Die Neurochirurgie in Rheinland-Pfalz bietet ein breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten für Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Von der operativen Therapie von Hirntumoren bis zur Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen stehen den Patientinnen und Patienten hochspezialisierte Kliniken und kompetente Fachärzte zur Verfügung. Dabei wird großer Wert auf moderne, ganzheitliche und patientenzentrierte Versorgung gelegt.
Spezialisierungen und Behandlungsspektrum
Die neurochirurgischen Kliniken in Rheinland-Pfalz decken ein umfassendes Spektrum an Erkrankungen und Verletzungen des Nervensystems ab. Zu den Schwerpunkten gehören:
- Wirbelsäulenchirurgie: Behandlung von Bandscheibenvorfällen, Spinalkanalstenosen, Instabilitäten, Wirbelsäulentumoren und Verletzungen. Minimalinvasive und rekonstruktive Verfahren unter Anwendung modernster Navigationsverfahren ermöglichen eine rasche Mobilisation und hohe Lebensqualität.
- Kranielle Neurochirurgie: Operative Behandlung von Erkrankungen des Gehirns, wie Hirntumoren, Gefäßmissbildungen (Aneurysmen und AV-Malformationen), Hirnblutungen, Infektionen (Abszesse) und Hydrozephalus. Modernste intraoperative Bildgebung, Mikrochirurgie und Neuronavigation gewährleisten hochpräzise und schonende Eingriffe.
- Neurotraumatologie: Interdisziplinäre Versorgung von Schädel-Hirn-Verletzungen und Wirbelsäulenverletzungen auf höchstem Niveau, von der Notaufnahme bis zur Rehabilitation.
- Pädiatrische Neurochirurgie: Spezialisierte, altersgerechte Betreuung von Kindern mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems, wie Hydrozephalus, Tumoren oder angeborenen Fehlbildungen, in enger Zusammenarbeit mit der Kinderabteilung.
- Periphere Nervenchirurgie: Mikrochirurgische Eingriffe bei Nervenengpasssyndromen (z. B. Karpaltunnelsyndrom, Sulcus ulnaris-Syndrom) und Rekonstruktion verletzter Nerven sowie Behandlung chronischer Nervenschmerzen.
- Neuromodulation und interventionelle Schmerztherapie: Hochmoderne neurochirurgische Therapieverfahren für Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen, wie die Implantation von Rückenmarkstimulatoren (Spinal Cord Stimulation, SCS), peripherer Nervenstimulatoren (SPNS) sowie Medikamentenpumpen (z. B. zur intrathekalen Schmerztherapie). Ergänzend werden gezielte schmerzlindernde Eingriffe am Kopf und an der Wirbelsäule durchgeführt, wie etwa Thermokoagulationen und neurochirurgische Blockaden.
- Tumorchirurgie: Diagnostik und Behandlung aller Arten von Tumoren des zentralen Nervensystems. Neben der stereotaktischen Biopsie tiefliegender, nicht resektabler Tumore wird die mikrochirurgische Entfernung von gut erreichbaren Tumoren angeboten. Bei komplexen tumorchirurgischen Fällen erfolgt zur Erhöhung der Patientensicherheit die Resektion navigiert und fluoreszenzgestützt.
- Neurovaskuläre Chirurgie: Behandlung von neurovaskulären Kompressionssyndromen, zum Beispiel im Rahmen einer Trigeminusneuralgie oder anderen Hirnnervenpathologien. Die Mikrovaskuläre Dekompression als kausaler operativer Eingriff wird standardmäßig angeboten. Als minimalinvasive Alternative werden auch ablative Verfahren (z. B. Thermokoagulation des Ganglion gasseri) durchgeführt.
- Behandlung des Hydrozephalus: Diagnostik (zum Beispiel durch Liquorableitung und Hirndruckmessung) und Behandlung aller Arten des Hydrozephalus.
Technische Ausstattung und Verfahren
Die neurochirurgischen Kliniken in Rheinland-Pfalz verfügen über eine moderne technische Ausstattung, die eine Behandlung auf höchstem medizinischem Niveau ermöglicht. Dazu gehören unter anderem:
- OP-Mikroskop mit robotischer und moderner Fluoreszenzfunktionalität
- Modernes System zur Neuronavigation
- Multimodales Neuromonitoring zur intraoperativen Überwachung funktionstragender Hirnareale
- Hochauflösende endoskopische Systeme zur kranialen und spinalen Chirurgie
- Ultraschallsauger zur schonenden Resektion intrakranieller Prozesse
- 3D-Röntgengerät zur präzisen Platzierung von Schrauben in den Wirbelkörpern
Einige Kliniken bieten Operationen am wachen Patienten an, um die Funktionsfähigkeit der Nerven während des Eingriffs zu überprüfen (intraoperatives Neuromonitoring).
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Medizinische Versorgung auf hohem Niveau erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die neurochirurgischen Kliniken in Rheinland-Pfalz arbeiten eng mit anderen Fachabteilungen und Kliniken zusammen, wie zum Beispiel:
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- Orthopädie
- Unfallchirurgie
- Neurologie
- Anästhesie und Intensivmedizin
- Kinderklinik
- Strahlentherapie
- Neuroradiologie
- Onkologie
- Hand- und Plastische Chirurgie im Rahmen des Muskuloskelettalen Zentrums (MSZ)
- Geriatrie
Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht eine umfassende Versorgung der Patientinnen und Patienten, insbesondere bei komplexen Krankheitsbildern. Im Hirntumorzentrum und Wirbelsäulenzentrum werden die Aktivitäten gemeinsam mit anderen Fachspezialisten gebündelt.
Patientenzentrierte Versorgung
In den neurochirurgischen Kliniken in Rheinland-Pfalz steht der Patient im Mittelpunkt. Jeder Eingriff wird individuell geplant - auf Basis modernster Diagnostik, neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und im offenen Dialog mit den Patientinnen und Patienten. Die Kliniken legen Wert auf eine menschliche und zugewandte Betreuung.
Besuche am Aufnahme- bzw. OP-Tag werden nicht empfohlen, um die Gesundheit der Patientinnen und Patienten zu schützen. Stattdessen wird den Angehörigen empfohlen, telefonisch Kontakt aufzunehmen und Rücksicht auf die Gesundheit der Patienten zu nehmen. Wenn Patientinnen und Patienten die Station mit ihrem Besuch verlassen möchten, sollte dies mit der zuständigen Pflegekraft abgesprochen werden, um ein optimales Zusammenspiel zwischen Behandlungen, Pflege und Versorgung zu gewährleisten.
Neurochirurgische Einrichtungen in Rheinland-Pfalz (Beispiele)
- Bandscheibenklinik Gensingen und Zweigpraxis MVZ Neurochirurgie / Neuroradiologie Mainz: Spezialisiert auf Rückenleiden und die operative Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen. Bietet eine umfassende Expertise in dem Bereich der Erkrankungen von Bandscheiben der Halswirbel- und Lendenwirbelsäule - von der Diagnose über die Behandlung und Operation bis hin zur Begleitung nach dem Eingriff.
- Abteilung für Neurochirurgie und Kinderneurochirurgie im Brüderkrankenhaus Trier: Kompetenter Ansprechpartner für Erkrankungen der Wirbelsäule, Rückenmarks- und Hirntumore, Hirngefäß-Missbildungen und Nervenengpasssyndrome. Weitere Schwerpunkte sind die Behandlung Schwerverletzter sowie Hirnblutungen und Querschnittsverletzungen. Mit etwa 1.700 Operationen im Jahr ist die Abteilung die zweitgrößte Neurochirurgie in Rheinland-Pfalz und hat aufgrund der Behandlungsschwerpunkte neben dem regionalen Versorgungsauftrag ein überregionales Einzugsgebiet insbesondere für Wirbelsäulen-Eingriffe, Hirntumoren und endoskopische Verfahren bei Schädelbasis-Prozessen.
- Klinik für Neurochirurgie am Marienkrankenhaus Neuwied: Bietet das gesamte operative Spektrum der Neurochirurgie außer Epilepsie Chirurgie - für Menschen jeden Alters, rund um die Uhr.
- Westpfalz-Klinikum: Bietet ein breites Spektrum an neurochirurgischen Eingriffen und arbeitet eng mit anderen Abteilungen und Kliniken im Haus zusammen, um eine umfassende Versorgung zu gewährleisten.
- Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Klinik für Neurochirurgie: Behandelt sowohl Soldatinnen und Soldaten als auch zivile Patientinnen und Patienten mit gesetzlicher oder privater Krankenversicherung.
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