einer Hirninfarkt-Patientin ein hochinnovatives Neuroimplantat einsetzten. Diese Technologie soll es Schlaganfall-Patienten langfristig ermöglichen, Gedanken mit einem Sprachprozessor hörbar zu machen.
Lesen Sie auch: Ärzte und Spezialisten der Neurochirurgie Rechts der Isar.
Ambulante und stationäre Versorgung
Die Zahl der ambulanten und stationären Patientenversorgungen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, was die wachsende Bedeutung der Klinik unterstreicht.
Patientenerfahrungen: Einblicke und Kritik
Die Erfahrungen der Patienten mit der Neurochirurgischen Klinik am Klinikum rechts der Isar sind vielfältig und reichen von großer Zufriedenheit bis hin zu erheblicher Kritik. Es ist wichtig, ein differenziertes Bild zu zeichnen, um die Stärken und Schwächen der Klinik realistisch einzuschätzen.
Positive Rückmeldungen
Viele Patienten loben die fachliche Kompetenz der Ärzte, insbesondere von Professor Meyer und seinem Team. Mehrere Patienten berichten von erfolgreichen Operationen, die ihre Lebensqualität deutlich verbessert haben.
- Ein Patient mit einem Hirnaneurysma (5mm) wurde von Prof. Dr. Meyer operiert und war sehr zufrieden mit dem Verlauf der Operation und der anschließenden Betreuung. Er lobte das Vertrauen, das ihm Prof. Meyer vermittelte.
- Ein anderer Patient bedankte sich für die fachliche Kompetenz, die menschliche Wärme und Empathie. Er hob hervor, dass die Ärzte stets erreichbar und hilfsbereit waren.
Auch die ruhige und freundliche Atmosphäre des Neuro-Kopf-Zentrums sowie die gute Organisation durch das Patientenmanagement und die Arbeit des Pflegepersonals werden positiv hervorgehoben.
Negative Erfahrungen
Auf der anderen Seite gibt es auch eine Reihe von negativen Erfahrungen, die in den Bewertungen zum Ausdruck kommen. Diese betreffen verschiedene Aspekte der Behandlung und Betreuung.
Lesen Sie auch: Neurochirurgische Schwerpunkte in Karlsbad Langensteinbach
- Kommunikation: Mehrere Patienten bemängeln die mangelnde Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten sowie zwischen Ärzten und Pflegepersonal. Es wird von sehr kurzen Visiten, wenig Verständnis für Nachfragen und fehlenden Erklärungen zu Befunden oder OP-Verläufen berichtet.
- Arroganz und Empathielosigkeit: Einige Patienten empfinden den Umgangston der Ärzte als arrogant und empathielos. Es wird kritisiert, dass die Ärzte sich wenig Zeit nehmen, nicht zuhören und die Beschwerden der Patienten nicht ernst nehmen.
- Organisation und Koordination: Mehrere Patienten berichten von organisatorischen Mängeln, wie z.B. verschobenen OP-Terminen, langen Wartezeiten bei Ambulanzterminen und Fehlern bei der Medikamentenvergabe.
- Entlassungsmanagement: Es gibt Berichte über Patienten, die zu früh entlassen wurden oder bei denen das Entlassungsmanagement mangelhaft war. Ein Patient wurde abends um 19:30 Uhr entlassen, obwohl er offensichtlich nicht allein klarkam. Ein anderer Patient wurde nach einer HWS-Operation ohne ausreichendes Arztgespräch und ohne Empfehlungen für die Zeit nach der OP entlassen.
- Pflege: Einige Patienten kritisieren die Unterbesetzung des Pflegepersonals und die daraus resultierende mangelhafte Betreuung. Es wird von fehlender Unterstützung bei der Körperpflege und von überlastetem Personal berichtet.
- Fehlerhafte Arztbriefe: Es gibt Berichte über fehlerhafte Arztbriefe mit Rechtschreibfehlern und diagnostischen Fehlern, die im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein könnten.
- Psychische Belastung: Einige Patienten berichten von einer hohen psychischen Belastung während ihres Aufenthalts in der Klinik. Sie fühlen sich nicht ernst genommen und nicht ausreichend betreut. Ein Patient berichtete sogar, er sei psychisch und physisch kaputt operiert und dann mit einer nicht untersuchten Diagnose und Tabletten als Psycho heimgeschickt worden.
Konkrete Beispiele
- Ein Patient musste 5 Wochen auf eine PRT-Spritze warten, obwohl er unter starken Schmerzen litt. In der Notaufnahme wurde er vom Neurochirurgen abgewiesen.
- Ein Patient berichtete von einer Oberärztin, die ihn nach 6 Stunden Wartezeit in der Ambulanz aggressiv angegangen und beleidigt habe. Sie habe ihm geraten, in die Psychiatrie zu gehen, und ihn ohne Behandlung weggeschickt.
- Ein Patient mit einem Herzschrittmacher musste lange auf die Ausschaltung des Schrittmachers vor dem MRT warten. Am Tag der OP wusste das OP-Team nichts vom Herzschrittmacher.
- Ein Patient wurde nach einer HWS-Operation ohne ausreichendes Arztgespräch und ohne Empfehlungen für die Zeit nach der OP entlassen.
Zusammenfassende Bewertung der Patientenerfahrungen
Die Patientenerfahrungen mit der Neurochirurgischen Klinik am Klinikum rechts der Isar sind ambivalent. Während viele Patienten die hohe fachliche Kompetenz der Ärzte und den Erfolg ihrer Operationen loben, gibt es auch eine Reihe von Kritikpunkten, die ernst genommen werden müssen. Diese betreffen insbesondere die Kommunikation, den Umgangston, die Organisation und das Entlassungsmanagement.
Es ist wichtig zu betonen, dass es sich bei den vorliegenden Bewertungen um subjektive Eindrücke einzelner Patienten handelt. Dennoch können sie wertvolle Hinweise auf Verbesserungspotenziale geben.
tags: #Neurochirurgie #Rechts #der #Isar #München